Volltext Seite (XML)
Nr 307 )Fnf«rtt»nsgebühr für den Ütaum einer Zeile 2Ngk. »Wahrheit «ad Recht, Freiheit und Befehl» ,, ., ,! 1 ,i- 7- ' >1- 7. Juli L8S2. Zu beziehen durch alle Postämter des In- und Au-lunde», sowie durch dle Expedition in Leipzig l . (Querstraße Nr. 8). Mittwoch. Montag» täglich und wird Nachmittag» 4 Uhr auS- ! -gegeben. befolgt wird. Wer nun noch zweifelte, dem gab eine in der heutigen Kreuz- i — Der Neuen Preußischen Zeitung wird aus Wien geschrieben: Man zcitung enthaltene Bemerkung die vollkommene Gewißheit, wie es mit der s setzt hier seine besonder« Hoffnungen auf Hannover und glaubt, weil das Angelegenheit steht. Die sonst in allen diplomatischen Fragen von Wich tigkeit so gut unterrichtete Kreuzzeitung stellt sich hier vollkommen unwis send, obgleich doch Hr. v. Bi-mark, ihr erster Koryphäe, die Unterhandlun- g«n führt, und sagt in einet sehr naiven Weise: „ES wird hier das Ge rücht verbreitet, die preußische Regierung habe mit dem österreichischen Ca- binet über dir handelspolitische Frage ein nachgiebiges Arrangement getrof- , ftn. Wir müssen MürNch nach den letzten feierlichen Versicherungen diese Nachricht auf das entschiedenste in Zweifel ziehen, können überdies auch nicht glauben, daß Preußen noch in der elften Stunde seine günstige Stellung auf- gegeben habe, somit bas Unbedingt auch vertraulich ausgesprochene Vertrauen der süddeutschen Staaten auf endliche Sinnesänderung rechtfertigen würde." Hierin wird sicherlich Niemand eine positive Widerlegung der angegebenen Nach richt finden können, sondern die Kreuzzeitung vermuthet nur nach den „feier lichen Versicherungen" der preußischen Negierung, diese Nachricht in Zweifel ziehen zu müssen. Die jetzige Stellung Preußens, falls dieses sich zur Auf gabe gestellt, den Zollverein in feiner'alten Größe zu erhalten, war in der That doch wol nirgends'sichtbar/sie Müßte in der Erklärung vom 7. Zuni liegen, durch welche „Worte" noch keine That und am wenigsten die Recon- stituirung des Zollvereins in seinem ganzen Umfange hatte zu Stande ge bracht werden können. Daß aber weder Oesterreich'noch die Darmstädter Coalilion sich durch „Worte" öder „versöhnliche Noten und Verheißungen" werden bewegen lassen, von ihrem genau gezeichneten und lange berathenen Platte abzugehen, konnte doch wol Niemand erwarten. Kurze Erklärungen und schnelle Handlungen hätten von Seiten Preußens allein zum Ziele führen können; da dies aber nicht beliebt worden, so gab es keine andern Wege als die der Unterhandlung und Nachgiebigkeit. Daß die süddeutschen Staa ten in ihrem Verträum auf eine „Sinnesänderung" Preußens sich nicht getäuscht haben, über dieses gewiß nicht so wunderbare und erstaunliche Phänomen der letzten Jahre dürste uns aber die Kreuzzeitung wahrlich am besten und sichersten Auskunft geben, oder ihr Rundfchauer könnte das selbe vielleicht gtgen Ende dieses Monats höchst piquant beleuchten. LÄst!lin/5. Juli. Es wird heute hier daS Gerücht verbreitet, daß Preüßen'in der Zollfrage den österreichischen Prosteten sich gefügt habe. Es kann dies jedoch ganz entschieden in Abrede gestellt werden, wenn auch nicht aus Vertrauen in die Festigkeit des'Ministeriums, so doch aus Grün- für da» Viertel- zahr 1'/, Thlr.; jede ein zelne Nummer 2 Ngr. Die Zollvereinsconferenzen in Berlin. /^Berlin, 5. Juli. In dem SsäNde der Zollftäge ist seit meinem letzten Berichte keine Aenderung eingttreten. Was indessen die fast täglich wiederholten Behauptungen gewisser, im unverkennbar österreichischen In- tertsse schreibendes und erfindender Correspondenten über die Sendung des Hrn. v. Bi-mark an da- kaiserliche-Hoflager betrifft, so können diejeni gen ZeitüngSleser, denen es um «ine unverfälschte Kenntniß von Thatsachen zu thun ist, nicht eindringlich genug vor dergleichen MittheilungtN gewarnt werden. So läßt sich die Kasseler Zeitung vom2.Juli wieder einmal aus Frankfurt schreiben: „Von gutünterrichleter Seite wird unS verbürgt mit- getheilt, daß Hr. v. BkSmärk-Schönhaüsen allerdings in der Zoll- und Han- del-ängelegenheit Anträge seiner Regierung Mit nach Wien genommen, und nachdem zwei Conferenzen mit dem Grafen Buol-Schauenstein zur Eröff nung von Verhandlungen in dieser Frage nicht führen konnten, neue An träge seiner Regierung überreichen wird?< Ich kann Ihnen mit der größ ten Bestimmtheit die Versicherung geben, daß sowol diese als alle die zahl- svsrn! Zeitungsberichte nach dieser Richtung hin vollständig aus der Luft ge- 'griffen sink Ja/ was'noch schlimmer ist, sie beruhen von Seiten Derer, 'vsti denen sie- au-zügehen pflegen/ nicht etwa äüf einer Unkenntniß des wah ren Sachverhalts, sondern eö liegt ihnen eine unverkennbare CaptivirungS- gksicht zum Grunde. . Dsan will.hierdurch, wie durch so manches andere Manpeuvre,o die anderweitig doch wöl klar genug ausgesprochenen Bestre itungen des prelsßischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten und Mi nisterpräsidenten verdächtigen und so da-Vertrauen in unsere Regierung bei .Denjenigen erschüttern, deren Vaterlandsliebe einzig in einer solchen Lösung ,Ler i« Rede stehenden hochwichtigen Angelegenheit Befriedigung finden kann, wie sie das deutsche nationale, Interesse erfodert, wie sie nur durch das um .wandelbare Beharren aus der am 7. Juni preußischerseits ausgesprochenen, begrenzten,HlMch^ herbeigefuhrt werden kann. .Geht der Zollverein hier- üher zu Gründe / hesto schlimmer füh diejenigen Staaten, deren Regierun- g«n , so ^eklagenswerthes herbeigeführt haben werden; nicht am schlimmsten fü^Prsußen, das, mit dem Steü«rvereiNe verbünden, immerhin noch ein 'Mächtige- Zoll- und „Handelsganze büden und trotz mancher Opfer zu viel- , leicht um so intensiverer erstarken würde. Die Erdichtun- gen. über die v,,BiSmZrk'sche, Mission stimmen, von diesem durchaus gegrün- „heten GesichtSpüchkte aus/ zu wunderbar mit jener todtgeborenen Triasidee .überein, um. flicht auch hierdurch als Captivirungsverfuche gekennzeichnet zu werden. Diese unpsaktische Idee geht in der That wieder ein mal um, and die. Augsburger Postzeitung exklärt— natürlich von München aus—, haß, nur ein aus selbständigen Staaten bestehender süddeutscher Zollbund durch AbschWung von Handelsverträgen mit Oesterreich und Preußen dem verderblichen Dualismus ein Ende machen und (also durch Errichtung von neuen Zollgrenzen innerhalb Deutschlands!) so die endliche Einigung herbei- . führen kiinne -Wer. daran nicht genug hak, verlangt viel! Und doch be- zeichnet der münchencr Correspondent der Augsburger Postzcitung dieses Streben als den Weg, den Pflicht, Ähre und Nothwendigkeit vorzeichnen. X Berlin, 5. Juli. Gestern Abend traf der Ministerpräsident und heut« stütz, derLandelsMM ein; es wird noch heute eine Berathung der- Msgen Me^ die qusschtießlich die handelspolitischen und u^üMsieg^eltön begutachten und hrrWn,^ pättfinben. Der Gegenstand / Hjzrftf sich, jedoch lediglich auf eine endgüMe BeMußsyssung über den Termin . W^Veptagung'der Conferenzen, beziehen-'de/bisher nur provisorisch ' Mgtstekt worden wär. Was die Meldungen anlangt, baß män di« Bera- «hung.derjenigen Punkte des Septembervertrags beschleunige, .«LchAW ÄMÜHrüna entg't^nsihtfl, 'so ist 'dieS wieder eine der vielen zu- ^sämmenhasigeiosen sind chitken NachrichM. 