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i SrlmMiM' Tageblatt »Nd Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herr» .^?i mrk L5 »»- Einzelne Nrn. b Pf. m WoNenburg bei Herrn »rnst Rösche; t» Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirste«. i- ze- Fernsprecher Nr. v Sonnabend, den 16 Zuni L9Ü0 137 /) nd d» e!- »u cn ir- k- ter 9 hu 14 a- d- >t- che 12 Reich der zuverlässigste Beschützer und Beförderer d-S Friedens sein kann, ohne befürchten zu müssen, daß es bei den vorauSzuschendrn großen Verschiebungen in der Weltherrschaft irgendwie zurückgedrängt oder beeinträchtigt werden könnte. Die „Dr. N." bemerken in einer Besprechung deS Flottengesetzes: Wenn jetzt in amtlichen und halbamt lichen Kreisen die Zuversicht zur Schau getragen wird, daß die nachhaltige Begeisterung und das festgewurzelte Verständniß, das im deutschen Volke für die Nothwen. digkeit einer starken, unserer Weltmachtstellung und unserer Weltpolitik entsprechenden Flotte vorhanden ist, später auch die Vermehrung der Auslandsschiffe durchsetzen Helsen werden, so begreift man nicht recht, warum sich die Ver bündeten Regierungen und Allen voran Herr v. Tirpitz so leichten Herzens über die Vertagung dieser wichtigen Frage hinwcgsetzen und unter gänzlichem Verzicht auf alle ehedem selbstständigen Willensrichtungcn sowohl in Bezug auf den Umfang der Flottenverstärkung wie hin sichtlich der Kostendeckung dem Centrum vollständig über antworten konnten. Gerade jetzt, angesichts der revo lutionären Bewegung in China und der damit zusammen hängenden Gefahr, daß die chinesische Frage aufgcrollt werden kann, zeigt es sich, wie bedenklich es ist, daß die Lösung der Frage der Auslandkreuzer in'S Ungewisse verschoben worden ist. Die osficiöse Behauptung, die Verdoppelung der Schlachtflotte sei für die Gegenwart das Wichtigere, läßt sich wohl aus dem Bestreben er klären, die gerechte Freude über die Annahme des Flotten« gesetzes, so wie eS dir Gnade deS Ccntrums gestaltet hat, nicht zu trüben; mit den Ansprüchen, welche die Wirklichkeit gegenwärtig an unsere Kriegsmarine stellt, steht sie nicht im Einklang. Schon heute läßt sich der Gedanke nicht abwchren, daß sich die verbündeten Re gierungen durch die Ereignisse auf dem transatlantischen Welttheater sehr bald überzeugen lassen werden, daß die Vermehrung und Organisation der Auslandsflotte eine mindestens ebenso dringliche Nothwendigkeit ist, wie die Verdoppelung unserer Schlachtflotte. Mk. S5 »f Einzelne Nrn. ü Pf. Änate pro Z-ile 10 Pf., Einges. 20 Pf. 1 halbverdeckter und 2 offene Wagt«, 2 Paar gelbe und 1 Paar schwarze englische Kummtgeschirre, 4 Paar complettc Brustgeschirre, 4 Sättel, verschiedenes Zaum- und Zügelzeug, Decke« rc. gegen Baarzahlung versteigert werden. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser und die Kaiserin, die Tag» zuvor einen Ausflug in den TaunuS mit einem Picknick im Freien machten, ritten Donnerstag von Homburg nach der Saalburg, woselbst die Kaiserin den Grundstein für ein Reichs-LimeSmuseum legte. Mittags begaben sich die Majestäten nach Schloß FriedrichShof. Hier fand bei der Kaiserin Friedrich auS Anlaß des 30. Geburts tages ihrer Tochter, der griechischen Kronprinzessin, eine Tafel statt. Später traf auch der Kronprinz dort ein. Am heutigen Freitag wird in FriedrichShof eine Gc- dächtnißfeicr für Kaiser Friedrich abgehalten. Am Sonn tag, am Tage nach der Eröffnung des Elbe-Travekanals, trifft der Kaiser in Brunsbüttel ein und begiebt sich mit seiner Yacht „Hohenzollern" nach Helgoland. Großherzog Peter von Oldenburg ist einem