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Amts- und ÄnzeigMatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung rrel.-Ndr.; klmtrblatt. Fernsprecher Nr. NO. Drucker und Verleger: EmilHannebohn, veranlwonl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. ! Erscheint täglich abends rnit Onsncchme der r t Sonn-undZeiertagefurdenfolgend^nTag. » z Anzeigenpreis: die kleinspaltige 5eile 12 s ; Pfennige. Im amtlichenTeilc die gespaltene Z ! Zeile 20 Pfennige. r -saaeblatt k' 5°^' kumoristischenveilage„Seifenblasen"inder r IfkUbtidk, Neichspostanstalten r Zchonheiderhammer, 5oja, Unterstützengrün, Wildenthal usw. .. -- 7 , -- , --ne-— - ........ «r. Iatzr«a«g. —— - — —— .. —... .—.— ----- Zs? 48 Somabttld, de» 27. Februar ISIS Di« «r»»dftückS»efitzer sind zur steten Ret«halt«»a der Kntzwege und zur Bestreuung derselben bei KLtte verpflichtet. Ais «treumittel sind möglichst «an», «LgespLne und Asche, keinetfalls ater Schlacken und sonstige Abfallstoffe zu verwenden. Ttadtrat Eibenstock, den 22. Februar 191.'). H-fle. Neue große V-Boot-Erfolge. Die Sperrung des irischen Nordtanals. Zu den Kümpsen bei Wirballen. Mögen die Engländer wollen oder nicht, iie müs- fen sich inzwischen wohl überzeugt haben, daß unsere „V"-Boote kein Spielzeug darstellen, sondern eine See- Waffe von ganz hervorragender Bedeutung sind. Tie Tag für Tag neueinlaufenden Telegramme über das deutsche Vorgehen im Sec-Kriegsgebiet sind zu be weiskräftig, um nicht jedem, selbst dem Verbissensten deut lich zu sagen, Deutschland kann mit seinen Maßnahmen auch zur See England wirksam bekämpfen. Schon am letzten Sonntag war die Nachricht eingetroffen, daß ein englischer Truppentransportdampfer, der mit 2« >00 Mann an Bord auf der Fahrt von England nach Frankreich begriffen war, von einem deutschen Unter seeboot mit Mann und Maus im Kanal versenkt wor den ist. Heute traf abermals eine solche Kunde ein, die wir schon durch Sonderblatt bekannt gaben. Das Telegramm lautet. SS. Aedruar. Der «ail»n»er Cerriere stell» «er» «eistet ««- Lenste»: Rach eine« Telegramm a«- «astve»r»e tfl am 24. Februar, «achmittag» 4 Uhr, einige «eemeile» ve» K«fl, stanrn« et» Dampisermit 1«S« Maa« «ater» gelange« (TA.) Wenngleich der Wortlaut oer Depesche nichts da von sagt, daß es sich hierbei ebenfalls um einen Trup pentransportdampfer handelt, so ist doch ohne jeden Zweifel ein solcher gemeint. Große Personendampfer wie die „Titanic" usw., die soviel Passagiere aufneh men können, werden sich hüten, zu Kriegszeiten eine Lustsahrt ins Kriegskanalgebiet zu unternehmen, da nicht einmal die englischen Matrosen cs wagen wollen, mit Handelsdampfern in See zu stechen. Und über dies hätten die deutschen Unterseeboote in einem fol chen Falle auch die Menschen sich in Booten retten lassen. Also wieder 1800 Feinde weniger! Ferner wird vom „V"-Boot-Krieg gemeldet: Kopenhagen, 25. Februar. Reuter berichtet: Der untergegangene Hilfskreuzer „Clan Mac Raughter" hatte eine Besatzung von 20 Offizieren und 250 Mann, die alle als umgekommen gelten. London, 25. Februar. Das Reuterjche Bureau meldet aus Scarborough: Der Dampfer „Deptford" ist in der Nordsee auf der Höhe von Scarborough am 24. Februar gesunken, wie die Mannschaft glaubt, in folge eines Torpedoschusses. Die Besatzung wurde bis auf einen Mann durch einen Passagierdampfer ge rettet. London, 25. Februar Die „Times" melden aus Rye: Am 23. d. Mts., nachmittags 3'/., Uhr wurde hier eine starke Explosion gehört; später wurde gemeldet, daß ein unbekannter Dampfer von unge fähr 2000 Tonnen in Seenot sei. Rettungsboote und i Fischerfahrzeugc eilten zur Hilfe. Nach anderen Mel dungen fuhren auch die Rettungsboote von East bournc und Newhaven aus. Es soll sich nm einen Kohlendampscr gehandelt haben, der Feuer gefangen , hatte. Amsterdam, 25. Februar. Außer dem Damp fer „Oakly" wurden gestern nachmittag im Kanal bei Rye zwei weitere Damvfer durch Unterseeboote tor pediert und sind gesunken. Es sind die Dampfer „Mo Parana", nach Ponto Firao bestimmt, und „Harpa lion" mit der Bestimmung nach Newport News. Sie wurden beide durch Torpedos getroffen und sanken im