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Dvraben--Vlaü 66. Jahrgang. ^ 4tzg Frettag, 1. September 1S22 «e»dt-»fchrU: Auhrlchle, »r«»«». Senilprecher-Sammelnummer SS 241. Aue für riachlgesprSch,: 20011. Gegrvnde» ISS« D-zugs-Gebiihr "" S». ttpallla.» mm I>nU,3»U»«. l2.-^,u»»rl>ald Sach,.n, AamMen. Anzeigen-Preise. LA'L Dorauid«,adluns. 4tnr,Ipr»i» de, Doradmddlan.» W. I,M. «chrlfN.NunL und «aup>,«s<d!M»I>.ll»- »,ri«»str«d» SS/40. Druck u. Drrl., »,n VI«»sck ck »e>ch«r»I >n Dr»d«n. PoMckeck-Konlo 1068 Dr«,»»». Nachdruck nur m» drulllchrr vuellenanq-d, «.Dresdner N-chr.") rulöM,. — Ano«rlan,t« Schriftflick« werde» nicht auldewahrt. Der Höhepunkt der Pariser Verhandlungen. Bradbury und Dubais über die Aussichten. London, 81. Aug. Der Bericht der englischen Korre spondenten in Paris über die heute zu erwartende Entschei dung in der Moratorinmssrage lautet keineswegs sehr zuversichtlich. Bradbury erklärte dem Bericht deS »Daily Telegraph" zufolge am Schlüsse der gestrigen Er- «rternng: Wenn wir einen einstimmigen Beschlus, erzielen, so wird das Ergebnis für jedermann befriedigend lein Wenn jedoch eine Entscheidung durch Mehrheitsbeschluß zustande kommen sollte, so wird sie nicht befriedigend sein. Dnbois hat erklärt: Ich kann nicht sagen, das, unsere Eindrücke nach Auhvreu der Deutschen schlecht sind kW T. B.s Die Entschcidungssihung der Reparalionskommission. sEtgner DrabtbertLc der .DreSdn. N a L r i » l e n".> Paris 81. Aua. Die Sitzung der Nevarationö- kommission am Donnerstag vormittag dürste in der Haupt sache in der Darlegung des Planes Bradburns auSgcsiillt sein, der auf eine scharfe Kontrolle der deutschen Finanzen und des deutschen Wirtschaftslebens durch eine Kommission k-inauSläuft, ferner mit der Darlegung des Planes von Delacroix. Die Kommission wird zuerst ohne die deutschen Delegierten tagen, alsdann werden die deutschen Delegier ten zur Sitzung zu gelassen werden, und man wird ihnen auf ihre Vorschläge antworten. Die Be-eulung des 31. August. Paris, 31. August. St. Price schreibt im „Journal": Außer dem immerhin möglichen Fall, daß der 31. Angusr der Tag der Geprellten wird, mus, sein Datum unter die bedeutendsten in der Zeitspanne gestellt werden, die so »tele wichtige Stunden aufweist. Was heute entschieden ivird, ist etwas ganz anderes als die Annahme oder Ab lehnung des Moratoriums auf einige Monate. Es ist die Bestätigung des Bankrotts einer Methode, die man bis zum heutigen Tage in der Neparationssragc angewandt bat. und der Beginn eines neuen Zeitalters, in dem Frankreich die Direktiven anzngebcn für sich in Anspruch nimmt «nd i« dem sogar die Zukunft der Entente ans dem Spiele steht. Innere Schwierigkeiten in Frankreich? (Eigner Drahtbericht der „DreSdn. Nachrichten".» London. 31. Sing. In London zeigt sich eine zum mindestens optimistische Auffassung über die Bcrhandlungrn der Reparationskommission und man nimmt an. daß Frauk reich Rücksicht aus die Lage Deutschlands nehmen werde und ein Moratorium bewilligt. Die Londoner Blätter beurteilen die Lage dahin, das, man zurzeit nicht untersuchen solle, wer für die schwierigen Zuständc verantwortlich sei, sonder» w i c sie gebessert werden können. Diese Ueberzeugung bricht sich immer mehr Bahn auch in Frankreich. Aus der Haltung der französischen Presse ist dies jedoch nicht sest- zustellen. wenn auch einige Blätter in den letzten Tagen eine ruhigere Behandlung der Kernsragen, die sitr Dentschland zu regeln sind, verlangen. Die in Frankreich in Erscheinung tretenden inneren Schwierigkeiten werden in