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Der SSHsWe LrMer !«» in Monat«: Frei in, Im Fall« höher» GewaU — Krieg oder ionltiger «rgendwelcher »len in der ««schüft»- StSmng de» Betriebe, der Zeitung oder der Beförd«rung,einrich. iv Pf, (tzonnabend- tuoaen — har der Bezieher keinen Anspruch aut Lieferung oder g. rin-elnumm» 10 Pf, göom nummer 15 Pfg.) TageölaÜ DrIWofsweröa Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächfische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtsbauptmannschafh des Arbeitsgerichts, des Haupt-oll- amt» und de» Beztrk»schulamt» zu Bautzen sowie de» Finanzamts und de» Stadttat» zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt Ikukirch und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasfe Bischofswerda Konto Nr. 64 Anzeigenpreis (tn Reich,mark): Di« «4 ww breit« «inspalti« MilllMtlerzeU« 10 Pfg.. örtliche Anzeigen 8 Pfg. Im Textteil Hs, S0 ww breit« Millimeterzeil, 80 Pfg. Für da, Erich,inen von Anzeigen tn bestimmten Nummern und an bestimmten Plötze« kein« Gewöhr. — Erfüllung,»« Bischofrwerda. Fernhnech« Am» vlschos.werda Ar. 444 und 44S. Fall« höherer Gewalt — Krieg oder fonltiaer «rgeni tunaru Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Nr. SOI - - - Mittwoch, den 27. Dezember 1S33 «SSSSS-SS-A———S— 88. Jahrgang Schwere Rauhreif- und Frostschäden im Erzgebirge »personal« der er Technischen Nebel hervor. imungLmafien und llua-en, so daß la de» oberen Erzgebirge» Von der Ortsgruppe Dresden der Technischen Nothilse wird hierzu noch mitgeteilt, daß die zuerst eingesetzten Kräf te wegen der umfangreichen Schäden an den Ueberland» Hochspannungsleitungen alsbald verdoppelt werden muß ten. Am 23. Dezember halten die Nothelfer unter den schwie rigsten Mtlerungsverhältnissen — Schnee, Regen, Frost und Li» — zu arbeiten und mußten ihre Kräfte auf» Aeuherske anspannen. E, machte sich darum nötig, den Nolhelfern eine kurze Ruhepause am Heiligen Abend zu ge ben. Am ersten Feiertag früh rückten die mehrfach verstärkten Bautnkpps, insgesamt neunzig Fachnot helfer, wieder an ihre Emsatzstellen aus. Die Arbeiten mußten auch weiterhin unter den ungünstigsten Witterungs verhältnissen, die immer noch im Gebirge vorherrschen, ver richtet werden. Cs ist damit zu rechnen, daß die AuSbesse- rungsarbeiten an den Freileitungen in wenigen Tagen so weit beendet sein werden, daß die von der Stromversorgung entblößten Gebiete wieder beliefert werden können. Hier zeigte sich erneut, wie dringend notwendig die Teno ist, um auch in solchen Fällen sofort helfend sing rei sen zu können. Das Weihnachtssest erlitt also für viele Nothelfer «ine nicht geahnte Unterbrechung. Aber es galt wieder einmal zu beweisen, daß Gemeinnutz vor Eigennutz geht. Außer der Dresdner Teno trat auch die Chemnitzer Gruppe in Tätigkeit, um ähnliche Schäden im westlichen Erzgebirge zu beseitigen, die noch umfangreicher sind, so daß die Zahl der eingesetzten Nothelfer dort mehr als hundert betrug. FmWre WMMtWHe i» KMM Sie Unwetterschüden im westlichen Erzgebirge. Lhemnlh, 26. Dezember. Wie die Oberpostdirektion mitteilt, hat der Witterungsumschlaa im westlichen Erzge birge durch Rauhretf- und Eisbildung außerordentlich schwere Störungen verursacht, deren Auswirkung sich noch nicht übersehen läßt. Besonders schwer sind die im Raume