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Dresdner Nachrichten : 28.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188101282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-01
- Tag 1881-01-28
-
Monat
1881-01
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.01.1881
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ll, 1<l, elstli. ^ »zeige, 'ilichk» erse icicibktt i> iM0 kts. j>» Ott in NIM »dl«. I, 'gescl'oi , des 1- UN.!. sanen, e» eil! Icke m lgkl^ »s. c egaler 8>PI»N- »n Vkl- thenlco. ctragc», 'sie >7, «U» isrr. 7 me von rii«, Ä«»sl«,c > öl,' die«. -0 E^»»,. °^!r- > Nth»Ui«ii LSiUS-I^NL bu>!«, k>-ai», Wie». Lk«»a,, isästl. V>k»'<>u. Kanyuit u. 1^. ^ I Miss« in «erlin, Lrip«« paintur«, grauyvrt a. L .li»n. - »««»«»«». in,»innNurl » M »urcaux d. »«nk". N»,»»,I^lii«,I»«lUer L <«. ln Paris. 2ütn>. Mü» Tageblatt für MM. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. 26. 5Ldrs«»8. »'»itraie «kr»«,' Nartiaiirat' ' i 81 «d»1 » Uhr »NS«»«»»'». ^.n„ia.I»t1«uia,«I»Ukr. 2» Si^ftadtn^' an WachrniaitN! »r. iilili-rsaff« i!r. 5 Si» Nimm, 4»ir. — Der 0i»2.« eii er einl»»li>te» Peli>z:iIero':e>!LPl!i5. Siriz-:«!-»! die 2iei!c SO Psgr. ilia« «»rum, iür d.» »»«» ta,i>« Sr'<I,e»ie» der 2„<!k«ie wirb Nttzi ,e,esen. Lit»»ii«t»r Lnnencc . Ä«!.»»,- »an uns 2Nbekünn«r»,i>s«irn: Penonen injeririn wn nma-- ' Pr«nu«»ra>>»>'A«8I>>>>«' a !8rie«mark«>i oder pi>'>->2»shlii«,- Ilcht Luden koiien I-, Pia». 0>'- > reale inr die Mor.i rz^ N oder nacheinem Aemoaedie ^e? - «lUe 20 Psge. -L-2« 8i I»Ivm«-tttr»nt4i; >7, >r viv-ä-vis ckvm liüuiirl. Kotrloss, «> tlngesangvn« uuit leetlo« 8tlokerel«n aut Oauövuu etc., leinene - lleokvn unit veokenetatre, »ovc iu Icünstloi mc l> uu8s;oii>l>rto, dt>I- (> gor eeklv Vorrelolinimgsn uut ttauslelnen /u ttvekoll, Lun ivttov. ItuiuliV rVU8NiiIl>. ll! licmlw .Vu-'ucül, j luspünl IM88»N«iS, H llituckttloliui II ule. lür Ilaiulart'vlt. Ni uru»»r tuan.kl. Ulilln.U! l'r> I»e. ly ! tzi liuvorisur. Kx^^S«Ä---->!^S^SjSrL-SL---SS:ss«2-2IS--?Ii^!L-L7>-LSS2^S!5?--:L7-S« j London. Englische Strelltruppen! 27 Todte und viele Verwundete. auö Prätorda tibcrfielcn und eroberten »ach > Todte und 5 Verwundete, einem lebhaften Geleckt ein Voernlager. Die Voern sloben und . K o n st a »ti » ovel. Die Botschaiterveihandluuge» sollen ließe» ihren Provlanl zurück. Der Verlust der Voern betragt!eist „ach dem Eintreffen Hatzielbö und Gdschens beginne». Dies iu «tun VVIP, liwiloustl»» iraeliun, !cu .juttani tioseui» >>Äd8e»a», s V. ü 20. Sü. NO, 7.'., lOO.^W. 1L5.1.70^175 Hi8 LtN» l't.. un.plivt.lt jj, U ^IkitttlltttU» 6 R. 8vtzHK, kr»ttl!tttttL6. >c^> der Verlust der Engländer I»er»t< n. t ruilugs, «la u 2!».. u IRi;n«KL l'ür Nom, j liULE.uuI ,li!8 t ri. I.i'.n /um t. ^litlo. 1! IsUiils ^ölitili. a ^ Wivnvr l'onsv mit (iviAvs; in t ^ktvu >un 0. t. verg. 8! rsl»8ilc n)u ltruttgi. !s! Psorle gab die otfjziclle Erklärung ab. daß sic nicht beabsichtige Erie.bcniand anzugreiic». Rr.' 28. «sittei'ullg dam 2». Januar: Baromeier naLOttar Vilsoid. Waliltrab- I«. s?ldds.