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Gr<chet»t lüg»» ftü» Uhr Le»»cü«> «>» «rvedtn.» JohaauiSgast« U. llvrrchßnwe» der Nedmtti» Vormittags 1«»—11 Sbr RachnnttagS 4—« Uhr der fttr die nüch,r> Nummer besttmmlm 1e au Gockkutagm dir r Nachmittags, cm Souu- and Festtagen trü-bia '/.S lltzr r» dm FUKie, fit r»i Looadmr: Ott» Klemm. UrnverfitädSstr. 22. Kout« Lösche, «atbarwenstr. i8.v UUr dis '/^ Udr. Tageblalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handrls- md GeschästSvrckthr. W 288. Dienstag den 16. October 1877. Auflage 15,250. tO'nu5«riU«prk1, «erteil 4'/,Rk. incl Briaqerlod» i Ml. vurch d,r Post biogen ü Alt. Jede mqelue Nummer »o P» VelstVrempl« io Pf Äkdührm für Ertrabeilagm oh« Posttx'brderung Mt mit Pofweflkderuug 45 Mt Zcherat» 4gesp. vourgemSz. 2» Pi. »r-ßrre Äbriflen laut unsrer» Preisverzeichnis — Labeüans»»r Satz nach höherem Tarif. Leclamrn »»trr d. Nrb«ltoil«>ttch die Spaltzeüe «0 Pf. Inserate find stttS aa d.EepeVtt», zu senden — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pr»«oiui>«rmu1» oder durch Postvorschust 71 Jahrgang. Bekanntmachung. Nachdem die Erörterung derje»igeu Anträge »nd Einsprüche, welch« bei dem Unterzeichneten Ldmmtfiar in Bezug ans den für Berichtigung der Parth« zwischen Scböneseld und Leipzig ausae- stellten Pia» angebracht worden find, stattgesundm hat, werden die Betherligtm andnrch in Ge. miifiheit de« Z 5 de» Gesetze« vom 15 Augnst 185L »od § 15 der daz» gehörigen Aussührnogs- Verordnung geladen, behufs Keuntntßnahme von de» Ergebnisse der bezüglichen Erörterungen »nd weiterer Verhandlung HeettMO. de» 8. R»*e»her tz. A, DoroittagS 18 Uhr im Verven Saale der Königlichen Krekähauptmavuschaft hier vor dem Unterzeichneten sich eioz«fiuden. Leipzig, den 15 Octdber 1877. Dar KöttlOltäße So»»istar sär Beeichttg«»« dar Part he zwtsche» Leipzig a»h Schönefelb. Negternngdratd vr. Fischer. Bekanntmachung. Der Fleischer Herr 8»«iS Friedrich» Rothe hier beabsichtigt in de« am Ranstädter Stein- Wege mrter Rr. «S gelegenen Grnndsiücke, Nr 2081 de« Fl»rb»ch« »nd Fol 12SS de« Grund- »nd Hhpothekeabuch« für die Stadt Leipzig. ei»e Sehlächterei für Kleinvieh z» errichten. Wir bringen diese« Unternehmen hiermit szur öffentlichen Keautuiß mH der Aufforderung, etwaige Einwendungen dagegen, welch« nicht a»f prioatrechtlichen Titeln ber»heu, bei deren Berlnst binnen 14 Tagen »nd längsten« am 88 Oetmver 1877 bei »n« avzubr'mgen. Einwendungen, welche a»f besonderen privrtrechtlichen Titeln bcrrhen, sind, ohne daß von der Erledigung derselben die Genehmigung der Anlage abhängig gemacht werden wird, znr richterlichen Entscheidung z» verweisen. Leipzig, am 18 Oclober 1877 Der Rath der Stadt Leipzig vr. Georgi. Reichel Wege» Reinig»ng bleiben die ExpeditionSlocale de« Standesamtes DoaaerStag, de» 18. »nd PeottMU, -e» 18. h. M von Mittag« 12 Uhr an geschloffen. Leipzig, den >5. October 1877 Da« K. S. Sta»de-a»t. Direktor Juli»« Burckhardt. ^erLtlieker Dexirks verein 6er 8ta<1t I^elpxi^. SttLMMU Vionvtug, äou 1«. Oetodor 1877, ädenäs 8 vkr, im 8a»Is äer ^ltsn Vfaags ^«Uw»we4w»»U. I We»eI»4ttIK«Iv« avä Wvvlolrt llkvr rtsn R«v»tes»8. 11. vorutdanp äsr v»e14mUU«m Tugmorännng kür ckls I^Le»»urv»»»»»»»a1»»U Sei 111 KtwsKsiU« kür äio ZLvvl»- (klsdainmsnlLloväor, Lrrtl vanämaomekna», OvllsotUedicoll Ser klsvarveraanualaag ä V -blvS -Ooll.) IV. Memvrmtrl einer VoratwweL«». 