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^1 Mittwoch, den 2. Januar, abends. 1889 ve»a»»pr«l» r ?ür Vrv»ü»n vi»i4«^«U»rllvN » U -0 kk., t»«i jNbriivU L «; »u»»«ri>»tb Ue» ä«at»okvll Lsiob», tritt ko«t- uvd 8t«apvI>n»ckI»K tUnru. ^oSN»cktx»x»^edII»r»», t'Lr 6ev lt»uu» «»o«r »s«p»It«ovo 2sUv Lismer Lokrikt SO kk. vot« „M>8»«u>at" <ti« 2«ito KO kt. 8« urrä 2iN«rn»»tL sntipr. Auk»et»l»tc Lr»«N«lo«Q, Htjk8ot» mit Au»ll»t»w« ä»r So»» uock koi«rt»8« koriuiprsdr A»»<:tül»«: Nr. 18NL. Nres-mrAomml. ^ür die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor der (Literatur- und Kunstgeschichte. Sanokm« von L»SNuckt8U!»is«a »„»»Sri»» /> Lra-ck«tett«r, Oowmii»0llLr ä», vre-ÜLsr ^oororü«; NiodviF I«rU» - Vi-a - r»„I Lr«,I»u rnmLIart «.: Aa«en»t<,« L t^o-tsr, >«rlt» wi-o «»»dilrx kr»^ L-tpitx Nr»»ttdri ». U UL»«U«i»! Kick k»r1»-L<>»<i<>i»->«rUo-kr»Lkkurt ». Da^-e L Oo., L«rU»: /»vat»ckM«ta»«z SorM«: 6. ätiUter, -Vac^/<ga«r,' «-»Lor*ri v. Scäü«/«-, U«U« ». / Larat L <7o. U»r»u«x»v»r: Nvmxt Lxpvdllloo äst vrs^Qsr äouru»l». Orssäso, 2Mio^er»tn»«« SO. rervsprsLN -toieNIu»»: Nr. 1L0L. Bekanntmachung. Ls» 1. Januar 188V ah wird der «ierteljihrltche Bezugspreis de» „Z>resd«er Asurvats^ von 4 Mark SV Pfennig ans 2 Mark 50 Pfennig det freier Zusendung in» Han» heradgesetzt, dagegen bei« Beznge durch die Post inaerhald de» Deutschen Reich» ans 3 Mark (einschließlich der Postgebühr) festgestellt. Mit dieser ErmLßigang soll Rechnung getragen »erde« de» Bedürfnisse nach eine« billigen politische« Abendblatt« für die König!, sächsische Residenzstadt, bez. für diejenigen Städte und Ortschaften de» engere» Vaterlavde» (wie z. B. Bischofswerda, Bautze«, Ar«»dorf, Kameuz, P«l»«itz, Radeberg, Meißen, die Lößnitz-Ortschaften, Freiberg nud beziehentlich Chemnitz rc ), welchen unser Blatt vermöge der günstigen Eisenbahnverbindung «och am Abend de» Auögabrtage» zvgängig gemacht werden kann. Insbesondere hat zn dieser Maßnahme der vielfach laut gewordene Wunsch geführt, den Bezug de» „Dre»dner Journal»" auch weiteren Kreisen zu erleichtern. Wir Haden vn» der Lberzeug«ng nicht verschließen können, daß dieser »eiten Lerbreituog btöher eia im Vergleich zu andern Zeitungen zv hoher Prei» entgegeastaad, wie die» anch von den hohen Ständeka»»er» erkannt »urde. Ungeachtet der bedeutenden Prei»herabsetzu«g wird übrige«» der Inhalt de» „Dre»dner Journal»" an Umfang in keinerlei Weise eingeschränkt, sondern nach Möglichkeit «och erweitert »erde«. Wir gestatte» av» daher, alle Diejevtge« zam Bezng de» „Dre»d»er Journal»" ergrbenst einzuladea, welche den Wert eine» in seinen Mitteilungen durchaus zuverlässigen vnd politisch vollständig nnparteiische» A-end-tattes schätzen a«d anch über die im „Dresdner Journal" al« amtlichem Organ zum Ausdruck kommenden Ansichten und Meinungen der König!, sächsischen StaatSregiernag unter- richtet sein und bleiben wollen. Richt minder richten wir diese Einladung an alle Gemeindebehörden »egen der im „Dresdner Journal" zur Nachachtuug für diese Behörden veröffentlichten Verordnungen und Bekanntmachungen der Köaigl. sächsischen StaatSregiernag. Wir find dabei von der Überzeugung erfüllt, daß allen mit patriotischem Vertrauen dem Staate zugewendeten Kreisen, sowohl deS Privat »ie deS Bea«teusta«deS, der tägliche geistige Verkehr mit einem im Sinne der Regierung geführten amtlichen Blatte von besonderem Interesse sein muß. Bezüglich der Ankündigungen aller Art dürfte sich da» „Dresdner Jonrnal" künftig «ehr denn je empfehlen, da die bedentevde Preisermäßigung unserm Blatte einen größeren Leserkreis «führen muß. <-» iss«. . Lönigl. Erpe-ition des „Dresdner Journals". Amtlicher Leit. Dresden, 2. Januar. Se. Majestät der König baden Allergnädigst geruht, dem Hauptmann und per sönlichen Adjutanten Seiner Königlichen Hoheit de» Prinzen Friedrich Aug«st, Herzog» zu Sachfen, Frei herr von Wagner, die Erlaubniß zur Anlegung de» demselben von Seiner Durchlaucht dem regierenden Fürsten von Reuß jüngerer Linie verliehene» Ehren- reuze» 2. Klasse zu ertheilen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Büchsenmacher Möckel de» 2. Bataillon» Schützen- (Füsilier-) Regiment» „Prinz Georg" Rr. 108 anläßlich Hessen fünfzigjährigen Dienstjubi- läum» da» AlbrechtStreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den ärztlichen Rath de» Ministerium» de» Innern Geheimen Medizinolrath 0r. Rudolph Biedermann Günther uvter Enthebung von seinem zeitherigen Amte zum Präsidenten de» Lande»-Medizinal-Kolle gin«», ingleichrn de» Bezirttarzt Medizivalrath vr. Friedrich Gustav Leb mann zu Dresden -um ärzt lichen Ruthe im Ministerium de» Innern mit der Dienstbezeichnung al» Geheimer Medizinalrath zu er nennen. Dresden, 1. Januar Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Assessor Or. iur. Al- bert von Stieglitz zum Hülftarbeiter im Ministe rium der autwärttgen Angelegenheiten mit dem Dienstprädieate al» Legation-secretär zu ernennen. Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät de» König» ist die Stelle de» Bezirk-arzte» für die Be zirke der AmtShauptmannschaften Dre»de»-Altstadt und Dre»den-Reustadt mit dem Wobuntze in Dresden vom 1. Januar 1888 ab dem bisherigen Bezirksarzte in Schwarzenberg l)r. wsä. Walther Hesse übertragen worden. Dresden, 28. December. Se. Majestät der König haben den Untersteuere,uvehmeru Franz Konstantin Fritzsch in Penig und Joha«» Hevtschke in Herrn hut das AlbrechtSkreuz Allergnädigst zu verleihen geruht. Se. Majestät der König haben dem Hof-Lapezierer Friedrich August Theodor Schleinitz da» Albrecht»« kreuz zu verleihen Allergnädigst geruht. Feuilleton. Symphoniekouzert. Im vierten Shmphoniekouzert Freitag, den 4.Januar kommt Händels „Feuerwerk»- musik" z«r Aufführung, mit welcher uu» zuerst wie mit dir logenannten„Wassermusik" und andern Orchi-stki- konzerten Händel» der Tonküustlerverein in wieder holte« Borsührungen bekannt gemacht hat. Einige Mitteilungen über diese „Feuerwerksmusik" Wil» schou früher gegeben, jetzt aber durch die neue Au»gabe de» Werke» von der Händelgesellschast (Fr. Ehrysauder) nach Händel» Manuskript vervollständigt, werden den Be suchern der Symphoniekonzerte willkommen sein. Der musikalische Inhalt der Feuerwerk-musik werft auf zwei erit neuerdiug» wieder aufgesundeue Orchesterkouzene zurück, in denen Händel denselben musikalischen Hauptge danken bearbeitet hat. Al» erden Auftrag erhielt, die Musik zu schreiben zu dem prachtvollen Feuerwerk, mit welchem am 17. April 1749 im Greeupark zu London der Friede von Aachen gefeiert wurde, griff er zu jenen zivei Kon- zerren zurück. Er bildete au» ihnen eine große Ouver türe in merkwürdiger Neugestaltung für die bei dieser Gelegenheit aujuwendenden Instrumente. Diese große Ouvertüre von „kriegerischen Instrumenten" — wie ei» damaliger Berich» sagt — euthält den Hauptteil der ganzen Musik und ging dem eigentlichen Feuer- werk al» Eröfsnuug»stück vorau». Die folgenden Verne- re« Stück« sind dann während der vorstellnng bet besonderen allegorischen Feuerbildern oder auch wohl all Zwischensätze gespielh wie zu« Teil die — mitwirkend sich anschlossen. Sybilla Holm.