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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn ^»Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage, »er B-zugSprri« beträgt bei Abholung wöchentlich 46 Rpf., bei Lieferung frei Hau« « Rpt.. PostbeMg monatlich 2.80 RM. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger VetrtebSstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Nttckahlung de« Bezugspreises. - Anzeigenpreise und Nachlatzsätze bet Wieder- holnngen »ach Preisliste Nr. 8 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs und Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittag» 10 Verlag: Mohr » Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster', Erben. Verantwortlich für Oertliches u. Sächsisches, UnterhaltÜngSteil, Sport«. Anzeigenteil Walter Hoffmann, PulSnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. D. A. IV.: 2280. Geschäftsstellen: Albertstr. 2 u. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf 518 u. 5 v. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kamenz Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmt^Blatt^ Nr. U9 Sonnabend, den 23.Mai^936 88. Jahrgang MMerung für Adolf Hitler in llngarn Kampfansage der nationalen Ungarn an das Judentum Auf einer vom „Bund der Ungarischen Zukunft" in der alten ungarischen Universitätsstadt Debrecen einberufenen Massenversammlung wandten sich die bekannten nationalen Reichstagsabgeordneten Dr. Franz Rajniß, Stefan Miltay und Dr. Mikkai in scharfen Worten gegen die noch unge brochene Stellung der Juden in Ungarn und gaben hierbei offen ihre Bewunderung für das nationalsozialistische Deutsch land und seinen Führer Adolf Hitler Ausdruck. Die Aus führungen der Abgeordneten wurden von der zahlreichen Zuhörerschaft, die sich hauptsächlich aus der akademischen Jugend zusammensetzte, besonders bei den sich auf Deutsch land beziehenden Worten mit stürmischen minutenlangen Eljenrufen ausgenommen. Der Reichslagsobgeordneke TNilkay erklärte, mit der allergrößten Anerkennung und Hochachtung blicke das natio nale Ungarn auf den Mann, der das deutsche Volk aus der größten Rok gerettet und von dem Druck der ungleichen Kräfte erlöst habe, gegen die das nationale Ungarn Heuke kämpfe. Die Versammlung brach bei diesen Worten in stür mische Eljenrufe aus Hitler aus. Wenn die von Adolf Hil ler erklärte Politik eine gesündere Verteilung des Grundbe sitzes, die Befreiung des Arbeiters von dem jüdischen Kapi tal, Brot und Hilse für die Angehörigen der ungarischen Intelligenz bedeute, so mache das nationale Ungarn zweifel los Politik im Sinn Adolf Hitlers. Das deutsche Volk siehe der ungarischen Nation in diesem Kampf mit Sympathie gegenüber, aber das christliche Ungarntum müsse sein Ziel aus eigener Kraft erreichen. Der Reichstagsabgeordnete Dr. Franz Rajniß betonte, daß er aus grundsätzlichen Erwägungen Judengegner sei. Das kleine Ungarn beherberge fünfmal so viel Juden als das große England. Diese fremden Ausbeuter hätten sich in Ungarn festgesetzt und saugten das Volk aus. Es sei völlig untragbar, daß ein ungarischer Taglöhner einen Pengö für den Tag verdiene, fremdrassige Einwanderer dagegen Ein künfte von Tausenden hätten^ Weitze Stimmzettel in Enven-Malmed« Die „Berliner Börssnzeitung" meldet aus Brüssel: Am Sonntag finden in Belgien Kammer- und Senatswahlen statt; damit gelangt ein teilweise sehr heftig geführter Wahl kampf zu seinem vorläufigen Abschluß. Am 7. Juni folgen die Wahlen zum Provinzialrat. Als Vertreter altbelgischer Interessen werben in der Hauptsache die durch den sogenann ten Seegers-Prozeß unrühmlichst bekanntgewordene „Katho lische Union" und die belgische Arbeiterpartei sowie die Rex- Bewegung um die Wählerstimmen. In dem durch das Diktat von Versailles vom Deutschen Reich abgetrennten Gebiet Eupen-Walmedy-St. Vith hak die Christliche Volkspartei auf die Aufstellung von eigenen Listen zugunsten der neugebildeten „Heimattreuen Front" verzichtet. Diese Front wendet sich in einem ungefähr von 2009 Deut schen aller Stände unterschriebenen Ausruf an die gesamte deutsche Bevölkerung von Eupen-Walmedy-St. Vith und fordert sie aus, zum ZeichenihresProkestesgegen die Ausbürgerungsgesetze und andere gegen das Deutschtum gerichtete Maßnahmen belgischer Organe weiße Stimmzettel abzugeben. Admiral - Graf - Spee - drücke Neue Verbindung Ruhr-Niederrhein — Einweihung durch Reichsminister Dr. Geobbels Mit der feierlichen Einweihung der „Admiral-Graf- Spee-Brücke", die Duisburg mit Rheinhausen verbindet und damit eine neue Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und dem niederrheinischen Lande schafft, erlebte das ganze Volk am Niederrhein einen Tag von besonderer Bedeu tung. Festlichen Schmuck trugen beide Städte. Die Zu gangsstraße zur Brücke aus beiden Rheinufern schmückten wehende Fahnen. Die Gliederungen der Partei und Tau sende von Volksgenossen bildeten ein dichtes Spalier. Oberbürgermeister Dillgardt gab seiner Freude Ausdruck, den Reichsminister Dr. Goebbels als Sohn des niederrheinischen Landes und als ersten Gauleiter des niederrheinisch-bergischen Gebietes begrüßen zu können. Mit dem Gauleiter Terboven begrüßte der Oberbürger meister sodann die zahlreichen Hoheitsträger der Partei, die Vertreter der Kriegsmarine, zu deren besten stets jener Mann des niederrheinischen Geschlechts zählen werde, des sen Name die neue Brücke tragen werde: Admiral Graf Spee. Der besondere Gruß des Oberbürgermeisters galt den anwesenden Mitgliedern der Familie Spee. Nachdem daraus ein Arbeiter das Werk gewürdigt hatte, das für ihn und seine Kameraden das Ende jahre langer Arbeitslosigkeit bedeutete, ergriff Reichsminister Or. Goebbels das Wort zur Weiherede. Der Minister erinnerte zunächst daran, daß er am Vortage die Reichsautobahn Köln-Düs seldorf der Oeffentlichkeit übergeben habe und jetzt das selbe mit dieser gewaltigen Brücke tun könne. Zwei große Werke des friedlichen Aufbaues seien da mit wieder vollendet. Auch die Soldaten, die im März über den Rhein zogen, seien Soldaten des Friedens. Die Brücke sei ein Symbol dafür, daß die beiden User, die sic verbinde, zusammengehören, daß der Rhein Deutschlands Strom und nicht Deutschlands Grenze sei. Träger großer Werke seien immer große Männer. So lebe denn ein Volk iu die Ewigkeit hinein durch seine Männer und durch seine Taten. Wenn wir alle schon zu Staub zerfallen sein wer den, wird diese Brücke Zeugnis ablegen von deutschem Denken und deutschem Handeln. Heute ist cs wieder eine Freude, durch Deutschland zu fahren. Früher sah man uvcratl nur Elend und Not, heute dagegen allenthalben die Zeichen des Aufbaues. Die ganze Nation sei von einem unbändigen Schaf fens- und Aufbauwillen erfüllt. Wenn heute solche Straßen und Brücken übergeben werden, so nicht wie früher im Kreise einiger Behörden, nein, das ganze Volk versam mele sich. Es wisse, daß das, was wir heute bauen, nicht für eine Klaffe gebaut werde, sondern für das ganze Volk. Es seien Volks st ratzen und Volksbrücken. Dr. Goebbels dankte dann allen, die am Bau dieser Brücke mitgcarbeitet haben. Darüber hinaus gedachte er der Arbeiter, die beim Bau dieses Werkes den Tod als Opfer der Arbeit fanden. Nach einer Minute Schweigen erklärte Dr. Goebbels: „Und somit sei diese Brücke dem Volk übergeben." Am Schlutz seiner Ausführungen gedachte der Mi nister des Führers. Die Nationallieder erklangen. In die sem Augenblick begannen die Sirenen der Werke und Schiffe zu heulen und Reichsminister Dr. Goebbels fuhr als Erster über die neue Brücke zum anderen Ufer, wo freudiger Jubel ihn umfing. Himmler vor -er HL-Führerschast Tagung im Brockenhaus. Aus dem Brocken, 23. Mai. Der Reichsführer SS. Himmler hielt im Brockenhaus vor den Bann- und Jugendbannführern, die vom Reichs jugendlager in Braunschweig auf den Brocken aufgestiegen waren, eine Rede über Wesen und Aufbau der SS. In seiner Rede schilderte Reichsführer Himmler eingehend den Ausbildungsgang des SS.