Volltext Seite (XML)
«t« tu dn -Ipttzttto«» M«. S». Mgeman für UnterhMmg W Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobifch. Monta«, den 8. Mmar 1864. nehmen nach hier im Hotel de Pologne wahrscheinlich nächste« Donnerstag eine Reihe von Vorträgen beginnen. Geboren z« Warthau im Jahre 1801 und durch seine Reisen in Afrika rühmlichst bekannt, machte er sich in der Literatur besonder- durch Werke bekannt, die verbunden mit ungemeinem Hu mor, eine geistreiche Lectüre bieten. Wir erinnern hier nur an »Das Buch der Kindheit" „Ein Kleinstädter in Aegypten", der Mensch und die Leute s „Naturgeschichte der Frauen" re. Vo» Alexander v. Humboldt hochgeschätzt nnd mit ihm befreundet, unternahm Bogumil Goltz rS gleich dem Engländer CH. Dicken-, da- deutsche Publikum zeitweilig durch Vorträge zu erfreue». Sein erstes Thema wird die ,.Naturgeschichte der Frauen" sei« und wenn es auf Wahrheit gegründet, daß da- „Sich selbst erkennen" der größte Gewinn ist, so werden jedenfalls Dres dens Frauen die Vorlesungen besuchen, wo fie sich in einen Spiegel betrachten können, den ihnen ein geistreicher Mann vor hält. Auch die Männerwelt wird jedenfalls bei den Vorträge« einen Gesichtspunkt gewinnen, von dem aus unsere bessere Hälfte mit Nutzen betrachtet werden kann. — Sonnabend den 6. Februar feierte die naturwissen schaftliche Gesellschaft Isis ihr Stiftungsfest. Die Feier be gann mit einem Vortrage des Herrn vr. Drechsler „die renzen zwischen Naturwissenschaften und Philo sophie". Der Vortragende besprach zuerst „die Vorstellungen" als die Repräsentanten aus der Körperwelt, Seelenwelt und Geisteswelt im Selbstbewußtsein, in welchem das „Ich" der Monarch sei. Das Ich erkennt aus freiem Antriebe diese Ab» georneten als legitimirt an, wodurch die Realität der Wel ten als Grundlage des Wissens dient. Die Naturwissenschaften erhalten zum Gegenstand ihrer Forschung die Außenwelt; der Philosophie wird die Welt des Geistes, die Innenwelt zuer- theilt. Die Philosophie hat Grundsätze für die Form de- Denkens und mit diesen durchdringt sie alle Wissenschaften. Di« Grundsätze hingegen, welche sich auf den Stoff der philosophi schen Erkenntniß beziehen» (Metaphysik und Ethik) darf die Phi losophie den Naturwissenschaften nicht aufdringen wollen Die Naturwissenschaften müssen die Logik der Philosophie (als For mal-Wissenschaft) acceptiren, hingegen haben dieselben die Grund sätze, die sich auf den Gehalt des Wissens beziehen, sich selbst zu wählen. Die Naturwissenschaften insgesammt haben sich nur mit Erscheinungen zu beschäftigen, dadurch sind sie genöthigt, Atome anzunehmen. Sie dürfen aber nicht deshalb der Phi losophie zumuthen, eine atomistische Naturphilosophie als die wahre Philosophie anzuerkennen, da die Philosophie nicht mit ter Erscheinung sich begnügt, sondern nach dem Wesen forscht. Die Naturwissenschaften kennen nur Ursache und Wirkung mit dem Charakter der Nothwendigkeit, alle ihre Reihen von Ur- ächen und Wirkungen, so lang sie auch sein mögen, beginne« und endigm mit Erscheinungen Die Philosophie forscht im Wesen der Erscheinungen nach dem tiefsten Grund und nach dem Ate« Zweck. — Auf diesen allgemein verständlichen vor» trag, 8ei welchem auch Se. ExcellenzHerr Staat-minister M Dresden, den 8. Februar. — Die neuesten telegraphischen Nachrichten des Dresd Journals lauten: Schleswig, 6 Februar, )11 Uhr Vormit tags. Die Dänen haben vergangene Nacht Schleswig, bevor der für heute früh beabsichtigte Angriff stattfand, geräumt Das Corps v. Gablenz verfolgte die Dänen auf Flensburg zu Vom ersten Corps sind noch keine Nachrichten eingegangen. Vie Geschütz ist in unsern Händen. Gezeichnet Frhr. v. Wrangel, — Berlin, Sonnabend Abend, 6. Februar. Der österreichi schen Gesandtschaft wird telegraphirt: AuS Lottdorf ist heute 4j Uhr vom österreichischen Hauptquartier die Meldung einge gangen, daß laut Bericht des Obersten Feldegg Schleswig kampf los geräumt, eine Bürgerdeputation bei General v. Gablen eingetrvffen sei und die Dänen 12^ Uhr Nacht- abgezogen wären. — Aus Schloß Gottorff wird gemeldet, heute 7 Uhr sind die Oesterreicher in Schleswig eingerückt, nachdem die Dä nen die Dannewerkstellung unter Zurücklassung von 60 schweren Geschützen geräumt. Schloß Gottorff ist besetzt und die Ver folgung des Feindes auf Flensburg zu eingeleitet. Es scheint, daß auf den Entschluß der Dänen der bei Arnis und Cappeln vorbereitete Uebergang der Preußen über die Schley, wozu Prinz Friedrich Karl gestern Nachmittag Truppen Arnis gegen über concentrirte, von Einfluß gewesen ist. — Altona, 6 Februar, Nachmittags. Mehrseitig wird bestätigt, auch vom Balkon des Altonaer Bahnhofes verkündet, daß Mifsunde ge nommen ist. Hamburg, Sonntag, 7. Febr. früh! Die „Hamburger Nachrichten" bringen einen Brief aus Schleswig vom Sonn abend Mittag H2 Uhr, welcher meldet: Seit mehrrrn Stunden Gefecht bei Jübeck (nordwestlich von Schleswig) zwischen der österreichischen Brigade Nostitz und dm flüchtigen Dänen. Mittags ist auf dem Rathhause Herzog Friedrich proclamirt worden. Auf Anfrage des Stadtcollegiums erklärte FML. von Gablenz, die Proelamirung gehe ihn nichts an, sondern sei Bundessache, die Absetzung der dänischen Beamten Sache der Bürger der Stadt. Eine Bürgcrdeputation der Stadt Schles wig ging nach Kiel ab, um dem Herzoge Friedrich die Huldi gung zu überbringen. — Der „Hamb. Ztg." meldet man aus Kiel, 4 Februar: „ES verbreitet sich soeben die Nachricht, daß die Preußen nach einem forcirten Marsche bei AxniS die Schlei überschritten haben und im Rücken der Dänen stehen. (Das wäre sehr wichtig, wenn eS sich bestätigte.) — Auch der Männergesangverein Germania wird morgen Dienstag im Schillerschlößchen ein Concert geben, dessen Ertrag den Unterstützung bedürftigen Angehörigen der nach Schleswig au-gerückten sächsischen Soldaten gewidmet sein soll. Das von demselben Vereine am 27. Januar zu gleichem Zwecke in der Tonhalle gegebene Concert brachte einen Reinertrag von 25 e, Thlr. 2 Ngr. — Mn geistvoller, allbekannter Schriftsteller. Herr Bogu mil Goltz, ist in Dresden eingetroffen und wftd de« Der-