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«rtchnnk täglich trüli 7 Uhr in der SU>el>inon Marien- straße IS. Ad.-nnc- mentipreis viertel- I-ihrlich zzi/, Ngr , diuch die Poll Lii Ngr. Sinjelne Nr. I Ngr. — Luflage c 30,000 Sremvlarc. Tageblatt für UuterhaUmlg und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch ör Neichlirdt in Dresden. Verantwort!. Rebacteur: JuklUS Nekchardt. Knteraie werden Marien« teratze 13 angenommen vir stb. 6 Uhr, Sonntag» vir Mittag» 13 Uhr. In Nculiadti große Kloster- gaste S bi» Lbd. S Uhr. Der Raum einer ein» Ivalligcn Petiijeilr keilet 1L P'g. Si:,ge>anLl die Zeile S Ngr. bekannten Firmen und Personen inseriren wir nur gegen Prcknumcranto-Zahlung durch TZriefmarken oder Posteinzahlunz koncn I > Ngr. Aut'wärtigc können i ic Zahlung auch auf eine Drcödncr Firma anwcisen. Epp d. DrcSd. Naehr. ÄaswiirtigeÄimoiicen-Arifträge von uns »nbc l>» Silben ko Nr. 224. Sieöenzehttter Jahrgmssi. Mitredacteur: Tftcador orovisch. Dresden, Sonntag, 11. August 1872.' Dresden, den 1 1. "August. - - Der wirkliche Geheime Rath und sordentliche Professor der Rechtswissenschaft an der Universität Leipzig, l>,-. Karl Georg von Wächter, hat das Großkreuz des österr. Franz Josef Ordens erhalten. — Emil Devrient'S Leichenbcstattung. Selten ist wohl ein Heimgegangener Erdenpilger der Gegenstand so tiefer und inniger Trauer geworden, als es im Lause der letzten drei Tage geschah, wo die Kunde von dein Tode Tevrieiu's alle Schichten der Bevölkerung vurchdrang. Gestern Vormittag wur den die theuern Ueberreste des großen Künstlers dem Schooße der mütterlichen Erde auf deni St. Annenkirchhos übergeben und seit Jahren sah man nicht so viele Tausende von Menschen bei einem Leichenbegängniß auf den Straßen. Heiter und sonnig, wie sich das Leben des vortrefflichen Künstlers überhaupt gestal tet, gleichsam ein Bild seiner Tage, brach der Morgen an. Das Grün der Bäume erglänzte in neuer Frische, Belebung und Freude in der Natur; aber überall, wo die Jünger der Kunst weilten, herrschte Trauer, und mit ernstem Antlitz sah man sie nach dem Hause in der Ostra-Allee schreiten, das von der Menge umwogt wurde. Hunderte, vorzüglich Frauen und Mädchen, hatten sich der Hoffnung hingegeben, den im Leben so hochver ehrten Künstler noch einmal im Sarge zu sehen. Der Andrang war so heftig und ungestüm, daß noch am Morgen vor der! Gruftbcstattung die Polizei Organe erst Bitten und dann ernste Mahnungen ergehen ließen, von dem Verlangen abzusehcn, in dem die Hinterlassenen allzu großen Andrang in die etwas be schränkten Räume befürchteten. Da8 Leichenbegängnis; war i Vormittags um 6 Uhr bestimmt; im SterbehauS und vor dem- > selben waren sämmtliche männliche Mitglieder des Schauspiels! und der Oper, sowie eine große Anzahl von Kammermusikern j und Mitglieder des Singechors versammelt. Oben in einem der ! Zimmer, wo der mit Lorbcerkränzen behangcne Sarg in grüner > Umwallung von Palmcnzweigen hervorschimmerte, sah man,' außer den Regisseuren des Hoftheaters und Mitgliedern desscl ' ben, den Eabinetsrath Tcmpcltey, den der Herzog von Sachsen- Koburg-Gotha als Vertreter hergescndct. Ihm zur Seite be merkte man den reich mitOrden geschmückten artistischenDirector des kaiserlich deutschen Theaters zu Petersburg, Herrn v. Königs Tollert, sodann den Abgesandten der G mosseiischafl deutscher Bühneuangehöriger und des