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Beror-llungsblatt der Krcishau-lminnschaft Bautze» zugleich als Kaust-ortaltthsrde der Otzerlaufttz. Amtsblatt der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostri-- deS Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadträthe zu Bautzen und Bernstadt sow'.e der StadtgemeinderLthe zu Schirgiswalde und Weißenberg Orga» der Handels, n«d Gewerbekammer z« Zittaa. Die Bautener Nachr. erscheinen, mit AuSmchme der Sonn- und Festtage, täglich abends Preis de» vierteljShrl- Abonnrmenr« g J«sertion»a«bühr für den Rainn einer Pettt-Svaltselle aewöbnlichen Satzes 12 in geeigneten Fälle« unter Bewährung von Rabatt: Ziffem-, Tabellen» und anderer schwieriger Satz entsprechend teurer. Rachwetsgedkhr für jede Anzeige und Jnsertioa ro Pfg., für driefl. «ustunftsrrteilung 10 Pfg. (und Porto). Bis früh 9 Uhr eingehende Inserate finde» in dem abends erscheinenden Blatte Ausnahme. Znsernte nehmen die Expedition und die Annoncenbureaus an. drsgl. die Herren Wald« in Löbau, Ellluß in Weißenberg, Llppttsch in Schirgiswalde, Buhr in Königshain b. Ostrttz. Reußner in Ober-Eunnersdors und v. Lindenau in Pulsnitz. (Ftrns-rech-Auschlud Nr. 51.) Nr. 152 Montag, de« 4. Juli, abends. 1892. Bekanntmachung. Uebcrsichtskarte der überseeischen Post-Dampfschtfflinien im Weltpostverkehr. Die Ueberstchtskarte der übrrseeischen Post-Dampischifflinten im Weltpostverkehr, welche zugleich rin Bild des gegenwärtigen Umfangs des Weltpostvereins lteiert, ist im Reichs-Postamt tn ver größertem Matzstabe (1 : 47000060) neu bearbeitet worden. Der tn mehrfachem Farbendruck her- gestellten Karte tst ein Verzetchniß der tn Betracht kommenden Post Dampsschiffltnien, unter Angabe der den Betrieb wahinehmenden Schifpahitsaesellschasten, der Angelhäfen, der Entfernungen tn See meilen von Hafen zu Hafen und der Planmäßigen Ueberfahrtsdauer, betgegeben. Dte Uebcrsichtskarte kann sowohl durch Vermittelung der Postanstalten von dem Kursbureau LeS Reichs.Postamts, als auch im Wege des Buchhandels von der Verlagsbuchhandlung von Julius Springer tn Berlin N., Monbijouplatz 3, zum Preise von 1 Mk. 53 Ps bezogen werden. Berlin IV., 28. Juni 1892 Der Staatssecretair des Reichs-Postamts. von Ltephan. Bekanntmachung. Die Südafrikanische Republik (Transvaal) und die Britische Kolonie Natal Keten mit dem I. Juli dem Weltpostverein bet. Der Brtefverkehr mit beiden Ländern regelt sich von diesem Tage ab nach den Bestimmungen des Weltpostvertrages. Postkarten sind fortan zulässig. Berlin V., 29. Juni 1892. Der Staatssecretair des Reichs-Postamts. von Stephan. Die Maul, und Klauenseuche unter dem Viehbestände deS Gutsbesitzers Friedrich Lindert tn NtederrupperSdorf ist erloschen. Löbau, am 2. Juli 1892. Königliche AmtShauptmannschast. von Kraushaar. Wf. Arbeiterannahme. Auf der Bahnmeisterei 0. v VI-, Bahnhof Bautzen, können noch eine Anzahl kräftige Arbeiter aus längere Zett Beschäftigung finden. Zu meiden tn der Expedition der Bahnmeisterei auf Bahnhof Bautzen. Bautzen, am 2. Juli 1892. Königliches Abtheilungs-Jngenieur-Bureau. Ortskrankenkasse -er land- und sorstwirthschastlichen Arbeiter für Wilthen und Umgegend. Dienstag, den 12. d., Abends 8 Uhr, im hiesigen Erbgericht. Tagesordnung: Statutenänderung. Kassenangelegenhetten. Alle stimmberechtigten Mitglieder werden hierdurch cingeladcn. Wilthen, 3. Juli 1892. Der Kassenvorstand. Ackermann, Vors Aeber das Verhältnis