alten asthmatischen Leiden erlegen, das nach kurzer Krankheit am Mittwoch zum Tode führte. Am Dienstag verlor der greise Fürst das Bewußtsein, und es fand keine Nahrungsaufnahme mehr statt. Der nunmehrige Groß herzog August befand sich gerade auf einer Seereise. Die Nachricht von der Erkrankung deS Vaters traf ihn in Christianis an, die TodeSmeldung wurde aus der Rückfahrt vom Feucrthurm Skagcn signalisirt. In zwischen ist der Großherzog in der Hauptstadt seine» Landes eingetroffen. Die Wirkungen des neuen Flottengesetzes wird man noch in diesem Jahre bemerken können. Während nämlich in der ersten Hälfte dieses Jahres nur zwei Kriegsschiffe, „Kaiser Barbarossa" und „Prinz Heinrich", ihrem Elemente übergeben werden konnten, werden bi» ultimo 1900 aller Voraussicht nach noch 3 Linienschiffe und 3 kleinere Kreuzer vom Stapel gelaffen werden können. Das Jahr 1900 wird damit eine Vermehrung der deutschen Marine aufweisen, wie sie noch in keinem Jahre zuvor erreicht worden ist. Die Studenten in Schottland betragen sich nach wie vorrechtflegelhast gegen deutsche Universitäts lehrer. So wird dem „B. T." geschrieben: Der schottische Studentenpöbel hat selbst aus der Nieder legung de» Lehramts durch den deutschen Professor Tille an der Universität Glasgow noch nicht gelernt, daß man sich gegen deutsche Lehrer nicht in thätlichen Belei digungen ergehen darf. Am Tage nach dem Entsätze von Maseking fand an der nördlichsten schottischen Uni versität Aberdeen abermals ein thätlichcr Angriff auf einen deutschen Docenten mit Namen Hein statt. In seinem Auditorium wurde da» Unterste zu oberst gekehrt, die Fenster eingeschlagen, und er selbst thätlich bedroht und mißhandelt. Die Universität hat keinen Schritt ge- than, auch nur dir Thäter ausfindig zu machen. Unter den jetzigen Verhältnissen ist jedem Deutschen ernstlich ab« zuratyen, nach Schottland in eine öffentliche Stellung zu gehen. Ob da» WaarenhauSsteurrgesctz im preußischen Landtage überhaupt zu Stande kommen wird, ist augen blicklich recht fraglich geworden. Ucber die Stellung nahme zu den Beschlüssen des HerrrenhauseS find näm lich die Meinungen der Freunde der Vorlage im Ab geordnetenhaus- durchaus getheilt. Wenn Conscrvative und Ccntrum sich am Ende auch entschließen würden, die Steuer gemäß den HcrrenhauSbeschlüssen erst bei einem Umsatz von 400,000 statt von 300,000 Mk. ein- treten zu lassen, so würden sie doch niemals dem Herren hausbeschluß zustimmen, Offizier« und Beamten-Waaren- häuser von der Steuer auszunehmen. Ohne diese Be stimmung aber lehnt das Herrenhaus ganz sicherlich die Vorlage ab. Guter Rath ist da theuer und augenblicklich kann man nur sagen, daß die Waarrnhaussteuervorlage in ernster Gefahr schwebt, ganz und gar unter den Tisch zu fallen. Die Novelle zum Krankenversichcrungsgesetz, die den Reichstag in seiner nächsten Session beschäftigen wird, handelt in erster Linie von der Verlängerung der gesetzlichen Dauer der Unterstützung Seitens der Kranken kassen aus 26 Wochen. ES sollen aber gleichzeitig andere Bestimmungen deS bestehenden Gesetzes auf Grund der gemachten Erfahrungen abgeändert werden. Um hierfür eine feste Grundlage zu gewinnen, hat der preußische »Waldenburg, 15. Juni 1900. Die Marinevorlage war des Kaiser» ureigenstes Werk, ihm ist -S, wie die „Köln.