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Wchmtz-Mimg 84. Jahrgang Fielt«« den.12. April 1918 abends Nr. 84 Kür die Aufnahme eines Inserats an besttmmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher. Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserat« «erde, Mt 20 Pf., solche aus »«M AmtsyauptmannsLaK mit 15 Pf. die Spalheit« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Sette (nur von Behörden) die zwei- gefpaltene Zeile SS bez. 50 Pf. - Tabellarische und tompllzlerttLnserate . mit entsprechendem Auf schlag. — Eingtsandt, im rodaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. Die .Meiherltz-Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis Vierteljahr- lich einschliehl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich LOM. Einzel-Nummem AMilmi FUMr U HMmke. SMckrs i.lt Amtsblatt Mr die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde« MU achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und Unterhaltungsbeilage. Höchstpreise für Quark und Qnarkköse. Nachstehende Höchstpreise sür Quark und Quarkkäse werden hiermit in Erinnerung gebracht. I. Quark sür Speisequark mit einem Wassergehalt von höchstens 75 o/g (schnitt- und stichfest) s) beim Verkauf vom Erzeuger für das Pfund 50 Pf., d) ° - . Aufkäufer an die Sammelstelle sür das Pfund 57 Pf, . e) . . von der Sammelstelle an Verbraucher für da» Pfd. 62 Pf., ck) . . von der Sammelstelle bei Versendung an die auswärtige Abnahmeftelle (einschließlich Kühlung des Quarks. Schwund, Fässer, Verpackung und Verladung auf der nächsten Station) für da» Pfd. 67 Pf. (Molkereien haben hiervon 2 Pf. an die Bezirkskasse abzusühren.) II. Quarkkäse s) beim Verkaufe von frischem, leicht angereiften Quarkkäse (Harzer, Mainzer, Spitz-, Stangen-, Faust- und ähnlichem Käse) erhöhen sich die unter l fest gesetzten Preise um 15 Pfennige, b) beim Verlauf von gereistem Quarkkäse (Harzer, Mainzer, Spitz-, Stangen-, Faust- und ähnlichem Käse) mit einem weitzen Kern von höchsten» zwei Dritteln der Schnittfläche «höhen sich die unter l festgesetzten Preise um 30 Pfennige. (Molkereien haben bei der Versendung an auswärtige Abnahmestellen 2 Pf. sür jedes Pfund Quarkkäse an die Bezirkskaste abzusühren.) III. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geld strafe bis zu lOOOO M. oder mit einer dieser Strafen bestraft. Dippoldiswalde, am lO. April 1918. Nr. 080 Mob. ll. Der Kommunalverband. zurückgegeben werden. Die Erfüllung dieser Bedingung ist durch Vereinbarung ein« Vertragsstrafe von 200 M. für jeden nicht zur Aussaat verwendeten und auch nicht rechtzeitig zurückgegebenen Zentner Mai» sichrrzustellen. Neben der Zahlung der Beo- tragsstrafe kann die Rücklieferung gefordert werden. Ferner sind die Verbraucher oer pflichtet, bi» zum l. Juni 1018 dem Kommunalverband zum Zwecke der Nachprüfung anzuzeigen, welche Flächen mit dem gelieferten Saatmais bestellt worden find. Bestellungen sind bis spätesten» zum 18. April 1918 hier anzubringen. D« Preis ist zurzeit noch nicht bekannt. Dippoldiswalde, am 10. April 1018. Nr. 1810a Mob. ll. Der Kommunalverband.. Auf Blatt 0 des Reichsgenossenjchaftsregisters, die Müllerei«, Bäckerei« und Lagerhäusgenosfenschaft Obere» Müglitztal, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, in Bärenhecke betr., ist heute eingetragen worden, daß die Satzungen in den 8 10, 12, 13 und 10 durch Generalverfammlungsschlub vom 27. Oktober 1917 geändert worden sind und daß Karl Friedrich Scheffler durch Tod aus dem Vorstand« ausgeschieden und an seiner Stelle der Gemeindevorstand Friedrich Mar Klotz in Johnsbach