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Nr. SL7 LS. Jahrg. Donnerstag den 21.Septbr.1916 Sächsische v,zu,»»r«>«, »»««ad» ä mit illnstr. Beilage viertetjä-rlt» L.lt» .« In Dresden uns gonz Dentich- l,n>d frei vau« it.Sit in veslerrerch « 4» X. ,»«,ad» » dlerteljüdrli» I.»«« In Tnsden und ganz Deul!ch!and frei Hanl in Oesterreich < U7 ü. kinzel-Rummer ltt Z l>< klchfvche BolkSzeistm» ericheint an allen Wochentagen nachmittag» UMszeilllm GeschLftsslell, und Redctktt««, > Dre»dr«-A. 1«, Holb^instrafz« TO Fernsprecher 21368 Vostsche«tto»,to Leipzig Str. LT7SV Anzeigen! Annahme San i»e>ct,>Nl '>„,zeigen bi» »an-r van IamNienanjeigett d>» 11 Uhr vorm Vrei» iii, die Pelil-LValizeile itp Z, im Betta- meleil «U g giir »ndeuüich geschriebene lowie bnrch ijern- st-recher au-gegedene >t!nze,gen küiumn nn> dir üe-.anlwaniichlen snrbieRichligkest !>e» Lepe« nicht Übernehmei, Sprechstunde der Redaktion: I l —Ich Uhr vorm Organ der Ientrumspartei. Einzige Tageszeitung für die katholische Bevölkerung im Königreich Sachsen. Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. > Ausgabe V nur mit der Wochenbeilage. Für moralischen Entrüstungsmache im Weltkriege . V Protest' der englischen und fianzömchen :>>'estier»iist ^ ' Mafstialnnen der deutschen Heeresverwaltung in -A> o'mntreicb gegenüber der oorl verbliebenen französischen zn'iio, t'ölkernng, die mangels genügender Vefchäftignngs i >>eit und Ernäbrnngsniöglichteit uns ihre» Heinials ! den in andere gebracht weide» innstte. wo ihre bernt- > schäftignna und Ernährung leietster vonstailen gelion ebören zu den zahlreichen Mitteln, woniit die Divio l üid Preise de«? Vierverbandes iortivübrend woralifche t-m stnnstsslürwe gegen Deutschland und seine verweilst lin storbarei erregen sucht. Die französische sttegiernng. ü e Pereine mit ilire» Veibündeten die Bevölkerung des 7 >!i . ui llteiches an-'bnngern Mächte, sucht diese Ab- -eest'.mg franzöüirlfer Zipilbevölkerung ans »am dentiel>en P e'enten (tieviete» als eine Art neuen Sklavenhandels - . o aeivaltignng der Menschenrechte der Staatsbürgei l -llen. vbgieicb die französische :l>eaiernna seldst ans > i einalen ltzren;sl reisen van Däerelias'., dar- das na» .e'i'.i. v-eer besetzt hält. zahlreictte deutsche Untertanen in t . unere Frankreichs verschleppt. Das Deutsche Reich Ne ne staatlichen Rechte in den besetzten Departements > lnndtichen Frankreichs ans Genndloge der Veslinunnng z . n i nier -ianserenz ans. ivanach iw Falle des .strieges die u nltidie Gewalt an denjenigen Staat übergeht, der das : iiiterinni des seindlichen besetzt ball. Tie ein.',che Sclnanle dabe. :st nur diese, das; er sich dabei möglichst an die (Gesetze eine, 'eindlichen Staates zu batten bat und dies geschieht niiti nusächlich. Tie deiitsche Regierung lässt daselbst da-S ,n»i;esische Verwaltiingsrecht und alle übrige» sranzösische» Gesetze vollends nnberiibrt. Der 'R'otstaiid des jelzchen Nineiie der satvabl im Deutschen Reiche als auch in den beielste" Gebieten Belgiens und Rardsrankreichs berncht. r.ibt der der deutschen Rep.irriing auch das Recht dazri. dietein eben durch die seindlichen Perbandsmächte >ie- ich-iiienen Ratsland entsprechend Verordnungen ,;n erlassen, wedinch die narinale Veschästipniip i>nd Ernäbrnnp der jii'ilbei'älkernnit der beselzten Gebiete gesichert tvird. ,Un jelziden siriepe tvird moralische Entrüslunp in telilchlien Aniielepenbeiten von der Presse des Pierverbandes iiewnsei masjen sabriksniäs;id enpros sabrizierl, »in dann ini Letail in den echenen Ländern soivie in de» neutralen ver laint und verteilt zu werde», um so die erlöschende» Urieps leidenichaslen pepen das Deutsche Reich und seine Perbün d len ans.pipeitschen. Diese Entrnstnn>tsmache ivird aber leinen verniinstiite». einsichtige» und perechten MeinM'n iiiebr länichen. ani ivenipsten im neutralen Rnslairde. >vo iiinii penüpend UR-leitenbeik da.;» bat, die ivabren Rbsichteii >e> deutschen Repiernnp kennen ,;n lernen, der es nur darum ,n Inn ist. im jelzipen Weltkriege die politischen und ivirt sibaitlichen Cristen,'imöplichleiten des deutschen Pottes pepen Une Welk von Feinden siepreich .;» bebanpten. Ein Briefwechsel zwischen dem Reichs kanzler und Tirpih Die „ D >'! d d e n l s ch e n M v » at s beste" ii> Mönche» veröffentlichen in eipener Zache einen Pries- irechsel pv,scheu dem (P'vs;admiral v. Tirpitz und dem tlteichs innrer von Betbmann volltvep. Die Briese lauten i t'l n d e n t>! e i ch s k a n l e >-. Zt. Blasien, den ti. Rnpnst >!»>>!. Ein. Cr.jeU.en,; beelne ich mich, von solpender Unpelepenbeit ii> Kenntnis ;n leben i Rach einer mir jnpepanpenen Mitteilnnp des mir persönlich unbekannte» Professors Cosjinann in München bat der Professor Beit Palentin ans psreilinra i. B. am B. stnli vorniittaps diesem pepennber in Gepenwart eines anderen .Herrn P e r d ü ch t i p n n p e n pepen mich in b e ; » p a >> f a n p e b 1 i ch fal s ch e A n p a b e » jeiner- ;eit in der U-Boot Angelepenbeit ausgesprochen. Hierbei bat er.;» erkennen gegeben, das; er zurzeit im Auswärtigen Amte sei. Diese Unterredung ist protokollarisch ausgezeichnet worden. Professor Palentin bat diese Bebanptnng am selben Tage abends auch in Gegenwart des Professors Crich Marcks wiederbolt. Nach von mir eingezogenen Crkundignnge» bei der Universität Freibnrg ist Professor Palentin seit längerer Zeit diätarisch bezw. kommissarisch im Auswärtigen Amt angestellt. Aebnliche Verdächtigungen meiner Person, und zwar besonders in bezng ans Angaben meines Vertreters im Bundesratsansschnf; bei Beratung deS Etats IMii über die Zahl der verfügbaren U-Boote sind mir von den ver- lcinedensten. daninter auch der hohen Stellen, zum Teil unter Berufung auf amtliche Informationen zu Ohren »»»»»»»»- -»»»» ' Das Neueste vom Tage > »»»»- ZN mliA »eMe MMW. lWicterlioll. weil »ui i„. sinem Tel! der aeslrige,, -Auönae eiitk.illeil.s lW. T. B. Amtlich.! Großes H a u p t a u a r t, e r. September W e st l i äi c r .C r i k g s s ch a » p I a t> H e e r c s g r n p p e >! r o n !' >. i n ; l>! u p v r e ch l i An' dem Cchlachtwlde an der Somme keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Cinzelne Porslöge nmrden ab- geiviesen. Wir ballen bei Ilers im Handgranalenangrisse Criolge. t'.achlräglich ist genieldel. das; am IR Sevlember abends ein iranzöuscher Angrip ans Clt-rn heraus abge schlagen wnrde. HeereSgrnvve .U ronprinzl Air. Weslbange des Dolen Mannes" ivnrdrn die Iranzosen ans einem kleinen von ihnen noch gehaltenen Grabrnilncke geworren. l'>esange»e »nd acht Maschinen- geivehre kielen dabei in unsere Hand. Unsere Panonillen haben in der Rächt zum l!>. Sep ien.her in der Champagne bei ersolgreichen Unlernehmnngen !'- Iran;pien und Russen. l>e»le nacht südlich des Rhein- Rbone Kanals eine Anzahl I-ranzosen gefangen genammen. O c st l i ci, e r .Kriegsschauplatz. F i o u t des G e u eralfeld in aischallS Prinzen Eeapald von Bauern: Westlich non T'nck gegenüber den Truppen des Generals v. d. Marwitz kam die Wiederansnalnne der seindlichen An griffe am Tage nur teilweise zur Durchführung, während an den meisten Stellen die russische Infanterie auch durch das an? sie gerichtete Feuer der russischen Artillerie nicht znm Verlassen ihrer Grabe» zu bewegen war. Erst abends und »acbch brachen Angrssk.' in starten Wellen vor und sind wiedernni inner grössten Verlusten gescheitert. Vorüber gehend bei Szelwow eingebrpchener Gegner in restlos zu- rückgeworstm. Front des Generals der .stavallerie Erzherzog Carl: An der Rarajowka ging der für uns günstige .stampf weiter. Slarle feindliche Angrisse wnrden abgeschlagen. In den bereils verschneiten .starpalhen dauern die russischen Angrisse an. Der Feind Hai einzelne Teilerkolge erreicht. striegsscha»vlatz in Siebenbürgen: Die Rumänen sind über den Sznrdnk Pas; znrückge- ivarsen. B a l k a n - st r i e g s s ch a » p I a tz. Heeresgrnppe des GeneralseldnurrschalIS von Mastensen: In der Dobrndscha spielten sich heftige wechselvolle stämpse ab. Mit eiligst berangeführleu Verstärkungen leiste! der Feind in seiner Stellung den zähesten Widerstand. Mazedonische Front: Bei Florina und am Najinakcalan wurden feindliche Angrisse. zinn Teil nach Rahkampf, znrückgeschlagen: west lich von Florina wichen Vortrnppen deni Stas;e ans. -Oestlich der Stadt wurde der Gegner mit Erfolg über raschend angegriffen. Südlich der Belasica-Planina habe» die Bulgaren am >7. September die Italiener ans den Dörfern Malnica nnd Poroj geworsen und st Osfizierc, 2st«> Mann gefangen ge nommen. Der erste Geneialgarliermeister: Lndendorff. Zur svzialdriiiokratische» Reichskoilscre».; B erliu , 2l. Septeniber. Im Hinblick ans die henke znsammentretende sozialdemokratische Reichskonserenz sagt die „Germänia": Der eigentliche stlärnngsprozes; werde sich nicht in diesen Tage» vollziehen, sondern erst von der Zeit nach dein Kriege zu erwarten sein. Wenn wir wissen werden, welches Gesicht nach dein Völkerringen die Sozialdemokratie zeigen wird, daun erst kann inan Stellung zu ihr nehmen. Der „Vorwärts" druckt an erster Stelle eilten Artikel von Bernstein ab, in dein es heisst: Soser» der Meinnngs- tciinps nicht zur völligen Spaltung sichre» soll, was für die jetzt über die Mehrheit Verfügenden nicht niinder verhäng nisvoll aiisfallr» dürste als für die Minderheit, gibt es nur zwei Wege zur L'öinng des Problems, Verständigung zwischen Mehrheit und Minderheit über eine Politik z» der sie sich trotz der obwaltenden M'einnngsverschiedenlfeit zu- saiiiNieiistiideu könnten oder Übereinkommen, während des Krieges der Minderheit das Recht znzugestehe», ohne Ge hässigkeit aber mit sachlicher Betonung ihrer gbiveichenden Anschauiliigen diese selbständig zu vertrete». gekommen. In einer dieser Angelegenbeiten liabe ich mich bereils genötigt geieben. mim nnmstlelbar an Seine Majestät ;>> wende» Da ich >a dieser ernne» Fest keine anderen Millel an wenden möchte »iicb derartiger infamer Verdächtigungen ;n erwebren. beelire icb mich. Civ. C »stellen; ;n ersuchen, das Erforderliche gegkw den Vroieilor Veit Valentin bezw. aegen den sonstigen Schuldige» ;» veranlassen. Mil ansge;eichneter Hochachtung Ein. Erzellen; ergebener gez. von Tirpitz, Gros;adinir»l. Die A n l w orl d e s :li e i ch s t a ii z l e r s lantel: ist r o s; e s H a n p l g n arli e r. M. Aiigiikl N>lst. Ew. Erzellenz beelire ich mich, ans das gefällige Schreiben vom >>. dieses anbei Abichrisl einer Ainzeichnnng des 'Teilers der Zen tralstelle für Anslandsdienü. Botschafters anster Diensten, Freiberrn vo», Mnniin. loivie einer Aensternng des Pro sessors Palenfin über die von Ein. Erzellen; gegen ilm erbobenen Veichiverde.;>» übersenden. Professor Valentin bal bei dieser Grlegenbeil gegenüber dein Volichafter Frei' berrii van Min»»» betonl das; seine vor seinem Dienst- anlrilt ain Tl. Juli dieses Iabres iii '.!