*) Erzählung vou L Poulh Dresden, 2V. Dezember. Mit Allerhöchster Ge nehmigung Sr. Majestät de» König» ist dem Haus diener und Gärtner Karl Franz Emil Krause in Leipzig für die vou demselben am 23. Juni d. IS. unter eigner Lebensgefahr bewirke Rettung eirreS Linde» vom Tod« de» Ertrinken» in der Elfter die silberne Lebensrettungsmedaille nebst der Befugnis zu« Tragen derselben am weißen Baude verliehe» worden. Dresden, 2. Januar. Politische Rückblicke. -i- 3« Sorgen haben wir da» Jahr 1888 be gonnen, in Ruhe dursten wirS durchleben und mit hoffendem Ausblick auf da» neue Jahr haben wir e» soeben beschlossen. Der Segev friedlicher Tage lag auf unserer Arbeit und förderte hilfreich da» Werk unsere» Geistes und unserer Hände; das Glück unge störten nationalen Zusammenlebens ließ uns die ge ll berschrifteu auzeigen, und mit Menuetten wurde da» Herrschaft «och mit den Gäste» bei der Tafel. Fest beschlossen. . Franz hatte die Uhr wieder fortgesteckt. Lr ordnete Die Musik war für Blasinstrumente bestimmt, jetzt das goldrandige Sevre mit den Liqueurkaraffen deren starke Besetzung Händel sogar einzeln vor- sorglich auf dem Kaffeebrett. Er war kaum fertig, al» von draußen her das „Werd' Er nicht unverschämt I" donnerte der an dere, doch der Diener ließ sich nicht beirren. „Melde Er mich bei seinem Herrn!" verlangte Nux. „Nein", versetzte Franz uud wandte sich zum Kessel, um weiter zu filtern, dn andere wollte wissen — warum?* „So lauge S«. Hoheit der Herzog bei un» weist, ist von Empfang keine Rede." Der braune Trank lief in die Laune, Franz wandte dem Sekretär de« Rücken, dieser stand verblüfft — zugleich ward e» mäu»ch«nstill im Gemach. Da» schien heran und gab den ersten Aufguß de- sprudelnden Wasser» in den Laffeetrichter. Er that, al» höre er nicht, wie jemand hinter ihm da» Gemach betrat. „Ah! Galaü-ffee!" rief KaSpar Rux, al» er die Thür geschlossen hatte, den Hut ablegte und mit der Hand etliche Male über seine fuchsrote Perrücke strich. Franz wandte ihm noch immer den Rücken zu und fuhr mit seiner Arbeit fort. Er vernahm deutlich, wie der Sekretär mit Behage» den Dust iu seine Nüstern zog, welcher da- Gemach erfüllte. De- Diener- Unterlippe zuckle über des andern Lüsternheit — doch blieb er bei der Arbeit. Rux ward unruhig. „Hat Er keine Zeit für mich?" brauste er auf. Franz drehte sich gemächlich herum. „Was verschafft nnS die Ehre?" Er fragte eS ironisch. Es lag etwa- wie Gönnermiene zugleich iu seinem Gesicht, „ja ja —" fuhr er fort, „uns, denn ein treuer Diener teilt Fre^> und Leid, Ehre uud Plage mit seinem Herrn. Ich vermute, eS sei diesmal nur die Plage —" Wiehern eines Rosse- sein Ohr berührte. Der Alte in der Livree ging an- Fenster, um uachzuseheu, Wa es gäbe. Beim.Offnen strömte ihm glühend heiße Lust von den Garteuavlagen entgegen und sein Auge traf das schiefergraue Gewölk über dem Horizont. „Es giebt ein Gewitter, Franz!" „Kann schon sein", meinte der Angeredite auf diese Worte und guckte zu dem Reitknecht nie! welcher den Goldfuchs am Zügel hielt und am Fenster vor- überführte; er bog bald um die Ecke deS Schlosses, »eil er da» Pferd vor dessen Front auf die Rampe brachte. Noch etliche Bedieostete folgten mit edlen Rossen, diese waren sämtlich mit Zaumzeug versehen und gesattelt. Franz blieb noch am Fenster und blickte über de» Zug hinweg nach dem Weiher drüben wo ein Pfad vom Paik her auslief und ein kleiner, hagerer Mann geschritten kam. „Wann wird mir da» Galgengesicht nicht mehr unter die Augeu treten", murmelte der alte Diener und schloß den Fensterflügel vernehmlich. Diesen Wunsch pflegte er zu wiederholeu, so oft ihm Ka»par Rux, der Sekretär der Gräfin-Mutter, au» dem Jagdschloß zu Gesichte kam, dieser Mann, gegen den er schlimmen Verdacht im Herzen hegte. „Der trägt die Schuld au allem!' dachte er auch jetzt, faßte nach de« Bügel de» Kessel», schob die Laune Nichtamtlicher Teil. Geographische Wachvichten. Pari», L. Januar. (Tel. d. DreSdn Jour») Präs. Larnot empfing gestern anläßlich deS Jahres wechsels die Spitzen der Behörde« und die Mit glieder deS diplomatischen CorpS. Drr päpstliche Nuntius gab im Ramen sämtlicher Br*Äafter deren Wünschen für da» Glück Kraukretke? AuS- drnck. Die Botschafter statteten sodaun det G« wählt« deS Präsidenten Besuche ab. Rom, 1. Januar. (W. T. B.) Se. Majestät der Kaiser Wilhelm sandte dem König Humbert auS Anlaß deS Jahreswechsels et» Telegramm, in welchem er mit lebhafter Befriedigung der in Italien verlebten schönen Tage gedachte und die Hoffnung auSsprach, daß, wie in der Vergangen- Helt, so auch iu drr Zukunft daS Glück dem König und der königlichen Familie günstig sein möge. Dem Ministerpräsidenten CriSpi gingen vou dem Reichskanzler Kürsten BiSmarck sowie von de« StaatSminister Grafe» Herbert BiSmarck herzliche Neujahrsglückwünsche zu. Der Dampf hob den Deckel und zifchend floß da» fiedrnd« Wasser übrr die polierte Fläche de» Kessels, uvter dem die EpirituSflamme brannte. Der alte Diener griff rasch zu uud stellte den Docht tiefer, setzte darauf auch mit kräftigem Druck den Deckel auf dem Gefäß wieder fest. Das uu- gestüme Element war damit bezwungen. „Ob ich schou filtern kann?" dachte Franz, während e» im Kessel sachte weiterbrodelte, „je mehr Arom im Kaffee, desto mehr schätzt ihn der Hr. Graf, und unser hoher Gast, der Herzog, ist auch eiu Kenner." Dabei hielt er seiue Uhr, die er au» der Weste zog, au» Ohr, blickte auf die Zeiger uud horchte nach dem Speisesaal hin. Sümmeugewirr drang vou dort zu ihm herüber; folglich sah die *) Nachdruck »erböte» zu erhärten, daß ein den scher Kaiser mit seiner ungeteilten Neigung bei der großen Mehrzahl der jenigen seiner Landesklnder steht, die er oder seine Vorgänger als unwandelbar treu und deutsch gesinnt erkannt haben. El» jugendkräftiger Herrjcher bestieg den Thron, und schnell gewannen ihm seines Wesens maßvolle Art, die Spannkiaft seiner Haudlungev und die friedselige Auffassung seine» Berufes die Herzen der Nation. Auf feinen Friedensfahrten eroberte er sich die bewundernde Teilnahme fremder Völker; eia Fiudensgust weilte er beim russischen Zaren, ein auf- rich'iger Freund tauschte er mit Österreich-Ungarns uud Italien» Monarchen Gruß und Kuß und gab so der Welt da» überzeugende Versprechen, mit seinem ganzen Löuueu und Wollen über Europa» Ruhe getreue Wacht zu halte». Ihn lockt nur der Lorbeer friedlicher Arbeit und mancherlei ist während seiner Regierung schon gethau uud vorbereitet, um den schwer erworbenen Besitz de» Reiches zu wahren uud das Los der vom Segen äußeren Glückes wenig begünstigten Unterthanev nach Möglichkeit zu besser» Seine vornehmste Sage wid mete der Kaiser, wie er gelobt, dem kostbaren Ber- r"ächtnt» seire» Großvater», der Weiterführung der sozialer» Gesetzgebung; bereit- hat die Regierung dem Parlamei te einen Entwurf unterbreitet, der des Ar beiters hohe Lebensjahre vor Kummer uud Not schützen soll, uud man darf wohl der Hoffnung Raum geben, daß düse eoergievolle Arbeit unserer Staals- leitungen, wenn auch io Einzelheiten geändert und verbessert, zu thatfächlicher Verwertung gelangen und den