11». Bekanntmachung. In Gemäßheit der Kirchenvorstand-ordaung hat die Hälfte der Kirchmvorstcmbsmttglieder unserer Parocht« demnächst auSznscheidm, »ad hat eine Sr-ä»z«»gSwahl durch die Kirche»- gemeinde stattzufiadev. Stimmberechtigt z» solcher Wahl find alle selbstständigen Männer evangelisch-lutherischen Be kenntnisse«. welche da« 25. Leben«jahr erfüllt haben, verhetrathet oder nicht, mit »»«nähme solcher, die durch Verachtung de« Worte« Gotte« oder »«ehrbaren Lebenswandel öffentliche«, durch nachhal tige Befferuug nicht wieder gehobene« Aergerniß gegeben haben, oder von de» Stimmrechte bei den Wahlen der politischen Gemeinde ansgeschloffen sind. Wer von seine» Stimmrechte Gebrauch machen will, hat aber vorerst sich «»immUltze» Solche Anmeldungen können ebensowohl schriftlich als »-»-ltch gemacht werden. Die Anmeldungen zu der bevorstehenden Ergänzungswahl werden »»» M»»tag de« IS. ht« So»«ahe»h de« 88. «. M»»taa de» 8». »fs. M»»»1« »»» 8—11 Uhr B»r«ttta«S »»d »»» 8-4 Uhr Rach«ttt«MS in der Sakristei der Lhoaeasktrche angenommen. Schriftliche Anmeldungen, bei welchen genau anzngebeo find 1) Bor- und Zuname, 2)Sta»d, Gewerbe ». f. w , 8) Geburtstag und Äahr, 4) Wohnung, werden vom 15 bi« 22 ds«. Mt«, z» jeder Tagetflimde vom Pfarramt zu St. Thomä angeuo«»en. Noch bemerken wir, daß zu der Th»ma«kirche folgende Straßen und Plätze der Stadt «tuge- pfarrt sind: Alexanderstraße, Alter LmtShof, Kleine Bnrggafle, Burgstraße, Tentral-, Eolonnadev-, David-, Dorotheen-, Elster-, Ecdmann«-. Harkort-, Hauptmannstraße, Kleine Gaffe, Kloster gaffe, Königsplatz, Markt, Marschaer-, Mendel«fohnstraße, Moritz-, Moschelesstraße. Mkhl- aaffe. Münzgafle, Obstmartt, Peter-kirchhof, Petersstetnweg. PeterSstraße, Plagwitzer Straße. An der Pleiße. Pleißenburg, Pleißengaffe, Preußergäßchen, Promevadeastraße, Roß platz Rr. l—11, Rndolphstraße, Schillerstraße, Schloßgaffe, Schreberstraße, Schröter» aäßcheo, Schulstraße. Sebastian Bach-Straße, Sporergäßchen, Sternwartenstraße, Thomas kirchhof, Thomasgäßchen, Turnerstraße Ulrichsgaffe, An der Wasserkunst, Weftstraße, Wiesenstraße, Wivdmühleogaffe, Wiadmühlenstraße 1—15 »ad 28—51, Ztmmerstraße. Wir fordern hiermit die evangelisch-lutherischen Einwohner der hiermit bezeichnet»! Stadtthelle auf, sich innerhalb genannter Frist, »nd spätesten« bi« mit de« 22. Oclober anmelden z» wolle», und ersuchen dieselben um zahlreiche Ansübung diese- sür die Selbstverwaltung der evaugSlifch- lutherischen Kirchengemeinde belangreichen Rechte«. Leipzig, am 1l. October 1877. Der Ktrche»v»rRa»d z» St. rh»«ä- v Lechler Bekanntmachung. Die Universttüls-Bibltothe! ist während de« Wintersemester« Dienstag und Freitag Nachmittag« von 2—4 Uhr, an den übrige» Tag« früh do« 11—1 Uhr (da« Lesezimmer früh von 10—1 Uhr) geöffnet. Leipzig, den 15. October 1877. Dt« Dtreettm» der V«iperfitat«hthli»thek. Vr Krehl Leipzig, 15. October. Gestern find in Frankreich die Würfel ge fall«. Der Wahlkampf, auf dessen AuSgang alle Welt mit Spannung wartete, ist entschieden Lin endgültige« Resultat liegt noch nicht vor; doch läßt sich dasselbe a»I dm Nachricht«, die bisher etnaelanfm find, annähernd errathen. Die Depeschen lant«: Pari«, 1L. October früh 8 Uhr «t« jetzt sl»d 1S8 Wahle» bekanat, da»»» fi»d 