Mitglied de« Vorstandes geworden ist. Königliches Amtsgericht Dippoldiswalde, 1 ä Reg. 13c/ l 8. am 8. April 1018. AsnüoßßsI-IAai'Irvn Saatmais. Dem unterzeichneten Kommunaloerband ist ein geringer Posten rumänischer Kolben-Saatmaia überwiesen, worden, der zusolge Bestimmung der Landesfuttermittel- stelle an die Verbraucher nur unter der Bedingung abgegeben werden darf, datz er tatsächlich zu Saatzwecken verwendet wird und daß etwa unoerwendet bleibende Mengen an die Bezugsvereinigung der Deutschen Landwirte bis zum 15. Juni 1018 . .......... ' > werden Montag den 15. d. M. 1918 vormittags von 10 bi» 12 Ahr an diejenigen Personen, die ihre Kartoffeln bisher im einzelnen von der Stadt bezogen haben, für die Zeit vom 15. April bi» 12. Mai im Rathaussaale auagegeben. P«l» 0 Pf. für ein Pfund. Diejenigen Einwohner, die ihre Kartoffeln zentnerweise von der Stadt beziehen wollen, können die noch in ihrem Besitze befindlichen V-Abschnttte der Lande— karte in der Zeit von Montag den 15. April bi» Mittwoch den 17. April d. 2. vormittags von 9—12 Ahr im Rathause, Zimmer Rr. 8, gegen städtische Marken umtauschen. Der Preis beträgt 8,50 M. sür einen Zentner Die Ausgabe der Kartosfeln erfolgt von Montag den 15. bis Donner»tag den 18. d. M. vormittags von 9 bl« 12 und nachmittags von 2 bis 4 Ahr im Brauereikeller. Dippoldiswalde, am 0. April 1018. Der Stadtrat. ------------ ! H Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Eine für die Glieder einer Gemeinde allgemein-wichtig« Angelegenheit stand gestern abend in der Stadtoerordnetensitzung zur Beratung: Die Festsetzung der Gemeindesteuern für 1018. Mit Genugtuung wird das Ergebnis ausgenommen werden: Die von vielen be fürchtete Steuererhöhung tritt nicht ein. Die kleine Er höhung des Wassrrzinsrs und des Lichtstromes sind in der Hauptsache bedingt durch die Preissteigerung aller Materialien und Löhne usw. llebrigens sind Wasser und Licht, gemessen an zahlreichen anderen Gemeinden, bei uns durchaus noch nicht teuer. Drückend wird auch die Ledigensteuer, die übrigen» nur einen bescheidenen Ertrag geben dürste, nicht sein. Unter Berücksichtigung aller Um stände also: Wir wollen nicht klagen! — Am Donnerstag sand die Mitgliederversammlung des hiesigen Gemeindediakonieverein» in „Stadt Dresden" statt. In seinem Jahr« bericht konnte der Vor sitzende, Herr Superintendent Michael, fast nur erfreuliches Mitteilen. Danken durfte rr Herrn Oberjustizrat vr. Groh mann, der al« stellv. Vorsitzender den größten Teil de» Jahre« hindurch die Geschäfte des Verein» geführt hat, danken ferner dafür, daß der Verein Im letzten Oktober auf rin, 25jährige Tätigkeit zurückblicken konnte, danken endlich auch sür die treue Arbeit, die unsere Gemeinde pflegerin, Frl. Hellrirgrl, wiederum geleistet hat. 2300 Krankenbesuche wurden von ihr gemacht, bei 00 Kranken, von denen am Schlüsse de» Jahre« 37 au« der Pflege entlafsrn waren, 27 noch in Pflege standen, 5 in Kranken- Häuser kamen, 2 nach auswärts übrrwirsrn wurden und 19 verstorben. Zu Wethnachtrri wurden 150 Personen beschenkt, die Höchstzahl bisher; vor dem Kriege waren » meist nur gegen 50. Auch den Jungfrauenvereln (38 Mitglieder) und den Großmütterchenverein (22 Mit glieder) leitete Frl. Hellriegel. Der Kassenbericht wies, einschließlich der in Kriegsanleihe angelegten und ver rechneten Gelder, eine Einnahme von 4085,81 M. und eine Ausgabe von 3751,43 M. auf. Durch Beiträge der Kirchgemeinde, der Stadt, der Landesversicherungsanstalt, der Mitglieder (die von nur 0 zu Anfang des Jahre» auf 37 gestiegen sind), durch Weihnachtsgaben, Verpfleg- gelber