>küiiä'eii gemachten Aens;er>iiigeii in einer privalen »> e r l r a >» I i ch e n l> n I e r li a I l ii n g gefallen leien und mil keiner Tätig teil bei der Zentralstelle in keinerlei Znka>imie»l>ang stände». Ans der Anstzüchnnna des Freiberrn von Mumm wollen Ein. Erzellen; entnebinen. das; wir übrigens über den Professor Valentin auch hinsichtlich dieser seiner Tätig keil keine D i i z i v I i n a r h e f n g ii i s s e ;nslehen würden. Ich liabe Proirsior Valentin nistteilen laste», das; seine Aens;ernngen. die Angaheii des Staatssekretärs von Eapelle über die Zahl der verfügbaren II Boote seien wesentlich »an denen Ein Erzellen; abaeivicben. den Tati a ch e n n s ch t ent s v r e cli e n , das; vielinebr die von Ein. Erzellenz genaniile Zaiil der sronlbrreiten II Boote die gleiche gewesen kei. nste die von dein Herrn Staatssekretär des Reichsinarine.-Awls angegebene. Eine weilergebende Anftlärnng lierbeipisiilnen, bin irb nach Tage der Sacbe ans;erslande. g e z. v o n V e f b in a n n H o l I w e g. D ie D a r u elIn n g d e s V > o i e > k o r s V a le » - > i n iii in solaendein Briete enthalten: V e > Iin , den l l. Ananu lvlli. :',n der Veschweidr Sr. Erzellen; des Herrn Gros;- adiniral van Tirpitz habe icb zu bewerten: Icb besand wich ain -st. Juli dieses Iabres in München ani einer Reise narb Berlin, nni meinen Ilniversilälslebrer Professor Erich Marcks zu besuchen. Auch ging ich zu Professor Costmann, einem alten Bekannten von mir. Professor Eofjinann empfing mich in Gegenmarl eines anderen Herrn im Re- daklionszimmer der Süddeutsche» Monatsbeste. Ich er fühlte ibm. das; sch im Winter einen Anslrag von» Aus wärtigen Amt gehabt hätte und setzt wieder nach Berlin ginge. Daraus begann er ohne weiteres: Wir in München baden, nachdem wir von der geaenwärligen Rekchslestnng „forigesetzl angelogen worden sind", das Vers rauen zu ihr völlig verloren: wir verinögen nur in einem neuen Sifslein bei dein allein der 'Raine Tirpitz bedeutet, die Möglichfeil einer Rettung Deutschlands zu erblicken. Ich erwiderte Eofstnan». das; ich diese Anfsassnngs- loeiie völlig ablehne» wüste, das; ich ihn für falsch infor miert halte und erzählte »»ter anderem «pas »ur im Winter ans zuverlässigen parlamentarischen »resten be kamst geworden war» , das; die Angaben des Staats sekretärs von Eapelle über die Zahl der verfügbaren U Boote von denen seines Awtsvorgängers wesentlich ab- gewichen wären. gez. D r. V e i t V a l e n l i n . a. o. Professor an der Universität Freibnrg i. B. In dein Schreibe» des Botschafters F r e i b e r r n vo n M n in in. Teilers der Zentralstelle sü> Anslandsdrenfte, ivird nächstem seien, das; Protessor Valentin seit dein 21. Juli bei der Zentralstelle für Anslandsdienste tätig ist, das; dem Botschafter Freiherr» von Mnniin aber leine Diszip lin a r g e >v a > t üb e r V aIenli n znsteh!. da letzterer nnr durch Privatverlraa dein Ansivürtigen Amte ver bunden ist. Professor Cos; in a n n fchickl diesem Briefwechsel in eigener Sacttz'. folgende Bewertungen voraus: ..Den Gegenstand des folgenden Briefwechsels bilden von mir anfgenonimenr Protokolle und damit eine An gelegenbeit meiner per'önlictv» Ebre. Ich halte wich daher für berectstigt. die storrefvondenz zu veröffentliclsen. ohne die beide» Korrefpondenle» m» ihre Erlaubnis ge beten ;» haben "