187 Rep»blika»er, 47 Go«- servative, 4 Stichwahlen werde» erfor derlich fet» U»ter de» 187 R-V«blt- ka»«r» K»d 188, die r» de» S83 der 8t»ke» der »»fgelSste» K«»«er, »»rer de» 47 So»fer»«tt»e» 87, die z» de» 148 der Rechte« der »»fgelöfte« Raar oer gehörte«. F»»rto« t« wieder- gewählt «tt 4888 Stiar»»»» Majorität. I» Ajaccto siegt« Haatzoa»» gege» Zeraoe Rapoleo» »tt 4888 Sti»»e» Majorität. Pari^, 1» ivetode», früh S Uhr. R»«»ehr fi«d 884 Wahle» heka»«t, da»o» «81 Rep»hltka»«r «»h 71 Sa«, servattve »»d 4 Stichwahl«». Bisher verlor«» die Rep«hltka»«r 84 Wahl, ^e a» bte L»«fe,»att»e», letztere 18 Wahlfltz« a» tzt« Rep»dlika»er. PartS, 14. October DaS Sei»«- Departe»e»r wählt« a>« »o« de» Re- p»hltka»er» aafaeslelte» Sa»btdate», a»Sge»ow«e» der achte Wahlbeztek, wo «tt 8488 gege» S8L1 Sttarare» Loachacd ««wählt warde. D«»fert er- hielt 8884, Roasset S888, «revy 18,87«, Daaat» 48ä8, Ltrar» 8881, IaeowP7«78 StUaare». «relatz warde «tt »8,888 gege» 8871 S«t»»e«, Welche aas pertchteb,»« Saadtbate» siele«, gewählt; Lo«charh'S Seg»«ca»- dtdat t» 8. Wahlbezirk de la Gorge erhielt 4841Stt»»,a Bo» de» tibrigea Gewählte» erhielte» Sorrtagrel, Mll«»- rargö, Brtsso», Barobet, Serwat«- Saff« oh»< «rheblche» Wahlkawpf dt« Majorität. Diese Nachrichten find hocherfreulich Sie lasten die Republikaner in eine« bedeutenden Borsprung erscheinen und stell« einen glänzenden Steg derselben über die frethett«- »nd frtedenS- feindlichen Anschläge der klerikalen Mae-Mahonifiea in Aussicht Wir müssen uns für h«te «tt dieser Andeutung begufige» und eine eingehendere Betrachtung di« zu de» Augenblick« vertagen, in welchem diqer Steg als etue vollendete und un- zwkisklhafte Thatsache vor >n« stehe» wird. Die« wird hoffentlich schon morgen der Fall fein Z» den mancherlei curiosen Widersprüchen, in denen sich unsere Fortschrittspartei bewegt, gehört auch der, daß sie häufig mit einem gewissen Pathos da- Prädicat der RcichSfreundlichkeit in Anspruch nimmt, während sie doch Nicht« thut, um e« zu verdienen, jr sogar gern »tt den a»«- aesprochenen Feinden de« Reiche« liebäugelt, seine Freuvde aber kräftigst tu den Stand zieht. Äm vorigen Winter hat nach einer Mttthetlung, die »n« damals zngivg, einer der fortschrittlichen Führer, Herr Adv. Krancke, in offener Versamm lung seine Bereitschaft erklärt, in politischer Be ziehung mit den Socialdemokraten Hand in Hand r» gehen. Herr Ldv Krancke hat bisher Nicht Gelegenheit genommen, jene so überan« reichSfrenndliche Erklärnna von sich abzuwetsen oder zu widerrnfea; er ist nach wie vor Führer der Partei, die ihren Spr«her nicht corrigrrt hat, also wohl mit tbm einverstanden ist. Jede« Feuer will ab« seine Nahrung haben, nnd damit da« F«er der fortschrittlich - focialtstischen Liebe nicht erkalte, hat nun anch ein anderer „Führer", Herr Kindel, in einer dieser Tage abgehaltenen ver- sammluua den Gocialisteu Herz und Hand äuge- »Dt«. Herr Findel legt« der Versammlung (die übrig«« in den weiten Räumen der „Gam- brinushalle" tagte) einig« Thesen vor, in denen e, hieß: Die Juitiatiue zu einer Bereiniguug oder BerstLu- diaun, muß von der natioualltberalm Partei <m4- gehen als von der stärkeren und s. Z. von der Fort schrittspartei abgefaüeaeu (,iel), soll anders di« Bürg- schaft einer tuverea Umkehr (««!) gegeben sein. Neun ein