u. a. wurde es dem Verein ermöglicht, ohne gröbere Sorgen seine Kassengeschäste zu führen; doch sei auch hier um fernere freundliche Unterstützung gebeten. Zur An lage in der 8. Kriegsanleihe konnten 1000 M. beschlossen werden. Da» monatliche Berechnungsgeld für Medika mente, Bandagen, Wein usw. wurde aus 30 M. erhöht, sür besondere Fälle noch weitere Beihilfe aus der Kasse verwilligt. Mag der Verein und unsere Eemeindepslege sich wie bisher einer gedeihlichen Entwicklung erfreuen, zum Segen aller derer, denen diese Lirbesarbeit zu gute kommt! — Der hiesige Frauenverein, der bisher nur Vor- standsversammlungen kannte, hielt am Donnerstag zum ersten Mole eine Hauptversammlung seiner Mitglieder in „Stadt Dresden" ab, die von 25 Mitgliedern besucht war. Im Auftrage der beiden Vorsteherinnen, Frau Bürger- meister Jahn und Frau Rechnungsrat Franke, wurde die Versammlung von dem vor einigen Monaten in den Vor stand gewählten Schriftführer, Herrn Superintendent Michael eröffnet und geleitet. Derselbe erstattete zunächst den Jahresbericht über den Verein, der am nächsten 13. August sein 70. Jahr vollendet, und gedachte hierbei mit Worten herzlichen Danke» der treuverdienten Kassiererin, Fräulein Anna Lincke, die ihr Amt von 1881 bis zu ihrem im Juli v. I. erfolgten Tode mit grober Hingebung bekleidet hat. An ihre Stelle ist Frau Superintendent Michael als Kassiererin gewählt worden. Die Kinder« bewahranstalt, da« eigentliche Arbeitsgebiet de» Frauen vereine, litt im vergangenen Jahre bei starker Besucher zahl der Kinder (durchschnittlich 60) unter den engen Raumverhältnissen der Hauses und unter mancherlei finan« ziellen Schwierigkeiten. Gleichwohl konnte die Anstalt unter der unermüdlichen Leitung von Fräulein Friedrich wiederum in reichem Segen wirken, Gott Lob ohne von ansteckenden Krankheiten heimgesucht zu werden. Arber die weitere Tätigkeit drs Verein«, hervorgerufen vor allem durch den Krieg, gab Frau Bürgermeister Jahn eine« übersichtlichen Bericht: 6 Tuchschuhkurse mit 192 Teil nehmerinnen unter Leitung von Fräulein Riedes lind ab« gehalten worden, Frauen und Mädchen aus den Kirch- spielen Dippoldiswalde und Reinhardtsgrimma erhielten lohnenden Nebenverdienst (2025 Jacken, 5440 Mützen streifen und 10000 Brustschützer wurden gefertigt und dafür 4555 M. 08 Pf. ausgezahlt: außerdem in Dippol diswalde allein gegen 3 Zentner Wolle ausgegeben, 094 Paar Socken gestrickt mit einem Arbeitsverdienst von 1209 M ) Die Jahresrechnung der Kinderbewahranstall (ohne die Kriegsarbeiten), vorgetragrn vom Schriftführer, ergab eine Einnahme von 4988,69 M. und eine Ausgabe von 4837,04 M. Da« Vermögen de« Vereins bringt trotz mancher Stiftungen, die im Laufe der langen Zell gemacht worden sind, doch nur einen Zinsenertrag von 585 M. Für Kriegsanleihen wurden 2000 M zur Zeich nung beschlossen. Zum Schlüsse hielt Herr Sup Michael Vortrag über neue Aufgaben de» Verein». Diese bestehe« einmal in einem immer drlngeuder werdenden E< Weiterung— bau der Kinderbtwahranstalt, wobei auch die alten Räum lichkeiten erneuert werden müssen, sobald es die Verhält nisse gestatten. Auf Grund eines vorgelegten Plane» »nd ftel-en-anklag! -F Der 14. April ist der Nationalzeichnungstag sür tue 8. Kriegs- anleihe. Jeder Deutsche must an diesem Tage den Söhnen und Brüdern draußen im Felde den heißen Dank für die unvergleichliche« Heldentaten, für den siegreichen Schutz der Heimat abstatten. Die Kriegsanleihe gibt dazu die beste Kelegenheit.WDarum ,m«tz jeder zeichnen, auch wenn er schon gezeichnet hat- Alle Zeichnungsstellen werden nach der Kirchzeit geössnet sein.