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Jugendbildungs-'üerein von Dresden und Umgegend Mittwoch den 24. Februar 1915 /8V 2 Uhr im Saale des „Kristallpalast“, Schäferstr. 5. Orchester-Konzert ausgeführt von dem Gewerbehausorche^ter Leitung: Paul {ßüttner -<oo- Vortrags-Ordnung: 1. Trauer-Musik (Komp. 1785) Wolfgang Amadeus Mozart (g) Adagio (langsam) 2. Egmont-Ouvertüre, Werk 84, komp. 1809/10 .... Ludwig van Beethoven Sostenuto ma non troppo (gehalten, aber nicht zu sehr) — Allegro (schnell) — Allegro con brio (schnell mit Feuer) 3. Der Krieg, sinfonische Fantasie, komp. 1905 Paul Büttner Larghetto (langsam) — Allegro moderato (gemäßigt schnell) — Andante (ruhig) — Allegro moderato — un poco animato (belebter) — Andante tragico (ruhig, ernst) 15 Minuten Pause 4. Sinfonie Nr. 7, A-dur, Werk 92, komp. 1812 . . Ludwig van Beethoven I. Satz: Poco sostenuto (gehaltene Einleitung) — Vioace (lebhaft) / II Satz: Allegretto (bewegt) / III Satz: Presto (sehr rasch) — meno assai (viel weniger) — Presto / IV. Satz: Allegro con brio (schnell mit Feuer) Alle die Erläuterungen sind vor dem Konzert zu lesen; während des Anhörens der Musik haben sie gar keinen Werl! Biographisches: Wolfgang Amadeus Mozart, geboren 27. Januar 1756 in Salzburg, gestorben 5. Dezember 1791 zu Wien. In seinem Genie verschmolz zu vollkommener Einheit südlicher Melodienzauber und deutsche Gründlichkeit und Tiefe. Als Wunderkind — von seinem kenntnis reichen Vater Leopold sorglich angeleitet — er regte er schon vom 5. Jahre als Klavierspieler und Kompositeur Aufsehen (1763 u. a. in Paris und London an den königl. Höfen Triumphe feiernd). So reiste er spielend und komponierend bis in seine zwanziger Jahre, ohne eine lohnendere feste Anstellung zu finden, als einen musikalischen Posten beim Erzbischof von Salzburg, der seinen Wert ganz verkannte. — Nach Wien über gesiedelt, heiratete er 1782 Konstanze Weber, die Schwester seiner Jugendliebe. Mit ihr lebte er dort bis zu seinem frühen Tode in oft drückend beschränkten Verhältnissen, er, der uns unzählige köstliche Schätze hinterließ wie u. a. die Opern „Entführung aus dem Serail“, „Figaros Hochzeit“, „Don Juan“, „Die Zauberflöte“, gegen 40 Sinfonien, Kammer- und Kirchenmusik, Konzertstücke .... 000 000 Ludwig van Beethoven, geboren 16. Dezember 1770 in Bonn, gestorben 26. März 1827 in Wien. Der leiderschaftlich-kühnste Musiker, beschwingt von höchsten sittlichen Idealen, steht vor uns. In zerworfenen Familienverhältnissen erwachsen, reifte sein Talent doch schnell. Als 17jähriger kam er nach Wien, um Mozarts Schüler zu werden, mußte aber wegen der tödlichen Erkrankung seiner Mutter heim. Von 1792 an lebte er in immer steigender Berühmtheit mit kurzen Unterbrechungen in Wien, wo er in den hochadligen Kreisen tatkräftige Gönner fand, ohne seine demokratischen Neigungen zu verleugnen. Die tiefste Tragik seines immer mehr vereinsamenden Lebens entsprang einem Gehörsleiden, das in völlige Taubheit überging. Seine ehrfurchtgebietende sittliche Kraft machte ihn aber innerlich zum Ueber- winder seines Schicksals, und sie lebt auch in fast allen seinen Werken. Von diesen seien vor allem genannt: Die neun Sinfonien (die 9. mit dem Schlußchor „An die Freude“), die Missa solemnis, Ouvertüren, Kammermusik (besonders die Streichquartette), seine Oper „Fidelio“, Violinsonaten, Konzertstücke, die Klaviersonaten .... Die beiden Komponistenbildnisse sind verkleinerte Nachbildungen von Bildern aus Breit kopf & Härtels Kleinen Musikerbiographien, jedes Bändchen 1 Mark. Die kleine Reproduktion von Sascha Schneiders Lithographie „O ihr Höheren“ (letzte Seite) wurde mit freundlicher Bewilligung des Verlages Breitkopf & Härtel abgedruckt. Die Originalgröße kostet getönt 2 Mark.