« U.s 7dü Mill., icii aesier» u Mill. aeiallcn. Tl,ermo,ucldgr. II. Mkaum.: ü u K.. »tcdr. Lcmp. >0 » »., hüchsie Temp. 2>s, " K. Sitd-Osi.Wino. Wolkenlos. Aussichten für den 28. Januar: Allmählige Trübung, Frost, später leichte Niederschläge. Freitag, 28. Januar. giir die Monate Februar und März »»erde« Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex-edition, Martenstratze Nr. IS. zu I Mark »0 Pfa., sowie für auswiirtS bet den Postämtern zu I Mark 84 Psg. «ngenommeu. verantwortlicher Siedacleur sür PottttschkS I>r. Emil Bieres, in Drc d'n Gleichzeitig fanden gestern in Berlin zwei bedeutsame Ereignisse statt: der Antrag Windthorst'ü auf Straflosigkeit des Messelescns und des Eakramentspendens wurde nach zweitägiger Debatte abgelehnt und der neue LolkSwirthschaftsrath für das Königreich Preußen eröffnet. Wir stehen nicht an, das letztere Ereigniß für das bei Weitem wichtigere zu erklären. Zu einen, Frieden zwischen Staats- und Kirchengeivalt wird und muß es in Preußen über kurz oder lang doch kommen und dann tritt für einenTheil Deutsch lands wieder der Zustand ein, der aus Jahrzehnte langer Uebung bekannt war. Aber der Zusammentritt eines volkLwirthschaftlichen Senates begründet für ganz Deutschland eine bessere Zukunft des gesummten Erwerbs und WirthschastSlebcnü. Schon die persönliche Theilnohuie des Reichskanzlers an der Eröffnung bezeugt die Wich tigkeit, welche diesem VolkswirthschaftSrathe innewohnt. Derselbe Fürst Bismarck, der Moilatc lang sich den Verhandlungen des Reichstages und des preußischen Landtages, selbst den wichtigsten, sernhielt, der zu den Hof Festlichkeiten, selbst zu den Fainilien- ereigniffen im Hause der .nohenzollern. nicht erschien, tritt in die Mtte der Fabrikanten, BergiverkSbesitzer, Großkausleute, hohen Staatsbeamten, Handwerksmeister und Arbeiter, um bei dem Beginn ihres gemeinsamen Werkes gegenwärtig zu sein. Zwei Gegenstände werden den Volkswirthschaftsrath hauptsächlich beschäftigen: die Begründung neuer Innungen und das UnsaUversichcrunge-gesetz. Beides sind freilich nur Theile der künftigen "Neuordnung des ganzen Erwerbslebens der "Ration, aber sie sind unentbehrliche Grundsteine zu dein Reubaue. Sie sind, wie kaum etwas Anderes, geeignet, das ganze gewerbliche Leben, das nachgerade der Spielball des concurriren- den Handelskapitals geworden ist, wieder auf eigene Füße zu stellen. Speziell die Begründung neuer, dem Stande der modernen Ver- kehrSentwickelung angepaßter Innungen wird die Arbeit wieder zu Ehren bringen und den fleißigen Händen ihren Lohn sichern. Ohne feste Organisationen, die dabei doch zugleich der freien Bewegung zur Verwerkhung der Natmkräfte des Dampfes, der Elektricitüt, der Maschinentechnik und der großen Erfindungen des modernen Geistes den unentbehrlichen Raum gewähren, zerfällt und zerfließt unser soziales Leben immer mehr und mehr. Die Arbeit hat dann nicht mehr ihre Ehre und Freudigkeit, sondern erscheint nur als KnechtSdicnst. Die auf gewerblicher Grundlage ruhenden, mit sittlichem Geiste erfüllten Institutionen werden dazu mächtig Helsen, cä zu verhüten, daß ein Haufen von 5 - 1.00,000 Ausländern fast den gesammten Maaren und Geldhandcl in Deutschland ferner an sich reißt und sür undeutsche Eondcrzwecke ausbeutet. Deklamationen gegen die Ucbcr macht des JudenthumS dämmen diese nicht ein; ivir Deutsche sind cs vielmehr unseren, Vaterland«: und uns selbst schuldig, mit sittlichem Ernst und sachliche», Verständnis; die "Angelegenheit anzufassen. Durch Naisvnniren auf die Semiten wird die Frage nicht gelöst, sondern nur verfahren, der Hohn gar ist eine ganz verwerfliche Waffe; vorwärts kommt unser Volk nur, wenn cs sich selbst zu größerer gewerblicher Strebsamkeit und «geistiger Energie aufrafft, die guten Seiten des JudenthumS sich als Muster nimmt, z. B. seine Rührigkeit, und wenn es wieder Ordnung schafft in die gräulich verwilderte Zuchtlosigkeit der Handwerksoerhältnisse. Hand in Hand bannt hat zu gehen der Schutz der wirthschaftlich Schwachen vor der Ausbeutung der Wucherer, wie sie von dem Hosenhausirer bis zum Börsenfürsten hinauf schachern, Beschränkung des BörsenwescnS durch ein verbessertes Akticngesetz, eine vernünftige Behandlung der großen Staatsanleihen, eine die produktive Arbeit fördernde Gesetz gebung, Verlassen des Grundsatzes der unbeschränkten Haftbarkeit der Schulze-Delitzsch'schcn Spar- und Vorschußvereine, dafür Be gründung öffentlicher, leicht zugänglicher Krcditkassen für daS Hand werk und den Handel. Zu allen diesen Reformen werden wir im Laufe der nächsten Jahre zu kommen haben und die von dem preußischen VolkswirthschaftSrathe in Angriff genommene Errichtung genossen schaftlich-korporativer Verbände unserer Gewerbtreibenden (verjüngte Innungen) ist nur der erste Schritt auf dem Wege dazu. Der Prozeß gegen Parncll und die anderen Häupter der irischen Revolutionspartci hat mit deren vollständigem Siege und einer Niederlage derRegierung geendet, wie sie kaum schlimmer sein kann. Die Angeklagten verließen die Gerichtsbänke als schuldlos verfolgte Märtyrer. Parnell und Genossen hatten keinen anderen AuSgang erwartet. Gingen sie doch, ohne von den Behörden daran im Min desten gehindert zu werden aus dem Schwurgerichtssaale in Dublin, um im Parlamente zu London selbst als Ankläger derRegierung eine herausfordernde Sprache zu führen I Selbst die denkbarst gra- virenden Aussagen der Stenographen über hochverräterische Reden Parnell's in zahllosen Volksversammlungen erschienen der Dubliner Jury nicht als ausreichend, um zu einer Verurteilung zu gelangen. ES wird sich eben in Irland überhaupt keine Geschwornmbank finden, die es wagte, einen wegen hochverräterischer Umtriebe und Agrarvcrbrechen scheußlichster Art angeklagten Landsmann für schul dig zu befinden. Den vorwitzigen Geschworen würde ein sicherer Schuß hinter einer Hecke hervor für immer stumm machen. Der Terrorismus der Landliga in Irland hat die Macht der Königin Victoria Recht und Gesetz aufgehoben. Parncll, mit de», Mär tyrerscheine eines verfolgten Patrioten, ist der ungekrönte König der Smaragdinsel. Bei sich selbst aber ist John Bull einstweilen noch Herr im Hause. Der zähe Widerstand, welchen die irischen Ab geordneten im Unterhause zu London der Berathung des ersten Ge setzes über Verhängung von ZwangSmaßregeln entgegensetzten, wurde doch zuletzt zu Schanden an der noch zäheren bulldoggen- artigen Verbissenheit der englischen und schottischen Abgeordneten. ES ist wohl im englischen Parlamente noch nicht dagewesen, daß eine Sitzung volle geschlagene 22 Stunden währte und der einzige Streitpunkt, um den sich Alles drehte, war die Frage: welchen Ge genstand das Unterhaus vor allen Dingen berathcn sollte —- das Forstcr'sche Zwangsgesetz oder die Reform der irischen Pachtver hältnisse. Unzähligemale versuchte die irische Brigade die Vertagung der Sitzung herbeizusühren, das engelländische Heer wankte nicht und nun kann es an die Berathung der Zwangsbill «gehen, die ähn liche Scenen Hervorrufen wird. Es war die höchste Zeit, daß der russische General Skobeleff das Hauptbollwerk der Turkmenen, Geoktepe, erstürmte. Wieder holt haben die tapferen Vertheidigcr ihres häuslichen Heerdes mör derische "Ausfälle gemacht, um mit ihrer Uebermacht die russischen Belagerer aus ihren Werken zu werfen. Skobeleff suchte selbst einmal einen Waffenstillstand nach, um die Gefallenen zu beerdigen und er rühmt die durchaus ehrenhafte Kampsesweise der Turl- mene». Diese .raren etwa in Starte von 2ö,000 Man» in ihrer Lehmscstung cingeschlossen; Slobelcsf belagerte sie mit gegen 10/XX) Mann und ö2 Geschützen. In offener Fcldschlacht konnten jene tapferen Steppenreiler den modern bewaffneten Russen nicht die Stirn bieten ; sie versuchten öfters ihr Heil iu nächttichen "Ausfällen, bei denen ihnen die russischen Feuerwaffen weniger Schaden zufügen lounten. J»r Ernzellampsc mit der blanken Waffe standen sic den Russen nicht nach; ihre Uebcrznhl, hofften sic, würde die Belagerer erdrücken. Da das nicht gelang, so war der Fall Geoktepes unver meidlich. Skobeleff ist dadurch in den Besitz großer Vorrüthe, na mentlich anLebenSmittcln, gelangt und diese lann er sehr gebrauchen. Dell» die Schwäche des russischen Feldzuges bestand in der wcitcn Vorschiedung des Belagerungseorps viele Mellen weit in die Steppen hinein ; es kostete den Russen enorme Schwierigkeiten, ihr Corps mit Lebensmitteln und Munition zu versorgen; die Etappen und Wagenkolonnen zur Sicherung der rückwärtigen Verbindungen waren zum Theil den Turkmenen in die Hände gefallen. Man rechnet auf jeden Soldaten bei einer Expedition in die Achal-Teke- Steppe auch ein Kamecl zuin Transport von Lebensmitteln und Schießbedars. Die Expedition von etwa 10,000 Mann unter Skobeleff, die dritte der Russen, nachdem zwei frühere init Nieder lage durch die Turkmenen geendet, setzte sich daher erst nach monate langen Vorbereitungen nur dann in Bewegung, als sie einen Fuhr park von ebensoviel Kameelcn zusammen gebracht hatte. Durch Einnahmc von Geoktepe ist Skobeleff wieder zu Lebensmitteln und Munition gelangt. Doch gicbt das tapfere "Nomadcnvolk, das sich rühmt, in seiner baumlosen Steppe noch nie, weder unter dein Schatten eines Bauines noch eines Königs geruht zu haben, sein Vaterland noch nicht verloren. Es hat sich nach Menu gerettet; Skobeleff wird ihnen dahin folgen, um Herat zu erobern und von diesem Stützpunltc auch über Kandahar das britisch-indische Reich zu bedrohen. England empfindet infolge dieses Vordringens der Russen durch Ecnlralasien nach Ostindien seine Herrschaft daselbst äußerst gefährdet und hat sich daher entschlossen, die afghanische Provinz Kandahar nicht zu räumen. Der Kriegsruhm der "Russen wird seinen Einfluß auf die Völkerschaften Asiens umsoweniger ver fehlen, als England dort nur Niederlagen zu verzeichnen hat. Neueste Telegramme vrr ..Dresdner Naärr." v 27. Jan. Berlin. Daö Ab ge ordneten bei uS nimmt den An trag Wtndivorst in zweite Berathung. Die Conscrvativen baden eine nwtivirte Tagesordnung