staatsfeindlich«» Bestrebungen der Sozialdemokratie einen wescntlrchen Teil ihrer Grundlage entziehen wird. Kann damit in naher Frist da- staatliche Gebäude durch «tuen neuen sozialen Pfeiler gestützt werden, so hat sich un- auch die Möglichkeit eröffnet, iu abseh barer Zeit den rechtlichen Unterbau de« Reiches durch da- Inkrafttreten de- deutschen bürgerlichen Gesetz buches zu vollenden, weuogleich e- noch eine- an sich beträchtliche» Zeitraumes bedürfen wird, ehe die viel fach verschiedenartige uvd teilweise abfällige Beurtei lung in ihrem Werte gewürdigt uvd bei der FeUung des Werkes berücksichtigt wird. Aus den starkverzweigten Gebieten des Handel» uud der Industrie machte sich besonder» seit der Thron besteigung Kaiser Wilhelm», die den Blick in di-: Zu kunft schärfte und erhellte, eine große Regsamkeit be dielende Macht de- geeinten großen Baterlande- recht erkennen und schätzen und gab uu» vermehrte Kraft in dem Streben, deS Reiches inneren Bau zu voll enden und allem Guten, Wahren und Schönen iu deutschen Gauen eine Stätte zu schaffen, die nach menschlichem Dünken geschirmt ist gegen die Fügungen de- Schicksals, gegen das Wechselspiel kommender Ereignisse. Bou Herzen gedankt sei darum der hohen Klugheit unserer SlaalSiettungen, daß sie die Heimat, ja Europa vor deu Gräueln eine» mehrfach drohenden Kriege» bewahrte» Denn mit Stolz darf e» der Deutsche sagen, daß seiver einflußreichen Männer Weisheit, seine» Volke» Wehrkraft auch in diesem Jahre die fremde Uubesonuenheit und Begehrlichkeit in unblutigem Kampfe viedergezwungeu Haven, trotz dem e« im eigene» Hanse viel Leid zu ertragen und vtaucherlei Unfrieden zu bekämpfeu galt. De» -reife» Siege-fürstea »ahm uu» der Zwang der Natur, de» edle» Sohu raubte die herzlose Laune de» beschick« Zwei Kaiser starben, aber fest stand ha» R^."« jd in herrlicher Treue bewährten sich die uAd'fch.»n^..Aten ohne Gefahren für de» Staate» gkdeMlche uud in lange erprobten Formen geleitete En.wickelung, nicht ohne Besorgnisse um die ungtstörte Fortarbeit der mit vieljähriger Sorgfalt und Erfahrung einsicht-voll gegliederten Reich-organe verlief die kurze Regieruvgtzeit des totkrauken Mon archen Mit unberechtigtem Selbstdewußtsein durfte eme Partei ihr Haupt erheben, die seit beinahe einem Jahrzehnt an der durch schaffen-freudige- Mühen ge wonnene» iuuerpvlitischen Hebung des Vaterlandes den allergeringste» Anteil genommen uod oft genug da» emporrollendc Rad de» „Fortschritt»" io doktrinärer Beruttuu«- aufgehalten hat; und iu dem »verquick- lichen Streite, de« dieser Fraktion anmaßende» Ge bühre» zu erregen wußte, konnte da- Ansehen der kai» ,erlichen Stellung Nicht av Umfang gewivnen. Daß in de« leidenschaftlich geführten Kampfe auch von hüben allzu scharfe Streiche fielen, erhöhte die Schwer kast de- endlichen Au-gauge- und steigerte die Reiz barkeit der Parteien i» so außerordentlichem Maße, daß neben der Person de- Kaiser- auch diejenigen Männer von dem aufwirbelndeu Staube berührt wur den, denen Deutschland- ungeteilte Dankbarkeit gehört. Ler Tod de- heldenhaften Dulder- endete alle Hoffvungev u»d Befürchtungen; eS war ihm nicht «ehr vergönnt, auch durch sein Beispiel die Thatsache Instrumente — Oboen, Bassons — gleichberechtigt —N deren starke Besetzung Händel sogar einzeln vor geschrieben hat. Bald darauf wurde diese Musik überall io Londoo io Koozerten gespielt. Die vier Saiteninstrumente aber, welche Händel hinzugeschriedeo haben soll, reduzieren sich darauf, daß die Saiteo- Instrumente der den Stiwmen der evtfprechroden Bla»-