Zusammengehen aller wahrhaft Liberalen, d. t. der sür die Wahrung der vollSrechtr. für Herbei führung der Rechtsstaat« and sür humane »«staltuug der socialen verhättuiH«, wie sür die moderne Welt- auschauoug Kämpfen»«» nicht erzielt «Kd, muß die deutsch« Korifchrtttspartet bei künftigen Wahlen sich mit der sacialdtmokratifche« Partei behus« geaeuseittger Unterstützung uud gemeiusamer vakä«psvagaller reactto- näre« Element« verständigen Herr Kindel ließ über feine Thesen nicht ab stimmen; bekämpft aber wurden sie unseres Wissen« auch nicht, und da der Herr Thesenmacher znaleich Vorsitzender der Versammlung war, so läßt sich wohl auuehmeo, daß diese gegen den An- halt der Thesen Nicht« einzuwenden hatte. So »eit also, ihr Herren, ist e« mit euch gekommen. In öffentlicher Versammlung, ganz »ugenirl, ohne Widerspruch von Seiten eurer Genoffen z» finden, sprecht ihr von einem Vüvduiß der Fortschritt«. Partei mit der Socialdemokratie, mit einer Partei, die ehrlich heranssagt. daß sie da« Reich haßt, daß s« e« zertrümmern will, daß Ke ihm wie aller Nationalität unversöhnlichen Krieg geschworen. Und deunoch seid ihr erstaunt, verletzt, empört, wenn man eure Reich«freundlichkett anzweiselt. Wo ihr nur könnt, bekrittelt ihr da« Reich, kehrt ihr mit gallige» Spott fein« Kehler heraus ; ein freundliche« Wort Über da« Reich, et» Wort de« Danke«, der Zufriedenheit, der Aufmunterung hat «an nie von euch Schwarzmaleru gehört Und dennoch wollt ihr Reichsfreund« fein ? „Erkläret mir, Graf Oeriudur, dies« Zwiespalt der Natur!" ÄagesHesMchMchK UeöerstM Leipzig, 15. October Die Absicht des Graf« Eulenburg, feinen Rücktritt zu nehmen, steht im engsten Zusammen hang« mit der noch tmmer nicht gehobenen Kanzlerkrtsi« vom letzten April. Man er innert sich, daß Fürst BiSmarck einer Anzahl feiner College« — und darunter in erster Reihe auch dem Grafen Eulenbnrg — privatim »nd aus dem Wege der Presse Mangel an Initiative uud Arbeitskraft, sowie an verständnißvolle« Eingehen ans seine wirthschaftlichen Ideen vorgeworfen hat. Jetzt, bei Gelegenbett der Vorberathung jener Vorlagen, welch« dem preußischen Landtage zu unterbreiten find, Platzen die Gegensätze in Bezug aus die Selbstverwaltungs-Gesetz« wieder auf ein- ander. Fürst Bismarck insbesondere bekämpft jede Borlage, welche den »ltramontaoeu und social- demokralischen Elementen den Anhalt bieten könnte, fich da« neue Selfgovernment nutzbar »« machen Graf Enleuburg mnßte den Wider- sprnch de« Fürsten Bismarck gegen etue noch Wetter gehend« Herabsetzung d» Eeufu« in der Städteordunng über sich ergehen lassen, verbarg aber setue Ueberzeuguug nicht, daß die alle Städteordnnngs-Vorlage ebensowenig wie die jetzt aÜ Nothbehels beschlossene Novelle zur Städteordunng de« Jahre« 1853 tu der preußi schen Kammer durchzudrücken fein werde. Iü>eu« fall« tränte er fich die daz« erforderliche Kraft nnd den daz, uöthigeu Einfluß nicht zu. Diese« Gefühl der Erkenntniß feine« geringen parlamen tarischen Eivflaffe« »nd dessen Migverhällniß zu der ihm augesonueneu Berttzetdtguog einer schwer lich volksthümlichen Vorlage hat denn wohl schließlich anch den RücktrittSgedauken znr Reife gebracht, der dadurch nicht tnsWankeu zu bringen war, daß der Reichskanzler, gewissermaßen als Eompensation für die konservativ« Städteord- uuugs-Novrlle, die