Stollberg-Zwönitz-Thum, um Schlettau-Scheibenberg und um Schöneck-Rotbenkirchen-Tchönheide-Eibenstock-Johann- georgenstadt laufenden Leitungen betroffen worden. Die einzelnen Leitungen haben durch die Eisbildung mehrere Zentimeter Durchmesser, so daß die Drähte zerreißen. Da zu kommen noch Zerstörungen durch herabbrechende Aeste. Teilweise sind ganz« Reihen von Telegraphenmasten umge brochen, die mit dem vereisten Drahtgewirr die Arbeiten außerordentlich erschweren. Die Nachschublieferungen von Bauzeug sind auf den vereisten Straßen nur schwer zu be fördern. Durch Störungen im Starkstromnetz bei Marien berg, Jöhstadt und Zöblitz ist außerdem die Versorgung der Fernsprechämter und Teilnehmeranschlüsse mit elektrischem Strom gefährdet. Die Oberpostdirektion hat alle verfüg baren Kräfte eingesetzt, um die Störungen so schnell wie möglich zu beseitigen. Zwickau, 26. Dez. Auch auf den Höhen des Aschberg gebietes hat die Witterung außerordentlich schwere Schäden und Störungen hervorgerufen. Die Drähte sind gerissen und zahlreiche Masten umgebrochen worden. Die riesigen Wälder des oberen Dogtlandes bilden durch den Rauhreif eine Schnee- und Eismauer. Selbst starke Fichten, sind unter der Schnee- und Eislast zusammengebrochen. Olbernhau, 26. Dez. In den hiesigen Waldungen ist durch das Unwetter großer Schaden angerichtet worden, s Tausende von Baumstämmen sind geknickt oder gebrochen. Vreden, 26 Dez 2m oberen Erzgebirge find ln den letzten Tagen, hervorgerufen durch außerordentlich starke Rauhresidllduug, zahlreich« Störungen der Hochspannung»- leftuua eiugetr«ttv. Die ungewöhnliche Gewalt der Etulafi traf ymtbette Hm Teil eiserne Ho EMtk WkptzEU AUjckyI vklftySsLEN < _ - die Stromversorgung und Fernsprechverbindung uakerbro- chen wurde. Die von den verantwortlichen Stellen sofort «tUgetttzttn Hllfskotvanen de» alten vemeb ' KL S. W. und statt«» yllkmaaufchaften d NokhNfr reichiea augesichu der durch starken -ernten«» dauernd aeueu statten Einbildung nicht au». 2u- fvMdesten nmrveu auf Antrag der Regierung durch da» Rirhttrrfttounnaudo IV zwei Yilfskolovnen der Jufaukerie- regtmenker 10 und 11 noch am Heiligen Abend zur Verfü gung gestellt, eine weitere Hilfskolonne vom 3nf. Reg. 10 am ersten Feiertag «iugefetzt, Durch die außerordentlich statte «rbetttttlstuüg aller Vttelllgtta, die auch am yeiligen Adeud und an de« Feiertag«» nicht unterbrochen wurde Und befand«» lobeaowett hervorgehoben werden muß, wird die llnferbrechpag der Stromversorgung zunächst ttttch M " siche Maßnahmen ln Kürze behoben sein. Der lapch ayer verfügbaren Kräfte wurde von der Wander» doakkir b«rüht. Reichsstatkh alter inn besichtigte in B-Aeitung de» Wirtschaft,- Minister» Laut bereit, am «Ken Feiertage die bettoffenen Gebiete, um sich selbst eia Vnd der Verwüstungen machen Zukönsten. Der Einsatz -er Technische« Nothelfer. Dresden, 26. Dez. Al- am Freitag die Schäden be kamt wurden, di« im Osterzgeblrge durch Unwetter entstan- von waren, wurde an vielen Orten sogleich auch die Techni sche Nothilfe alarmiert. Wich von Dresden aus sind Not- Helfer, meist kn da» Gebiet um Glashütte entsandt worden. Tagesschau. * heut« nachmittag fladet la pari» «la Minister«» statt, d«m große vedeuluug beigem esseu wird. E» wird «klärt, daß Frank- relchdle Fortsetzung da informatorische« M«tn«ng»au»tausche» mit Deutschland nicht ablehoe, daß a ab« gegen direkte deutsch-fran zösische Verhandlungen fei. Da griechische Außenminister Mazimo» ist am Heiligabend in pari» elugetrosfru. Er wird nach den Festtagen mit Paul- poucour Fühlung nehmen. * Llue der schwafle« Lisenbahntalastrophen, die se zu ver zeichne« waren, «eignete sich am Sounabeadabend la der Röhe von pari«. Der Straßburg« V-Zug raste mit «larr Stundenge- schwlndlgttil von 10S Kilometer auf den Eilzug Pari^-Nanry auf, defseu wagen bl» auf eiaen zermalmt wurde«. Vtth« sind 201 Lott und 200 verletztt fefigefielll. * 3m gesamten Erzgebirge stad durch Rouhrels und Ettbruch große Schäden hervorgnufen worden, tzuadertt von Hochspaa- Uongeinaste« wurde« wtt Streichhölzer umgeknickt. Zahlreiche Licht- und Fernsprechttiluagea stad gerlsfea und die Stromversor gung »st unterbrochen. * Eine bel Toulouse (Frankreich) erst kürzlich ongelegle Ueber- laadleitung für «lektrische« Strom ist durch den starke« Frost voll ständig zerstör» wordey. Der Schaden wird auf üb« S Millionen Fran« geschätzt. * V« nlrderöstttrclchlsch, Ort Schwarza« ist durch rawlaea- stürz« vollstöadig von d« Umwelt abgeschuillen. Maa kau« mit dem Ort nur noch durch den Rundfunk ««kehren. * Meldungen au» Rruyork berichttn, daß ln den vereiaigtta Staaten während d« welhaachttttlrrtage etwa 300 Personen töd lich verunglückt sind. . * Infolge «la« falschen Feueralarm, entstand am Hewgabend in einer Kirche ln Manila «in« Panik. Siebe« Personen wurden in dem Gedränge totgelrettn. * vtt phillppineaiasela wurden am ersten weihnachttfettrtog von «ine» heftigen Aiwdruch de, Vulkaa» Vvlusaa und voa ein« Springflut heimgefuch». E» werden große Zerstörungen gemeldet. Vtth« sind 13 Tote ftstMelll. * Rach eia« Meldung mm Schanghai ist die Stadl Fusichau von Fliegern der chinesischen Isangklug-Arin« mit ISS Vombea beleg« worden, denen 1000 Personen zu» Opftr gefallen sein f-llen. Der Reichrpkösideul verlleh dem Alttrluauforichn profeff« Dr. Vörpfeld den «dlerschild de» Deutschen Reichs Vimführiiche, au and«« Sttitt. V-Zug rast in einen Eilzng. — 201 Tote; über 2V0 Verletzte. Zuges, daß auf und zog die Bremse. Kuapp 160 Meter vor Der Hergang -es Unglücks. 2m Zugverkehr waren am Sonnabend wegen de» starken Ferienandrange» und de, dichten Nebel» große Verspätungen zu verzeichnen. So verließ auch der Eilzug Paris—Nancy anstatt um 17.49 Uhr um 19 Ai Uhr den Paris« Ostbochuhof. 2a der Nähe der Ort- schast ponwonne bei Lagun an der Marne, die der Zug gegen 20 Uhr erreichte, mußte er auf offener Strecke halten, da vor ihm ein Vorzug lag. Gerade al» der Zug sich wieder in vewegung setzte, raste der ihm folgend« Schnellzug pari, —Straßburg mit vot ier^ Geschwindigkeit von hinten auf. Der Straßburg« Zug blieb mitten in den Trümmern der zer malmten fech» wagen und de» Packwagen» de. Unglücks zuge, fast unversehrt stehen. Die Schrei« der verletz- ten zerrissen die Stille der Nacht. Di« Vergvngiardeitea, deren Leitung der Malst« für öffentliche Arbeiten selbst übernommen Halle, schrillen in d« Dunkelheit nur langsam vorwärl». Vl» Mitternacht waren etwa hundert nad gegen 7 Uhr 134 Tote geborgen, jedoch stieg die Aichl der Toten und verletzten von Stunde zu Stunde. Ein Teil der Toten ist so verstümmelt, daß er noch nicht identifiziert wer den konnte. Vie Verletzten wurden sofort mit Hilfszügen und Kraftwagen in die Sraukeahäuser der umliegenden Ort schaften und ln die Kliniken von Paris gebracht. Etwa 36 von ihnen find auf dem Wege in» Krankenhaus bzw. dort Paris, 26. Dezember. Eine der schwersten Salastro- phen, die die Geschichte der Eisenbahnwesens zu verzeichnen hat, seit am 20. Dezember 1879 die Taybracke in Schottland elnslürzte und einen Zug mit 200 Personen la die Tiefe riß, hat sich am Sonnabendabend ln der Nähe von Pari» ereig net. Der Straßburger Schnellzug raste mit einer Geschwindigkeit von 165 Stundenkilometer auf den Eilzug Paris —Nancy auf. Sämtliche wagen des Eilzuge» bi, auf eiaen wurden buchstäblich zer malmt. Bisher wurden 2Ü1 Todesopfer gemeldet. Die Zahl der verletzten dürfte weit über 200 betragen. Beinahe hätte die Katastrophe noch größere Ausmaße angenommen, da kurz nach dem Unglück ein an» entgegen gesetzt« Richtung kommender Zug die llnkallttelle hätte pas sieren müs en. 2m letzten Augenblick merkte der Lokomotiv führer diese» Zuges, daß auf der Strecke etwas nicht in Ordnung sei, und zog die Bremse. Knapp 160 Meter vor der llnfallstelle gelang es ihm noch, den Zug zum Stehen zu bringen. ihren Verletzungen erlegen. Die Beisetzung der Toten soll am Mittwoch staltfinden. 2m Ostbahnhof sind 178 Leichen aufgebahrk. Dort spielten sich seil Sonntag herzzerrei ßende Szenen ab, wenn ein Vermißter von besorgten Angehörigen ln der Reihe der furchtbar verstümmelten Opfer entdeckt wurde. Die Zahl der noch nicht identifizierten Leichen wird mit zwei angegeben. Die Signaleinrichtung versagte. Die modernen französischen Lokomotiven sind mit einer automatischen Pfeife versehen, die sofort in Tä tigkeit treten soll, wenn der Zug ein Haltesignal überfährt. Der Lokomotivführer und der Heizer des aufaefahrenen v- Zuges, die verhaftet wurden, behaupten, daß dies Sonn abend nicht der Fall war. Man hat daher am Dienstag eine Lokomotive die gleiche Strecke bei gleicher Geschwindig keit befahren lasten. Dabei hat hauptsächlich die automati sche Einrichtung beim lieberfahren des Haltesignal» nicht funktioniert. Nack einer Meldung des ,Journal" soll das Ergebnis der gerichtlichen Untersuchung die Beteuerungen des verhaf teten Lokomotivführers und des verhafteten Heizers bestäti gen, wonach die verschiedenen Signal- und Schutzvorrichtun gen auf freie Fahrt hätten schließen lasten. Ihr Verteidi ger habe deshalb bereits die Haftentlassung bean tragt. Scharfe Kritik. Die Erregung ist in der Oeffentlichkeit sehr groß. Die zuständige Eisenbahngesellschaft, in deren Bereich die von dem Unglück betroffene Strecke liegt, wird scharf ange griffen. Ein Teil der Presse fordert auch die Verhaftung des Direktors der Gesellschaft. Verschiedene Abgeordnete haben bereits Interpellationen angekündigt, aus denen her- vorzugeben scheint, daß sie weniger von der Schuld des Zug personals als von der mangelhaften Organisa tion der Eisenbahngesellschaft überzeugt sind. Auch sonst wird in der Oeffentlichkeit gegen die Verhaftung des Lokomotivpersonals heftig protestiert. Die Beamten -es Unglückszuges aus -er Haft entlassen. pari», 27. Dezember. Der Unkersuchungirichter ln Meaux Hal gestern abend die Freilassung de» Lokomotiv führer» und des Heiz«» de» verunalückken V-Auge» pari»— Straßburg ungeordnet. Nach Aeituag»«elduageu hak die