'Die Bestrechüügen jenep Punkte - aüf d«x hjtstgen ^öflserenz können Üi' denselben" keinerlei Äendstunü hervor- > bringens bä es jä ^beü nur unmaßgeblich« Bestechungen sink; danfl ist Über der Septembervertrag ein bereits fester und gültiger Pats, mögen die übri gen' Staaten beitrtteN oder Nicht, und diö ^Ausführung muß deshalb unter " Mett Uwstänb^ der hkesigrn Eonfereuz, vollzogen wer ¬ den. Soviel uns bekannt, ist nur der eine, geheime Punkt, über" Vie Höhe deS zu gewährenden PräcipUWS, yon der Zahl der Theilnehmer an dem neuen Aolsvereiq, Mängig gemacht. Die Ausführung de- Septemberver- trag- in allen seinen Ginzesheiten fl>ftd demnach zu . festgesetzter Zeit pünkt lich erfolgen., D^ WmM der, specifisch. preußischen Partei (nicht zu-j verwechseln Mit deh^KreuzzeifungSpartei- die nichts weniger als specifisch-, preußisch, sondern vLelM«hr, in ihrer gutartigen.Pojftik russisch-österrrichisch- preußisch gesinnt ist yder^ M. anderflWorten, die Heilige Allianz vertritt) , ist jetzt auch in Betreff der Zollfrage sehr.herabgestimmt, da sie einsieht-. daß statt einer energischen preußischen «ine Vermittelungspolitik auch hier den der Unmöglichkeit. Wo immer «ine Corporation sich darüber zu äu ßern hatte, ist es gegen die österreichischen Prostete gewesen, alle politischen Parteien hüben in Ihren Organen sich einstimmig gegen dieselbe ausgespro chen, die Fabrikanten selbst: haben wenigstens mit dem Munde in ihrem Schutzzollvereine die ZolleiniguNg alS unprsUßisch bezeichn««. Hr. v. Man- teuffel hat eine zu entschiedene Stellung gegen dies« eingenommen, als daß er nachgeben und doch Minister bleiben könnte. Darum Handelt eS sich gar nicht mehr, ob das österreichisch« Zoüpröject mtht'vder weniger vernünftig ist, es ist hier verurthellt Und' kan^ Ptrüßens zu Stande kommen. Die Gründe entgegengesetzter.Akt gehen vielleicht von Vertretern Üet Stqaten auij/ ibelche weniger eine ZvlltiNigung als'! eine Einigung der beihtn Großmacht« über die'Zollfrage übeehäupt zU'wünschen scheinen, da auf der «Wtt' Sette' die' österreichische Regierung dem Zerreißen' des Aoll- vereins nütürlich' nicht gsneigt ist, wenfl e- nur dazu führen sollte, eine nsüs Iollgruppe zu schaffen/' und 'bä auf der anderniSeite bisse dritte /AoMuppe üNtep' Baierfls Vorsitz der Kern zu sein scheint, welcher sich im mer deutlicher asts'der MMM Conferenz herauSschältci /" siin in Diil ZolletNigung Preußens Mit Oesterreich, In bsüfluoroute, sagt« 'ein,Diplomat mit Hinblick auf die'IolleiflnahMen, und eS ist ein an der :, die eiNer dem- „/Börse längst gestellter Anttäg, in «iflem-solchen Falle gär kein Papiergeld, - - außer dew zu Sttuern verwendbaren preußischen, mehr zu nehmen In der That kann diesem'Anträge' eine)-tzujit-Begründung nicht abgefprochen wer den, denn «iNtStheilö hat das PäpürMd der kleinen Staatm/ ba «S in den- ''selben für,ZMahlusig angeA würde, bei Vermindekitng der Zollein- flahmefl ein« 'hev'eütendt' ÄerwendüNg 'weniger, zweittns verminbert sich mit' den ZoMnUahmetz die SiOchK 'bsr Aussteller/ Dass dir Berminde- ruffg der/Aöll«iflstahm«'HE/bedeütend 'M wkßde, geht schon Haraus her- ' bKr, däß' istt Fall« «inst'ZollejNkäÜiig dile bisherige Bssteuerang de- Verkehrs "zwischen, Desterreich undWs'D äufhörkn und-überdies ein /Täris eiütr«-tn'svürd«, welcher die Aollerlrägniffe der übrigen Artikel bedeu tend geringer stellen wütve., /H.S'Mrt zweifelhaft, daß die gegenwärtigen 'Nettoergehnjsse der österreichischeir Zöllhäüset' mit etwa kd Sgr. per Kopf bei einer ZoUeinigMg,M gll« Stqäkeü treffen chMe^Md jene Quote ent- spricht bereits' eiNeM jäWHlm EiNyahmeviklüst Än 6 Mill. Thlrn. für Preu- ' ßen, t'/, Miff/für' Bäiern,' Sachsen, 7» Mik. für Württem- berg, 7-'Mll. füü Baden, Mill, für'Kü^ '/.Mill. Thlr. für das Großherzogthum . Hessen " — Der Neuen Preußischen Zeitung wird aus Wien geschrieben: Man