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oiglliind i scher Anzeiger 8ech8undffebenzisiller Jahrgang Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. und rn Hum 16. September 1863. onnabend rtenst Dresden, am 11. September 1865. Schmiedel. Hcitu r^cn >rt, ts her. hier, fuu L: cen 2ih n und» lininer rchen bi i 2 A d, wird auch spä itbcwcD Frnu. I .W 14«. M i n i st e r i u m des Innern. Für den Minister: Kohlschütter. r, ßein Ew'n ir heuteMl eben. für das Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. -Le Viehseuche in England und Holland betreffend. Oeffentlichen Nachrichten zu Folge ist in England seit einiger Zeit eine verheerende Seuche unter dem Rindvieh ausgebrochen, welche bereits nach zim und Holland eingedrungen sein soll und von dort aus bei weiterer Ausdehnung auch Deutschland bedrohen würde. Es ist sehr wahrscheinlich, daß jene he mit der in Ungarn und Galizien seit Jahren herrschenden Rinderpest identisch ist, der sie wenigstens bestimmt an verheerender Wirkung gleichkommt. Das Ministerium des Innern findet sich veranlaßt, mit Rücksicht hierauf vor dem Ankäufe und dem Einbringen von Rindvieh aus obengenannten kern angelegentlich zu warnen, indem Es zugleich die Betheiligten darauf aufmerksam macht, daß Einfuhrverbote Seiten der Königl. Preußischen und emschen ingleichen der Großherzogl. Oldenburgischen Negierung, wenn auch nicht schon erlassen, doch mit Wahrscheinlichkeit zu erwarten sind. ke Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene CorpuS-Zeile berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Für die irliW Königl. Gerichtsämter und Stadträthe, für welche der Voigtländische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn Karl August Kretschmer, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn L. A. Hüttel «en., in Mühltroff bei Herrn Lhausseegelder-Einnehmer Holzmüller. lüche ei ngen bürget mit Äe d. ehr. 1865. enden sprech absorbiren müßte. Auch kann es Vorkommen, daß in einer Bleiröhrenleitung auf andere Weise Luft dringt, z. B. bei sich nöthig machenden Reparaturen. Es ist ferner Thatsache, daß die Lösung von Blei in Wasser desto leichter und ergiebiger erfolgt, je reiner das fragliche Wasser ist, je weniger es Erd salze enthält, während andrerseits die Gegenwart von Salzen, insbesondere von schwefelsaurem Kalk oder schwefelsaurem Natron, oder von doppelt kohlensaurem Kalk die Lösung von Blei entweder geradezu verhindert oder doch wenigstens bis auf ein sehr Geringes reduzirt. Nach einigen Forschern soll der Gehalt an Chlormetallen die Lösung des Bleies befördern. Ob die Gegenwart von organischen Substanzen im Wasser dadurch, daß sich aus ihnen Ammoniak und schlüßlich salpetrige Säure bildet, die Lösung des BleieS befördern, gegründet ist oder nicht, steht noch dahin. Thatsache ist drittens, daß der mehrgedachte Lösunzsproceß desto kräftiger vor sich geht, je länger das Blei mit Master in Berührung bleibt, daher am stärksten beobachtet wird, sobald Master in einem Bleigefäß oder in einer Bleiröhre eine Zeit lang ruhig stagnirt, daß dagegen, wenn Wasser in raschem Flusse durch eine Bleiröhre strömt, die Lösung von Blei nur eine sehr schwache wird sein können; Thatsachen, welche recht deutlich aus den Versuchen hervor gehen, welche die Herren Stöckhardt und Stein über das Lösungsvermöge» von Wasser auf Blei angestellt haben. Endlich ist noch zu bemerken, daß, je länger ein Bleirohr zu einer Wasser leitung benutzt wird, desto geringer auch die Lösung von Blei im Wasser erfolgt und wohl auch ganz aufhört. Dieß geschieht dadurch, daß namentlich in den Fällen, in welchen ein an schwefelsauren Salzen oder an doppelkohlensaurem Kalk reiches Wasser geleitet wird, sich an der Innenfläche des Rohres mit der Zeit eine aus unlöslichen Blei- oder Kalkverbindungen bestehende Kruste ansetzt, die eine weitere Einwirkung deS Wassers auf daS Metall entweder sehr erschwert oder selbst geradezu verhindert. Freilich kann es auch eintreten, daß von dieser bleihaltigen Kruste sich Theilchen abbröckeln und im Wasser suspendirt mit fort- gerisseu werken. Nach den vielen Erfahrungen zu urtheilen, welche man in Städten, wo Bleiröhren zu Wasserleitungen bisher angewendet worden sind, scheint die Gefahr der Vergiftung durch das durch die Röhrenleitungen laufende Wasser durchaus nicht gegründet zu sein. Seit längerer Zeit bedient man sich in London, sowie in sehr vielen andere» Städten Englands unv Schottlands, ferner in vielen der größeren Städte Deutsch lands, Belgiens, Frankreichs und Nordamerika's bleierner Leitungsröhren für Blatt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstag-, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends. Jährlicher Abonnement-Preis, welcher pr-innmeranä« zu entrichten ist tti Bczieknng durch die Post 1 Tblr. 26 Nar. — Annoncen, die bis Vormittags 11 Uhr eingehen, werden in die Tags darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später rin der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene CorpuS-Zeile berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Für die s Gutachten des K Landesmedizinal-Collegiums in resdcn über die Verwendbarkeit bleierner Nöhren zur Wasserleitung in Plauen rcn sc allgemeinem Interesse, daß wir nicht umhin können, dasselbe im W hier mitzutheilen. W sagt: Die Frage, ob die Benutzung von Bleiröhren zu einer Wasser- nz für die Gesundheit der das zugeleitete Wasser zum Trinken, Kochen rc. leuchenden Bevölkerung von Nachtheil sein werde oder nicht, ist bekanntlich cer neuern Zeit vielfach discutirt worden. Telbswerständlich kann ein solcher Nachtheil nur darin liegen, daß durch Ccntact des Wassers mit dem metallischen Blei der Röhrenleitung sich neue bindungen dieses Metalls bilden, welche im Wasser sich entweder lösen oder tm Wasser unlöslich, in ihm suspendirt sind und es auf die eine oder die m Weise vergiften. Nach den über diesen Gegenstand bisher gemachten Untersuchungen geht ichst so viel mit Sicherheit hervor, daß die Lösung von metallischem Blei tünch die Gegenwart von atmosphärischer Luft im Wasser erfolgt, insofern milch turch den Sauerstoff derselben sich das Blei zu Blei oxydhyvrat oxydirt, IW dann durch die Verbindung mit Kohlensäure, die im Wasser enthalten als saures kohlensaures Bleioxyvhyvrat im Wasser sich löst. Tie Menge des Bleies, welche in einem Wasser gelöst wird, hängt daher D vcn der Menge Luft ab, welche in ihm enthalten ist. Ein Wasser z. B., lhes in einer weiten, offenen, bleiernen Cysterne aufbewahrt wird, mithin ! greße Fläche der Luft darbietet, wodurch eine große Menge derselben vom chr absorbirt werden muß, wird nach und nach auch eine größere Menge i> Alei auslösen und zwar um so mehr, je reiner das Wasser ist. Dagegen >t Lluellwasser, welches durchschnittlich arm an Sauerstoff ist (da es ur- ünglich als Meteorwasser zwar viel atmosphärische Luft enthält, bei seinem uchmt durch dre verschiedenen Erd- und Gesteinschichten aber durch Oxydation Mlinichfachsten anorganischen und organischen Stosse viel seines Sauerstoffes liert), auch weniger Blei lösen können, wenn es am Orte seines Hervor- illens sofort in eine bleierne Röhrenleitung aufgefangen und in dieser dann !ctt geleitet wird, daß das Röhrensystem immer vollständig mit Wasser gefüllt Tieß Verhältniß würde sich aber schon ändern und auch Quellwasser würde 6num ein stärkeres Lösungsvermögen für Blei zeigen, wenn es erst dann tie Röhrenleitung geführt würde, nachdem eS eine größere Strecke als Bach schossen wäre, da das Wasser auf diesem Wege wieder atmosphärische Luft