Theaters zuFraulsurt a.M., Herrn Ludwig Barnay, ferner den Regisseur des Leipziger Stadtthea ters, Herrn v. Strang, den artistischen Direktor des Berliner HoftheaterS, Herrn Hein, die Intendanten der Großherzoglichen! Hostheater zu Darmstadt und Schwerin, die Herren Tcscher und von Wolzogcn, u. s. >v. Unter den Lorbeerkränzen zeichneten sich namentlich diejenigen ans, welche von der Frau Herzogin von Gotha, vom hiesigen Künstlerclub und vom Walt- ner-Theater zu Berlin gesendet worden. Kurz nach 0 Uhr ösf nete sich eins der Nebenzimmer und tics in Trauer gehüllt, thränenden Auges traten der Sohn und die zwei Töchter des Verstorbenen an den Sarg. Der Prediger der hiesigen resor mirten Gemeinde trat in die Mitte der Versammelten und hielt eine würdevolle Ansprache, welche namentlich den Hinterlassenen des Verklärten galt. Alle empfanden tief den Eindruck dieser Worte, nach deren Beendigung die Träger den Sarg erfaßten und nach dem mit sechsRapven bespannten Leichenwagen berab trugen. Als der Sarg mit den tbeuern Ueberresten vorüber getragen wurde, entblößten sich die Häupter aller Dastehenden, es war ein ernster, ein feierlicher Moment. Mitglieder des Schauspiels trugen das Kissen mit sämmtlichcn OrdenSdecora tionen, sowie die Kissen mit den Lorbeerkränzen. Von Trauer musik und Glockengeläute hatte man nach dem Willen des Ver blichenen abgesehen und so setzte sich der Zug in Bewegung, an welchem außer den dramatischen Künstlern noch Gelehrte, Kauf leute. Maler u. s. w. thcilnahmen. Begleitet von l.i Wagen, Hellebardieren, Trägern der Palmenzweige, sämmtlichen Auge stellten des HoftheaterS, ging der Zug die Ostia Allee entlang nach dem Postplatz, bog von da in die Marienstraße ein, verfügte sich sodann über den Dippoldiswalvaer Platz durch die große Plauensche Straße und bewegte sich die Chemnitzer Straße ent lang, am Feldschlößcben vorüber, nach dem Annenkirchhos. Wer zählt die Tausende von Menschen, welche sich zu beiden Seiten in dichten Scharen aufgestellt hatten. So manches Tuch in weiblicher Hand trocknete die Thräne, welche in dem Auge glänzte; jeder Schauende war zu tiefem Ernst gestimmt, Arbeiter auf den Bauplätzen ließen auf Minuten ihr Handwerkszeug ruhen, ihre Lippen stammelten den Namen Emil Devrient und Alle theilten sich mit, was sie von dem Manne gehört, dessen Name so innig mit dem Kunstleben Dresdens verknüpft war. Im Allgemeinen ist der einfacheArbeiterwohlgleichgiltiger, etwas Derartiges an sich vorübcrgehen zu sehen: hier aber war auch Em pfinden sichtbar, man sah das Nachdenken über einen Verlust, der ihr geistiges Leben berührte. Sa gelangte um 10 Uhr der lauge Zug an den Pforten des Friedhofs an; vielleicht Hunden Schritte vom Eingang, links an der steinernen Einfassungsmauer, welche die Straße nach dem Dorfe Plauen abgrenzt, stellte sich dem Auge das offene Grab dar, An der Pforte deü Friedhofes angelangt, gewehrte man den Herrn Oberhofmeister von Minckwitz, sowie die Hvfmarschälle Senfst v. Pilsach und Freiherr v. Gutschmid. Sie waren im Aufträge Ihrer Majestäten des .Königs und der Königin, sowie Ihrer königl. Hoheiten des Kronprinzen und des Prinzen Georg, dem Sohne des Verewigten, dem Ockononueralh Devrient das Beileid der allerhöchsten und höchsten Herrschaften über dur schweren Verlust auszudrückcn, von dem die Devrient'- sche Familie heimgcsucht worden sei. In Begleitung