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Vesper in der Sopliieilkirche. Dresden. Sonnabend, den 20. Jannar 1900, nachm. 2 Ubr. 1. Präludium für Orgel (6-ctur) von I. S. Bach. 2. Motette für Chor und Solostimmen von Jul. Otto. Chor: Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er thut Wunder. Er sieget mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm. Solo: Der Herr lasset sem Heil verkündigen, vor den Völkern läßt er seine Gerechtigkeit offenbaren. Er gedenket an seine Gnade und Wahrheit dem Hanse Israel. Chor: Aller Welt Ende sehen das Heil unseres Gottes. Jauchzet dem Herrn alle Welt, singet, rühmet und lobet den Herrn mit Harfen und mit Psalmen, mit Trompeten und Posaunen, jauchzet vor dem Herrn, dem Könige. Das Meer brause und was darinnen ist. Die Wasserströme frohlocken und alle Berge sei'» fröhlich vor dem Herrn, denn er kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit Recht. 3. Witte. Geistliches Lied von Alb. Becker, gesungen von Fräulein Frieda Ritter aus Zürich. O wie führst du so gelind, Vater, doch dein schwaches Kind mit unendlicher Geduld, trotz all' meiner Sündenschuld. Sagt' ich dir doch rechten Dank, säug' dir steten Lobgesang, wäre nicht verzagt und klein, wenn es soll geduldig sein. O so stärke, Vater, mich, daß ich fester bau' auf dich! Höre du auch dies Gebet, das um rechten Glauben fleht. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 210, 3. O Herr Jesu, Ehrenkönig! Die Ernt' ist groß, der Schnitter wenig, drum sende treue Zeugen aus; send' auch uns hinaus in Gnaden, viel frohe Gäste einzuladen zum Mahl in deines Vaters Haus. Wohl dem, der deine Wahl beruft zum Abendmahl ini Reich' Gottes! Da ruht der Streit, da währt die Freud' heut, gestern und in Ewigkeit. Vorlcsmig. 5. Geistliches Lied (<>p. 100, Nr. 2) von Osk. Wermann, gesungen von Fräulein Frieda Ritter. Der Herr ist Meister! Herz, halte still! Er führt die Geister wohin er will. Nur er kann stillen des Herzens Noth und lehrt erfüllen dich sein Gebot. Er mischt die Thränen vom Auge dir und weist dein Sehnen zur Himmels thür. Das eigne Streben, es fördert nicht, nur er kann geben, was dir gebricht. Der Sünde Ketten bricht er entzwei, um dich zu retten, macht er dich frei. Der Herr ist Meister! Herz, halte still! Er führt die Geister, wohin er will. 6. Wlalin 123 für zwei Chöre von R. Bartmuß. Ich hebe meine Augen auf zu dir, der du im Himmel sitzest. Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hände ihrer Herrn sehen, wie die Augen der Magd ans die Hände ihrer Frauen sehen: also sehen unsre Augen auf den Herrn, unfern Gott, bis er uns gnädig werde. Herr sei uns gnädig! Druck vo» Lievicki L Neichardt in Dresden.