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Ausgabe Amid8 Nummer 1»Z — 82. Jahrgang «Nl-rlnl «mal wkch». mH INustl.SKUiebeUatzen.Hemml und W«M und derNst'derbettage.gllrimIreNelneuLeiste-.Iowleden jkertvestagen .Unlerhallim« und WIslen' .TieprattstcheHmiS- irau'. .Ta« gut» Puch'. Monatlicher lvezugSPreiS iluSgade N mit Et.<Benno>BIaIt X 2,70 «lurgabe 0 ohne St..Benno-Blatt» 2.2g Ivijelnummer 1v 4 Eonnabend« u. Soiinlagnummer ikd 4 Freitag, den S.Mait»33 tveelagsore« Dresden Anjelgeuprets«, D>» lgelvaltene petttzetle »<» 4.Namiin» anzelgen ».Stellengesuche »« 4. Dte pel'treNamezetle. 89 mm hielt. 1 ffllr ilnzelgen anherhalb de« BerbretlungSgeb eie? s« 4, dle peltlreNamkzetle I.NO>k. Brlelgeb.I»tt<1. Im Fall« höherer Gewalt tSlrett, Berdot usw.) »ritscht ,ede »er. tzfltchtung aut Ltesernng tonne SrMNung von «n,e>gen. «nt- trügen und Leistung van Schadenersatz. SachfWe D olksserlung w«sch»st»st»ll«, Deuck und »Verlag, Germania Buchdniikerel und Vertag Dresden»«, l, Pollerstr. l7. Fernrut 2I0I2. Postscheckkonto Dresden I02S. Band konto Stadtbank Dresden Nr. 94787. Für christliche Politik und Kultur rledaktton der Sächstschen »volkSzettnng vc«Sden.kliltladt 1 Polierltraste tl. lernrnt MU und 2I9lL Reichsbahn beschafft Arbeit Vor ErleUung neuer Austrüge — Neues Wirtschaftsabkommen mtt der Tschechoslowakei Japan sorderl Gleichheit zur See Elektrifizierung wir- gesör-ert Berlin, 4. Mai. Ain 2. und 3. Mai 1933 tagte der j Verwaltungsrat der Deutscl)cn Reitbahn in Berlin. Er genehmigte den GesclMsbericht und die Bilanz fiir das Jahr 1932 und beschloss die Ausschüttung einer 7prozen- t-igen Dividende auf die ausgegebenen Vorzugsaktien Serien 1 bis 5. Der Verivaltungsrat stellt sich in vollem Umfang hinter den von der Reichsregierung verkündeten Grundsatz der Arbeitsbeschaffung. Eingehend wurde daher die Frage der Auftragserteilung besprochen. Die Deutsche Reick-sbahn hat in den vergan genen Jahren zur Verminderung der Arbeitslosigkeit viele Hunderte von Millionen ausgegeben. Die Deutsche Reichsbahn wird in Zukunft die Arbeitsbeschaffung und Auftragserteilung in verstärktem Umfange fortsetzen. Der Generaldirektor hat zugesagt, die Bescl>affung der dazu benötigten Mittel mit allem Nachdruck zu betreiben. Schon jetzt könnten mit Hilfe der beteiligten Län der die Mittel beschafft werden, für die Elektrisierung der Strecken. und zwar: 1. Augsburg — Treuchtlingen — Nürnberg; 2. München — Dachau; 3. Tübingen — Plochingen. Die Gesamtlänge dieser Strecken beträgt 209 Kilometer. — Die Aufträge für diese Elektrisierung im Werte von 39 Millionen NM. entfallen zu etwa einem Drittel auf die elektrische Industrie und zu etiva einein Drittel auf die Eisen-, Lokomotiv- und Wagenbauwerke. Der Nest ent fällt auf das Hocl>- und Tiefbaugeiverbe, auf die Bau stoffindustrie und auf sonstige Aufwendungen. Weiter soll zur Erprobung neuester Fortschritte auf dem Gebiete der elektrischen Stromumformung die .Hol lentalbahn und drei Seenbahnen lFreiburg i. Br. — Titi see — Seebrugg) für den elektvisct)en Zugbetrieb einge richtet werden. — Zu der Loslösung der „Deutschen Bahnspedition" vom Schenkerkonzern gab der Verwaltungsrat seine Zustimmung. Dadurch wird die bisherige Personalunion zwischen 2<eaustragten der Bahnspedition und Leitern von Schenkerfilialen be seitigt. Die deutsche Bahnftvdition betreibt nach wie vor kein Kundengeschäft, sondern nur verkshrsorganisatori- scl)e und Werbearbeiten fiir die Neicl-sbahn. Die Neubildung -es Reichsrals Preutzens neue Vertreter Berlin, 4. Mai. Das preutzische Staatsministerium hat nun dem Reichsratsbüro die neuen Neicl)sratsver- treter der preußischen Provinzen zur Kenntnis gebracht. Danach werden die preußischen Provinzen durch folgende Hauptvertreter im Reichsrat vertreten sein: Ostpreußen: Gauleiter Koch-Königsberg. Branden burg: Oberamtmann Haak, Berlin: Oberbürgermeister Sahm, Pommern: Rechtsanwalt Körpenstein, Grenz mark — Posen — Westpreußen: Oberförster Eiselen, Nie derschlesien: Oberpräsident Brückner, Oberschlesien: Leh rer Adamczyk, Sachsen: Gauleiter Jordan, Schleswig- Holstein: Oberpräsident Lohse, Hannover: Regierungs präsident Dr. Muhs, Westfalen: Gauleiter Dr. Meyer, Hessen-Nassau: Oberbürgermeister Dr. Krebs, Nheinpro vinz: Gauleiter Grohö. Für jeden dieser Hauptvertre ter der Provinzen ist noch ein Stellvertreter benannt. Die preußische Ctaatsregierung läßt ihre 13 Stim men durch folgende Hauptvertreter im Reichsrat wahr nehmen: Staatssekretär Körner, vom preußischen Staats ministerium und Ministerialdirektoren Schütze, Neumann und Hog. Das Land Preußen hat damit seine neue Reichsrat vertretung endgültig besetzt. Die Lander Bayern und Sachsen sind zur Zeit »och kommissarisch durch die Vertrauensleute der nationalen Regierung im Neichsrat vertreten. Unvollständig ist noch die Vertretung kleine rer Länder bisher nngemeldet. Immerhin nimmt man an, daß der gesamte Neichsrat in seiner endgültigen neuen Zusammensetzung schon in der kommend:n Woche zum ersten Male zusammentreten wird. Die Neichsratsausschüsse berieten am Donnerstag die Neuregelung der Bestimmungen über die Betäubungs mittel. Dle Aussprache mtt Polen Die deutsch-polnische Aussprache. Berlin, 4. Mai. (E. M.) Den Besprechungen des Reichs kanzlers und des Reichsaußenministers mit dem polnischen Ge sandten in Berlin kommt eine ungewöhnliche außenpolitische Be deutung zu. Bekanntlich hatte im Zusammenhang mit der anti deutschen Areuelpropaganda Anfang April ln Polen «ine Agitation gegen alles Deutsche eingesetzt, die In den westliche» Grenzgebieten schwere Aus schreitungen gegen die deutsche Minderheit und wiederholte Be lästigungen deutscher Konsulate zur Folge hatte. Eine geschickte Propaganda, geschäftlicher Interessenten hatte es verstanden, den polnischen Nationalismus in den Dienst ihrer Bestrebungen zum Ausschluß der unbequemen deutschen Konkurrenz zu stellen. Die polnische Regierung hat auf die wiederholten Beschwer den, die von reichsdeutscher Seite in Warschau und Kattowitz er- hoben werden mußten, regelmäßig in korrekter Weise ihr Bedauern ausgesprochen. Sie hat auch gewisse, nicht immer wirksame polizeiliche Maßnahmen getroffen, der hem mungslosen Agitation der von ihr subventionierten Verbände jedoch tatenlos zugcsehen. Gleichzeitig wurde die Lage im deutsch-polnischen Grenz gebiet durch die ständigen Vorstöße des polnischen diplomatischen Vertreters in Danzig nicht unerheblich kompliziert. Alle diese Vorkommnisse dürsten den Anlaß der Berliner Aussprache ge bildet haben. Nach der rein formalen Behandlung, die die pol nischen Behörden bisher diesen für die deutsch-polnischen Be ziehungen so bedenklichen Zwischenfällen gegeben haben, war eine grundsätzliche Auseinandersetzung dringend erforderlich. Die amtliche Erklärung, die über die Aussprache veröffentlicht wur de, enthält die Mahnung an Polen, die Lage künftig leidenschastios zu behandeln und betont, was Deutschland beirisst, den festen Willen zum Flieden und zu geordneten Beziehungen. Die nächsten Aufgaben Die gegenwärtigen Arbeiten des Kabinetts und die von den einzelnen Ressorts vorbereiteten Entwürfe er strecken sich hauptsächlich auf die Gebiete, auf welchen zu erst der Teil des Iahresprogranuns duräMführt wird, über den der Reichskanzler in seiner Rede am Tage der nationalen Arbeit allgemein gehaltene Ausführungen ge macht hat. Die neue Agrarentschuldung. So sind Mitteilungen über den neuen Agrar- Entschuldungsentwurf von unterrichteter Seite gemacht worden, über deren Einzelheiten freilich deshalb noch nicht geurteilt werden kann, weil die Neichsregie« rung zu diesem Entwurf des Reichsernährungsministe riums noch nicht endgültig Stellung genommen hat und auch der Rcichsfinanzminister nach der finanziellen Seite hin noch besonders gehört iverden muß. Infolgedessen können gegenüber den veröffentlichten Entwurfseinzel heiten noch Abänderungen eintreten, um sowohl tecl)- nische Schwierigkeiten zu überwinden als auch gewisse Härten zu beseitigen. Reichoanleihe für Arbeitsbeschaffung. Zu den wichtigsten nächsten Aufgaben der Reichs regierung wird die Arbeitsbeschaffung und ihre Fi » anzie r u n g gehören. An diesem besonders schwie rigen Problem, vor allem der gesicherten Finanzierung der Arbeitsbeschaffung sind Reichsbank und Rcichssinanz- minisierium hervorragend beteiligt. Wie die Beratungen ausgehen n>erden. dariiller verlautet zwar noch nichts Be stimmtes, aber es scheint nach unseren Informationen die Frage de<r Auflegung einer Reichsanleihe für die Arlieitsbeschassung sehr stark erörtert zu werden. Be sonders das Reichsarbeitsministerium setzt sich für diese Form der Finanzierung ein. In maßgebenden Kreisen wird dazu der Stand punkt vertreten, daß sicherlich ein Versuch zu empfehlen sei, wenn vielleicht auch nicht in allem hier das italie nische Vorbild liefolgt werden könnte. Doch weist man darauf hin. daß im Zeichen wachsenden Vertrauens eine Reichsanleihe fiir diese nationalen Zwecke als erfolg sicher angesehen iverden dürfte, wenn man sie dement sprechend propagiert lind durch l>esoiidere Vergünstigun gen auszeichnct. Hier wird u. a ein Zinssatz von i Pro zent in Vorschlag gebracht. Weil nun aber die Publi- kumsnachsrage kaum allein genügen dürste, um zum vollen Erfolg zu kommen, scheint daran gedacht zu sein, einen Teil des aufzulegenüen Betrages durch öffentliche Kassen zu übernehmen und je nach der Entwicklung in der nächsten Zeit auch die Sparkassen in abgegrenzter Form heranzuziehen. In Wirtschasts- und Finanzkreisen hat man sich des weiteren mit der Frage beschäftigt, wie hoch die erste Tranche einer solchen Reichsanleihe vielleicht bemes sen werden könne mit Rücksicht darauf, daß vorerst die Tragfähigkeit des Marktes nicht klar ersichtlich ist, so daß immerhin die Gefahr einer Verstopfung vermieden werden müßte, iveil sonst die weitere Regierungsaktion mit der Zinssenkung dadurch gestört iverden könnte. Aus diesen Kreisen kommt der Vorschlag, die erste Tranche etwa im Rahmen von 3 0 0 bis 500 Millionen zu l^messcn und es dann der guten Pro;»aganda mit zu überlassen, eine Ueberzeichnung zu erwirken. Die notwendige Zinssenkung. Der vom Reichskanzler angekündigte Abbau des übermäßig erhöhten Zins Niveaus in der deutschen Wirtschaft hat die Vertretung de» Bankaewelbes näin-