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Dikl«» «latt wird den Lel«r>, vpn Dr«»ben zugestellt, während e» di« Post-Abonnenten am und Umgebung am Lage vorhrr bereit« als Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. 53. Jahrgang. ^ 38. Bezug«,ebühr «iirtellShrl. Nie Dx«- xn Xi täglich »we>- maliger Zutraaungli«, Saun, und Montage» nur einmal > 2 bo Mk , dur-N auan>,irlige1>om- „uijionare i!,Ä) Mt. 2», einmaliger Zu- UeUung durch die Po» liMnadnaPelieUgeld). Tie den Lelern no» Iceiide» n Umgebung am rage vorher »n. gesieUten Abend-Äu-ä- gaben erhalten die au«. N'arligen Bezieher uni der Morgen-Ättdgabo iiiiammen zugesleUt. Nachdrucknu> »ntdeut- lnhir Quellenangabe s.Dieid. Rachr,"» zu- liiing. — Unverlangte Tlanuikrivte werden nicht aufbewahrl. Sonntag, 7. Februar 19W. Tclegranrnr-Adressc: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag non Liepsch L Reichardt in Dresden, kfauxtgescbäfts stelle: Marienstrctsre 58/^0. Fernsprecher: Rr. 11 und 2<»W Anzeigen-LarU dlgunqen bis uachm :r M,r. Sonntags nur '0iaiten<trajze .10 non N bis >/.l M>r Di /ra. 0 Lilben» 2' P' . Familien^ Hall,»> ,iu; Drrodcn 20 ^ Oses^'astS An zeigen , der Pnoatsellr .»eUe HOPs.; die l.r>t'ispn!l Heile a. Te» Kette 00'Pi — .'sn Nummern irmi, Sonn u Feirrtaqen die ein^autgc Giilud chelle ItOPf. uns P, trat Nachrichten a.^DreSeen die (0, undieile Ps - Au-^woruqe Auiira.. nur VorauSb iablun«;. -- Be legblai: kostet 10 24 8«:>,Io»8-81^s«»L 24 ur>L> dsIMIselHL Kür»8lIo>'. oikiqe Lesov. Erzherzog Maximilian von Oesterreich ist heute r.'rmittug hier eingetroffcn. Wegen der zunehmenden Hochwassergefahr wurde die Dresdner Interim sbrücke gesperrt: für morgen abend ist der Höchststand mit -!- 50» Zentimeter zu crwarten. Im Wechselbetrugsprozeß Harro und Genos sen wurde Horra zu 2 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehren- rechtsverlust verurteilt: 27 Angeklagte erhielten Gefängnis bezw. Geldstrafen. 5 wurden sroigcsprochen. Die Sportsonderzüge nach G c i s i u g - A l t e n b e r g oer- iehren morgen früh. ' Die Geschäftsräume der deutschen Gesandtschaft in Santiago kc Chile sind durch Feuer vollkommen zerstört worden; ein Sekretär ist verbrannt. In Rotterdam kam es bei A r b e i t s l o s e n - De Mon stra krönen zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei. Tie Jnterimsbrütke (Angnstusbrücke) in Dresden gesperrt! Nachdem im La nie der Woche fast ganz Deutschland lwm Hochwasser verheerend heimgesucht worden war, machen sich nun auch in Dresden die Folgen der schnellen Lchneeschmelze »nd des überreichen Niederschlages in ge ruh r d r o h e n d e r Weise bemerkbar. Während die von »er Lchneeschmclze des Erzgebirges zum Austritt gebrach ten Flüsse nnü Bache aber seit gestern bereits wieder im Sinken begriffe» sind, zeigt der Spiegel der Elbe seit heute morgen ein rapides Ansteigen, da erst jetzt die un geheuren Wassermasscn aus den Gebieten der Moldau, Eger, Iser und oberen Elbe den sächsischen Fluß- lauf der Elbe dnrchströmen. Zwar hatten in den letzten Tagen auch schon die sächsischen Nebenflüsse den Spiegel der Elbe um ein Beträchtliches gehoben, doch ohne eine Gefahr hcrbeizuführen, da das Flnstbett mit seinem seit Monaten io niedrigen Wnsserstaud die Flut beguem fassen konnte. Einige