Volltext Seite (XML)
s Vtsper in -er Ssplsienkiröik. Z Dresden, Sonnabend, den 9. Juli 1898, nachm. 2 Uhr. 7— 1. Zwei kurze Hrgekstücke (v-mol> u. 6-clur) von M. Vogel. 2. Motette für zwei Chöre von I. S. Bach (1685—1750). Der Geist Hilst uys'rer Schwachheit auf, denn wir wissen nicht, was wir beten solle», wie sich's gebühret, sondern der Geist selbst vertritt uns anf's Beste mit unaussprechlichem Seufzen. Der aber die Herzen erforschet, der weiß, was des Geistes Sinn sei, denn er vertritt die Heilige», nach dem es Gott gefällt. Choral: Laß, freudiger Geist, voll Vertrauen in Noth auf deine Hilf' uns schau'n, lehr' uns, wenn wir zum Vater treten, mit ganzer Zuversicht beten! Alach' uns durch deine Kraft bereit zum Sterben und zur Ewigkeit, daß wir als deine Streiter ringen, zu dir durch Tod und Leben dringen. Halleluja! 3. Puett (Was hast du an mir gethan, du Alaun Gottes?) aus „Elias" von Mendelssohn-Bartholdy, gesungen von Fräul. Katharina Röder und Herrn G. Fricke. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 412, 1. Mir nach! spricht Christus, unser Held, mir nach, ihr Christen alle; verleugnet euch, verlaßt die Welt, folgt meinem Ruf und Schalle, nehmt euer Kreuz und Ungemach auf euch, folgt meinem Wandel nach. Vorlesung. 5. Geistliches Lied (op. 84, Nr I) von Oskar Wermann, gesungen von Fräul. Katharina Röder. Du bist's allein, Macht und Gewalt sind dein. Was kann sich deinem Wort entgegenstellen? Du winkst — und Erd' und Himmel, sie zerschellen; du winkst — und alles kehrt zu neuem Sein. Du bist's allein! Du bist's allein, der Nacht und Sonnenschein, der Sonncn- glanz und Wintersturm bereitet, aus seinem Herzen Gnaden ströme leitet, daß Segen triefen selbst die Wüstenei». Du bist's allein! Du bist's allein, der unter Schmerz und Pein in deinem Ernst mir deine Liebe zeigtest, die Hand dem, der versinken wollte, reichtest, der mich, der alle hört, die zu ihm schrei'». Du bist's allein! Du bist's allein, durch den ich alles mein, mein das Ver gangne, das Zukünft'ge nenne, durch den ich mich, die Welt, dich selbst erkenne, durch den ich rufen kann: „Herr, ich bin dein". Du bist's allein. Herr, du bist's allein, d'rum sei die Ehre dein Von allen Zungen soll dein Lob erschallen, in allen Herzen deine Liebe walle», dein Name unsre Krön' und Ehre sein. Du bist's allein. (Viktor von Strauß.) 6. Asalm 1 für Chor (up. 27) von l)r. Frz. Wüllner. Wohl dem, der nicht wandelt im Rath der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzet, da die Spötter sitzen: sondern hat Lust zum Gesetz des Herrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, ge- pflanzet an den Wasserbüchen, der seine Frucht bringet zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und was er macht, das geräth wohl. Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreuet. Darum bleiben die Gottlosen nicht im Gericht, »och die Sünder in der Ge meine der Gerechten. Denn der Herr kennet den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergehet.