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Mittag» IS U. angenommen in der Expedition; Aohiinne-äll«»«. Wafferchausstraß, t. die-- PosiÄättlß. rr Agr. Einzelnt Nummer» . 1 K-r. IW I ageklatt fiir Nnterhiilümg mid Geschäftsverkchr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. M« Dienstag, den 31. December 1861. Anzeigen i. dies. Blatte, da« zur Zeit in ötzoo Exempl erscheint, finden eine erfolqreickc Berbreltupg, s Lnr Auf das mit dem I. Januar 1862 begin nende neue Abonnement der „Dresdner Nach richten" werden bov jetzt an Bestellungen an genommen. Der Präüümerationspreis betragt mit Einschluß der Zusendung für Dresden vier teljährlich 26 Ngr. Auswärtige haben sich fo- fort an das ihnen zunächst gelegene Postamt zu wenden, da spätere Bestellungen den rechtzeiti gen Anfang der Zusendung beeinträchtigen. Die Expedition. Dresden, den 31. December. — Se. Maj. der König hat den nachstehenden Offizieren gestattet, die verliehen erhaltenen Orden anzunehmen und zu tragen, und zwar: dem Generalmajor a. D- v. Noitzenstein das ihtn von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Meiningen ver liehene Großkreuz des Sachsen-Ernestinischen Hausotdens, dem Generalmajor v. Stieglitz, Chef des Generalstabes, den königl. preuß, rothen Adler-Orden 2r. Classe mit dem Sterne, dem Major Grasen zur Lippe, Adjutant Sr. kgl. Hoheit des Kron prinzen, den königl. preuß. rothen Adler-Orden 3r. Classe, und dem Oberleutnant Frhrn. v. Welck, Adjutant beim Commandö der Infanterie, den königl. preuß. Kronen-Orden 4r. Classe. — Der Privatdocent v. Wilhelm Knop zu Leipzig ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Facultät da selbst für düs "Fach der Agriculturchemie und der Privatdocent VO pfiil. Johannes Minckwitz zu Leipzig zum außerordentlichen Professor der Philosophie an dasiger Universität ernannt worden. — Sylvesterabend. Nur noch wenige Stunden und di- Pforte angelt auf, durch welche das neue Jahr hereintritt. Noch in den letzten Augenblicken des Jahres ist es dem Men schen gegenwärtig, was er war und was er eigentlich hätte sein können. Aber auch Alles, was er erfahren und was er erlebte, tritt vor sein Gedächtniß. Noch rinnt manche Thräne, noch erneuert sich manche Klage um erlittenen Verlust. Noch einmal zieht der düstere Bildersaal des vergangenen Jahres an dem inneren Auge vorüber, manche Dornenkrone, so mancher Leidens kelch wird sichtbar, so manch' geschlagene Wunde klafft wieder auf. Aber — dämmern denn nicht auch freundliche Bilder? Ziehen nicht Kränze und Garben, nicht Sonnen und Sterne am Himmel der Erinnerung vorüber? Ja, Erinnerung an al les Gute, welches das Jahr brachte, sie wacht auf, es nahen noch einmal die Stunden des Glückes und so legen wir nieder die innigen Rührungen des Dankes vor den Thron des all- ewigen Vaters. — Der heutige Sylvestertag schließt mit einer Somnenfinsierniß. Ach, die Sonne ist der große Gesund brunnen der Welt, zu dem man Nicht zu reisen braucht, aus dem man überall und täglich schöpfen kann. Aus der Sonne ziehen die Kräuter ihre Würze, die Blumen ihren Duft und die Rebe, der Weinstock ihren Lebensbalsam. Wird, fragen wir, wird etwa bei einer Sonnenfinsterniß der selbstkeuchtende Glanzstern verfinstert, der den Planeten das Licht giebt? — Nein! nur der Erdkörper erhält durch den Mondschatten, der die Sonnenscheibe deckt, eine plötzliche Dämmerung. And-diese Verfinsterung umdunkelt noch nicht etwa den ganzen Welthim- mel, nein, flammendere Glanzsterne als unsere Sonne geben wie vorher ihren Planeten noch die vollsten Lichtstrahlen. Herz, sei getrost, auch solche Beschattungen verschwinden wieder 'plötzlich, wie sie entstanden. — Nicht die Wahrheit wird verdunkelt— swohl aber die Menschheit. Nicht die Sonne stehtim Schat ten und durchwandelt die zwölf Himmelszeichen — Wohl aber hie Erde, die sich um sie bewegt. Schon die kleinere Mond sinsterniß verdunkelt diesen Weltkörper. So umdüstert auch schon die einzelne vorüberziehende Jammerwolke die Stirn des Klsin- müthigen; aber nicht bange laß Dir sein vor einer verdecken den Hülle; durch jede dringt endlich das Licht und die Wahrheit. — Der Stadtrath macht bekannt, daß die zeither bestan dene Lohntaxe der hiesigen Chaisenträger mit Rücksicht aüf die neuerdings eingetretene Erweiterung der Stadt und sonst-eini gen Abänderungen unterworfen ist, und bringt die hiernach Äb- geänderte Lohntaxe für das Tragen mittelst"Chaise zur öffent lichen Kenntniß. Außer Liner bestimmtern Fassung einzelner Sätze der altern Taxe unterscheidet dieselbe sich von jener Nur vurch Erhöhung der Wartegebühren, indem diese für eine Stunde auf 8 Ngr., auf eine halbe Stunde auf 4 Ngr. Und für eine Viertelstunde auf 2 Ngr. gestellt worden sind, wäh rend sie früher nur 5, 2,, und 1,2 Ngr. betrugen. Im Uebri- gen ist keine Erhöhung der Preise oder sonst wesentliche Wan derung erfolgt. — Nach einer Bekanntmachung des RatheS ist keinem städtischen Beamten oder aus communlichen oder Stiftungskaffen zu lohnenden Aufseher, Wächter, Wärter oder Arbeiter, über haupt Niemandem, noch den Schornsteinfegergesellen und Lehr lingen ein Neujahrsumgang gestattet. . — * Oesfentliche Gerichtsverhandlungen am 30. Dec. — Weil der Handarbeiter Joh. Frdr. Jul. Hallbüuer hier bei Gelegenheit eines Umzuges des Herrn Hausbesitzers Quer- ner eine halbjährige Lieferung Modezeitungen im legal taxirten Werthe von 15 Ngr., welche er zwar auf dem Boden unter dem „Schutt" gefunden und von der Hausfrau geschenkt erhal ten haben will, wirklich gestohlen hat, so ist Hallbauer zu 4 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Sein bei erhobenem Ein spruch angebrachtes Vorbringen, als welches auf eine (uner laubte) Selbsthilfe hinzudeuten schien, half ihm nichts, da „aus vorigen Gründen, denen beizutreten gewesen", Bestätigung er folgte. — Der zweite Einspruch betrifft Karl A Rödig in Stolpen wegen einer Unterschlagung. Da Rödig jedoch un sichtbar' geworden, auch nicht aufzufinden ist, so mußte diese Verhandlung bis auf Weitere» ausgssetzt werden. — Karl Au gust Leber. Jährig, wegen Diebstahls schon dreimal, darunter auch einmal mit Arbeitshaus bestraft, hat aus dem Verkaufs laden des Herrn Busch in Wilsdruff ein Paar Frauenpantoffel