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Uhr rn -L- uller u «« «i» ii » vöLn. ot äumen, leure 4«i» fkr. Z. WM! ZZ. Rheu- sw. Ici- chlende r echte Zähren killende i>t, und m Em- ; Preis Nasche >ie An- Haus- e man unter- sabrik- Srog- messen Posten k gebe r- e- e- ei chl len vüre, lechtS- loS u. schrift- Shrlge Amts- Md Anzeigeblatt für den Erscheint . . . . e Abonnement i)emk des Amtsgerichts Eibenstock ZKLBL tag und Sonnabend. In- Expedition, bei unfern Bo- sertionSpreis: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Z-l-w Pf und dessen Umgebung. P sanstalten Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 4». Ia-rgan,. M 443 Dienstag, den 5. Dezember 1GS3 K onkurs verfahren. Ueber das Vermögen des FleischermcisterS und Viehhändlers Lün-tstt»» in Schönheide wird heute am I. Dezember 1893, Nachmittag 4 Uhr daS Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Landrock in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. KonkurSsorderungen sind bis zum 3V. Dezember 1893 bei dem Gerichte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalter«, über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände sowie zur Prüfung der angemeldeten Forverungen auf den 9. Januar 1894, Vormittag 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumk. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung aufcrlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zmn 29. Dezember 1893 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock Kautzsch. Freiwillige GrundstM-Bersteizermg. Auf Antrag der Erben des verstorbenen Gutsbesitzers und Waldarbeiters Olii-tstl»» <4ottII«t» in Hundshübel sollen die zu dessen Nach lasse gehörigen Grundstücke, alS: 1) das Wohuhaus, Nr. 57 des Brandkatasters, Folium 6b des Grund buchs für Hundshübel, Nr. 185 a, 185 b deS Flurbuchs für diesen Ort, 2) die Felder und Wiesen, Folium 185 des Grundbuchs für Hunds hübel, Nr. 579, 580, 581, 582 und 583 des Flurbuchs für diesen Ort, Wontag, den 11. Dezember 1893, Worin. 9 Uhr im Nachlatzhause zu Hundshübel öffentlich versteigert werden. Die Versteigerungsbedingungen werden im Termine bekannt gemacht, können auch vorher bei dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte eingesehen werden. Nach der Grundstück-Versteigerung sollen sofort die beweglichen Nachlaß sachen, alS: 2 Kühe, 2 Schweine, ungefähr 8 Schock Roggen, 4 Schock Hafer, 50 Centner Heu, 12 Centner Grummet, 45 Hektoliter Kartoffeln, sowie die land- wirthschaftlichen Geräthe, Möbel und Kleidungsstücke gleichfalls versteigert werden. Eibenstock, am 30. November 1893. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Staab. Bekanntmachung. Die öffentliche Auszählung der bei der diesjährigen Stadt verordneten-Ergäuzungswahl abgegebenen Stimmzettel erfolgt Donnerstag, den 7. Dezember 1893, von Nachmittags 3 Uhr ab im Wahllokale. Im Uebrigen wird hierbei nochmals daran erinnert, daß von den zu wählen den 8 Stadtverordneten mindestens Vier ansässig sein müssen, datz die zn Wählenden auf den Stimmzetteln unter Angabe ihres vollständigen Namens, des Standes und der Wohnung so zn bezeichnen sind, datz Über deren Person kein Zweifel übrig bleibt, und daß insbesondere bei Personen gleichen Namens jeder Zweifel durch Angabe der Wohnung auf dem Stimmzettel zu beseitigen ist. Eibenstock, den 27. November 1893. Der Rath der Stadt. »i7. Körner. Han«. Zur Abwehr des Anarchismus. „Die anarchistischen Verbrechen haben sich in der letzten Zeit wieder