Eng land aufmerksam verfolgt, weil sie geeignet erscheinen, im Kabinett Hindernisse zu bereite». Die Taklik der französischen Reparations- deleglerlen. «Eigner Drahtbericht der „DreSdn. Nachricht« n".i Paris, 80. Aug. Tie Taktik der französischen Delega tion in der Rcparationskommission scheint daraus hinaiis- zulausen, den Mittelpunkt der Verhandlungen zu verschieben. Sic scheint nicht mehr die Frage be handeln zu wollen, ob Deutschland das Moratorium ge währt werden soll oder nicht, sondern zu prüfen, ob eine Verfehlung Deutschlands fcslgestellt werden kann. Ein der artiger Schachzug Iaht sich aus einer Anzahl von Artikeln in der französischen Morgcnpresse vvransschen, die von ge wöhnlich gut informierten Journalisten stammen. So schreibt z. B. Sauerwcin: Wenn der französische Delegierte DuboiS die Frage der Rcparationsangclcgenheit unter diesem Gesichtspunkt behandelt und wenn er erklärt, das, der schlechte Wille Deutschlands offensichtlich ist. da Deutsch land sich freiwillig in eine Lage gebracht hat, in der es nicht mehr zahlen kann, so daß man ihm das verlangte Moratorium verweigert, dann ist es möglich, dah sich ge wisse Delegierte auf seine Seite stellen werden. Seine Stimme zählt aber als Stimme deS Vorsitzenden doppelt und wenn sich ihm nur ein Delegierter zugesellt, dann wird das Moratorium nicht gewährt. Deutschland hat dann die Verantwortung für seine eigene Schuld zu tragen. Die im November in Brüssel stattsindendc Konferenz über das Reparationsproblem kann dann in völliger Klarheit eröffnet werden. Die Möglichkeiten -er Lösung -er Reparationskrise. . Berlin, 31. Aug. Aus einer der Reparationskommissivn nahestehenden Quelle erfährt der Pariser Korrespondent der „Voss. Ztg.", dah folgende Lösung als sehr wahrscheinlich an gesehen werden könne: Das deutscherseits verlangte Moratorium auf ein Jahr werde verweigert, dagegen erklärt man sich damit einver standen. dah die nächsten Raten an Belgien anstatt in bar inSchatzwcchseln gezahlt werden. Hierfür werden keine Garantien oder Pfänder verlangt. Potncars äuherte in Unterhaltungen, er werde auf energischem Vorgehen be stehen. Nach französischer Auffassung seien nach wie vor immer nur die beiden Möglichkeiten offen: Ablehnung des Moratoriums, worauf ein isoliertes Vorgehen Frankreichs erfolgen kann, oder eine Frist gewährung an Dentschland auf Grund der von PoincarS verlangten produktiven Pfänder. Bradburn äuherte sich nach Schluß der gestrigen Sitzung sehr skeptisch über die Aussichten einer Einigung. Von diplomatischer Seite ver lautet, der Beschluß der Reparationskommissivn stehe in die scm Augenblick bereits im wesentlichen fest. Er um fasse folgende drei Hauptpunkte: 1. Ablehnung des Moratoriums; 2. Anberaumung einer uenen Konferenz in einigen Monaten; 8. Aufforderung an Deutschland, in der Zwischenzeit die ihm anferiegten Zahlungen z» leisten. Tie T.-ll. meldet ans Paris: Die Bilanz deS gestrigen Tages scheint nach der in maßgebenden Kreisen herrschenden Meinung wenig günstig, und die Hoffnung ans eine Ver ständigung ist heule sowohl nach den offiziellen Besprechun gen in der Reparntionskommission, in der die deutschen De legierten allein gesprochen und die Alliierten geschwiegen haben, als auch nach den privaten Unterhandlungen zwischen den deutschen Vertretern und den Mitgliedern der Nepara- tivnSkommissiou gering. Endlich wird ans Paris ge ! meldet: Tie Agentur Radio glaubt zu wissen, dah das sran-> zösischc Kriegs- und das Finanzministerium gegenwärtig cin> P r v j c k t s ü r e i n c e t w a i g c B c s c tz u n g d c s R n h r - gcbietes prüfte». „Oeuvre" fügt der Meldung hinzu, dah die französische Negierung bereits offiziös bei der bel gischen Negierung ungefragt habe, welche Haltung sie einzu nehmen beabsichtige für den Fall, dah Frankreich militärische Sanktionen ergreife. Wilde Gerüchie. Paris, 30. August. Da offenbar die Ausführungen Schröders die französischen Kreise nicht befriedigt baden, bc ginnen wiederum sensationelle Gerüchte über die bevor stehende Besetzung des 'Ruhrgebiets in hiesigen journalisti schen und politischen Kreisen zu zirkulieren. In politischen französischen Kreise» erklärt man. dah die Aussührnngcn Schröders auf die französischen Delegierte» den denkbar schlechtesten Eindruck gemacht haben. Amerikanische Korre spondenten melden heute abend, dah alles vorbereitet sei, um binnen 21 Stunden eine Besetzung des Rnhr- gebietS vornehmen zu können. Allen diesen Gerüchte» gegenüber, die durch keine amtliche Nachricht bestätigt sind, ist natürlich größte Zurückhaltung am Platze. Aufruf Ditlas zur oberschlefischen Aulonomieabftlmmiiiig. tDrahtmelbu» g unsrer Berliner S ch ri s t I e t t u n g.) Oppeln. 30. Aug. Der Obcrpräsident von Ober schlesien Vitta hat aus Anlah der bevorstehenden Ab stimmung über dir eventuelle Autonomie Ober schlesiens einen Aufruf erlassen, in dem es heißt: Znm zweiten Male naht der Tag, an dem das Schicksal Oberschlesiens wiederum in Eure Hand gegeben ist. Das Genfer Diktat hat unser Heimatland zerrissen und will kürlich in zwei Teile getrennt. Durch deutschen Fleiß und deutsche Arbeit, durch deutschen Geist und deutsche Tattrast erschlossene Gebiete sind entgegen dem klar ausgesprochenen Willen ihrer Bevölkerung Polen angegltcdert worden. Der verbliebene Rest unseres heutigen Obcrschlcfiens ist von allen Seiten aufs schwerste bedroht und gefährdet. Die landfremden Polen suchen in unersättlicher Gier auf jede Art und Weise auch dieses Gebiet zu erringen. Da muh es unsere ernste Sorge sein, dem cntgegenzutreten, um Obcr- schlesien für die Dauer bet Deutschland zu erhalten. Wir allein sind aber dazu nicht mehr stark genug. So müssen wir Hilfe und Beistand tm ganzen deutschen Vater land suchen. In der Notlage, in der wir uns befinden, kann am nächsten Sonntag unsere Parole nicht anders lauten: Wir wollen als treue Deutsche und treue Obcrschlcsier engsten Anschluß suchen an unser deutsches Vaterland. Wir wolle« «ine selbständige Provinz im Verbände des deutschen Staates bleiben. Möge die rechte Erkenntnis der «ns drohenden Gefahr, möge die Erkenntnis der einzigen Möglichkeit, dieser Gefahr durch engste Anlehnung an de« große« preußische» Staat entgegcnzntreten, Euch alle be herrschen und so der Welt erneut beweisen: Die deutsch« Treu, sie lebt tu Oberschlesie« «ehr de«« t-t Prolesl gegen die polnischen Srenzsorderungen. Benthcn, 30. August. Der Vorstand der Ortsgruppe Zabrcze der oberschlefischen Zentrumspartei richtete einen Protest an die Grenzkommisston, in dem u. a. gesagt wird: Wir erwarten von der Grenzkommtssion, dah die letzten wahnsinnigen polnischen Forderungen mit derselben Entschiedenheit zurückgewiesen werden, wie sie von der überwiegenden deutschen Bevölkerung zuritck- gcwicscn wurden. Wir fordern namens der von den Polen betrogenen Oberschlesier die Rückgabe der Gemeinden Sin da. K unzendorf, Paulsdorf. Makoschau und B i e l s ch o w i h. weil die dortige Bevölkerung ge zwungen ist, die notwendigen Lebensmittel, Bedarfsgegen stände ulm. von Deutschland zu beziehen, und weil sic außer dem zum grüßten Teil jenseits der