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Auetthal Heilung. iür Aue.Auerhammer,Zelle-«löfterlcin, Rieder- «. Oberpsannenstiel,Lauter, Bockau LoratvLarr ' und die umliegenden Ortschaften. Erschein« »«»«*»», Freitag» u. «onntag». «bonnement-prei» incl. der 3 wertbvollen Beilagen vierteliährlich mit Bringerlvhn 1 «k. 2V Pf. durch di« Pest 1 M. 25 Pf. Mit 3 issustrirten Neiötättern: Deutsches Aamilienökatt, Hute Heister, Jeiispiegel. Verantwortlicher Redakteur: »mtl Hegemeister in «ue (Erzgebirge). Redaktion u. Erpedition: Au«, Marktstraße. Inserate die einspaltige Cvrpuszeile 10 Pf„ die volle Seite 30, >/, S. 20, '/< St. 6 Mk. bei Wiederholungen hoher Rabatt. Alle Postanstallen und LandbriestrLger nehmen Bestellungen an. Mittwoch, den 4. Oktober 1893. No. 117. 6. Jahrgang. joljaurtion mf Pfannenstieler Revier. In der Etadtbrauerei in Aue kommen Freitag, den 6. Octodrr 1693 Nachmittag- '/,2 Uhr solgende in de» Abtheilungen 1ü Eisenstein, 13 «. 1K am neue» Weg ««d 18 «. 19 Lößnitzer LheU ausbereiieie Hölzer: 224 Nadelholz-Stämme bis IS em. Mittenstärke 26 „ „ 16—28 em. „ 85 „ „ 8—19 „ Oberstärke 233 Rm. Stöcke (Abth. 10) gegen sofortige Bezahlung u. unter den üblichen Bedingungen zur Versteigerung. Fürst!. Schönb. Forstverwaltung Pfannenstiel. Die Sparkaffe der Stadt Aue ist jeden Wochentag von 8—12 Uhr Vormittags und 2—6 Uhr Nachmittags geöffnet und verzinst die Einlagen mit 3'/, Prozent. Bestellungen aus die jM" AuerLHaL'-IeiLung (No. 665 der LeitungSpreioliste) für da- 4. Quartal 1SSS werden in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Aus» träger» de» Blattes, sowie den Landbriesträgern jederzeit gern angenommen. Hrpedttion der „Auerthal-Ieitung," Mlinli tileU«iu<rl»tvr. Spanische Zustände. Ein Bierteljahrhundert vollendet sich jetzt seit dem denk würdigen Lage, da der Thron Isabellas II. von Spanien Zusammenbruch. Die Schlacht von Alcotea, die über das Schicksal der Königin entschied und die Tugendrose zwang» die Gastfreundschast Napolern» HI. in Anspruch zu netz» men, sollte auch für da» übrig« Europa von weltgeschicht licher Bedeutung werden. In letzter Folge führte sie zu der Thronkandidatur eine» Hohenzrllernprinzen und zu dem großen Kriege, an» dem da» Deutschland unserer Tage hervorgegangen ist. Heute treibt Spanien, wenn nicht alle Anzeichen täuschen, neuen ernsten Umsturzbewe gungen entgegen, deren Erfolg freilich außerhalb aller Be rechnung liegt. Doch sind es andere Umstände die jetzt al« treibende Kräfte wirken. E» ist nicht eine ausgespro chen politische, sondern e» ist eine überwiegend soziale Re ¬ volution, die Nch vorbereitet- obgleich eS politische Fakto ren sind, die sie anbahnen. Während der 14 Jahre, die der Revolution von 1868 vorangingen, folgten Erhebun gen auf Erhebungen, Pronuneiamento» auf Pronuncia- mento». Die Zeit dieser eigenartigen Militärrevolten ist seit 1868 vorbei, die Männer, die Generäle, die sie ver anlaßten, sind fast sämtlich Wt, Isabella II. hat ,hre Geg ner von Alcolea zum großen Teil überlebt, und jetzt sind er nicht die Führer de» Volke» und nicht hochgebildete Generäle, die den Umsturz predigen und sich aus die be geisterten Anhänger einer zeitgemäßen VrrsassungSrefvtM stützen, sondern eS sind die rohen, ungevildeten Massen, die zur Macht streben, und wenn sie auch Fühlung mit dem Heere Haden, so sind e» doch nicht Generäle, sondern — die Unteroffiziere, die Sergeanten, mit denen sie rech nen. Trotzdem darf man die Bewegung, die sich überall kundgiebt, nicht unterschätzen, und »ie jetzige Regierung ist verständig genug, die» nicht zu thun, vielmehr die um fangreichsten Schutzvorkehrungen zu treffen. Die Revo lution von 1868 war «ine That de» politischen Idealis mus — die soziale Revolution, di« sich in Spanien vor bereitet, wird eine solche de» Hunger», de» Elend» sein. Man weiß, wie elend der spanische Bauer daran ist; man weiß, daß er den Wein, der sonst die Haupiguelle feiner Einnahmen war, wegen de» Zollkriege» mit Frank reich nicht absetzen kann, wenn er da» Liter nicht um ei nige Pfennige hingebcn will. Der Anarchisten-Aufstand von LereS, die Putsche und da» Attentat von Barcelona, in gewissem Sinne auch die Skandale von San Sebastian waren Warnungszeichen. Aber die oberen Zehntausend (Nachdruck verdaten.) Jernll'eton. Die Gouvernante. Roman von Rudolf Sc>pio. Fortsetzung. „Ach Heinrich/ sprach sie, „wie habe ich auf Dich ge wartet. Der gnädige Herr hat, wie Franz mir erzählte, schon ein Dutzend Mal geschellt und ist furchtbar böse auf Dich gewesen. Du hättest ihm doch auch sagen müssen, daß Du zur Stadt reiten wolltest, damit Franz so lange Deine Stelle bei ihm versehen tonnte." „Hm" — brummte Buchholz, „also er hat'» gemerkt, dann wird'» allerdings wohl ein Donnerwetter geben, aber sei nur ruhig, Kind," setzte er hinzu, indem er seiner Frau, die ihm in ihrer Gorge um ihn ganz besonder» gut zu gefallen schien, «inen herzhaften Kuß gab, „den Hal- wird'» nicht gleich kosten. Der Freiherr und ich wir kennen un« und haben schon mehr al» ein Scharmützel mit einander gehabt. Sie-, wa« ich gethan habe, daß mußte ich thun, e« ist de« gnädigen Fräulein« wegen geschehen, und ich habe damit nur da» Versprechen erfüllt, welche« ich der gnädigen Frau auf ihren Tvdtenbette gegeben habe," „Du hättest e« aber doch dem Freiherr« sagen können, dann «irr ja nicht« dabei gewesen; aber so ohne sein Wissen zu gehen, da» «ar auch nicht Recht von Dir." „Schatz, da» verstehst Du nicht. Denn steh, da der Baron Adalbert sich schon bereit erklärt hatte, di« Posts-, chen selbst abzuholen, so würde der gnädige Herr gesagt haben, e» sei nicht nöthig, daß ich auch noch hinüber ritt, ^Jch hätte dann, da ich aber durchaus hin mußte, gegen s seinen ausdrücklichen Willen handeln müssen und da habe ich e» denn doch für besser gehalten, ohne seine Erlaub- niß zu gehen. Da» einzige übrigen», wa» mich bei der Geschichte ärgert, ist, da» e» mir nicht gelungen ist, dem Schurken zuvorzukommen. Doch wer weiß, wozu auch da- am Ende gut ist. Vielleicht gelingt es mir diesmal, ihn zu ertappen. Also Kopf in die Höhe und wieder rin freundliches Gesicht gemacht, wa» Dir viel besser steht. Ich will unterdefsen einmal hören, was mir der gnädige Herr zu sagen hat." Sonderliche Furcht schien Buchholz in der That nicht vor dem zn erwartenden Donnerwetter zu haben, denn er schritt so flott und stramm die Treppe hinauf und machte dabei ein so sorglose- Gesicht, al» ob durchaus nichts vor gefallen sei. „Der gnädige Herr haben nach mir gefragt," sprach er mit unbefangener Mene, indem er in da» Zimmer de« Freiherrn trat. „Zum Teufel, was soll denn da» heißen?" fuhr der Baron auf, dessen schlecht« Laune durch da» lange Warten auf seinen Diener nicht gerade verbeffert war. „Zehnmal muß ich schellen, ohne daß Jemand kommt, und alS dann wirklich ein glücklicher Zusall den Franz hierher führt, er fahre ich von diesem» daß Du mit der Leda hinau»geritten