Balken und Bohlen vom dritten Pfcilcrgerttst der Elbe fielen freilich i» der Nacht vom Donnerstag zum Freitag den Eisschollen vom sächsischen Oberlauf zum Opfer: dvch ging der Wasterstand wie bei allen anderen Flußlausen bald danach wieder zurück. Ta liefen gestern abend die Depeschen ans Aussig, Leitmcritz, Prag, Melnik und wie die Orte alle an Moldau, Egcr, Iser und Elbe heißen, ein, die sämtlich ein rapides Steigen des Wassers, ;um Teil um 8 b i s -t M eter in wenige n Stunde n vcrzeichneten. Außerdem meldeten sic. daß der Strom schwer mit Eis gehe. Ter Rat der Stadl Dresden machte, wie immer, die Bewohner durch Anschläge auf die Gefahr aufmerksam: die durch Blendlaternen erhellten Hochwasseröepcschen am Terrassenufer wurden gestern abend von einer großen Menschenmenge umstanden. Doch noch bot der Strom keine gefährlichen Anzeichen: die Wogen schossen ohne Eisscholle» durch die Brückenbogen, und die Arbeiter konnten ans Alt- städtcr Seite ihrer Beschäftigung nachgchcn. Bon dem Ge rüst des dritten und vierten Pfeilers freilich dröhnten Hammerschlögc herüber: dort war man eifrig dabei, ab- z n r ü st e n. um vor der Hochflut, die bald kommen mußte, möglichst viel in Sicherheit zu bringen. Schon im Lause der Nacht erwartete man die Ankunst des böhmischen Eises und des damit verbundenen Hochwassers. Herren der Bau leitung, darunter Oberbaurat Klette, verharrten stunden lang aus und neben den Brücken, um bei bedrohlichem Wuchs der Elbe sofort ihre Anweisung geben zu können. Wie man uns erzählte, führt man in beteiligten Kreisen lebhafte Klage über die unzulänglich einlansenden M e i d n n g e n über den Eisgang im oberen Böhmen. Erst heute morgen gegen 8 U h r begann der Durchgang des Eises in Dresden, der mit einem überaus schnellen Steigen des Wasserspiegels verbunden war. Innerhalb zweier St n n d e n stieg die Elbe vm 1 Vs Mete r. Die Schollen batten eine Stärke von l i> l> is 2» Z e n t i- meler und tvmmen in gewaltiger Breite und Länge an. Die lies in das Flußbett eingcrammten Abdämmiings- b v b l e n ans Aitstädter Seite, hinter denen die Kaimauer nnsgcbavl werden sollte und die bis 'lzlii Uhr noch aus dem Wasser hcrausragten, wurden danach von den sichtbar wach senden Flut über spult. Die Eisschollen rissen die Ramm- pslöcke nach viertelstundenlangem Widerstand mit gewal tiger Wucht ab und nahmen sie mit. So werden sie voraussichtlich wieder nach Meißen kommen, von dessen Domban sie erst vor wenig Monaten die Reise nach Dres den angetretcn hatten. Die Arbeiter der aussührenden Firma in Meißen waren dicht am Rande der Elbe fieber haft tätig, mit langen Haken die abgerissenen Stämme, Pfähle und Bretter ans Ufer zu ziehen, eine Tätigkeit, die ost nur mit Lebensgefahr auSgcsührt werden konnte. Ter Walserstand betrug Vll Uhr öl» Zentimeter über Null, 12 Uhr bereits 1 Meter mehr. Aus Leitmcritz wurde inzwischen weiterer starker Eisgang des obe ren Elbeises gemeldet, so daß nach offizieller Schät zung der Höchststand der Elbe im Laufe des Nachmittags und Abends aus 8 Metcr über Null angegeben wird. Das sind 8 Meter m e h r a l s s r n h 7 U h r. Tie Dampfkessel und Lokomobile, die noch auf dem Raume zwischen neuer Kaimauer und Straße stehen, wer den im Lause des Nachmittags wahrscheinlich bis zur Hälfte