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Amts- und Knzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung ,«.»*********—*»******<»*»*****»******** ' Bezugspreisvierteljährl.IN. 1.50einschließl :: des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der ! - humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der < Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen - Reichspostanstalten. ' »*,**^******«*********»***»»************ für Eibenstock, Larlsfelb, hunöshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,WUdenthalusw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der i Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. j Anzeigenpreis: die «einspaltige Seile 12 j Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespaltene t Seile 30 Pfennige. t Zernsprecher Nr. 210. Eibenstock Tek.-Kdr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: EmilHanneboh», verantwortl. Redakteur: ErnstLindemann, beide 8». 18L» SV. Jahrgavg. — — Sonnabend, den i9. Aprü Generalversammlung der Ortslrankenlasie für Textil-Jndustrie in Eidenstoü Sonnabend, dm 26. April 1913, avmds ,S Mr im obere« Saale des Hotels Rathaus. Schluß der Präsenzliste 9 Uhr. 1s Abnahme der Rechnung des Vorjahres und Richtigsprechung. 2) Uebernahme der Versicherungsbeiträge für die Kassenbeamten zur Angestellten-Versicherung 3) Beschlußfassung über Gewährung einer Gehaltszulage an den Kassenboten. 4) Ausdehnung deS Bezirkes der künftigen allgemeinen Ortskrankenkasse betreffend. 5) Eventuell weitere«. Eibenstock, am 18. April 1913. Der Vorstand. Herma«« Müller, Vorsitzender. Eine Verschwörung gegen Mohammed V.? In der Türkei scheint es drunter und drüber zu gehen, und »renn sich die nachstehend wiedergegebesie Depesche des Hirsch'schen Tclegraphen-Bureaus bestä tigen sollte, stehen dem Osmanenreiche noch recht ernst hafte Tage bevor. Die Meldung, die wir zwar mit allem Vorbehalt wiedergeben, da eine Bestätigung von anderer Seite noch nicht vvrliegt, lautet: Konstantinopel, 17. April. Hier wur de eine Verschwörung entdeckt, die es sich zum Ziel gemacht hat, den jetzigen Sultan, Mohammed V., zu entthronen und Ab dur Hamid wieder auf den Thron zu bringen. Verschiedene politische und militäri sche Persönlichkeiten sind bloßgestellt. Es heißt, daß die Verschwörung im Harem des entthronten Sultans ihre Zusammenkünfte abhielt. * * * Ueber einzelne Punkte von allgemeinem Interesse klären die untenstehenden Meldungem auf: Sofia, 17. April. Die „Agence Bulgare" mel- det: Zu den Nachrichten über den Abschluß, eines Waf fenstillstandes zwischen Bulgarien und der Türkei sind wir ermächtigt, zu erklären, daß es sich nicht um den schriftlichen Abschluß eines Waffenstillstandes handelt, sondern um eine für einige Tage mündlich ver einbarte Waffenruhe, welche es beiden Tei len ermöglichen soll, ihre Toten zu beerdigen. London, 17. April. Wie hierher berichtet wird, beraten die Balkanstaaten augenblicklich darü ber, welche Antwort sie auf die letzte Note der Groß mächte geben sollen. Wie es heißt, findet die grie chische Regierung, daß die Note sich nicht ausreichend, über die Inselfrage äußere. Uebrigens werden die Botschafter in London demnächst wieder zusammentre- ten, um noch einige Einzelheiten der Friedensvorschlä ge zu beraten. Petersburg, 17. April Der russische Stand punkt in der albanischen Frage, der heute auf der Londoner Konferenz vorgelegt werden dürfte, ist unge fähr folgender: Die Oberhoheit soll der Türkei ver bleiben. Die Zustimmung aller Mächte zu dieser Fra ge scheine vorhanden zu sein. Einen albanischen Für sten aus einer europäischen Dynastie erklärt man für unzulässig. Dem Generalgouverneur soll eine in ternationale Finanzkommission beigegeben werden. Al len Mächten soll die Berechtigung zustehen, die Ft- nanzverbältnisse Mbaniens von Zeit zu Zeit zu prü fen. Wien, 17. April. Tie „Südslawische Korrespon denz" meldet aus Sofia: Der Verkehr auf der Ei senbahnlinie Saloniki- Dedeagatsch ist infolge der Meinungsverschiedenheiten zwischen den griechischen und den bulgarischen Militärbehörden wieder etnge- steUt worden. Sofioter Blätter bringen Berichte über außerordentliche militärische Maßnahmen Griechen lands bei Saloniki, welches die Stadt auf der Land seite befestige. Alles deute darauf hin, daß die Grie chen auf Zusammenstöße mit den Bulgaren rechnen. Die bulgarischen Blätter schreiben, dort entstehe jetzt ein zweites Adrianopel für Brrlgarien. Der Ruf nach Sa- loniki werde in Bulgarien nicht mehr verstummen. Tagesgefchichte. Deutsch»««». Der Besuch des Zaren in Berlin. Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Berlin tele graphiert: Bezüglich der Nachricht, daß der Kaiser »on Rußland voraussichtlich an den Feierlichkeiten der Vermählung der Prinzessin Viktoria Luise teilnehmen werde, erfahren wir von unterrichteter Seite, daß der Zar tatsächlich der Hoffnung Ausdruck verliehen hat, der Einladung des Kaisers entsprechen zu kön nen — Eine neue Anweisung des Poli zeipräsidenten Iagow. Der Polizeipräsident von Berlin hat au die Schutzmannschaft folgende An weisung erlassen: Der Schutz des Verbrechers gegen das Publikum ist erst die letzte der dem verhafteten Be amten zufallenden Aufgaben. Oesterreich-Ungarn. Die böhmische Krisis. Die Führer der deutsch-böhmischen Abgeordneten erschienen am Donnerstag beim Ministerpräsidenten zu einer Be sprechung darüber, wie eine Landtagssession in Böh men ermöglicht werden könne. Auch der Minister des Innern wohnte der Besprechung bei. Der Minister präsident legte die finanzielle und politisch: Lage Böh mens dar und gab Aufklärungen über die Absicht der Regierung, eine Landtagssession mit einem unter den Parteien zu vereinbarenden, sachlich begrenzten Programm zustande zu bringen. Die Besprechung wirb fortgesetzt werden, wenn die Regierung mit den tsche chischen Abgeordneten Fühlung genommen hat. Ktakie«. Zum Befinden des Papstes. Die „Köln. Volkszeitung" meldet aus Rom: Eine Schwe ster des Papstes weilt beständig am Krankenlager. Bon ärztlicher Seite wird versichert, daß der Papst eine neue Krise nicht mehr überstehen wird. Der Mink sterpräsident Giolitti hat seinen Urlaub abgekürzt. Krankreich. — Die Affäre von Nancy. Die amtliche Untersuchung des Zwischenfalles ist beendigt. Staats rat Ogier ist am Donnerstag nachmittag mit dem Be richt nach Paris zurückgefahren. Die am Donnerstag vernommenen Zeugen, namentlich die Bahnhossbeam- ten, wiederholten ihre bereits vorgebrachten Aussa gen. Sie erklärten nicht gesehen zu haben, daß die Deutschen geschlagen worden sind. (Früher be haupteten die Franzosen mit Bestimmtheit, daß die Deutschen nicht geschlagen worden seien. Man kommt also den wirklicken Tatsachen schon immer näher.» Belgien. Stürmische Szenen in der belgi schen K amme r. Die Sitzung der belgischen Kam mer am Donnerstag begann mit stürmischen Sze nen, weil Vertreter der Sozialdemokratie und ker Liberalen feststellten, daß aus dem Stenogramm der Rede des Ministerpräsidenten von gestern zwei Wor te gestrichen wurden, die darauf hätten schließen las sen können, daß der Ministerpräsident eine Kommissiou ernennen wolle, welche zwar formell das kommunale und provinziale Wahlrecht durchberaten solle, der :s aber nicht verwehrt werden würde, auch über die Parlamentswahl zu verhandeln, wenn eine einheitlich: Formel hierfür gefunden werde. Der Ministerpräsident erklärte, daß er das nicht habe sagen können, und daß er soweit nicht gehen könne, da die Wahlen vom Ju li sich gegen die Revision des Pluralwahlrechts aus gesprochen hätten. Im übrigen müsse er erklären, daß er an die Einsetzung einer Kommission nicht denken könne, bevor die normalen Zustände in Belgien wie der hergesicllt seien. Der Katholik de Woeste bestä tigte in allen Teilen die Erklärungen des Minister präsidenten G«gla«d. - Di« Zeppelinfnrcht in England. Im englischen Unterhause fragte