bestehenden Demar kationslinie ihre bebauten Felder besitzt. Nachdem nun die Polen infolge ihrer letzten Grenzabänderungssordcrungen vcrtragsbrüchig geworden sind, verlangen wir im Namen von mehr als zwei Dritteln der gesamten Bevölkerung OberschlcsicnS die restlose Erfüllung unserer Forderungen. Die griechische Niederlage. Paris, öl. Aug. Havaö veröffentlicht ei« Telegramm aus Adana. wonach die Türken die Stadt Eskischehir nach erbittertem Kampfe mit Kavallerie besetzt haben. Rach einer Meldung a«S Angora soll die griechische Division, die Afiun-Karahisiar besetzt hatte, fast völlig vernichtet sein. Die Türken haben Sinau besetzt und sind bereits 70 Kilometer westlich von Afinn-Sarahissar angelaugt. Die griechische Front ist an drei Punkten durchbrochen. vollsr (ämliieii): 17LS Vorkriegsschul-en und Liquidalionsfchaden. Von Dr. B. D e e r m a n n - Köln, M. d. R. lZentr). Auf Grund des 8 296 des Versailler Friedensdiktates werden durch ein sogenanntes Clearingverfahren die Vor kriegsschulden der deutschen und der feindlichen Staats angehörigen von Staat zu Staat ausgeglichen. Nach 8 297 hat Deutschland entweder in Natur, wenn dies verlangt wirb und möglich ist, oder durch Entschädigung zum vollen Wert Beschlagnahme- und Liquidativnöschüden, die An gehörigen feindlicher Staaten durch deutsche oder verbündete Maßnahmen entstanden sind, zu ersetzen. Gleichzeitig werden die Erlöse aus der Liquidation deutschen Vermögens aus feindlichem Boden bzw. das deutsche sequestrierte Eigentum so lange den feindlichen Staaten zur beliebigen Verfügung überlassen, als nicht alle Lasten Deutschlands aus den Frtedensdiktaten überhaupt und dem Ausgleichsverfahren tm besonderen getilgt sind. Das deutsche Privateigentum ist damit nach barbarischem Brauch des Altertums als Kriegsbeute rveggenommcn worden. Da durch ist aber ein sehr gefährlicher Präzedenzfall geschaffen, der besonders für Händler- und Kvlvnialstaaten mit aus geprägtem Sinn für individualistische Gesellschaftsformen und Privateigentum verderblich werden kann, innerpolitisch wie außenpolitisch. Deshalb bemüht sich auch England seit 1920, Aus gleichsverfahren und Liquidationen so erträglich zu ge stalten, wie seine Interessen ohne Einbuße eS erlauben. Der Bericht, der zu dem Zweck unter Lord Justier Manger schon 1920 ernannten Kommission sucht zunächst durch dialektische Wendungen nachzuweisen, dah England nicht Privateigentum konfisziert, sondern cs nur in Pfand ge nommen habe zur Deckung der englischen Privatsvrde- rungen lwas nicht ganz den Tatsachen entspricht). England sei nicht schuld daran, wenn so viele Reichsdeutsche, deren Vermögen es während des Krieges mit Beschlag beleg! habe, jetzt so erbärmlich elend daran seien, sondern das mangelhafte deutsche Entschädigungsuersahren. Tatsächlich läßt dieses auch sehr zu wünschen übrig. Einmal ist es bis jetzt verzögert morden. Dann haben in den bisherigen Richtlinien und Gesetzentwürfen nicht die Gerechtigkeit nnd die notwendige Rücksicht ans die geschädigten Mittelständlcr, die große Masse der Geschädigten, obgewaltet. Auch ist nicht annähernd genügend zwischen geschädigten JnlandSdentschen einerseits und internierten oder verdrängten Anslands- und Greuzdeutschcn anderseits unterschiede» wurden. Die crsteren sind nur durch den Verlust eines Teiles ihres Ge schäfts und Vermögens geschädigt und haben in der stieget den Verlust bereits ausglcichen können. Für sie ist die tm Ncichsentlasinngsgesetzentwurs vorgesehene Entschädigung einigermnhen tragbar, wenn auch rechtlich unzureichend. Es muh aber dagegen energisch Einspruch erhoben wer de», das, die aus den abgetretene» Gebieten Verdrängte» für die Liquidierung ihres Eigentums seitens der Feinde zugunsten der Zaliliingsvcrvflichtnugen des Reiches von diesem mir den sünssachcn Friedenswert beute als Gegen leistung erhalten sollen, die Kolonial und Ausländsdeut schen bestenfalls nur das Sieben- bis Nenm'ache. Damit ist ein Wiederaufbau im Nuslande nicht möglich, da die Marl brausten keinen Pfennig mehr gilt. Anderseits be günstigt der Entwurf die Jnlandsdentschen, welche Schulden ans Ausland haben, in der Regel ganz ungebührlich. Tenn diese sollen in Zukunft nur den zweifachen Fricdenswert ihrer Schulden dem Reich ersetzen, das diese Schulden zum GoldkurS über die zwischenstaatliche AusglcichssleUr dem ehemals feindlichen Privatgläubiger bezahlt. Sollten diese Privatschuldner, meist doch mit dem Ausland wieder in wirtschaftlichem Verkehr stehende Firmen, nickst aus ihrem Kriegs- und Nachlriegsvalntagewinn mehr zahle» können als 10 Mk. für 1 englisches Pfund, daS sic englischen Unter nchmcrn aus der Vorkriegszeit schulden?! Tic englischen Gläubiger sind nach offiziellen englischen Verlautbarungen mehr als genügend dnrch deutsche Pfänder gesichert. Diese werden schon in gewissem, kleinem Um fange freigcgeben. Der oben erwähnte Ausschuß empfiehlt, dabei zunächst die in England geborenen Exfeinde z» berück sichtigen, die durch Heirat ihre britische Staatsangehörigkeit verloren haben, dann die in England gebliebenen oder dort hin zurückgekehrten Exfeinde, danach diesenigen. deren Ver mögen lbis zu 2000 Pfunds in England verdient oder er spart wurde. Der Ausschuß meldet auch die bemerkens werte Tatsache, daß die Beschlagnahme und Liquidierung privaten Eigentums und die idaraus sich ergebendes Not läge der Betroffenen Englands internationales HandclS- anschen geschädigt habe. Er schiebt freilich die Schuld an dem Ausgleichs- und Entschädigungsclcnd unberechtigt allein den deutschen Regierungsmaßnahmen zu. ihrer ver fehlten Ausgleichs- und Entschädigungspolitik und ihrer Weigerung, gemäß der englischen Auslegung des verjährt gen Vertrages jeden Monat 2 Millionen Pfund Sterling an die englische Ansgleichsstellc zugunsten der englischen Gläubiger zu zahlen. Deutschland zahlt diese nur in den Monaten, in denen Deutschland im Clearing passiv ist. Sehr berechtigt sind dann folgende Empfehlungen des Aus schusses: Es sei bei einer etwaigen künftige» Acnderung deS Friedcnsvcrtragcs empfehlenswert, „daß die Verpflichtung der Regierungen, ihren cnteigneten Staatsangehörigen vollen Schadenersatz zu leisten, in niel bestimmterer Form ansgedrückt würde als augenblicklich in 8 9 des An hanges zu Artikel 296 und im Absatz i des Artikels 297". Es habe sich herausgestellt, daß England ebenso sehr wie die betroffenen Angehörigen der früher feindlichen Länder daran interessiert ist, daß mindestens eine vernünftigerweise ausreichende Entschädigung von diesen Ländern gezahlt wird. lEnglandö HandelSintcreffe an den Nnslaiidsdciit- schcn und sein Ruf verlangen dies.i „Es mag sogar im Interesse Englands liegen, diese Regierungen an diese Pflicht zu binden, selbst um den Preis, daß sie von anderen Verpflichtungen, durch welche sie ebenfalls gebunden sind, be freit werden." Im ganzen wird das nun einmal gcqebcnc Clearing verfahren in England viel gerechter als In Frankreich gc- handhabt. Freilich macht das Kompcnsationsvcrsahrcn für In Deutschland erlittene Liquidationsschädcn nach Art. 296/ große Schwierigkeiten Jedoch hat da» Kchiedsspruchver-