elugcbracht, t» welcher die Notb- wendigkeit der Beendigung tcS Culturkainpseö betont, der Antrag Windtborlt aber als eine neue Quelle von Verwickelungen zwischen Staat und Kirche erklärt wird. Abg. v. Hammer,lein tritt iür diesen Antrag el». DaöFrtcdenöbedilrfnlh IstaUgemcin; den starren Standpunkt des 1)r. Falk vertrete nur noch Bennigsen. Retchensprrger-Köln: In materieller Beziehung wird der Elicr und die Opierwilligkeit der glaubeiidtreuen Katholiken nicht crlabmcn; sie werden daö Letzte hingeben, wenn cö Ihr Seelenheil erfordert, v. Bennigsen wiederholt, daß die Wurzel des ktrchenpolltl'chen Streites ln der Feindschatt Rom« gegen daS evangelische deutsche Kallcrthum zu suchen sei. <W lderipruch). Ich sprach nicht von einer Feindschatt der deutschen Katholiken gegen das Kaiscrthum. Dazu würde ich mich nicht für berechtigt halten. Die römische Curie betrachte Deutschland nur alö Provinz, sür welche sle vcrbältnlßniäßig wenig Interesse hat, da diese Provinz zum großen Thell von Ketzern bewohnt ist. Die feindselige Stellung der Curie einem preußisch-evangelischen Kaiserthum gegenüber Ist kein Wunder, da dasselbe ein Hlnder- nlß gegen die Wiedererlangung der Herrscl'alt Roms Im Norden ist. Durch den weichlichen, schwächlichen Standpunkt, den v. Ham- cben gehörte oratorische Leistung gehört zu dem Stärksien, was während des Kulturkampfes geleistet worden Ist. Das pro testantische Gefühl lst bis zum Siedepunkt erhitzt worden. Die Rede war nicht an daS HauS. sondern an die Wählerschaft ge richtet. Ich weiß nicht, ob daS Werk den Meister loben wirb, aber baö weiß ich, wird der kvnsesslonelle Haß so lortgesührt.dann kann daS deutsche Reich nicht bestehen. 15 Millionen Katholiken werten sich daS ani die Dauer nicht gefallen lassen. Cie baden ble physische Gewalt, aber 15 Millionen vermögen auch etwas. Ich trage.jetzt keinen Anstand mehr, es auszusprcchen, daß der Kulturkamps aus die Schlacht bet Könlggrätz zurückvaitrt. Da« nach wurde die Maöke abgeworten. die man den Katholiken gegenüber zur Schau getragen. Man will uns unterdrücken, eher werben wir nnö vernichten lassen. Der Kaiser will die Minorität schützen und nimmt gewiß Anstoß an einer solchen Rede wie der dev Abg. v. Bennigsen, lllnrube.). VIcepräs. Stengel: Ich muß bitten, die Allerhöchste Person in hie Debatte nicht zu mischen. iBeisall, Widerspruch, Lärm.) vr. WIndtborst hält seine Aeußerungen unter groyer Uurube ausrecht. Vicepräsldent Stengel droht mit vem QrbnungSruse. l)r. Winbthorst säbrt fort: Ach habe vom Nattonalverein als von einem vagahondlren-! den Verein gesprochen, nicht aber von einem Verein von Vagabouten; worin soll also das von Bciwigic» behauptete Verletzende liegen? Wir sieben dem Kaiierlduni nicht ieind- sclig gegenüber, aber wenn cS n»S so entgegengestellt wird, wie dies Bennigsen getban bat, dann kann allerdings eine ieindsclige Siimmung geschaffen werten. Wir haben von Rom keine Anaeiiunge» zu erhalte» (Häncl: Na, »als. Ter Abge ordnete Hänel unterbricht mich mit unartlkulirten Töne». iHeiterkeik.i Ich wiederhole, wir empiangen von Rom keine poliiiscbcn Anweisungen. Der Papst hat die ireuntschastlichsten Gesinnungen sür Deutschland ausge sprochen. KatholiciSmnS und Protestantismus müsse» in gegenseitiger Achtung