deü Herrn Generaldirektor Grafen Platcn schritten die vorgenannten Herren hinter dem Sarge nach der Gruft. Nachdem der Hof- theater-SingechorMendelssohn's „Es ist bestimmt :c." tiefergrei- send gesungen, trat Herr Hofrath l)r. Pabst hervor. Im Na men der Gencraldirektion eröffnet« er die Reihe der Grabreden, um dem Hingegangencn den Dank für sein Wirken zu spenden, das er unter drei Directionen so ruhmreich bewährt habe. Nach den Schlußstrophcn dieser Rede: Leb' wobt, leb' wohl, geliebter theurer Meister! Du scbcidest, aber trennst von uns Dich nicht, ES blcibcn treu verbunden sich die Geister, Bis einst herein der cw'ge Morgen bricht! ergriff der langjährige College des Verewigten, Herr Hofschau- spielcr Winger das Wort und widmete im Namen der Kunst- genossen mit herzgewinnendem Ausdrucke dem Entschlafenen folgenden Scheidegruß: „Unvergeßlicher, theurer. jetzt ans immer von uns schei dender Freund und College! Zum zweiten Male in kurzer Frist stehen cie Kunstgcnonen um Dich versammelt zu ernstem, feierlichem Abschied. AlS Du vor nicht mehr als 4 Jahren aus unscrm Kreise schiedest — mit eigener, starker Hand in weiser Seibstbcschränkuiig Deinem künstlcrischcn Wirken ein von nnö Allen bedauertes srühcü Ziel steckend —, da ahnte wobi Keiner von uns, das: auch des Lebens Vorhang bald vor Dir herniederkinken würde. An jenem Abende, der Dich zum leisten Male am Dresdens Bühne sah, gianbte ich nicht Worte genug finden zu können, um unierm Schmerze über Deine» Verlust Austluck zu geben - denn cö galt ja damals schon einem Sterbenden. Starbst Du doch in jenenAugen- biiekcu unsrer Kunst, dem Leben auf der Bühne, deren Stolz und Ruhm Du rast 4tt Fahre bindurch gewesen bist. Damals flössen mit den rmsrigen die Thräncn vieler Tausende: sie galten dem celcu K ü » st l c r, dem großen, vis heute iniübcrtroifcnen Meister idealer Menschciidarstcll- ung. Heute, wv an Deiner für uns zu früh erschlossenen Gruft wieder Tamcnkc weinen, gilt dieser Zoll drö Schmerzes auch dem edle» Vien scheu, dem hochverehrten Ebrcn- inanne, den der Tod so rasch aus unsrer Mitte gerissen. Ja, aus unsrer Mitte' Denn wirkte er auch nickst mit uns — er lebte doch für uns, sin unsre schöne, von ihm vis zum Tode so beiß geliebte Kunst. War sic doch der Lebens all ein, der Körper und Geist n !ßh und »»geschwächt bis zu seiner Erkrankung in ihm erhielt. Wer, als wir, seine K> nstgenosscn und Freunde, kann kesseres Zcugniß geben von der Treue, mit der er an seiner Kunst gegangen? Wer kann besser bezeugen, alo wir, daß, wie auch Ehrenzeichen, Wurden und Titel ihn schmückten, er dennoch wahre und reine Freude nur nachdem das eigene Schallen vorüber! im regen Kimstcifcr iür alle Jntcrellcn des ganzen Lchauspiclcrstankes iuchre nnd fand ? Wer weih besser, aiS wir. wie im trauten Verein mit den Knnstgc- nosse» und Freunden, er stets zum Ausgangs- und Mittel punkte geistvoll besehender Unterhaltung wirrte? Sv war er, s o blieb er im vollen Sinne des Wortes der unsrigc und so verlieren wir ihn heute erst in Warrhcit, wo wir an seinem Grabe sichen. Cs war eine schöne, große, herrliche Zelt, als der Kreis, zu dcffen edelsten Gliedern unser Emil zählte, säst ein hal bes Mciischeualtcr hindurch mit ibm, dem Trefflichen, wetteifernd nach dem Besten, dem Edelsten, Höchsten in der Kunst strebte. Immer mcbr und mevr lichtet sich dipscr Kreis, immer kleiner wird die Zahl Derer, die in der Er innerung jener Zeit ihr schönstes Andenken des gelammten Kunstlcvcns bewahren. Bald werden auch diele Wenigen tghin sein; ein neues Geschlecht wird um die Ehre kämpfe», de» alten Ruhm der Dresdner Bühne zu erhalten, zu be wahren, zu vermehren. Daß dieses Streben nickst vergebens sei, das ist gewiß der Wunsch ictcö echten. wahren Künst lers und iv war es auch der Deine. CS war Deine stille, nahe Hollnnng. Biege über Deinem Grabeshügel die Er füllung dieser Hollmmg als der schönste Lcbcnöbaum er wachsen -- dann wird ihm die Erdendccke leicht sein. lind mm, Dir theurer Verklärter, nimm den Abschicds-- gruß, den ich Dir zurrttc. im Name» Deiner Kunstgcnonen i und Ficimte. Scillase wobl in Deinem engen Hause, Du seltener. Du cinzigrr Künstler'. Lcillaie wohl! Eine sei Deinem Andenken — Deiner Asche tic'cr. ewiger Friede! j Im Namen des hiesigen literarischen Vereines trat sodann Herr Emil B ürdc an die ernste Stätte. Er knüpfte seine Rede an die schönen Worte des Horatio, welche diKer dem sterbenden Hamlet nachrust. Sie lauten: „Da bricht ein edles Herz! Gute Nacht, mein Prinz! Und Engelschaaren singen Dich zur Ruh!" Nach Beendigung seiner Rede trat noch zum Schluffe der feierlichen Handlung Herr B arnav, Mitglied der Frank furter Bühne, an das Grab. Die zwei Lovbecrkränze aus weißem Ntlaskissen sendeten „die treuen dankbaren Frankfurter" und die , deutsche Kunstgenesstnscbast. ßiwr junge Bund, der Tausende ^deutscherBühneittünsller in sich vereinigt und in dem verstorbenen Meister einen wackern Beschützer verehrte. Der Redner sprach ebenfalls mit Gluth und Feuer, und nachdem Herr Prediger Oster das Vater unser gebetet, den kirchlichen Segen gesprochen, stimmte die Dresdner Liedertafel den Gesang „Nun senket in die Erde" an. Damit war die Feier beendet, welche in allen Ge- müthern eine unauslöschliche Erinnerung bilden wird. — Unter den großen Fabriken, die Se. Maj. der König bei seiner kürzlichen Anwesenheit in Leipzig mit seinem Besuche le ehrte, befand sich auch die Papierkragen-Fabrik von May ui d Edlich in Plngwitz, deren Fabrikate von ausgezeichneter Qualität bereits in ganz Europa und selbst auf den anderen Erdtheilen Verbreitung gefunden haben. Seit Kurzem werden ine dort gefertigten Papieikragen, die sich durch gefällige Form, wie sie selbst der beste und schönste neue Leinwandkragen nicht Hai, und eine blendende Weiße von allen anderen Papierkragen auszeich-r nen, auch hier bei F. A. Wölbling, Scheffelgaffe 11, und beiz Wustmann auf der Heinrichstraße verkauft. Für Diejenigen, ivelche Papierkragen — die Manches vor dem Leinwandkragen voraus haben — tragen, dürste Dies Interesse haben. — Wie man aus Berlin schreibt, würde zur Zcit der An wesenheit der Kaiser von Lestreich und Rußland in Berlin auch, der Kronprinz von Sachsen in der deutschen Reichshauptstadt sich? einfindcn. Es sollen ihren Besuch in Berlin zu derselben noch der König von Würtcmberg und die Großherzoge von Badenz. Hessen, Mecklenburg und Oldenburg in Aussicht gestellt haben. Zweifelhaft wäre cs noch, ob die Könige von Baiern und Sachsen, kommen würden, an des Letzteren Stelle würde eben der Hron-^ prinz Albert bestimmt erwartet. — Die Beschwerde der kD. Zehme, Jrmisch, Schönberg' und Genossen über das Ministerium des Eultus und öffentlichen Unterrichts in der Riesacr Kirchenvorstands-Angelegenheit ist laut Nr. 31 des Sachs. Kirchen- und Schulblattes von den in Lvan- gülicäs beauftragten StaatSministern als unbegründet zurück- geiviesen worden. ,, > — Einer Bekanntmachung des Raths zufolge ist am vor gestrigen Tage im hiesigen Stadtgebiete ein Hund getödtct wor den, an welchem wuthverdächlige Erscheinungen zu Tage ge treten waren. Da die in hiesiger k. Thierzarzneischule vorge- nommcne sofoickigc Section gedachten Hundes die Wuthkrank- heit desselben bestätigt hat, so wird Solches unter erneuerter Auf forderung an die Besitzer von Hunden zu möglichst strenger Beaufsichtigung der letztem zur öffentlichen Kenntniß gebracht. — Am Freitag Mittag bemerkten wir an der AugustuL- brücke unter den vielen die Wachtparade Erwartenden die Hünen gestalt des denlschcn Kneasministcrs General von Roon (im ein fachsten Civil-Anrug , der dem exacten Aufmarsch der die Wache beziehenden 108cr mit sichtlichem Interesse und Wohlgefallen folgte. - Betreffs unserer vorgestrigen Notiz, Vorsichtsmaßregeln gegen Auftreten der Cholera in Preußen betr., gehen uns von eingeweihter Seite folgende Zeilen zu: „Wollte man annehmen, cs geschähe Seiten der Behörden bezüglich einer rechtzeitigen Tcsinsectioir nichts, so würde man doch zum großen Thcil sich irren. Wie die im vorigen Jahre stattgcfundene Desinfektion doch von segensreichem Erfolg gewesen sein muß, bewies der Ge- snndheitsstmid der Stadt — doch auch in diesem Jahre bat man Angebote einer auswärtigen Stadt, eines sogenannten „BureauS für öffentliche Ge'undheitspflegc", insofern zu berücksichtigen ge meint, als man „zur Probe" davon kommen läßt, weil die Offe renten besondere Portheile in Aussicht stellen. Unser Bericht erstatter findet dies erklärlich und lobenswert!), man muß Alles prüfen und das Beste behalten. — Temohncrachtet wundert man sich doch, wenn Offerten hierorts in entgegenkommendster Weise an Acrztc oder Behörden und Privaten gemacht werden (bei denen sie Aerzte namentlich in ihrer Eigenschaft als beaufsich tigende und begutachtende Sachverständige cintrcten müßten) — die gar keiner Beachtung gewürdigt zu werden scheinen, obgleich dies sofort bei Anpreisungen von auswärts geschieht! — Man sollte meinen, so viel müsse die Erfahrung doch gelehrt haben, vaß namentlich die Carboliäure und deren Verbindungen die vorzüalichsten sich bewährt habenden TesinfectionS- und Des- odoiistrungSinittel abgegeben hätten —zumal wenn sie von maß gebender Seite selbst erst vorgeschriebe» worden sind. Einsender ' ist gern erbötig. hiesige Etablissements, Schulen und Fabriken ! nam!) >st zu machen, die eS am Desinsiciren nicht fehlen lassen, i warum man aber gci ade seiten der Wohlfahrtspolizei erst zp warten scheint, ob cs sich nöthig macht cder ob man dabei das Sparsysicm anwenden könnte, wo jetzt gerade die Gehaltsver- bciseningcn soviel städtische Gelder absorbirt haben, — ist nicht ganz klar. Wie in andern Städten schon eingeführt, kann die Behörde sich'S und dem Stadisäckcl sehr erleichtern, wenn sie nur Anordnungen zur regelmäßigen Desinfektion der Häuser giebt, Controle tibt und es der Privatspeculation überläßt, geeignet« Desinfektionsmittel (oder vorgeschricben) anzuwenden. Ob aber in den der betreffenden Behörde unterstellten Verscrganstalten, Schulen n. s. w. wo voriges Jahr cs zum Theil entsetzlich roch) etwas schon geschahen ist, bstlht yöch dffM ze j«dknfaD gjxr