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Dresdner Nachrichten : 24.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-07
- Tag 1879-07-24
-
Monat
1879-07
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.07.1879
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«»nsiantlnope». »S. Jul«. Die Botschafter SnalankHunb Frankreichs «rNStten vrr Plorte mit dem egypttschen Jnvesil- tvrirrman keineswegs zu- Irledrn zu fein, sondern vle Forvrrung in veramtlichen Ln Ittdeiluna aulrrcht zu er» daltrn. Veite votschaitrr sollen der Piorte vertrau lich zu versieben gegeben dadra. daß sie den Text de- mltgetheliten FerinanS sür unannehmbar betrach ten. SS verlautet, der Sultan lei entschlossen, OSman Pascha und Kavn Pascha zu entlassen. Bukarest. 23. Juli. Die Kammern wurden aus einen Monat vertagt In ^»odt-lelvrrruvE. c^' Tagevkatt für Politik, Untkrhaltvng, Geschäftsvcrkclir. Lörsnibericht, Fremdeiiliste. Mitredacteur: vr Lintt Für das Acuill«: Druck und Eigensinn» der Herausgeber: Illtvpucl» ^ Livtotir»» «it in Dresden. Vcransivorti. Nctacteur: lile-t^rivi» L":.l«te,',.k,. in D>-os'' dem Dekret wird der»«« gehoben. die Senator«, und Deputirten möchte» sich neuerdings mit den WSb'ern in Verkehr sehen, währenddem die Regierung mit den Mächten in Un terhandlung treten könne, um eine Lötung herbeim« fahren, welche Europa be friedige, ohne die LcbenS- interessen des Landes zu getäbrdcn. Baris, den 2.1. Juli. Seitens der chilenischen Gesandsichait wird mitgc- theill. das, die Rachricht von einem Liege der Pc« ruancr vei Ealama unde- grnntet iei. Leit dem Kampfe von Jguigue tand kein Zujonnnenstoß statt ^ Lvvpvl L 60., » 8vKIv88-KtM88v 14. ^ ^ogviMdar sie, «pororgniiso ^n- und Vvikuut ullvr Llsstspupiepv, Letisn vtv. ^usrulrlunßs uUvr Oonpons. DuvntßoMioüt! Lontrolv «Im Verloasung »Ilor äVeitlipupivro. ^I>68 nnol» uni Ininiln luiin llomlailglsllv für Älvclisvi > London. 23. Juli. Eine Depesche CstelmiordS melket: Ich üöcrschritr am 4. Juli Morzens pfanlidnvfv, S den Umooiosiflnsj mit 4060 europäischen Truppe». »100 Eingeborenen und ^Geiänitzc». Als die 7— »n Truppen vorrückten, wurden sie von mehreren Leiten von 20.111,0 Zulus angegriffen. )'!ach zwei stündige»» .nampie zogen sich die Zulus zurück und wurden von der :i Eovallciievu, ate veriolgr und völlig alilgelöst. Es heisch, Ectewauo habe selbst kommantirk. Der Verlust der Zulus beträgt looo Man»; der Verlust der Britten wird aui ölt Tobte und 53 Verwundete angegeben. Rr. 2VS.24. Jnlirg 1878. WittcrungSausfichten: Wolkig, zeitweise heiter, Gewitterneigung. Politische». Noch bevor wir im Reiche die Wirkungen der neuen Zollgesetz gebung empfinden, regt die Wendung der deutschen Zollpolitik in zwei Nachbarstaaten eine fieberhafte Gegenströmung auf. Nicht England, das ja Marktfläche genug behält für seine Produktion, noch Frankreich, dessen hochentwickelte Kunstindustrie ihm nach wie vor ein Uebcrgewicht sichert, treten geradezu feindselig eifersüchtig auf, sondern Rußland und Oesterreich sind cs, die sich als die Meist- geschädigten geriren und alle Hebel in Bewegung setzen, um die deutsche Selbstsucht — so nennt man nämlich den endlichen noth- dürftigsten Schutz unserer durch die Freihandelstheorie fast zu Grunde gerichteten Industrie — zu pariren: Rußland baut so schnell eS kann, Bahnen und Kanäle, um seinem dürftigen Norden die Korn- und Weizenschätze des Südens, mit Umgehung der deutschen Zollgicnze zuführen zu können, und zu gleicher Zeit für Galiziens und SüdrußlandS Ueberproduktion den schwedischen und englischen Markt ohne deutsche Durchgangs-Abgaben zu erreichen. Aehnlich verfährt Oesterreich, das im Interesse des mährischen und ungarischen