-Manncs und -Führers. Er sprach hierbei vor allem über die Wechselbeziehung zwischen weltanschaulicher und körperlicher Ausrichtung, wobei er betonte, daß jeder SS.-Mann das SA.-Sport- abzeichen und das deutsche Turn- und Sportabzeichen er werben müsse. In seinem Schlußwort betonte Reichsführer Himmler, daß die HI. wie für alle Gliederungen der Be wegung so auch für die SS. den Nachwuchs darstelle, ohne den sie nicht lebensfähig sei. Daraus ergebe sich eine besondere Schicksalsverbundenheit und ein Gleichklang der weltanschaulichen Marschrichtung der SS. und der HI. Ncichssührer Himmler lud die HJ.-Führer zur Bepchti« gung der Rcichsführerschule der SS. in Braunschweig ein. „Das Leben der Nation das höchste Gesetz." Der Leiter des Rassepolitischcn Amtes der NSDAP., Reichsamtsleiter Dr. Groß, sprach zur versammelten akti ven Führerschaft der HI. und des Jungvolkes in Braun schweig in zwei Vorträgen über bevölkerungspolitische und rasschygicnische Gegenwartsfragen und Zukunftsauf gaben. In einem eindrucksvollen Aufriß zeichnete er ein Bild von der revolutionären Wandlung, die der Natio nalsozialismus wie auf allen Lebensgebieten, so auch im volkspolitischen Denken herbeigeführt hat. In den Mittelpunkt aller geschichtlichen und rassischen Betrachtungen habe der Nationalsozialismus den Mensche» gerückt, der als Glied einer großen und jahrhundertealten Erbgemeinschaft verantwortlich sei für die Zukunft eines Volkes. Dr. Groß stellte als Grundsatz heraus, daß in jeder so zialen Schicht und Einkommensgruppe grundsätzlich der Familienvater nicht gegenüber dem benachteiligt sein dürfe, der seine volkspolitische Pflicht nicht erfüllt habe. Im zweiten Teil seines Vortrages, der am Abend bei Fackelschein im Park des Richmond-Schlosses stattfand, gab Dr. Groß in großen Zügen die weltanschauliche Fun dierung dieser bevölkerungspolitischen Gedankengänge. Er schloß mit einem Appell an die HJ.-Führer, nie in Dogmen- und Prinzipienreiterei zu erstarren, sondern im mer im innersten Wesen jung zu bleiben und über alle Prinzipien hinaus das Leben der Nation als höchstes Ge setz anzuerkennen. Auslandsdeutsches Chrenopser Ein Aufruf des Bundcsleiters des VDA. Der Bundesleiter des Volksbundes für das Deutsch tum im Ausland erläßt zur Sammlung am 23. und 24. Mai einen Aufruf, in dem es heißt: „Wir haben das Glück, im arteigenen Staate zu leben und die höchsten deutschen Lebensgüter, Blut, Art und Sprache, in friedlicher Entwicklung zu wahren. Die drau ßen aber geben um die Behauptung ihres Volkstums häu fig Arbeitsplatz und Heimatboden auf, ja, setzen Freiheit und Leben ein, und jeder Tag bringt ihnen neue Not, neue Versuchungen, neuen Kampf und neue Bewährung um ihrer Deutschheft willen. Deutsche Selbstbehauptuug im Ausland ist aber aller Deutschen Ehre. Die Bedrängnis deutscher Kultur jen seits der Grenzen legt uns allen Verpflichtungen aus. Aus- landsdcutschcs Opfer sei Ehrenopser für alle deutschen Volksgenossen im Reiche! Die Erträge dieser Sammlungstage sind bitter nötig, um wenigstens die allerdringlichsten Aufgaben unseres weitgespannten kulturellen und sozialen Wirkungskreises erfüllen zu können. Heute ist die Not größer denn je zuvor. Stärker aber auch der Glaube und die Bereitschaft der Herzen in einem Reiche, das fest auf dem Boden des Volkstums begründet ist von Adolf Hitler, dem Manne, den einst selbst das Schicksal außerhalb der Reichsgrenzen den Kampf um Schule, Sprache und Volksbestand erleben ließ. Ihm gehört unser Glaube, unsere Liebe, immer aufs neue aber auch unsere Opfertat" politische Rundschau Deutschlandreise des ungarischen Kultursministers. Auf Einladung der Reichsregierung begibt sich der un garische Kultusminister Dr. Homan nach Berlin, um den Budapester Besuch des Reichsunterrichtsministers Dr. Rust zu erwidern. Im Verlauf des Besuchs sollen Besprechun gen über die weitere Ausdehnung der deutsch-ungarischen Kulturbeziehungen stattfinden. Dr. Homan wird auch eine Reihe anderer deutscher Städte besuchen und insbeson dere die Hamburger Universität besichtigen. Amtlicher Teil Seite 7