derPariserPreffe zurBörse bringt der „Hannoversche Kurier" interessante Mitteilungen. Wir entnehmen daraus die folgenden: „Dte Verstaatlichung der kleinen Eisenbahnen in Westsrank reich wurde vom sranzöstschrn Parlament erst abgelehnt, wodurv dte Papiere der betreffenden Gesellschaften von 245 aus 50 bti 60 fielen. Ein Jahr nachher waren dir Papiere über den frühere« Stand gestiegen, dte Kammer gewährte sogar einen noi höhere« Preis, „weil der Staat für die wirklichen Leistungen da» »»»gegebene Geld auskommen müsse, keinen Vorteil au» dem Unglück der Bahngesellschasten ziehen dürfe." Diese Edelmütig- leit des Staates verschaffte den Börsenleutrn, welche mit Hilfe der Presse das Fallen und Steigen besagter Papiere, sowie den Kammerbeschluß bewirkt hatten, «inen Gewinn von 250 ibis 300 Millionen. Dafür tst der Staat »un Besitzer eines Bahnnetzes, welches jährlich 20 bis 24 Millionen Zuschuß er- fordert, obwohl ihm möglichst viel Verkehr zugelettet wird Die groß!» Bahngesellschasten bteiea hierzu bereitwillig dte Hand, denn eine Verringerung ihres Verkehrs verursacht ihnen keinen Nachteil, da der Staat für alles auskommt, thatsächltch sogar ihre hohen (10 bls 12 Prozent) Dividenden zahlt." (Man vergleicht mit diese» Angaben dte neuerdings im „Berliner Tageblatt" hervortretende Schwärmerei für das französische Eisenbahnwesen.) „Das Verhältnis der Pariser Presie zu Bank und Börse erhellt am besten aus dem Umstande, daß dte meisten Blätter ihren Börsenbericht verpachtet haben, Hundert, selbst mehrere Hunderttausende dafür rinnehmeu, statt ihren Börsenberichterstalter zu bezahlen. Der „Figaro" hat «s einmal auf eine grrichlltche Verurteilung ankommen lasse«, weil «r fand, daß für ein Blatt seines Ranges 105 000 Frcs. Börsen- Hacht et« wahrer Bettel seien. Der Pächter seine» Börsentetls, «Graf" Banbrouk, hatte dir Banque Parisienne zu dessen A»»be«l- An, gegründet, er wurde mehrfacher Millionär. Es bestehen jetzt mehrere sogenannte Banken (FInavc öre, Banqir d'Aro»berg rc.) zur Au»beutung des Börsentetls in den von ihnen ge pachteten Blättern. Alle Aktiengesellschaften, Banken und Gründer müssen sich mit ihnen abfinden, wenn sie ihre Unter- «ehmunge« tn der Presie empfohlen haben wolle«. E» käme eine hübsche Zahl Millionen heraus, wollte man dir Summen üufrechnen, welche der Pariser Pieffe auf diesem Weg: zufließen." So korrumpiert wie tn Paris ist dte Berliner Börsen« oder börsenfreundliche Presie allerdings doch «och nicht; aber Anzeichen sind den« doch schon vorhanden, daß man sich in „interessierten Kreisen" hier die größte Mühe giebt, um zu ähnlichen Zuständen zu gelangen. „ES ist jedenfalls Pflicht der anständigen Presie, den Finger in diese Wunde zu legen und dafür Sorge zu tragen — so schließt der „Hannoversche Kurier" seine erwähnten Mitteilungen — daß die Einfuhr dieser, wie so manch' anderer französischer Sitte nach Deutschland möglichst verhindert werde." Neueste Telegraphische Korrespondenz. Rom, 3. Jult, abends. Das Journal „Capitale" er« fährt, dte Führer der republikanischen Partei hätten be schlossen, sich der Teilnahme an den allgemeinen Wahlen zu enthalten. Madrid, 3 Juli. Die Königin-Regentin ist mit dem Könige gestern abend hier rtngetroffen und von der Bevölkerung enthusiastisch begrüßt worden. — Um Mitter nacht sind dir Unruhen (s. unter „Spanien") aufs neue auSgebrochen; die Gendarmerie zerstreute die Menge und verwundete einige der Ruhestörer. Dir