überflutet werden. Die Arbeiter waren eifrig dabei, die Loris und Kräne auseinander zu montieren. V12 Ubr stürzte der große Kran unter dem Terraisen-User mit dvnnerartigcm Gepolter ein, als gerade zwölf Ar beiter dabei waren, seinen schweren Arm mit Brettern und Balken zu stützen. Die Trümmer rissen unter dem Schreckensrufe -er Tausende, die das Terrassen-Ufer und die Brühlsche Terrasse stundenlang besetzt hielten, drei Arbeiter von dem 2 Meter hohen Podium hinab in die Sandmasscn dicht am Wasserspiegel. Nur einem gro ßen G l n ck s n m st a n d ist es zu verdanken, daß keiner der Arbeiter schwer verletzt oder erschlagen worden ffi. Die Beamten der Bauleitung und der Polizeibehörde waren wieder in großer Zahl erschienen. Die von den Schollen gelockerten Hvlzgerinle ivclit man durch Anteilen an die Manerringe mittels Drahtseilen vor dem Bcr lust zu retten, ebenso die Lokomobile, wie überhaupt alte eisernen Geräte. Tie Elbe bietet in ihrer gewaltigen Breite einen grau dioscn Anblick. Der zum Glück übrig gebliebene Stump! des ersten Pfeilers der alten Brücke Hali die anstiirmende» Eismasscn von dem ersten Pfeiler der Interimsbrüae ab. doch schürfen und scheuern die Eisschollen gewaltig an seinem Schutzgerüst ans schweren Bohlen. Bor dem zweiten Pfeiler der -Hilssbrücke ist gestern bekanntlich ein provisorischer Betonbau errichtet worden, dessen Schutt pfähle ragten um tl Uhr nur noch wenige Zenri- mctc r über dns Wasser empor. Dabcr spcrrte die Gendarmerie lI Uhr 2 0 Minuten die Hilfs- brücke für jeglichen Berkehr ab. Dieser Not- Eisbrecher hatte de» st ü r k st e n D r n ck ansznhaUeu, wird aber aller Wahrscheinlichteii nach im Lause des Nachmittags überschwemmt und abgerissen werden, da die Netvnmassen noch nicht „abgcbiiiiden" sind, d. h.: die nötige Festigkeit erlangt haben. Zn diesem Falle wäre der zweite Holz- pfeilcr der Hilssbrücke dem Anprall der Eisschollen un mittelbar ansgesetzt. Ob er sich dem Ansturm ge wachsen zeigt, werden die nächsten Stunden erkennen lassen. Jedenfalls wird cs ohne erhebliche Beschädigung nicht ab- gchcn. Als wir gegen 1 Uhr das User verließen, stürzte» sich die Wa s s e r masse n , die zusehends immer höher anschwvllen, bereits über die erst vor wenigen Wochen er richtete Kaimauer in die dachinterliegende Senkung, die im Nu überschwemmt wurde. Und dabei war, wie die Bau leitung erklärt, noch ein Wuchs um IV Meter zu er warten. Tie Stärke der Schollen, die nach der kurzen Kälteperiode der letzten Woche Verwunderung erregt, er klärt sich daraus, daß das hier diirchkvinmende Eis von dem Oberlauf der böhmischen Flüsse stammt, die noch von der langen Kültezcit zu Anfang des Jahres zilgesroren waren und jetzt erst infolge des hohen Wasserdruckes ansgebrochcn sind. Kurz vor VH Uhr stand das Wasser n n r n 0 ch zwei Zentimeter unter dem Straßenniveau. Be reits zwei Stunden vorher waren die fflastandelabcr aus dem Tcrrassennscr zwischen Angnitus- und Earola-Brücke abgeichraubt worden. Tic Straßenbahnlinien !