Angesicht von Beachy Head. Die Bemannungen find gerettet, ausgenommen drei Chinesen auf dem „Harpalion", die durch die Explosion getötet wurden. Ein französischer Minenleger ist ern Opfer einer j treibenden Mine geworden: . Paris, 24. Februar. „Temps" meldet. Der Minensucher „Marie" stieß am Sonnabend im Ost Hafen Dünkirchen auf eine treibende Mine und ver sank sofort. Dier Mann der Besatzung sind ertrunken, I mehrere Mann, darunter der Kapitän, wurden schwer I verletzt. — Bekanntlich sank am vorigen Sonnabend W vor Nieuport gleichfalls ein feindlicher Minenleger. England streitet natürlich alle Verluste ab, wie es ja den Untergang der „Audacius" u. die schweren Ber lüfte bet der Seeschlacht in der Nordsee ebenfalls noch nicht zugegeben hat: London, 25. Februar. „Agence Havas" melvet: Die englischen Vertreter im Auslande dementieren die Stockholmer Meldung, wonach ein englischer Truppen transportdampfer im Kanal versenkt worden sei. Nun, uns stört das weiter nicht, und ebenso wenig wird es unsere Tauchboote in der Fortsetzung ihrer Ar beit hemmen. Das Gleiche hat auch Bezug auf fol gende Meldung: Paris, 25. Februar. Als Antwort auf die von Deutschland ergriffenen Maßnahmen beabsichtigen die Verbündeten nach einer Meldung des „Journal" zu erklären, daß alles deutsches Eigentum beschlaguahmt werden kann, unter welcher Flagge es auch immer sei und daß jede für Deutschland bestimmte Ladung gut? Prise ist. Die schärfsten UntersuchungSmaßnahmeu sollen angcordnet werden. Ueber die Sperrung des irischen Kanals, worüber wir gestern schon kurz berichteten, wird heute noch gemeldet: Loudon, 25. Februar. Die Admiralität hat gestern folgendes bekanntgcgeben: Die Befahrung der See zwischen einer nordwestlichen Linie von 55 Grad 221/nördlicher Breite und 6 Grad 17' west licher Länge bis zu 55 Grad 31' nördlicher Breite und t» Grad 2' westlicher Länge, einer südöstlichen Linie von 5.5 Grad 10»/»' nördlicher Breite und 5 Grad 24',./ westlicher Länge bis zu 55 Grad 2' nördlicher Breite und 5 Grad 40'// westlicher Länge, sowie einer westlichen Linie von ä nach 6 und einer nördlichen Linie von b nach e ist für Schiffe aller Größen u. jeder Nationalität ab 23. Februar votlstän dig verboten. Der ganze Verkehr, der durch den nördlichen irischen Kanal zu gehen wünscht, muß sich zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang südlich der Rathlin-Jnsel ikleine Insel an der Nord küste Irlands» abwickeln. Nachts darf sich kein Schiff innerhalb vier Meilen von der Rathlm Insel befinden. Ueber Calais ist abermals ein Zeppelin trschien?», nm sein Zerstörungswerk sorzusetzen: Kopenhagen, 25. Februar. Nach einer Pa rijer Meldung ans Calais zeigte sich gestern von neuem ein Zeppelin über der Stadt, diesmal in Bc gleitung zweier Flugzeuge Er warf mehrere Boni ben ab, durch die eine Anzahl Personen getötet oder verwundet wurden. Der Materialschaden soll nur ge ring sein. Die beim letzten Luftbombardcmcnt zer störte Eisenbahnlinie nach Dünkirchen, Sie wicderher gestellt wurde, ist jetzt wieder unterbrochen. Während demnach unsere Luftangriffe vom besten Erfolge gekrönt sind, verlaufen die jranzösischen recht verlustreich: Amsterdam, 25. Februar. „Reuter" meldet ossiziell aus London, daß seit dem Fliegerangriff auf Ostende drei Flieger vermißt werden. Daß die Franzosen während der letzten Kämpfe tatsächlich außerordentlich schwcre Verluste erlitten ha ben, wird nunmehr auch von privater Seit? gemeldet: Kopenhagen, 24. Februar. „Politiken" schreibt: Wenn der englisch? Militärattache bei Jof sres Heer erklärt habe, das sranzösische Heer habe greifbare Resultate errungen, es werde von Woche zu Woche besser, so müsse man fcststellen, daß di? französischen Truppen in den Kämpfen der letzten 3 Monate fürchterlich? Verluste erlitten hätten, schlimmere als in einer Feldschlacht Ein packender Bericht über die Nachtkämpfe bei Wirballen und Eydtkuhnen kommt aus unserem Gro ßen Hauptquartier: Berlin, 25. Februar. Aus dem Großen Haupt quartier wird uns über die Kämpfe bei Wirballen vom 10. Februar geschrieben: Unter den größten Anstrengungen, welche die tiefverschneiten Wege ver ursachten, waren die Truppen des Generals von Lauenstein am 9. Februar an den Feind hcraug? kommen und warfen diesen im leichten Kampf? ans dem Schurellerforst hinaus. Wie aus erbeuteten russischen Befehlen hervorgeht, glaubte der Gegner. sich vor dem deutschen Anstürme in eine bereus wohl vorbereitete stark befestigt? Stellung Pilltcl lcn-Ltallnpönen zurückznziehen und dort behaupr.» zu können, aber der starke Flankeudruck, den di? deutsche Offensive ausübte, zwang den Feurd zum Ausgkben dieses Plaues und veranlaßte ihn, sich nach einer dritten gleichfalls vorbereiteten Ltetluug südlich Wirballen zurückzuziehen. ES waren andert halb russische Divisionen, die »ich am Nachmittag des in. Februar dort eiufanden und in Epdtlnhnen, Kibartv nnd Wirballen zur Ruhe übergingen. Ob wohl man vom Anmarsch der deutsche» Kräfte wuß le, hielt man es für ausgeschlossen, daß di. Deut scheu bei dem herrschenden Schneesturm an diesem Tage noch herankommen könnten Man wiegte sich derart iu Sicherheit, daß man sogar auf das Aus stelle» irgendwelcl-er Sichcruugspvste» qänztim oer züchtete. Nur so tonnte es kommen, daß die An greiser, die sich durch die Naturgewalte» nicht auf halten ließen, noch am 0». Februar an sie russisch? Unterkunft hcrantamen, allerdings nur mit Jufan rcrie und einigen Geschützen: Senn alles vorige war in dt» Schneewehe» stecken geblieben. Es war Abend, als Eydttuhnen, und es war Mitternacht als Wir ballen übersallartig angegriffen und erstürmt wurde Aus der Chaussee staudeu zw.i russische Batterien mit 12 Geschütze» und einer groß?» Anzahl von Munitiouswage» anscheinend rastend An sie kam die deutsche Infanterie ohne einen Schuß zu tun bis aus 50 Meter heran. Die sämtlichen Pferde wurden niedergeschosseu, und dann die Geschütze und Munitionswagen genommen. Der Rest der Bedie nung flüchtete. Sowohl in Eydtkuhnen wie in Wir ballen kam es dann zu nächtlichen Straßenlämpfen. die mit der Gefangennahme von inooo Rusf.» en beten. Die Zahl der Gefangenen war jo groß, daß man kaum wußte, was man mit ihnen ansangen sollte. Nach der Einnahme der beiden Orte siel?» auch die dortigen Bahnhöfe in deutsche Hände, mit ihnen eine schier unermeßliche Beute. Es staiideu hier drei Lazarett nnd ebcusovi.le Verpflegungs zügc. Einer dieser Züge war der Lazarettzug der Zarin, der von dem Fürst?» Liew?» nnd zahlreichem Personal begleitet wurde. In ihm sand der Stab des Generals Lauenstein ganz unerwartet ausge zeichnetes Nachtquartier. Die übrigen Züge waren init einer solchen großen Menge Hafer, ansgezeichneten Kon serven, sehr viel Schokolade, ferner mit Stiefeln u Pelzwcstcn in großer Zahl beladen. Feder berittene deutsche Soldat war imstande, eine Pelzweste an sich zu nehmen: augenblicklich noch wichtiger war aber für die seit zwei Tagen auf eiserne Portionen an gewiesene deutsche Truppe die Erbeutung von 11" russischen Feldküchen, die fast durchweg mit warmem Essen gefüllt waren. Man kann sich den Jubel un ferer siegreichen Truppen vorstcllen, -ils diese Beute in ihre Hand gefallen war. ES war augenblicklich der schönste Lohn für di? junge Truppe, dir ni diesem Tage teilweise zum erstenmal iuö Gefecht gekom rnen war rmd sich glänzend geschlagen hatte. Konnten wir gestern abermals mit über I5"«>0 Gesangenen aufwarten, so haben auch die Oeflerretcher und Ungarn in ihren Kämpfen mit den Russe» wiederum nugefäyr 4000 Gefangene gemacht. Der amtlich? österreichisch ungarische Gcneralstabsbericht besagt: Wien, 25. Februar Amtlich wird verlaut bart: 25. Februar 1915: In Russisch Polen keine Veränderung. An der westgalizischen Front bracht? der Vorstoß einer Gefechtsgruppe, die den Russen östlich Grybow mehrere Stützpunkte entriß, 560 Gc sangenc und 6 Maschinengewehre ein. In den Kar Paten ist wieder starker Schneefall eingetreten, der die Kampftätigkeit beeinflußt. Die allgemeine Situa tion hat sich nicht geändert. Der Angriff unserer Truppen in den Gefechten südlich des Dnsestr schrei tet mit Erfolg vorwärts. In den Kämpfen am 2l und 22. Februar wurden 10 Offiziere und 3338 M.nm gefangen. In der Bukowina herrscht Ruhe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant