Volltext Seite (XML)
ruf vikl- M «d ur«, mab-Ral sembn >> «- affc, von L. catcht h 'affe, )vf„ »«ltXüsp Sammeln, r- deutschen Dit. achmütaas x im Gast- jtten M- 0: ° r nehmigte am Mittwoch der Budgetausschuß der öster reichischen Delegation ohne Einwand die Forderungen des Kriegsministeriums. Eine bemerkenswerthe Debatte fand nur bei der Berathung des Pensions-Etats statt, wo man eine größere Sparsamkeit für wünschenswerth erklärte. Den Delegationen wurde übrigens auch das Rothbuch vorgelegt. Die Aktenstücke, welche in dieser Sammlung enthalten sind, bringen durchaus nichts von Wichtigkeit, was man nicht schon wüßte, und sind so harmlos, daß man bei dieser Lektüre bequem cinschlafen kann. So oft eine solche Sammlung diplomatischer Aktenstücke einer fremden Volksvertretung vorgclcgt wird, lesen wir in deutschen Blättern auch das Bedauern darüber, daß die deutsche Regierung diesem Beispiele nicht folgt. Wir können es aber nur billigen, daß man Papier und Druck kosten spart, wenn man nicht mehr mittheilen kann und will, als was diese Roth-, Blau-, Grün- und Gelbbücher gewöhnlich besagen. Die bunten Umschläge, die diesen Sammlungen den Namen geben, finden wir aber ganz am Platze; roth wird man vor Scham, daß auf solche harmlose Dinge so viel Zeit unb Geld verwendet wird; blau ist der Dunst, welcher zuweilen aus diesen Akten stücken aufsteigt; grün und gelb wird man vor Acrgcr, wenn man sich in die Lektüre vertieft und schließlich doch nichts gesunden hat. Aus Italien sind weitere Nachrichten nicht zu ver zeichnen, als daß am 1b. November die Kammern eröffnet werden. Im Vatikan findet augenblicklich ein lebhaftes Jntriguenspfel wegen Ernennung des Nachfolgers für den bisherigen Kardinal-Staatssekretär Nina statt. In Aus sicht genommen ist bekanntlich der bisherige päpstliche Nuntius in Wien, Kardinal Jacobini, dessen Kandidatur aber in maßgebenden Kreisen heftigen Widerspruch er fährt, wodurch denn auch die Neubesetzung des einfluß reichen Postens verzögert wird. Auch schreibt man dem Papst die Absicht zu, eine Allokution gegen Frankreich halten zu wollen. Damit der Gegensatz nicht fehle, will der alte Garibaldi mit seinem Schwiegersohn Canzio nach Paris kommen und bei Rochefort Wohnung nehmen. Der Laterncnmann läßt bereits ein Zimmer genau so ein richten, wie dasjenige, welches der alte Condottiere in Caprcra bewohnt. In Frankreich war dieser Tage der Minister des Innern, Herr Constans, nahe daran, seine Entlassung zu fordern. Er hätte am 22. d. M. dem Abgesandten des Dcputirten Laisant, welcher in der Cissey'schcn Angelegen heit eine Volksversammlung berufen wollte, bemerkt, er erachte diese Versammlung nicht gerade für bedenklich, be halte sich jedoch die cndgiltige Entscheidung darüber vor, bis er im Ministerrath die Ansicht seiner Kollegen ver nommen habe. Diese waren aber der Mehrzahl nach gegen die Erlaudniß zu dieser Versammlung. Man be hauptet, daß Gambetta, der die Freundschaftsdienste, die ihm Herr Constans als Mitglied des Ministerrathes zu erweisen pflege, nicht gern entbehren wolle, den Minister vorzüglich bewogen habe, sein Entlassungsgcsuch wieder zurückzunehmen. Was die Aufregung betrifft, welche die Ausführung der Dekrete gegen die geistlichen Körper schaften hcrvorruft, so erweisen sich die Erzählungen der klerikalen Presse als höchst übertrieben, obgleich die Hetze reien der letzteren an den Orten, wo die Bevölkerung noch nicht recht in das republikanische Regiment eingelcbt ist, unleugbar das Ihrige thut. — Die französischen Kammern sind auf den 9. November einberufen und der Zusammen tritt des Konfliktsgerichts ist endgiltig auf den 4. November anberaumt. Für die englische Regierung lassen cs die Zustände in Irland immer mehr als unabweisbare Pflicht erscheinen, Die Woche. Immer öder, einsamer und unbehaglicher wird es draußen in der Natur. Die Stürme brausen über Feld und Wald, rütteln an Allem, was ihnen in den Weg kommt, werfen um, was nicht fest steht und singen in un heimlichen Tönen der Natur ihr Grablicd. Der vorsich tige Bürger hat seine größeren Spaziergänge schon längst eingestellt und in der Häuslichkeit sich so eingerichtet, daß er mit Ruhe den kommenden Ereignissen entgcgenseheu kann. Die Vorgänge in der Natur finden ihr Spiegel bild im politischen Leben, nicht eben deshalb, weil jetzt in den zahlreich stattfindenden politischen Partei-Versamm lungen so viel Wind gemacht wird — nein, weil auch im politischen Leben alles recht grau und kahl aussieht; weil das Verhältniß ehemals befreundeter Parteien recht frostig geworden ist und sich Alles trübe und öde ausnimmt- Der jüngst in Berlin versammelte volkswirthschaftliche Kongreß machte keine Ausnahme von dieser Regel. Wenn man bedenkt, welches Ansehen dieser Kongreß einst genoß, wie gefeiert die Namen der Männer waren, welche dort als Redner auftraten, und wenn man nun damit die letzten Verhandlungen vergleicht, so überkommen uns unwillkürlich Herbstgedanken, auch von einer Prüfung der Beschlüsse abgesehen, die ja ohnehin viel Widerspruch gefunden. Selbst der eifrigste Bertheidiger der Institution wird kaum behaupten wollen, daß die dort gehaltenen Reden sich auf der früheren Höhe hielten. Wie lange noch, und auch der volkswirthschaftliche Kongreß wird eingchen zum Wintcr- schlafe! Doch ein Lichtblick kam am Donnerstage aus Berlin, denn seit langer Zeit war die bei Eröffnung des preußi schen Landtages gehaltene Thronrede wieder im Stande, in Bezug auf die Finanzen eine Besserung anzu- zeigen. Im Ordinarium bleiben die Einnahmen nicht hinter den Ausgaben zurück und nur die unerwarteten Ausgaben des Extraordinariums erfordern eine außer ordentliche Deckung. An diesem Aufschwung find nicht nur die Reichssteuern betheiligt, sondern auch die Ueber- schüfse der Betriebsverwaltung der verstaatlichten Eisen bahnen. Das Ordinarium weist sogar einen erheblichen Ucberschuß nach, mittelst dessen ein erster Nachlaß derSteuern angekündigt wird. Wir dürfen demnach wohl hoffen, auch unser nächstes sächsisches Budget werde uns kein Defizit, sondern einen Ucberschuß bescheeren, um mindestens die jetzigen Steuerzuschläge zu vermindern oder ganz los zu werden. Bekanntlich wurden seiner Zeit in Oesterreich der Vcrfassungspartei die Zügel der Regierung entrissen, weil sie die auswärtige Politik der Monarchie, wie diese sich infolge der orientalischen Wirren gestaltete, nicht unter stützte und demgemäß nicht nur die Besetzung Bosniens tadelte, sondern auch in der Bewilligung der Heercsaus- gaben Schwierigkeiten machte. In diesem Jahre scheint man den Fehler vermeiden zu wollen. Wenigstens ge- >m. S llbr , Richtig »ssex« atag H s »US H «Kg :, geS ütglie Nachbestellungen «xf dm »nck sllr »te Wxxale November vn- Dezember »er»« Vox sllx»m«ichex Postaustoltex wie bxx »er xxterzetchuetex Expeditt» vx» »ex bekxxxleu «u»- gabestelleu tx Freiberg, Prim», Laxgexax, Halsbrücke, LanghnmerSdorf uu» Weitzeuborn zum Preise vx 1 Vik. 5V Pf. «x-exxxuxeu. kxpollillon üvs „fnÄdsrgsl» unü 7»gvdlLN". D-- ! Scheint jeden Wochentag Abend- S Uhr für den -Vo andern Tag. Preil vierteljährlich 2 Matt2b Pf„ »weimonatUch 1 M. bv Phu. einmonatl. 7üU energisch einzugreifen, um dem Gesetz wieder zum Ansehen zu verhelfen und Leben und Eigenthum der dort miter dem Schutze der englischen Krone lebenden Staatsbürger zu sichern. Wie jetzt ganz bestimmt verlautet, gedenkt Pa Kabinet dreizehn der hauptsächlichsten Agitatoren, Mr. Parnell an der Spitze, wegen Verschwörung in Anklage zustand zu versetzen. In Dublin kursirte dieser Tage das Gerücht, die Regierung beabsichtige, den Prozeß gegen die anzuklagenden Agitatoren nach London zu verlegen. Ein solches Vorgehen würde indcß so anti-konstitutionell sein, daß ein Zweifel in die Authenzität des Gerüchts wohl statthaft ist. Die Regierung ist sich allerdings wohl der Schwierigkeit bewußt, von einer irischen Jury die Schuldig sprechung der Angeklagten zu erlangen. Selbst wenn eS gelänge, eine Jury aus lauter Großgrundbesitzern zusammen zusetzen, so würden cs auch diese doch nicht wagen , eia BcrdammungSurtheil zu sprechen, weil sie wüßten, daß dann ihre Stunden gezählt wären. In irischen Kreisen ist man deshalb von der Drohung wenig ein geschüchtert und agitirt ruhig sott. Gladstone hat aber mit den irischen Angelegenheiten den Kopf so voll, daß er von der orientalischen Frage etwas abgekommcn zu sein scheint. Ucbrigens droht auch von Afghanistan her ein neu«!- Ge witter. Der Bizckönig von Indien kann weder das Gerücht widerlegen noch bestätigen, wonach in Kabul ein Ausstand ausgebrochen und der Emir ermordet sein soll. Seit dem 21. Oktober habe er weder eine Post noch irgend «ine Botschaft aus Kabul erhalten. Diese unbestimmten Acußcrungcn lassen ohne Frage das Schlimmste befürchten. Die orientalische Angelegenheit ist wieder einmal in's Stocken gerathcn und fast scheint es, als ob sie sich zum Wintcrschlafe neige. Die Pforte giebt allerdings fortwährend neue Versprechungen, an deren Erfüllung sie wahrscheinlich ebenso wenig denkt, als früher. Die Mächte verhalten sich ruhig und ihre Osfiziösetr singen Friedens lieder. In diese cinzustimmen wird es Zeit sein, wenn die Montenegriner in Dulcigno eingezogcn sind. Vor läufig ist es noch nicht so weit. SS. Aaheg»»^ . Sonntag, dm 31. Oltoter sanft nü Mr VM, tschtt-W hr«. DIB LorwaM» Md Tageblatt. Amtsblatt stir die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand Verantwortlicher RedÄtexr Iuliu» Brann iu Freiberz. Tagesschau Freiberg, 30. Oktober;. Das preußische Abgeordnetenhaus nahm gestern die Präsidentenwahl vor. Aba. Rauchhaupt beantragte die Wiederwahl des vorigen Präsidiums durch Akklamation. Abg. Gneist widersprach dem Namens der National- liberalen. Hierauf erfolgte die Wahl durch Zettel; 32b Zettel wurden abgegeben, darunter 22 weiße; Köller erhielt 276, Hänel 22 Stimmen, die übrigen waren zer splittert. Köller nimmt dankend die auf ihn gefallene Wahl an- Bei der Wahl des ersten Vizepräsidenten wurden 327 Stimmzettel abgegeben, darunter 19 weiße. Benda wurde mit 267 Stimmen gewählt, Hänel erhielt 23, Heercmann 13 Stimmen, die übrigen zersplitterten sich. Bei der Wahl eines zweiten Vizepräsidenten wurden 325 Stimmen abgegeben, davon erhielt Stengel 14b, Heeremann 141, Hänel 30 Stimmen, so daß eine Stich wahl nothwcndig wurde, bei welcher Stengel mit 170 Stimmen gegen Heercmann, der nur 144 Stimmen erhielt, gewählt wurde. Benda und Stengel nahmen dankend die Wahl an. Die nächste Sitzung findet am Dienstag statt. Das Herrenhaus beschloß über die geschäftliche Behandlung der ihm zugegangcnen Vorlagen. — Die fortschrittlichen Blätter Berlins kritisiren die Thronrede und äußern über die in Aussicht gestellten Steuer-Ermäßigungen mancherlei Bedenken So schreibt die „Tribüne": „Die Verheißungen der Thronrede werden mit dem „Griffel in der Hand" durch genaue Rechenexempcl kontrolirt werden müssen, ehe der Steve-zahler sie als das Morgenroth einer schöneren Zeit begrüßen kann. Vorläufig begegnen wir in ihnen nur einem neuen Versuch, mit thcils unbe kannten, theiis unmöglichen Größen möglichst angenehme Resultate herauszurechnen und die Verantwortlichkeit ,für das etwaige Mißlingen auf Diejenigen abzuladen, hie eine ladet m lUttKxf. ll* Inserate werden bi« Vormittags l t Uhr angenom- M men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile 1 MUMtR D oder deren Raum Id Pfennig«. r -r n Word«. ,g. 2bk, 2. von Theil- liggtliebtev im Ramen , ihren tief-