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«r. »8« Sinter Iahrg Lrschmrk: «glich früh 7 Uhr. Anserate angenommen 8 Ni Abend- ft,Tonn- aas bi« Mittag- IS Uhr: (»arienstra-e IR« Freitag, LS. Deebr. 18ft3. iitnzetg. ia dies Blatts jetzt in ISttOV ^««Plareu erscheint, --»den «in» erfolgreich» Verbreitung. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobifch. /bonuemeitt: vieNtljShrÜch -0Ngr-. bei uneingcldlicherAe- serung in'« Hau». Durch die Königs. Po? vierteljährlich 22 Ngr Sinzel-n« Nummer» 1 Ngr Inseratenpreise: Kür den Raum ein»» gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Linge-j sankt" die Zeile 2 Ngr Druck and «igenthum der H»rau«grb«r: Liepfth -k Rtichardt. — Verantwortlicher Rrdacteuri InlftlS Nrtchardt« «-.«NP»« Dresden, den 22 De-emb». — Vorgeste.n hat Ee. Majestät de- §öniz den ameri- kanischen Unio^Sgeneral Mac lallen in besonderer Audienz empfangt». — Der Stadtrath warnt öffentlich i. Gemeinschaft mit dem BezirkSarzt vor den öfter im Handel vrkommenden Fäl- ichurgen dcS Kaffees und verschiedener Gvürze. Wie wir hören, will die hiesige Kaufmannschaft sichfffentlich dagegen Verwahren, daß gerade hier in Dresden derleichen Fälschung von Kavfleuten vorgenommen würde, wenigsns müßten dann Seitens der Behörde die etwaigen Fälle naqewiesen werden — I« Leipzig hat es großes Aushen erregt, daß vr. Hchyer, eine- der Häupter der dortigen ortschrittler, seit 25 Jahren Ltadtverordneier, überdies auch endtagSabgeord- netrr, bei de» LieSmaligm Etadtverordnetevahlrn nur bis zum fünften Ersatzmann es gebracht hat. — In welch großer Verlegenheit in -lg« gänzlicher Mißernte die Gutsbesitzer und Bauern im prevschen Litthaue» find, geht daraus hervor, daß man dort rin ich brauchbare- Pferd für 1Z Thlr., eine Kuh für 8 Thlr. in kaust. In den russischen Ostseeprovinzrn tst es etwas, ier nicht viel besser. Dort kostet der preußische Scheffel (Nchs.) Weizen 44 Rubel (zu 1 Thlr. 21 Ngr ), Roggen S, brste 3. Hafer 1^. Erbsen 4 Rubel, für dortige Lerhältnlffe »geheuer hohe Preise! — Bei dem am 11. ». M. in Dirhsa,bgehaltrnen Jahrmärkte sind von zwei unbekannten Jndivien mehrere falsche sächsische Einthaler-, 16» und ü-Ngr.-Stü von Blei Verausgabt worden. Die Thaler tragen sämmtlr die Jahr zahl 1863, welche zusammengelaufrn ist, das Astbild ist gut, da- Wappen dagegen nicht gut auSgefüh, An der Jahreszahl find die Thaler wie Kugeln abgekrpen, auch Haben st- nicht die gehörige Rundung und diftmschrift: „Gott segne Sachsen" fehlt ganz. Eine AuSsuchunbei einem Holzhändlrr in Arnsdorf hat zu keinem Resultat Khrt. — Dem Vernehmen nach wird Herr Kunstrndlrector Hinab, welcher gegenwärtig mit seiner Trupp; rrHien ist/ im Laufe diese- Winters hier Vorstellung«» gebe Leider hat'e vor einige« Tagen eine seiner besten Parforcearinnrn, Frl. Sch., im Wiener Circu» da- Unglück, dervua vom Pferde zu stürzen, vaß die Srrztr einen Rippen- » Lem bruch constalirten und die Vorstellung vollständig g«rt war, indem das Publikum den CircuS verließ — Vorgestern Nacht, als Referent die Landhstraße hinanging, begegneten ihm ein« Menge Damen unherrtn, die sich mit Taschentüchern daS Gesicht bedeckten. >fan^ schien eS, als wenn die Aermstm irgend einem trau», Sr» «rgniß soeben beigewohnt hätten, das sie zu Thränenxührt. Jndrß die Ursache stellte sich bald heraus. Bor i Be. zirkSgrricht war die Achse eines Wagens gebrochen,p be stimmt ist, allnächtlich die Latrmenfäfser hiatn'S Birbäld- chea zu schaffen. Von den gefüllten Fässern war rSmen eingefallen, auf die Straße zu rollen und dort zu zritzen. Der sich entwickelnde Ambraduft, der heute dort noc»eht, nöthigte die Passanten, mit den Taschentüchern näHxr- weife tn der Physiognomie herumzuarbeiten. — Erinnerungen an die Schweiz! Wer jdie kleinen Pferdchen durch dir Straßen trappeln steht, sch» die Kohlen und das Holz aus dem Geucke'schrn Dienst,«. Institut den Bewohnern der Residenz „sxprvesk psr laoee" zuführen, der wird nicht glauben, daß dir» die >,« Schveizerpferdchen auS Rathen und Wehlen find, dm Sommer die Schweizritter beiderlei Geschlechts nach der und den übrige« romantischen Bergen schleppe». Al« Winter Braunkohle und Holz auf der Zirgelgafsr — im j. wer Laly und Gentleman „express« psr »«dnlsaes, Kakstsll l' — Di« Actienbrauerei pim F<Idschlößchen hat im. flossrnen BeteribSjahre rinm Nettogewinn von 34,128 l, lern gemacht, wovon 30,000 Thaler als Dividende von Prozent vertheilt werden. — Gestern Abend stürz'e ein ältlicher Mann in Nähe der Post besinnungslos nieder, beschädigte sich d am Kopfe unv wurde später von einem Dienstmanne nach »er Wohnung geleitet. Der aus Dresden scheidende Herr Architekt G Schätzung kann die 2'a»e -u diesem Liebeswerkr nahezu an 50 Thaler verwendet haben In ähnl cher Weise machte sich am nämlichen Tage ein Herr den Spaß, für 2 Thlr. Rüp-l zu kaufen und diese dann wieder an die kleinen Ver käufer zu verschenken. — Wir hören, daß die neulich erwähnte Spukerei im König!. Schlosse sich auf eine sehr natürliche und emsache Weise aufgeklärt bat. Eine versteckte Essenklastpr verursachte das verdächtige Klapp rn und Geräusch, indem dieselbe durch den Luftzug hin und her bewegt wurde. Vorzüglich bei stür mischem Wetter war die Sache wahrhaft haarsträubend und dennoch konnte man anfänglich gar nicht dahinter kommen, wer der Poltrian wohl sein könne. — Die am 23 November d. I allhier verstorbene Fräulein Charlotte Hase hat in ihrem Testamente dem hiesi ge« Frauenvereinr ein sechs Monate nach ihrem Ableben zahlbares Legat von I lOO Lhlr mit der Bestimmung au«- gesetzt, daß 500 Thlr. für die Suppenanfialt, 500 Thlr. für die Kinderbewahranstalt und 500 Thlr. zur freien Verfügung deS Verein« verwendet werden sollen. — Seiten der hiesigen israelitischen Gemeinde wird an der Blasewitzer Straße im Bükenwäldchen unweit deS Trirri- latiSkirchhofS «in neuer Friedhof angelegt — Ja der Nacht von vorgestern auf gestern wurde ein junger Mensch auf dem Altmarkt darüber betreffen, wie er au der EingangSthüre in ein dort gelegener Haus die Griffe von Klingelzügen muthwilligrr Weise abriß. Derartiger Un fug hat sich in neuerer Zeit hier schon oft wiederholt, allein nur höchst selten ist «S gelungen, den Thäter auf frischer Thal zu ertappen. Um so erfreulicher ist eS, daß es in dem Ein gang- gedachten Falle dem Nachtwächter einmal geglückt ist, einen so übermüthigen Mensche«, der an der Zerstörung frem de« Eigrnthum» Gefallen gefunden, über t»r That zu betreffen und festzuhelten. — — Vor mehrere» Tagen wurden einem Schneider auS seiner Wohnung 60 Thaler gestohlen. D?r Verdacht der Ver- Übunq des Diebstahls fiel auf seinen Logiswirth, eine» auf der Palmstraßr wohnhaften College«. Derselbe wollte ab.r durchaus nicht den Diebstahl ve:übt haben. Der Bestohlene zeigte den Diebstahl bei der Polizei an, und diese hat denn auch vorgestern Abend das gestohlene Geld auS dem Keller des Logiswirth«, woselbst Letzterer rS vergraben, zu Tage be fördert. Gegenüber diesem Funde wird dem Dieb wohl nichts übrig bleiben, als seine That nunmchr zuzugestrhen. — — ät. „Weihnachten, o du herrliche- Fest der Liebe und der Freude!" So rief eS gewiß auch rm Herzen aller Derje nigen, welche den Bescheerungen beiwohnte«, die vorgestern den Pflegebefohlenen des hiesigen Pestalozzistiftrs von den Brr- stehern, unter Beihilfe kinderfreundlrcher Allerhöchster und hoher Gönner und Gönnerinnen, bereitet worden waren. Zuerst wurde» di« fleißigsten und gesittetste» ArbeitSmädcheet und Kaaben in der Anstalt auf der Palmstraßr damit erfreut, wobei dieselben durch Herrn Direcior Zehrfeld auf die hohe Bedeutung dieser Feier hingrwiesen und zu dem rechten Danke ermuntert wurden. Hierauf folgte die noch glänzendere und reichere Beschrerung in der Erziehungsanstalt auf der Löbtaurr Straße, geweiht durch religiöse Gesänge und herzergreifende Ansprachen. Sehr erfreulich war eS, daß auch Herr Ober- appellationSrath vr. Schumann, Herr Pastor Nötiger, Herr DiaconuS Franz, Herr Seminardirector emer. Otio, Herr Stadtrath Becker, sowie Frau Oberstleutnant v. Friesen jenen Festlichkeiten persönlich beiwohnten. Unter den grrhrten Wohl- thätern, welche diese Bescherrungen so stattlich machen halfen, ist auch Herr Bäckermeister Jngendorf anerkennend zu erwäh- nen, welcher die bestellten Christpollen von einer Größe und Güte geliefert hatte, wie sie wohl nur für den doppelten Preis erwartet werden konnten. — Am 16. d. M. ist bei Lottengrin leider ein Unfall aus der voigtländischen StaarSeisenbahn vorgrkommen. Der Abendzug, von HerlaSgrün nach OclSnitz. welcher bald nach 9 Uhr die Wafferstation pasfirt, überfuhr so unglücklich den Bahnwärter H., daß ihm, außer andern schweren Verletzungen, fast der ganze Kopf dom Rumpf« getrennt wurde Mit Br- stimmtheit weiß Niemand den Grund dieses Unglücks anzu- gebm, wahrscheinlich hat der Unglückliche die Bahn noch über schreiten vollen, als der Zu- schon ganz in der Nähe vollen, als der Zu- schon ganz in der Nähe war. ist in Düffeldorf zum Professor der Architektur und Direc vielleicht, daß er bei dem Glatteis gefallen und von der Lo- der dasigrn königlichen Kunstacademie ernannt worden. comotive erfaßt worden ist, ehe er sich zu retten vermochte. — Sine große Freude »nrd« am Mittwoch Nachm Sir hiutrrläßt drei kleine Kinder, tag de» auf dem AntonSplatze mit Feaerrüpeln. Wattmä — I» P-ma ist in diesen Tagen der Itzjähri-e Sohn nern und dergleichen feilhaltrndrn K>nde?n durch eine ed»,lneS hiesigen Kaufmann-, bei de« er zugleich in der Lehre herzige Dame bereitet, die in Begleitung eines Diener», dfieht, aufgegriffen worden, der seinem Vater, wie e« heißt, die Stelle eines CassirerS versah, fast sännntliche Vorräten einem nicht ganz zurechnungsfähigen Zustande, «ntlaufm war. auskauftr, drei Dirnstmänner folgten ihr mit Kisten, um d — Ans der Wilsdrufferpraße find vorgestern gegen schwarzen und wiißen Gestalten unterz«brin?en. Der Jub«ber»d eine« dort wohvhasten Bürger 70 Thaler. die iv der beglückten Kinder war unbeschreiblich Nach ungefähr,;»» großen Blechbüchse gelegen, sammt der Letzteren gestoh len worden. In der Stube hat sich zur Zeit deS Diebstahl- Niemand anwesend befunden, auch hat die Thür des Zim mers off.'» gestanden. Bisher hat man den Dieb nicht er mittelt. — Welcher Achtung sich auch über die Grenzen unsere- Lande- hinaus das K. stenographische Institut zu erfreuen hat, bezeugen die Berufungen einzelner Mitglieder desselben nach auswärtigen Landtagen. Nachdem einzelne Mitglieder früher bereits ehrenvoll?» Rufen nach Kopenhagen, Oldenburg, Braun- schweig, Schlesien und Würtrmberg Folg« geleistet, ist jrY wiederum ein Mitglied nach Darmstadt von der dortigen Re gierung zur stenographischen Ausnahme der Landtagsverhand lungen erbeten worden. Der Wittwe des verstorbenen Pro- feffors der Stenographie H. Rätzsch haben die südbahrifche» Stenographen in Anerkennung der hohen Verdienste ihres ver storbenen Gemahls eine Ehrengabe von 200 Thlrn. zukomm'» lassen, welche von einem künstlerisch äußerst gelungenen Diplome begleitet war. — D'r