Vorstädte sind mili tärisch besetzt. Der Präfekt hat durch Anschlag bekannt ge« macht, daß er alle Ansammlungen gewaltsam zerstreuen lassen werde. — Die Zahl der infolge der Unruhe» Ver- haftrten beträgt 75, die Zahl der verwundeten Gendarmen 15 und die Zahl der verwundeten Polizeibeamten 5, einer der Polizeibeamten ist seinen Verwundungen erlegen. Die Stunden nach Mitternacht sind ruhig verlausen; auch heute vormittag ist die Ruhe in keiner Weise gestört worden. Zu den Märkten sind aber nur wenig Lebensmittel angesahren. Berge«, 3. Juli, 7 Uhr 5 Mtn. abends. Bet der heute früh 3 Uhr erfolgten Ankunft der Kaiser!. Jacht „Kaiser adler" im hiesige« Hafen wurde die Kaiserstandarte von den Batterien der Festung und von dem Kadetten-Schul- schiff „Stosch", welches seit einiger Zeit hier liegt, salutiert. Im Laufe des Vormittags meldete« sich der Kommandant der Festung, General Gill, und der deutsche Konsul Mohr an Bord. Der Kommandant der „Stosch", Kapitän zur See Rittmayer, hatte sich gleich nach der Ankunft des „Kaiseradlers" bet Sr. Majestät gemeldet. Mittags hielt der Kaiser Gottesdienst. „Kaiseradler" und „Siegfried" setzten um 2 Uhr die Fahrt nach Dronthrim fort, wo die Ankunft morgen abend beabsichtigt tst. Denlsches Neich. Dresden, 2. Juli. Ihre Majestäten der König und die Königin kamen heute vormittag von Pillnitz ins Re- stdenzschloß nach Dresden. Se. Majestät der König nahm daselbst Vorträge entgegen. Alsdann fand nachmittags um 4 Uhr Hostafel in Villa Strehlen statt. Nach derselben begaben sich Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre Köntgl. Hoheiten der Prinz Johann Georg, der Prinz Max und Prinzessin Mathilde unter Benutzung eines von der Haltestelle Strehlen V,6 Uhr abgehenden SonderzugeS nach Hof, von wo dte Reise mit dem fahrplan mäßigen Schnellzuge abends 10 Uhr 43 Minuten nach München fortgesetzt ward. Von München aus, wo die An- unft morgen Sonntag vormittag 7 Uhr 54 Minuten er- olgt, reisen dte königlichen und prinzlichen Herrschaften nach Tegernsee, um der am 4. d. daselbst stattfinden den Ver mählung Ihrer König!. Hoheit der Prinzessin Amalie, Herzogin in Bayern, beizuwohnen. Im allerhöchsten und jöchsten Gefolge befanden sich Hofdame Fräulein von Carlo witz, Hofdame Freiin von Gärtner, Se. Excellenz General- ieutenant Grneraladjutant Freiherr von Hodrnberg, Kammer- ;rrr von Minckwitz und Prrmierlieutenant Graf zu Münster. — Se. König!. Hoheit Prinz Georg ist bereits gestern abend 10 Uhr 30 Minuten in Begleitung des Adjutanten Ritt meisters Freiherrn von Müller nach Tegernsee abgereist. — 3. Juli. Ihre Majestäten der König und dte Königin, sowie Ihre Köntgl. Hoheiten die Prinzen Johann Georg und Max und Prinzessin Mathilde sind, hierher gelangter Meldung zufolge, heute früh kurz vor 8 Uhr in München wohlbehalten rtngetroffen. Auf dem Bahnhof war zur Begrüßung u. a. der sächsische Gesandte und bevoll- nächtigte Minister am bayerischen Hofe Freiherr von Fa- irice anwesend. — Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Friedrich August empfingen heute mittag in >em Königlichen PalaiS am Taschenberge die Abordnung der lädtischen Kollegien, welche die aus einem großen silbernen 'afelaufsatzebestehcndeHochzcttSgabeder Stadt Dresden berreichte- Die hohen Schenknrhmer sprachen darüber ihre lebhafte Freude rcnd Anerkennung ^a»S. Unmittelbar darauf und noch tn Gegenwart der vorgenannten Herren empfingen Ihre Königlichen Hoheiten den