friedlich zuigmiiienwirkeii zur Bekämplung des Unglaubens. I» Irland ist es der Kirche schwer, die richtige Stellung cinzuuebme», den» cö seien kort mit der Feit bimmclschreiende Anstände erwachse» - mau hüte sich, durch falsche Politik i» Deutschland irländische Auslände zu schaffen - und doch bat der Papst in einer nicht inlßznverstebcntc» Kund gebung die Irländer zum Gehorsam aulgeiordert, obgleich die Königin Victoria nicht zum Kgthollciönuio übergetretc» ist. ES ist ein Unglück, daß inan uns immer Hintergebcmkcn zumutvel; wir solle» dem Slaate vertrauen, ia, warum will ma» unS nicht vertraue». Gestatte» Sle uns die Blesse zu höre» und die Sakramente zu nehme» »uh wir werde» tür de» Friede» und das Wohl tco Vaterlandes vctc». (Bravo.» Stöcker bedauert die Aeui,erring Winbthorst ü. daß die Wurzel des Kultur- kgiiipics bei Könlggrätz zu suche» sei. religiöse seien vo» poli- tück'e» Fragen jorgiam lern zu Hallen, von Bcunigie» vcr- trat den ProiestauteuvercniSitaiilpuukl und ilcht ziemlich ilolirt. E>» lriedliches Zuiaininenwlrke» zwischen beiden Kirchen ie! nur zu erreichen, wenn man in Rom die iciudiellge Stellung gegen den Protestantismus ausgedc, die sich z. B. bei Mischehen i» dem Einfluß kundgcbe, der von anderer Seile ausgeübt Wirt. Der Antrag Windtborlt lühre zu keinem bc»riedigcudeii »wciu» xivsurii. Hieraus wird die uwtivirle Tagesordnung der Konservative» c«b- gclchut, cbcmo in "Ilaiiiensabsiimmung der Antrag Windthorst S init 254 gegen 115 Stimmen abgelchnt. Für! c» Antrag Wiudt- horst'S stimmten außer dem Eentrum noch die ioltschrittllchen Abgeordneten v. Hcllderi. 1)o. Straßma»» uud Löwe-Berlin. Dann wurde daö Vieblcuchciigesctz dcralbcn. Berlin. Biömarck eröffnet de» VvIköwirlbschastSratb mit einer Ansprache, worin cö >l. A heißt: Sie sind berufen, ein einheitlichesEentralorganzu bilde», welches durch auSgleichendeS Zuiannncnwirfen die geniciiisanien und besonderen Interesse» von Handel, Gewerbe u. Lanbwirthschait durch seine Meinungsäußerung wahrzunebmen hat. Infolge Ihrer an den heiniathlicheii Herd gebundenen Thätigkclt könne» Sie nickt in gleichem Maße, alö die gelehrten Berulöstände, an der parlaiiienlartschen Thätig- kcit thelliichmc», wo sie in der Regel als Minderheit erscheinen, obschon sie die Mehrheit der Bevölkerung bilde». ES erscheint als Bcbürsniß. daß diejenige» an geeigneter Stelle zum Worte kommen, weiche die Wirkungen der Gesetze am meisten empfinde». Der preußische VolkSivlrtdschaitsratb ist der kürzeste Weg zur Herstellung einer entsprechenden Rcichsinstitiitio». Berlin. Dem gestrigen Parlaments Diner bei Bismarck wohnte Wilidthorst nicht bei. Nach dc> Taicl zeigte fick' der Kanzler sehr heiter und gesprächig. Er schic» einer Nachscffion dev Bundestags geneigt zu sei». Paris. Aus de», eben erschienenen Gelbbuch geht hervor, daß Frankreich daö Werk der Berliner Komcrcnz in der Haupt sache für sich bcaniprucht. Berliner Börse. Geiammtpbviiogiivmic recht freundlich. Zwar gewann die Kauilust keine besondere Ausdehnung, aber daö Angebot trat vollständig zurück. IcteniaUS war daö Geschält belcbtcr als seitvcr und die Koursc schlugen also auch eine steigende Richtung el». Die Ultimo- rcguliruug gebt glatt vo» statten, Geld ist flüssig und die Festig keit der Parlier Börse wirkt auch anregend, Kredit 2, Franzosen Lombarden 2f >, Bankverein l Prozent besser, Eisenbahnen durchweg lest; von öftere, waren wurden Dur-Bodcnb. bevor zugt. Prioritäten still. Deutsche Fonds mäßig belebt und irst; Russen sehr belebt und etwas anziehend, ebenso Ungar. Golt- rcnte. Für Banke» bekundete sich kein besonderes Interesse, doch zogen sie zum Theil Kleinigkeiten a». Bergwerke Nlll. aber fest. Auch Industrien waren im AUgciiielnen recht scsi. 8 rn u Isurt. 