Uhr im Hoftheater ging xm Mittwoch Abend um eine Stunde zu spät — Mit Bezug auf unsere gestrige Besprechung der Aus stellung von Braunkohlen geht uns die Mittheilung zu, daß schon seit vierzehn Tagen in der Braun- und Steinkohlrn- handlung deS H-rrn Moritz Gaffe an drr Eibe Nr. 3 eben falls eine Ausstellung von Braunkohlenblöcken stattfindet. Diese wirklich kolossalen Produkte sind den größt«» Werken Böhmen- entnommen und für Kenner und Freunde nicht allein wegen ihre- Umfangs und ihrer Güte, sondern auch wegen der bei ihrer Anzahl und Verschiedenheit avzustellenden Vergleiche ge wiß höchst interessant. ichta, Oesterreich. Der Kaiser hat de» Führer deS ungari sche» ». bzeordnetcnhauseS, Dcak, bereit- dru Mal zu sich rufen lassen, um mit ihm zu conferiren. Preußen. Herr von Zedlitz hat in Schleswig die alte» dänischen Polizeirerordnungrn gegen die Vereine vom Jahre 1854 für probat gefunden und wieder eingesührl. — In Schulpforte ist der Professor vr. Keil, ein renommirter Alter- thumsfsrscher, gestorben. Baiern. Ter deutsche Jurikentag ist für die zweite Hälfte de« Monat- August 1866 von der ständigen Deputa- t on nach München einberufen w.rden. — In Nürnberg soll da« große deutsche Turnfest 1866 in jeder Beziehung mög- lichst einfach gehalten und ausgeführt und darauf bezügliche Vorschläge dem am 28. d. daselbst tagenden TurnauSschuff« vorzrlegt werden. — Anhalt-Dessau. Der Landtag hat die Militärconvrntion mit Preußen genehmigt. — Hannove». Bei dem Jubelfest, in Ostfrirrland ist vom König zum ewigen Angedenken an dasselbe der „Ernst-August.Orden" gestiftet worden — Holst ei«. Professor Ewald, einer der sieden Göttinger Professoren, welchr aus gewissenhafter Treu« gegen ihren Eid ihre Existenz opferten, hat ein „Sendschreiben an den König von Preußen in der christlichen Sache Schleswig- Holstein-" herausgegeben. Indem er gezen di« Annexion schreibt, schließt er: „E- tst endlich Zeit, daß Ew. Majestät thun, was jeder Deutsche von Ihnen als Bundesfürst erwar ten, ja fordern kann" — Mecklenburg. Am 13. Decbr. hat der Landtag beschlossen, daß eS nicht nöthig und gerathen sei, dir Gehalte der Schullehrer so zu erhöhen, daß sie einen Nebenverdienst entbehren könnten, weil dies sonst zum Äüssig- gang und zur Ueberhebung über den ihnen naturgemäß an- gewiesenen, der Stellung ihrer Schulkinder und deren Elin» entsprechenden Standpunkt führe. Hierbei wurde noch aner kannt, daß Handwerker die besten Lehrer seien. (!) Frankreich. Die bedeutendsten Juristen erklären öffent lich, daß eine DiSmemörirung d-s LuxemdurggartenS ohne Zustimmung der Deputirtenkammer eine VelfaffungsverUtzung sei. — Der englische Bankier Laing, welcher RechtSsründe gegen eine neu; Anleihe der türkischen Regierung geltend machen wellte hat sich mit einem Antheil von 50 Millionen FrcS. an dieser neuen Anleihe zufrrrdrnstellen lassen, die ja auch einen hübschen Profit abwersen werden. — Man »st m Paris sehr uazehalten auf Spanien, weil dir Behörden in Cuba sich eine m.t Beschlag belegte neu importirte Ladung Sclaven von 800 Köpfen haben stehlen lasse». — Der Feni,r Stephen«, welcher in Dublin aus dem Gefängniß ralfloh be findet sich in Paris und girbt ftir» Auftreten der süßen Hoff nung Raum, daß England bald in großartige V rlegenhevte» gerath-n werde — Der Präsident d»! SiorttnbunalS zu Locher hat einen GwSbesitzer, von welchem er zur Jagd ein- geladen mar, aus Versehe» patt eines Rehbocks rrscheffen. — Bei der Beisetzung Bix^o's betheiligle sich Prinz Napoleon, auffälliger Weise aber nicht bei der Trauung d«S Herzoz- von Mouchy m>1 der Prin-esstn Mmar Ltztere Feierlichkeit Wau sehr glänzend, maa zählte gegp» 1000 Eqmpugm vor