Bildhauer und Professor an der Königlichen Kunstgewerbeschule Harald Richter, nach dessen Entwurf und unter dessen unmittelbarer Leitung der Tafelaufsatz hergestellt worden ist. Nur der Kunstguß deS mit sieben Figuren aezierten Werkes ist nicht in der Werk statt des Professor Richter, sondern in der Erzgirßerei von Pirner und Franz au-geführt worden. Der Ausgestaltung deS Tafelaufsatzes liegt der Gedanke zu Grunde, die Huldigung der Stadt Dresden künstlerisch zu veranschaulichen. (EL tst bereits in Nr. 150 d. Bl. darüber berichtet.) — Se. Majestät der König wird auf seiner Reise durch das Vogtland auch die Stadt Glauchau besuchen, und zwar dürfte Se. Majestät dort am 15. Jult vormittaqS eintreffen. Die Herren Bürgermeister Brink, Stadtrat Winckler und Stadtbaurat Stange treffen bereits Vorbereitungen zu einem würdigen, die Freude der Einwohnerschaft über den Besuch lebhaft zum Ausdruck bringenden Empfang. — Gegenwärtig wird der kleine Hof des Kgl. Residenz schl osseS hergrrichtet, wie dies In den beiden lrtztvergangrne« Sommern mit dem großen Hof geschehen ist. Man hat zunächst die Südseite mit dem turmartigen Anbau in Angriff genommen und ein umfassendes Gerüst aufgrführt. Die Süd West-Front dieses Hofes ist schon beim Hauptumbau deS Flügels nach der Hauptwache zu umgebaut worden. ftr Dresden, 3. Juli. Zur heute vormittag 11 Uhr in Meinholds Etablissement abgrhaltenen 19 ordentliche« Generalversammlung von Sachsens Milttärver- etnS-Bund hatten sich die Vertreter von 26 BundeS- bezirken mit 77 Stimme«, eine große Anzahl Mitglieder hiesiger und auswärtiger Militärveretne und Ehrengäste ringrfunden, unter letzteren die Herren Polizeipräsident Schwauß, Amtshauptmann vr. Schmidt, dte BezirkS-Kom- mandeure Obersten z. D. Kaeufler-Leipzig und Steindorf- Bautzen, Oberst a. D. Sachße-Dresden, Oberst z. D. von Zezschwltz, Oberstlteutenant v. Oer, Genrrallieutrnant a. D. von Funcke-DreSden, Oberförster a. D. Kosmahl u. s. w. Eine ganz besondere Auszeichnung wurde der Versammlung aber durch den Besuch Sr. Königl. Hoheit deS Prinzen Friedrich August zu teil. Eingelettet wurden die Ver handlungen durch eine harmonische Begrüßung durch den deutschen Krieger-Gesang-Verein zu Dresden, worauf der Bundespräsident Herr Inspektor a. D. Tanner Se. Kgl. Hoheit den Prinzen Friedrich August, die Kameraden und Ehrengäste mtt einer schwungvollen Ansprache begrüßte und die Versammlung mit einem dreifachen, begeistert aufge nommenen Hoch auf Se. Majestät den König und das ge- samte Kql. HauS, sowie auf Se Maj den Kaiser eröff nete. Ji dte Verhandlungen etntretcnd, legte zunächst der Bundessekretär Kamerad Uhde den Jahresbericht über die Geschäftsführung des Bundes vor, welcher tn seiner trefflichen Abfassung ohne Erinnerung einstimmig Genehmig- ung fand. Der Bericht konstatiert wieder eine Vermehrung der Vereine und ein weiteres Anwachsen der Mttglledrrzahl deS Bundes. Derselbe zählte am Schluffe des Berichts jahres (Ende April 1892) 1190 Vereine mit 132946 Mit gliedern und demnach gegen den gleichen Zeitabschnitt von 1891 17 Vereine und 5146 Mitglieder mehr. Auf die Kreishauptmannschaft Bautzen verteilt sich der Bestand wie folgt: Bezirk Bautzen 37 Vereine mit 4520 Mitgliedern, Kamenz 28 Vereine mit 3165 Mitgliedern, Löbau 49 Ver eine mit 4908 Mitgliedern, Zittau 33 Vereine mit 4353 Mitgliedern. Durch Tod verlor der Bund die Kameraden BezirkSvorsteher Pfretzschner Oederan, Karl-Dresden, Kleber-