Mibdlemore, »b tue wichtigsten Morsten, Arsenale, und Flottenstützpunk te Englands innerhalb des Aktionsradius der Zeppe lin-Luftschiffe, die von der deutschen Küste kommen, lie gen, und ob di« britischen Flotten, Werften und Arse nale mit Verteidigungsmitteln gegen einen Angriff aus der Luft versehen seien. Dev Zivillord der Admira lität, Lambert, beantwortete die erst? Frage bejahend, falls die Vrrhältnisse, günstig seien Aus die zweite Frage erwiderte er, daß man dabei sei, Berteioiguugs- maßregeln gegen einen Angriff ans der Luft zu treffen. China. — Kampf zwischen Chinesen und M o n - gvten. Chinesische Militärberichte melden, daß 700 Chinesen, die in einem Tempel außerhalb von Ur- ga in der Nähe der sogenannten chinesisch mowgoll schcn Grenze lagerten, von 2000 Mongolen in di? Flucht geschlagen worden sind. Ocrülche und jäMche NachntzteL. Eibenstock, 18. April- Ein staatlicher Auto-Omnibus, wie solche bei der Anfang Mar geplanten Eröffnung des staatlichen Kraftwagen betriebes im Verkehr Reichenbach- Eiben stock und Eibenstock- Falkenstein Plauen Verwendung finden fallen, befuhr dieser Tage di: be treffenden Strecken. Es war ein Saurer-Wageu, der ob seiner Größe und seiner gediegenen Ausstattung viel fach auffiel. Der Wagen war in grauer Farbe gehal ten, enthielt außer dem Platz für den Chauffeur noch 14 Sitzplätze und war im Innern ähnlich den Wagen zweiter Klasse unserer sächsischen Staatseisenbah nen ausgestattet Der Wagen trug die Ausschrift „Kö - nigl. sächsische Staatssisenbahnen". Wie verlautet, fol- len vorerst vier Wagen verschiedener Werke in Ver kehr gestellt und auf ihre Leistungsfähigkeit und Dau erhaftigkeit ausgeprobt werden. — Eibenstock, 18. April. Am gestrigen, Abend gab Herr Heinrich Blank im Deutschen Hanse hierein weiteres Gastspiel als Zauberkünstler so wohl wie als Bauchredner. Es gelang dem Mnstlrc wiederum, die Anwesenden in angeregtester Laune za erhalten, die vornehmlich bei dem „ventriloquistischen" Att „Im Luftkurort" in herzhaftes Lachen sich umsetzte. Am Sonntag nachmittag wird Herr Blank nochmals eine Schüler-Vorstellung zu ermäßigte« Prei sen veranstalten. Dresden, 17. April. Wegen eines To desfalles in der Narkose, der gelegentlich einer größeren Zahnoperation in einer hiesigen zahn ärztlichen Klinik sich ereignet hatte, war gegen den betreffenden Zahnarzt ein Verfahren seitens des Kö niglichen Landgerichts wegen fahrlässiger Tötung ein- geleitet worden. Auf Antrag der Königlichen Staats anwaltschaft ist jedoch nunmehr der Zahnarzt außer Verfolgung geietzt worden, da nach den Ergebnissen der bisherigen Untersuchung und den vorliegenden ärzt lich. Gutachten der Nachweis nicht erbracht werden konn te, daß der Tod der Bergmannsehefrau Petermann dnrch fahrlässiges Verhalten des Zahnarztes verursacht worden ist. Die durch das Verfahren entstanoenen Gerichtskösten werden von der Staatskasse übernom men. — Leipzig, 17. April. An der Eröffnungs feier der Internationalen Baufach - Ausstel - lung am 3. Mai werden außer König Fred rich August nach einer Mitteilung aus dem Hof- marjchallamte in Dresden auch Prinz und Prinzessin Johann Georg teilnehmen. Aunabcrg, 17 April. Der Bezirts-V. r band der Fortschrittlichen Bolkspartei >m Obererzgcbirgc hielt am Sonntag, den 13. April fer nen 6. Bezirtsparteitag in Bahl's Restaurant hier ab. Den ersten Punkt der Tagesordnung brlde-- te nach der Begrüßung des Parteitages die Entgegen nahme des Jahresberichtes, den Herr P. Besser erstat tete. Er ging von der vorjährigen Tagung des Be zirksverbandes aus, mit der zugleich die Feier des 25 jährigen Bestehens des Annabergcr Vereines verbunden war. Herr Besser hob hervor, daß in dem vergangenen Jahre im Reichstage und im sächsi schen Landtage von den Abgeordneten der Fortschritt lichen Volkspartet eine außerordentliche Arbeit gelei stet worden sei Auch der Bezirksverband hab? es für seine Pflicht erachtet, hinter seinen Führern nicht