Ansdrhunug der Kretsordnnng ans die westlichen Provinzen, allerdings »uter ge- wissen Veränderungen, aubot. Mit diesem An- gebot, welche« den Abschluß und Ansbau der Selbstverwaltungsgesetze in Sicht stellt, scheint sich Kürst Bismarck zu getrauen, ein Eom- pro miß in diesen Kragen mit der Lavdtaas- Mehrheit zu Stande zu »ringe» Deshalb soll denn anch die Novelle, welche io Ansficht steht, nicht nur bas in den Provinzen Preuße». Bran- deuburg, Pommer», Schlesien uud Sachsen gül tige Eompetenzgesetz. sondern auch da« Gesetz über die Organisation der Kreise und der Pro- vinzeu ergänzen stätigen. wird, ist bisherigen zen eine Die „Rordd Allg. Ztg" schreibt: „Die tn mehreren Blättern wtederkehrende Behauptung, daß die Berwaltnngsreform ftstirt sei, entspricht gruudfätzlich »nd thatsächltch nicht den im Staatsministert»« gefaßten Beschlüssen; im Gegentheil war unter allen Ministern, mit Ein schluß de« Fürsten Bismarck, volle« Einverständ» uiß darüber, daß die Reform ans dm bisherigen Gruudlagen Schritt vor Schritt fortzu- führen sei. Al« solcher Schritt ist di- beab- fichtiate Novelle zur Städteordnung entschieden auzusehen, da sie eben die Lnsdehunug der wefent- liehen Gruudlagen der Reform auf die Städte »m Zweck hat." Die „Post" schreibt: „Mehrere lätler haben »itgethettt, daß Fürst Bismarck keine-weg« die Sistirung der verwaltungsreforw. sondern nur ein vorsichtige« Vorgehen bei der- selben wolle. — Er sei nicht gegen die Ausdeh nung der Kreis« und Proviuzlalordnnng auf wettere Provinz«, jedoch mit der erforderlichen Modifikation, er sei aber für jetzt gegen den Er laß einer neuen SUidteorduuug. — Nach unserer Kenntuiß könne» wir diese Angaben nur be- Woran, wie wir glauben, gedacht zunächst bei der Uebertragnug der Reformgesetze auf wettere Provtu- Modifikation dieser Gesetze, welche dauu allgemet» Platz zu greifen hätte, also auch tu dm fmlf Provinze«, wo die Gesetze jetzt schon gellen. — Diese Modifikation wird hanptsächltch als etue Vereinfachung zu denken sein. — Uner- läßlich ist somit, daß man wenigsten« die Doppel- iustauz von BezirUrätheu uud Provtnzialrätheo beseitigt, daß «an die provinzielle Sckbstverwal- tuug auf die Etgeuthumsverwaltnna durch den ProvinzialauSschuß und die Provinztalversamm- llmg beschränkt, die Lheilnahme au dm Regie- rnogsftmcttoueu aber unr de» Bqirksräthm beläßt Wir erinnern daran, daß fLc die Be- fchränkung der provinziell« Organe aus die Ver- waltuug ihre« evmmnnalen Eigen thum« die Stimme v. Kvrckeubeck'« i« Herrenhaus« eivge. treten ist. Männer an« all« Partei« haben über die Verschwendung dm Kopf geschüttelt, «tt der »an au« verschiedenen unklaren Tendenzen heran« in der Provinztalorduuug die Selbstver- wallnngsorgaae übereinandergethtirmt hat. Der Hintergedanke des Herrn MigrSl »nd feiner Fleunde war die Auflöfnna de« preußischen Staat« t» große, bundesstaatlich «utoaome Provinzen, während Graf Enleuburg «tt „unverwüstlichem von »vor" die Unentbehrlichkeit der Regieruugs- vertheidtgte und dieselben rettete Wir ferner gesagt, die Steuerreform tte de» Ausbau der Selbstverwaltung vor an gehen müssen, darin liegt nicht da« Ver lang«, daß «an bas bisher Begonnene voll ständig eioretße und nach der Steuerreform wieder ganz von vor» ansavge. Allerdings aber ist nnsere Meinung, da- an etue neue allgemein«