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Schwere KSmpfe im große« Do«a«boge». Kraftvolle Segenaugriffe im Parroy-Wald und auf de« Borhöhen der Weftvogefe« Neuer Lerroraugriff auf München. Oer OXWvon DZiB. Au» dem Führerhauptquartier, 6. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der belaisch-hollLndische« Grenze südwestlich Arn heim und an der Maas beiderseits Sennep dauern die heftigen Kampfe mit sich verstärkenden kanadischen «nd eng lischen Verbänden an. Der Feind gewann nördlich Turn hout erneut Boden. Seine Versuche, nach Tilburg durch- zustoße«, wurde» unter Abschuß vou 25 Panzer» verhindert. Nach massierten Angriffen beiderseits Geilenkirchen konnten die Nordamerikaner ihren Einbruch bei Uebach er weitern, verloren aber bei einem Gegenangriff unserer Grena diere mehrere hundert Gefangene «nd einige Panzer. Im Kampfraum Metz kam es zu örtlichen Gefechten. Um eine Einbruchsstelle wird noch gekämpft. Im Parroy-Wald «nd aus de« Vorhöhe« der West vogesen behauptete« unsere Korps in schweren Kämpfen ihre Stellungen gegen zahlreiche Angriffe von Verbänden der 7. amerikanischen Armee «nd warfen in kraftvoll geführten Gegenangriffe» eingebrochenen Gegner wieder z«rück. Unsere Stützpunkte am Atlantik bekämpften wirksam Ansammlungen des Feindes «nd wiesen Aufklärungsvor stöße ab. In Mittelitalie» liefe» sich auch gestern wieder die starken Angriffe der 5. amerikanischen Armee an den von unseren Grenadieren und Fallschirmjägern zäh verteidigten Bergstellungen des etruskischen Apennin fest. An der adria tischen Küste scheiterten mehrere Vorstöße des Gegner?. Im großen Donaubogen sind bei «nd nördlich Zajeeak schwere Kämpfe mit den weiter vordringenden Sowjetverbän den im Gange. Auch Nordöstlich Belgrad wird erbittert gekämpft. Im »ugartsch-rilmänlschen Lreszgebiet erzielte» »rmarlsche Truppen bei Maro« örtlich« Fortschritte. Südlich Groß» wardein schlugen unsere Grenadiere feindliche Kräfte in schwungvollen Gegenstößen zurück. Der Gegner erlitt in diesen Kämpfen hohe blutige Verluste. Weitere sowjetische Angriff« im Raum von Torea- burg «nd im Szekl«r gipf«l wurden i« wesentliche» abge wiesen. Um eine Einbruchsstelle wird noch gekämpft. In den Waldkarpaten blieben heftige Vorstöße der Bolschewisten in unserem Abwehrfeuer liegen. Die Durchbruchsversuche «e« herangeführter sowjetischer Divisionen an de« Pässen der Ostbeskiden bliebe« anch gestern ohne Erfolg. Die feindlichen Angriffe brache» z»m große« Teil bereit» vor »nserea Stell«»ge« im Fever «nserer Artillerie z»samme«. Am Rare« nördlich Warscha» brachten einige örtlich« Angriffe Erfolg. Ein sowjetischer Einbruch in »ufere Stel- lange» »ordwestlich Schaule » w»rde abgeriegelt. Am gestrige» Tag« griffe« aordamerikanische Terror bomber da» Stadtgebiet vo« München an. E» entstaaden Schäden an Wohnhäuser«, Kulturstätte« «ad öffentliche« Se- bä«den; «. a. wurden mehrere Krankenhäuser und sieben Kirchen zerstört bezw. schwer betroffen. Flakartillerie der Luft waffe und Jäger schosse« am gestrigen Tage 21 angloameri kanische Flugzeuge ab. Ergänzend wird dazu gemeldet: Bei den Abwehrkämpfen nordwestlich Metz und um Luxemburg haben sich in der Zeit vom 8. bis 11. September die Panzerbrigade „Feldherrnhalle" und Verbände des 82. Armee korps besonders ausgezeichnet. In zweitägigen harten Kämp fen vereitelten sie durch Angriffe in die Bereitstellungen des Feindes den Durchbruch von zwei amerikanischen Divisionen auf Trier und vernichteten dabei 142 Panzer und Panzerspäh, wagen, 40 Panzerabwehrgeschütze, eine große Anzahl gepanzer- ter Fahrzeuge und drei feindliche Jagdbomber. Verbände des 2. Jagdkorps unter Führung von General- leutnant Bülowius erzielten über dem Westkampfraum seit Jnvasionsbeginn den 1000. Luftsieg. Bei den Kämpfen im Raum von Arnheim hat sich ein« Flakkampfgruppe unter Oberst von Swoboda besonders hervorgetan. —- Bei den Kämpfen im Gebiet der baltischen Inseln haben sich norddeutsche Landungspioniereinheiten unter Führung des Ritterkreuzträgers Generalmajor Henke besonders ausge zeichnet. Reue Maßnahme«. Im Mittelpunkt der neuen Maßnahmen -um totalen Kriegseinsatz stehen die von Reichsleiter Bormann angeord- neten oder bereits duvchgeführten Vereinfachung»- und Ein sparungsmaßnahmen der NSDAP. Sie beweisen den ent schlossenen Willen der Führung, nicht nur entbehrliche Ein richtungen und Dienststellen zur Abgabe von Kräften an Rüstung und Wehrmacht heranzuziehen, sondern selbst ein Führungsinstrument von so entscheidender Bedeutung wie die Partei dem notwendigen Rationalisierungs- und Verein» fachungsprozeß zu unterziehen. Trotz der im Krieg verviel fachten Aufgaben der Partei, trotz überdurchschnittlicher Ein berufungszahl und entsprechend hoher Blutopfer wurden abermals zahlreiche hauptamtliche Kräfte der Partei, der Glie derungen und angeschlossenen Verbände zur schnelleren Er ringung des Endsiege» freigestellt. Eine Maßnahme, die der großen Masse der Bevölkerung Erleichterung verschaffen soll, ist die Einschaltung der Sani- tätsoffiziere in die örtliche Versorgung der Zivilbevölkerung. Die zahlreichen Einberufungen zur Wehrmacht, der fehlende Nachwuchs und die Ueberalterung der zivilen Aerzte haben im Lauf des Krieges die ärztliche Versorgung der Bevölke rung immer schwieriger gemacht. Zahlreiche neue Aufgaben kamen hinzu. Die Rückwanderung der Volksdeutschen, die Betreuung der ausländischen Arbeiter im Reich und vor allem der feindliche Luftterror stellten die immer kleiner wer dende deutsche Aerzteschaft vor Aufgaben, die nur unter rest loser Ausnutzung der physischen Leistungkraft bewältigt wer- den konnten. Ls war dabei nicht zu vermeiden, daß das Publikum lange Wartezeiten und andere Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen mußte. Durch die neuen Maßnahmen wird in kurzer Zeit eine fühlbare Entspannung erfolgen. Die Vor arbeiten sind bereits ausgenommen worden, unabhängig da von, daß einige organisatorische Fragen wie -. B. die der kassenärztlichen Tätigkeit der Sanitätsoffiziere, der Haftpflicht, der Bezahlung und Kostenerstattung für Verbandsmittel und Durchleuchtungen noch geregelt werden müssen. Bei den Einschränkungen auf dem Gebiet der Orden und Ehrenzeichen war der Grundsatz maßgebend, daß Auszeich nungen jetzt nur noch verliehen werden sollenfiir Leistungen und Verdienste kn MMktslbarem 'Zusammenhang mit dem Krieg und seiner siegreichen Beendigung. Die Verleihung der Eisernen Kreuze sowie der Kriegsverdienstkreuze bleibt d«. her unangetastet. Die Auszeichnungen und Ehrungen, die bisher noch nach einem friedensmäßigen Maßstab erfolgten, auch die des Adlerschildes und der Goethemedaille, wurden da gegen eingestellt. Nach der siegreichen Beendigung des Krieges werden sie in vollem Umfange wieder aufgenommen und nachgeholt. Die Kapitulation Warschaus. DNB., 5. Oki. (PK.) Seit dem 2. Oktober 20 Uhr sind die Kampfhandlungen zwischen den im Raum der Stadt Warfchau kämpfenden polnischen Verbänden und den deut- schen Truppen eingestellt. Am 3. Oktober 7 Uhr morgens begann der Abbau der polnischen Barrikaden, einen Tag später fand der Abmarsch der ersten polnischen Verbände statt, die ihre Waffen niederlegten. Eines der blutigsten Kapitel in der Geschichte dieses Krieges ist damit abgeschlossen. Ueber Warschau liegt ein grauer Himmel. Berge von Schutt säumen die Straßen. Verkohltes Balkenwerk, ge sprengte Mauern ragen zum Himmel. Ausgebrannte Fahr zeuge, umgestürzte Straßenbahnwagen sind beiseite geräumt. Barrikadenreste türmen sich noch in den Seitenstraßen. Ar- tillerie und Flak schießen über die Weichsel hinüber in die Stellungen der Sowjets, die von dort tatenlos dem Unter- gang von Warschau zugesehen haben und ihr Störungsfeuer auch gegen die von den Aufständischen besetzten Stadtteile richteten. Nach dem Zusammenbruch des Aufstandes in den Vorstädten Mokotow und Zoliborz wurden nun in der Innen stadt die Waffen niedergelegt. Die Spitze des Regiments, das als erstes aus Warschau hcrausgeführt wird, überschreitet 9.30 Uhr die deutschen Linien. Der Regimentskommandeur meldet dem Oberst Schmidt. In Viererreihen marschieren die Kompanien der A. K., der polnischen Heimatarmee, in die Gefangenschaft. Das erste Regiment zählt 375 Offiziere, 1250 Unteroffiziere und Mannschaften und 221 Frauen. Granatwerfer, Panzer- büchsen und andere panzerbrechende Waffen, Maschinen gewehre, Maschinenpistolen und Karabiner werden mitgeführt. Am Ende der Einheiten folgen die Frauen, Krankenschwestern und militärische Helferinnen. Die Gesichter sind von der Ent- behrung und Verzweiflung gezeichnet. Es ist die Tragik eines Volkes, dem es nicht an Mut, wohl aber an besserer Einsicht gebricht. Angesichts dieser jungen Menschen, denen morgen das gesamte Offizierkorps mit der Generalität und noch drei Regi- menter folgen werden, wird noch einmal die Erinnerung an die Kampftage wach, die am Dienstag, dem 1. August, nach mittags bei strahlendem Sommerhimmel in der Hoffnung auf! die angloamerikanische und sowjetische Hilfe begonnen hatten. Sie verbluteten sinnlos, opferten ihre Hauptstadt, in der sich jetzt wohl kaum noch 300 000 Bewohner befinden. Der hartnäckige polnische Widerstand wurde mit dem Einsatz modernster deutscher Straßenkampfmittel gebrochen. Die Einheiten der Waffen-U, des Heeres, der Polizei haben, von der Luftwaffe unterstützt, dem Warschauer Traum ein Au» dem Kampf um Warschau. ff-PK-Kriegsber. Schremmer, Sch Generalfeldmarschall Model bespricht wäh rend der Kämpfe um Arnheim mit U-Dri- gadef. Harmel, Komm, der fL-Panzerdiv. „Frundsbera", die Gefechtslage. — PK - Kriegsber. Abendorf, Sch. baldiges Ende bereitet. Die Waffen, die sich auf dem Kaser- nenhof türmen, sind sowjetischer und britischer Herkunft. Auch deutsche Waffen sind von den Aufständischen seit Jahr und Tag gesammelt worden. Mit dem Zusammenbruch des Kampfes der Heimatgarde in Warschau ist auch der Rest dieser Bewegung im Generalgouvernement lahmgelegt. Die Reste und Trümmer von Warschau werden seit heute vollständig von deutschen Bataillonen beherrscht. London, Washington und Moskau haben ihr grausames Spiel mit dem Glauben ihrer polnischen Verbündeten durch die fast vollständige Aus- löschung Warschaus gekrönt. Der Kampf an den Weichsel ufern der einstigen Hauptstadt des Landes gegen die Bolsche wisten aber geht weiter. , . . Bor-Komorowski in deutscher Gefangenschaft. Der General Bor-Komorowski, der kürzlich zum Ober befehlshaber aller polnischen Streitkräfte ernannte Führer der Warschauer Aufständischen, befindet sich nach -er Kapitulation Warschaus mit seiner Begleitung in deutscher Gefangenschaft. * Churchill erklärte im Unterhaus, der Fall Warschaus sei für di« Polen „ein sehr bitterer Schlag", während sich Roose velt in der Pressekonferenz dahin aussprach, er wisse über die Lage in Warschau ebensoviel wie jeder andere Amerikaner, und das sei nicht genug, um darüber zu reden. Der englische Luftfahrtminister glaubt dadurch die Hilfeleistung für Warschau ins.Licht rücken zu können, daß er im Unterhaus mitteilte, die Briten hätten bei ihrem Bemühen, Warschau zu entlasten, 28 Flugzeuge und 190 Piloten verloren. „Manchester Guardian" tut das blutige Abenteuer mit der Bemerkung ab, es müsse den Geschichtsschreibern überlassen bleiben, über den Wert'des Streites zwischen den Londoner und den Sowjetpolen zu urteilen. — Die Ausständischen ernten von England also nichts als Hohn und Spott. Als statt der versprochenen Kriegsmateriallieferungen englische Piloten am 17. August einen Kranz über Warschau abwarfen, war damit den Polen klar und deutlich zu verstehen gegeben, daß London sie schon damals preisgegeben hatte. Da» Ritterkr««- erhielten Major Alfred Nuckelt, Komm, eines berlin-branden burgischen Firs.-Batl.; Hptm. Alois Zepner, Batl.-F. in einem Schweidnitzer ILg.-Rgt.; Oblt. d. R. Walter Brauer, Kom- paniechef in einem pomm.-meckl. Gren.-Rgt.; Lt. d. N. Günter Raabe, Deobachtungsoffz. in einem ostpr. Art.-Rgt.; Uffz. Alb. Schott, Zugs, in einem Gren.-Rgt. * Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Kriegsverdienst kreuzes mit Schwertern dem in Straßburg geborenen General- leutnant Gustav Boehringer, General der Pißniere bei einer Heeresgruppe der Ostfront.