> und 25 werden über die Earola-Brücke, die 7 und die Bahn Postplatz—Mickten bis auf weiteres über die Marienbrücke geleitet. Der Eisgang wird wahrscheinlich bis spättndenAbcnd anhalten, da das Eis der Moldau erst heute vormittag 9 Uhr Leitmcritz klassierte .... Tie „Nachrichten über Hochwässer und Eissahrtcn der Elbe in Dresden" melden: Die aus Böhmen hier cingegan Knust und Wissenschaft. i* Wocheuspielplan der «önigl. Hoftheatcr. Opern haus. Sonntag: „Die Zaubcrflöte". Sarasrrv: Herr Bauer a. G. l7.t Montag: „Earmen". <7.j Dienstag: „Das Glöckchen des Eremiten". Bclamu: Herr Fleischer a. G. >^-8.) Mittwoch: „Fidelio". Rveco: Herr Bauer a. G. ff-8.t Donnerstag: „Bioletta". Germvitt: Herr Fleischer a. G. tV8.t Frcitgg: 5. Linsvnic-Konzcrt, Serie Z. t7.s Sonnabend: „Tristan und Isolde". sO.s Sonntag sll.s: ..Margarethe". s7.t Montag lta.s: „Eugen Oncgin". lV8.s - S ch a n s p i e l h a 11 s. Sonntag: Nachmittags '-2 Uhr: >. Bvltövorstellnng: „Lappho". Abends V8 Uhr: „Donna Tiana". Montag: „Ter Kaufmann von Bcnedig". t^8Z Tienstag: „Zahrmarlt in Pulsnitz". lV^.i Mittwoch: „Donna Diana". t'->8.s Donnerstag: Ans Allerhöchsten Befehl: „Die Berschwörnng des FieSto zu Genua" stt.s Freitag: „Die Liebe wacht". tbW.t Sonnabend: „Agnes Peruaner". t?.t Sonntag tll-t: „Die glücklichste Zeit". 1V8Z Montag „Donna Diana". tV^.s Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hoftheatcr. Die 5. Wiederholung des Lustspiels „Donna Diana" in der neuen dekorativen und kostnmlichen Ausstattung, mit Frau Bast«'- in der Titelrolle, Herrn Wiccke als Pcrin, Herrn Wcndt als Don Eäsar, geht morgen, Sonntag, den 7. Februar, außer Abonnement in Szene. Dag Rcjidenzthcatek ist in der vorteilhaften Lage, wesentliche Neuheiten ans dem Operettcnmarrt nicht tot hetzen zu müssen, sondern durch Rückgreisen auf alte Schätze dem Spielplan erwünschte Abwechslung zu bringen. Da sindet sich denn manches Stück, das wohl nicht das Schaum gold leichtfertiger moderner Technik hat. aber Werte be sitzt, die das Ohr eines musikalischen Menschen herzlich cr- ircucn. Zu diesen älteren wertvollen Stücken gehört auch ..Masco ttc" s„Tcr Glücksenael"», mit der Musik von Ed mo n d A 11 d r a n. Diese Musik ist es, die dem Werk einen Reiz verleibt, der es so bald nicht altern läßt. Der anmutige Fluß liebenswürdiger Melodien, die zierlich pikante Instrumentation, die an das Rokoko erinnernde echt französische Grazie sind cs, die diese Operette vor man chen banalen modernen Tagcserschcinungen auSzeichncn. Und sanglich sind die Weisen, einschmeichelnd übermütig und manchmal von süßer Innigkeit. Nicht so ganz hat sich das Textbuch gehalten, manche Scherze sind dvch recht faden scheinig. und dann hat das Buch Längen, um deren Aus merzung sich eine geschickte Hand verdient machen würde. Es könnte mit Vorteil für das Ganze ein Drittel des ge sprochenen Textes fallen, das Interesse des Publikums würde dann nicht zuweilen erlahmen, wie cs jetzt während einer mehr als dreistündigen Aufführung geschieht. Bon den Mitivirkenden traf Herr Friese als Fürst Lvrenzv den Stil des Werkes am besten, das Ossenbachiichc, die mit einer gewissen gutmütigen Laune gemischte Karikatur, gab er mit den Ausdriicksmitteln einer dezenten und doch sebr wirksamen Komik. Auch in Frau Kattner steckt die Gabe der Parodie, etwas weniger Derbheit, und ihre Prinzessin Fiamctta wäre eine Leistung aus einem Guß gewesen. Das Lied vom Orangutan sang sic sehr wirkungsvoll. Eigent lich ist eine fein entwickelte Gesangstunst Boranssetzung bei der Ausführung der Partien, die persönliche Wirkung allein tut's nicht. Frau Käte Hansen als Mascotte Bettina sah wohl sehr schön aus, ihres «Hcsanges wurde man erst bei dem Duett im letzten Akte froh, wo sie einige Pianostellen hübsch und mit zarter Empfindung brachte. Als Darstellerin zeigte sic viel Lebendigkeit. Herr Hellwig vergriff sich im Schafhirt Pippo insofern, als er ans dem munteren Naturburschen manchmal einen Tölpel machte. Die Stimme hat einen sympathischen Timbre. Die Herren Knaack nnd Bellmann führten ihre Rollen ange messen aus — der eine durch die derbe, ergötzliche Komil, der andere durch die Vorzüge seines tenoralen Baritons. Das wie immer gut besuchte Haus wurde durch die Vor züge dieses hübschen Werkes älterer Schule sichtlich in gute Stimmung versetzt. Iig. s* Dresdner Männergesangverein. Das am iireitag im Bereinsbaussaal« gegebene. „Große Konzert" brachte als Hauptwerk die Uraufführung der Ballade für Soli, Thor und Orchester „Der Gonger" von Kurt Strieglcr. dem jetzigen Dirigenten des Vereins. Dem Chorwerke liegt die Dichtung von Ewald Gerhard Seeliger zugrunde. Sic behandelt eine alte Nordseesage, nach welcher der Geist der vom Meere Verschlun genen den Hinterbliebenen erscheint, ein Wunder, das die Strandbewohner als „Gonger" bezeichnen. Ralf Olvers stürmt hinaus zur See. In der Ferne will er das Glück erjagen. Als Einsame läßt er Schön-Elsbe zurück. Alle kehren zur Heimat wieder, nur Ralf Olvers nicht, sein Schiff zerschellte und sank in die Ticscn. Das Jahr ist um. In grausiger Wetternachl er wartet Schön-Elsbe den Geliebten. Da tritt er zu mitternäch tiger Stunde herein mit schweren Tritten, triefend von Wasser und Tang, den Mund kalt wie Eis. mit wirrem Haar und ver störtem Blick. Nie will ihn die Getreue wieder von sich gehen lassen. Sie folgt ihm zum gespenstischen Schiffe durch Brandung und Watteneis — niemals sah man Schön-Elsbe wieder. Zu die scr Dichtung schrieb Kurt Striegler eine charakteristische Musik, reich an wirkungsvollen Tonmalereien und packenden Einzelheiten. Er ist ein gewandter Schildcrer des Sturmes, versteht geschickt zu gestalten und zu dramatischen Gipselpunktcn zu steigern, durch rbythmische Energie der Szene Leben gebend. Die Instrumentierung, bei der die Blechbläscrgruppe keines wegs zu kurz wegkommt, zeigt die kundige Haird. In der melo dischen Ersindiina erfüllt das Werk nicht die gehegten Erwar tungen. Es fehlt an ausgleichenden Gegensätzen zu dem mit Vorliebe akzentuierten Sturinesnöte». Längere Orchester Zwischenspiele festigen die Stimmung. Gewaltig türmen sich die Klangmassen gegen den Schluß hin auf: im stürmisch beweg tcn ffi bei hellglänzendem D-Dur laßt Strieglcr seine Schön Elsbc aus der Welt gehen. Das Werk, als Op. 3 bei Günther- Dresden erschienen, fand begeisterte Ausnahme. Die Sänger schar stand bei seiner Wiedergabe vor nicht leichten Aufgaben. Aus harmonischen Geschraubtheiten nnd einer zum Instrumen talen hin neigenden Behandlung der Singstiminkn ergeben sich Schwierigkeiten, die nur von erstklassigen Thören genommen werden können. Die hohe Leistungsfähigkeit des „Dresdner Mannergesangvereins" zeigte sich in vorteilhaftestem Lichte. Herr Opernsänger G. Flicke sang die Bariton-Soli mit klang- erbtstte» nur Vsvtseden Lockt, uvet Zvsstcltnnß vrcsäcn 1909