-Ztg." heroorhebt, zu danken, wenn jetzt mit einem Schlage eine gewaltige, wett aus- schouend c und reiflich überlegte Vermehrung unsrer Schlacht flotte um das Doppelte durchgesetzt worden ist. Dte,e Verdoppelung ist indessen noch immer der Anfang dessen, was im Plane liegt. Kaiser Wilhelm hat diesen Ge danken soeben selbst in den Telegrammen ausgesprochen, die er dem Hamburger Senat und der Direktion der Hamburg-Amerika.Linic aus erhaltene Glückwunschdepeschen übersandte. Run aber weiter, sagt der Kaiser darin, daß unsre Flotte auch bald wirklich Achtung gebietend auf dem Meere erscheinen kann. Möchte Gott uns seinen Beistand auch ferner leihen, dem begonnenen Werke bald zur ganzen Vollendung zu verhelfen. Bis dahin werden wir unsre deutschen Hände jedoch noch tüchtig rühren müssen. Man sieht, der gegenwärtige Erfolg schläfert di- Energie d-S Kaisers nicht -in, aus dem betretenen Wege weiter fortzufchreiten, vorwärt« strebt sein Blick, und der Herrscher wird nicht ruhen noch rasten, bis er getreu seiner Devise: Dennoch! seine Aufgabe gelöst und dem Reiche eine seiner Landmacht entsprechende Kriegs flotte verschafft hat. Gleichzeitig ist aber aus den ange- führten Telegrammen zu ermessen, wie groß die Freude des Kaisers über das jetzt Erreichte ist; die zahlreichen Auszeichnungen, die er den Mitarbeitern und Mitkämpfern für die Vorlage verliehen hat, insbesondere die Verlei hung deS erblichen Adels an den Staatssekretär deS Reichsmarincamts v. Tirpitz beweisen gleichfalls, wie hoch« erfreut der Kaiser über den gegenwärtigen Erfolg ist. Der Bundesrath hat der Marinevorlage bereits 24 Stunden nach ihrer Erledigung im Reichstage seine Zu« stimmung ertheilt. Es ist also von keiner der verbün- deten Regierungen ein Widerspruch gegen die Marine« vorlag- erhoben worden, da die Verhandlungen sonst nicht so schnell zum Abschluß hätten gebracht werden können. Die Bedeutung der neuen Flotte, so schreibt die „Post", beruht in der Vermehrung der Schlachtflotte. Schuf da« Flottengesctz vom 10. April 1898 eine Schlachtflotte von zwei vollen Geschwadern, so bringt die neue Novelle nunmehr eine Verdoppelung der Schlachtflotte, die künftig an verwendungSbcreiten und in der Materialreserve stehen den Schiffen ausweisen wird: 2 Flottenflaggschiff-, 4 Geschwader zu je 8 Linienschiffen und 4 Reservelinien schiffe, inSgesammt also 38 Schlachtschiffe, dazu noch im Ganzen 10 große und 28 klein- Kreuzer, sowie 8 Tor- pedoflottillen. Wenn, wie zu erwarten ist, die Neu- Und Ersetzbauten dieser Flotte durch Einheitlichkeit der Formation, höchste Leistungsfähigkeit für Angriff und ^"A'^Sung, vollendete Führung und Bemannung -ine Geschlossenheit und Stärke erlangen, die ergänzen, wa» andre Mannen uns an Zahl noch überlegen sind, so dürfen wir mit vollem Vertrauen auf unsre Seemacht m die Zukunft schauen. ' Die Verdoppelung der deutschen Ud V faltig gestiegenen S-einteress-n Mit °»°cht wird zu ihrem Theil- M't dazu b-ttragrn, daß auch m Zukunft das deutsch Versteigerung- Freitag, de» SS. Juni 1900, Vorm l Uhr sollen im Stalle des Prinzen von Schönburg m PomtztU in gutem Zustande befindliche Witterungsbericht, ausgenommen am 15. Juni, nachm. 4 Uhr. mm aus den Meeresspiegel. Thermometerftaud -j- 19,«° 0. (Morgens 8 Uhr 18^° 0.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Barometerstand 764 mm. reducrrt auf ^t^ 54>. Thaupnnlt -s- 10.« Grad. Windrichtung: West. Daher Mitteruugsanssichteu für den 16. Juni: Wechselnde Bewölkung bis halbhettrr. Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. dien Penig, Lunzenau, Lichtensteiu-Calluberg, und in den Ortschaften der nachstehenden StandeLamtSbezirke: Zugleich weit verbreitet 'N den " , St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- Altstadt-Waldenburg, Bräunsdors, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, l-M-Ri°d°rh°m, L°ng°nl°M°-Ob°rh°m,