27. J>»m«», Abcild'-. Credit i!ü«p/,, «Slaal'-d.—. 0in«b»id. Ss>».. «icr «coole —Silber»«»« —- Pav»«r«»le -—. «alitier — . vr>«rr. «§>»- iciitc 7S.I2, Ilngai. «K»id»ule!»>«„ 7',ei!>iuijc>l —. 2. Orieni —. LM«. Wien, 27. Jaimar. Äbcnds. Eredit 2«2.!>«>. Liaaieb. i!7b,e>). vouiii. >«N. Anylo-Aufti.B. >27.2». RaiwIconSdPr 9.II7. ibaUjtcr 212,20. Papicir. 72?:«». Vellen. «Soibrciuc 88.40. lliigar. GüN>rc,itc >c8.«0. Marluotc«« bS.II). — Pari«, 27. Januar. «Lchiuh.» Rcnlc 8».»7. Anleihe »20.12. JlaUcnei 87g7ä. Elaalöbahn b88,7ä. Lombarden 221,2ö. do. Prioritäle» 271. Eghplcr all. Lciieii, Goldrenie 70>i,. — Slciacnd. * Vor dem Polizeigericht der GuIldhall zu London erschien In diese» Tagen Fräulein Jane Catvhead, el» blüvcndeS Mäd chen von !>0 Jahre», unter der Anklage, sich im Zustande sinn loser Trunkenheit aus der Straße gezeigt, dort allerlei Willig begangen und sich den Polizisten, welche sie ablühreu wollten, thcitlich widersctzt zu haben. Die zarte Miß batte dabei einen solchen Kraltaulwand entwickelt, daß die Männer der Sicherheit sie binden uud In einein Karren aus daö Pollzeiamt sabrcn mußte», da eö nickt möglich war, sle ani andere Weile z» bän dige». Vor dem Richter war Fräulein Katzenkop» fw >>u»ct die deutsche Uebersetzung ihres Namenö) sehr kleinlaut und bat drin- gend, man inögc sie für dieses Mal nickt bestrafen, iic werke sich gewiß bessern Der Richter fragte hieran' de» Pollzciauwalt. ob die Angeklagte schon Vorbestrasungen erlitte» habe. Die Listen wurden nackgeschlagen und zur großen Heiterkeit tcö an- wesenben Publikums, an welcher auch die Gerlchlsverwiic» An- tbeil »abmcn. stellte eö sich heraus daß das Frauieln am be treffenden Tage gerade zum hundertste» Mal wegen Tllnilciihc't unv Straßenunlugö vor Gericht stand. I» Anbetracht dieses gewiß reckt merkwürdlgen Jubiläums veriltthelltc der Richter sie zu einem Monat Zwangsarbeit. Lokales und Sächsisches. - Der österreichische Gesandte Graf Wolkcnste, » ist ans seinen hiesigen Posten von 'Berlin zurückgekchrt. - In Veranlassung der 25,äbrige» Iubelicicr des Kgl. ConservatoriumS Übermächten am Mittwoch Morgen die Herren Oberbürgermeister Or. Ltübcl nub Hosrnth »Ackermann Herrn Holratb Pudor die Glückwünsche der Gemeinde und tbrillcii ihm zugleich mit, baß beite städtische Kollegien in Anerkennung der hervorragenden Leistungen des ^»stitutS von jetzt ab zu den zwei bis letzt mit jährlich i>uo Mark unterhaltenen Freistellen lür Stadtkinder noch drei weitere gleiche Freistellen crcirc» nub die jährliche städtische Subvention deshalb von <;oo ans i.'.oo Mark erhöben. - Seit Anfang dieser Woche sind b>er die Einschätzungs- Kommissionen zur Prüfung der Deklarationen der Einkorn« mrnste»crptlickt«gen ln Tbätigkelt
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