gehäuft. Dem Attentate auf den Marschall Martinez Campos und dem schrecklichen Bombenwürfe im Theater von Barcelona folgte da« Attentat auf den serbischen Gesandten in Paris und die Ermordung eine« Arbeiters in Dublin, der An gaben über die Geheimbündler gemacht hatte; und vor einigen Tagen vernahm man, daß dem Deutschen Kaiser und dem Grafen Caprivi Sendungen, in denen sich Explosionsapparate bargen, zugekommen waren. Glücklicherweise ist die Absicht des Sender« oder der Sender nicht verwirklicht worden. Diese« gesteigerte Hervortreten anarchistischer Mordanschläge veranlaßt das Wiener .Fremdenblatt" zu folgender, auf Abwehr dringenden Darlegung: .Man hat den Anarchismus als eine Epidemie bezeichnet, deren Verbreitung durch die Zeitverhältnisse begünstigt wird. Er ist in der That eine geistige und moralische Pest und allerdings nicht die erste, die in Europa auftaucht. Stets haben Epochen tiefgehender Erregung Menschen von Eitelkeit, verkommenem Ge- müthe und beschränktem, aber beweglichem Geiste dazu angetrieben, sich in verbrecherischer und sinnloser Weise in die öffentlichen Angelegenheiten einzumischen. Die Geschichte bietet hinlängliche traurige Zeugnisse dafür; sie lehrt auch, daß schwere, selbst grausame Strafen, die an den Schuldigen vollzogen wurden, nicht ver hindern konnten, daß sie Nachfolger fanden. Die Pest erlosch erst, al« die allgemeinen Bedingungen sich ge ändert hatten, al« die Lust der Zeit — wenn man sich so ausdrücken darf — eine andere geworden war. Daran« folgt nun freilich nicht etwa, daß man ihrem Walten ruhig zusehen und sich darauf beschränken dürfte, das allgemeine Strafgesetz gegen sie anzuwenden. In dieser Erkenntniß ist schon vor mehreren Jahren bei un« ein strenges Gesetz über die Anwendung von Sprengstoffen beschlossen worden u. Frankreich hat ähn- liche, zum Theil noch schärfere Bestimmungen getroffen. Damit ist indeß noch keineswegs Alles gethan, wa« sich thun läßt. Wie man heutzutage ansteckende Krankheiten, die von Land zu Land ziehen, gemeinsam bekämpft, so sollte man auch dieser Krankheit gegen über gemeinsam auftreten; wie man ihnen zum Theil darum wirksamer begegnen kann al« in früheren Zeiten, so ist die Hoffnung berechtigt, daß gemeinsame» Vor gehen auch di« Eindämmung der anarchistischen Epi ¬ demie erleichtern wird. ES heißt, daß in verschiedenen Staaten der Wunsch bestehe, in dieser Richtung vor- zngehen. Der Gedanke eines internationalen Zu sammenwirkens verdient jedenfalls Beachtung, denn wir haben ja vor uns ein internationales Uebel, gegen da« wir uns vertheidigen müssen. Anarchistische Reisende machen im stillen Propaganda und lehren ihre schwarze Kunst, die Anfertigung von Zerstörungs mitteln. ES giebt gewisse Landstriche und Städte, die sich stärker infizirt haben als andere; diese ande ren vor gleichem Schicksal zu bewahren, wäre vielleicht nicht unmöglich, wenn man sich gegenseitig unterstützen und einander auf die Agenten des Anarchismus auf merksam machen würde. Von vielen der gefährlichsten Individuen weiß man, daß sie dort, wo sie auftreten, landesfremd sind; die besondere Ueberwachung dieser Umherziehenden würde vielleicht manches Unheil ver hindern. Wenn eS gelänge, die anarchistischen Krank heitsherde zu begrenzen, ließen sich zum mindestens innerhalb derselben die geheimen verbrecherischen Vor bereitungen besser vereiteln. Wir glauben durchaus nicht, daß dem Anarchismus durch internationale Vereinbarungen allein ein Ende gemacht werden könnte, aber es scheint uns, daß die Anregung, auf diese Weise sein Fortwuchern zu erschweren, auf einer richtigen Erkenntniß beruht und in Betracht gezogen werden sollte. .Die Anarchisten bedrohen hochstehende Persönlich keiten und bescheidene Bürger in gleicher Weise; für ihre Bombenatientate scheint ihnen kein Hau«, keine Familie zu gering, denn ihr Programm ist, Schrecken zu verbreiten und einzuschüchtern, vie Gesellschaft dazu zu zwingen, daß sie sich auflöse und da« anarchistische Ideal de« Zusammenleben« ohne Staat und Gesetz verwirkliche. In diesen Menschen vereinigt sich die größte Extravaganz deS sozialen Glaubensbekenntnisse« mit dem stärksten Vertrauen in die Richtigkeit dieser Ueberzeugung und mit der Bereitwilligkeit zu ver brecherischen Thaten, um ihr Geltung zu verschaffen. Was aber der schrecklichen Schule stet« neue An hänger wirbt, ist in vielen Fällen weniger ihr Pro gramm, al« die Aussicht, die sie auch dem Niedrigsten, der sich ihr anschließt, auf Befriedigung einer krank haften Eitelkeit eröffnet. Man muß unterscheiden zwischen denen, die au« Fanatismus anarchistische Vergehen begehen, und denen, die sie begehen au« Sucht, Aufsehen zu erregen, die so heruntergekommen sind, daß sie nur daran denken, ihr Leben, da« sie für nichts mehr achten, gleichsam unter Blitz und Donner wegzuwerfen. Für diese Verworfenen ist der Anar chismus eine Mode, und man muß einfach darauf hoffen, daß sie, wie jede andere, mit ihrer Ausbreit ung ihre Anziehungskraft verlieren werve. Die Fana tiker aber werden verstummen, wenn sie endlich inne werden, daß ihr Dynamit nicht die Macht har, die Gesellschaft zu sprengen, und daß letztere durch Atten tate nicht zn erschüttern und nicht zu beeinflussen ist. Wir sollen uns aber nicht auf diese langsame Wirk ung der Zeit verlassen, sondern uns fragen, ,ob es nicht möglich wäre, schon jetzt die Gefahren zu ver ringern, mit denen der Anarchismus nicht die Gesell schaft, wohl aber die Einzelnen bedroht. Beglück wünschen wir uns, daß das letzte Attentat, da« sich gegen unseren Hohen Verbündeten und seinen überall verehrten Kanzler wendete, ohne Folgen geblieben ist, aber lassen wir uns dadurch nicht abhalten, die Fragen, die da« Vorhandensein einer internationalen Verbrechersekte nahelegt, genau zu erwägen." Hagesgeschichle. — Deutschland. Der antisemitische Abg. Leuß hat im Reichstage einen Antrag auf Verbot der Einwanderung ausländischer Juden und Ausweisung der sich in Deutschland ohne bisherige Erwerbung der Staatsangehörigkeit dauernd aufhalten den Juden, ferner auf Versagung der Staatsangehörig keit für spätere Zeiten im Reichstage eingebracht, des gleichen einen zweiten Antrag gegen da« sogenannte Schächten, wonach beim Schlachten aller Thiere, mit Ausnahme de« Federviehs, der Blutentziehung die Betäubung vorauSgehen soll. , — Wie nach der .Allgem. Mil.-Korr." verlautet, werden in diesem Winter ganz besondere mili tärische Uebungen stattfinden, um so die Truppen auf einen schwierigen Winterfeldzug, der stet» eine harte Probe für eine Armee sein wird, vorzu bereiten. Namentlich werden ausgedehnte Uebungs- märsche zur Ausführung gelangen, auch Uebungen auf Schlittschuhen, die im kleinen Kriege sowie bei der Uebermittelung von Befehlen eine Rolle spielen werden, vorgenommen. — Bei der Ausbildung der Militärmann, schäften im Schießen kostet e» immer die größte Mühe, den jungen Rekruten da« Erschrecken bei dem Knall und dem durch die Pulverladung bedingten