seiest und zwar, wie er von den Hammerschmieden gehört hat, über den Klusrnkopf, «inen Weg, von dem der Franz ganz richtig sagt, daß höchsten« eine Ziege ihn passiren könne." „Der Franz ist ein Esel, gnädiger Herr, der den blauen s Teufel vom Reiten versteht und auch mit einer Ziege nicht einmal da hinauf käme. Uebrigrn» müssen der gnädige! Herr ja selber am besten wissen, daß die Sache gar nichts so schlimm ist, da Sie ja vor Jahren, al» wir noch bet Spaniens scheinen sie nicht zu verstehen, denn in ihnen lebt noch ein Rest der Genußsucht, welche da» au- der neuenldeckten Wett in» Reich Philipp» II. strömende Gold einst in die Abern der spanischen Granden pflanzte. Ver geben» bemühen sich einzelne einsichtsvolle Männer aller Parteirichmngcn, den beuchenden Uebeln zu steuern, — sie können gegen die Genußsucht und die Sittenlosigkeit der Besitzenden und der Beamtenkreise nicht ankämpfen. Da» Bit», da» die politischen, wirtschaftlichen und sozia len Verhältnisse Spanien» am Tage der 25jährigen Feier der Schlacht von Alcolea bieten ist sehr trübe. Gchobe- ' nen Mute» werden diese» Gevenkfest wohl nur die Repu- j blikaner begehen für die sich im letzten Jahre» die Aussichten so günstig gestellt haben, wie kaum je seit der Wiederkehr der Bourbonen. Politische Nachrichten. Deutschland. Berlin, den 2. Oktober. So heimlich auch Miquel mit den Steuerkonferenzen thut, die er in Berlin abhalten läßt, so weiß man doch, daß es mit den Beratungen vorwärts geht. Bei der Wein- und Börsensteuer ist man sich noch nicht über die Grundzüge klar, während die Tabaksteuer ganz gescheitert sein soll. E» war sehr einfach in den Frankfurter Mi- nisterkvnserenzen die Einführung der Tabak-Fabrikatsteuer zu beschließen; aber sich über die Art und Weise zu eini gen, wie diese Einführung vor sich gehen soll, war In ¬ der Schwadron standen, einmal eine Wette mit einem Ritt« über den Klusenkopf gewonnen haben. Außerdem habe ich der Leda auch gar nicht zugemuthet, mich da hinauf zu tragen, weil ich so etwa» für eine Schinderei halte, ich habe das Thier am Zügel geführt und obendrein an denn schlimmsten Stellen gehoben und geschoben, so daß e» also richtiger wäre, zu jagen, die Leda wäre mit mir über den Klusenkopf geritten." „Na, und wozu denn da» Alle»?" warf der Freiherr ein, dessen Zorn trotz der etwas achtung-widrigen Beur- theilung seines Ritte» durch die Erinnerung an die damal» von ihm gewonnene Wette verraucht «ar. „Weil heute der Geburtstag des gnädigen Herrn war, dachte ich, daß wie im vorigen Jahre, so auch oiesmal da zu «in Brief von unserem gnädigen Fränlein eintreffen würde und da ich, offen gestanden, dem Baron Albert nicht über den Weg traute, so wollte ich die Briefe selbst holen und den Baron zuvorkommen." Fortsetzung folgt. Vermischtes. — Biel Zeit muß die OberrechnungSkammer de» preußi schen Heere» haben. Der Kommandeur eine» Trainbataillou» erhielt von ihr folgende amtliche Anfrag«! We»halb für die Katz« de» Traindepot» täglich für fünf Pfennig« Milch ver braucht würde, während für die Katze de- Proviant»Maga zin» für den gleichen Zweck nur drei Pfennige verau»gabt würden? — Sine nicht einfach zu beantwortend« Frage l Die Erklärung de» Kommandeur» lautete folgendermaßen: „Die Katz« de» Provtant-Magazin» uährt sich von Mäusen, welche sich an Mehl und Korn gemästet haben; die Katz« de« Tratnoepot» aber von solchem, die ihr Leben dürftig von den dortigen Ledervorräten rc, fristen. Darau» erhellt der