Getreidebaues, endlich mit Hast die seit 16 Jahren pro- jektirte Arlbergbahn baut. Die preußische Lstbabn und die läch fische Staatsbahn, sowie Strecken der Nicderschlesisch - Märkischen und Köln-Mindencr und Thüringer Bahn, sowie die baierischen Mittelbahnen werden ringen und kämpfen müssen, um trotz dieser Coalition den seitherigen Verkehr zu behaupten und der deutschen Reichsregierung legt sich gebieterisch die Pflicht quervor, alle Reichs bahnprojekte und Privatbahn- und Einzeistaatsdrangsalii ungen »<l ealvllcka, ^rava-tx zu vertagen, und ganz ernstlich » u r bedacht zu sein, daß ein coulantes Entgegenkommen und billige Behandlung de» Transit» Deutschland den großen Durchgangsverkehr erhalten helfe. Man bereite den großen Exportfirmen keine büreaulratischen Schwierigkeiten — dann wird man den Ausfall nicht spüren, und da Schienen, Schwellen und Heizung auch der Konkurrenz zur Last fallen, werden die meist in der Ebene gebaute», also billiger fahren den, deutschen Bahnen, keineswegs verödet sein, während die halbe galizische Ernte über den Arlberg dampft um in Gens und Paris al» treffliches Brod verspeist zu werden. Höher wie der Gotthard käme der Arlbergtunnel zu liegen, die Steigerung der Zufahrtbahnen müßte die vom Gotthard um ca. 8 Proz. übertreffen und während der Gotthard nach 10—12 Jahren seit dem Baubeginn erst fertig wird, ist e« sehr die Frage, wann Oesterreich den Arlberg prakticabel machen kann. Selbst angenommen, daß 5—6 Jahre genügen, so haben unsere Bahnen Zeit, den französischen und italienischen Ver kehr auf Grund der neuen Zollgesctze umzuwandeln und womöglich zu behalten. Und wenn Oesterreich mit vielen Millionen die Arl- berg-Bahn von Innsbruck über Landeck und den Arlberg nach Blu- denz und zur Schweiz, ohne einen Nieter deutschen Bodens zu be rühren, endlich ausgebaut haben wird: Wer fährt von Wien einen 7000 Fuß hohen Berg hinan, durch die langsamen Kurven der Schweiz nach Paris? Und wenn man Getreide nach Franl- reich fährt, was wird man als Rückfracht von Frankreich fahren? Die dringende Petition der Tiroler Handelskammern um den Bau der Arlbergbahn ist denn auch einstweilen in Wien auf die Wartburg gelegt worden und bei weiser Eisenbahnpolitik Deutschlands und Einhaltung verständiger Differential-Frachtsätze stehen unseren Bahnen weitere Ertragseinbußen, die in Sachsen einer 30—50 pro- centigen Steuererhöhung gleich sein würden, vorläufig nicht bevor. Aber zum neuaufzuwärmenden ReichScisenbahntrödel ist offenbar die Lage zu ernst. AuS Rußland dringt wenig zu uns herüber, was anders auö- sähe als polizeiliche Bemühungen zur Unterdrückung der Unzufrieden heit. England knirscht über die Gefährdung seiner Ehre im Zulu lande, die bei den britischen Generalen etwas unsicher aufgehoben zu sein scheint. Ob in Folge des ermordeten Napoleons-Prinzen der Major Carey zum Tode verurtheilt worden ist, wie man wissen will, ist vorläufig mit Bestimmtheit nicht zu erfahren. Reicher als aus allen anderen europäischen Quellen fließt der Born politischer Nach richten aus Frankreich. Zwei Männer haben in der Versailler Assemblee den Franzosen wieder einmal so derb die Wahrheit gesagt, daß bei einiger Betrach tung die unruhigen Köpfe der Franzosen zur Besinnung kommen müßten und von Strebungen ablaffen, die für die Ruhe Europas und das Glück des vielgeprüften Landes durchaus nicht paffen. Genest heißt der eine, Ferry der andere Sprecher. Ersterer sagt im „Figaro" über die Empfindlichkeit der Republik, als England gegen den unglücklichen tobten Prinzen „zu höflich" ward: ..Wie soll sich tle Königin Viktoria eigentlich benehmen? Bom König LoutS Philipp erhielt sie diplomatische Note» voll Tadels, weil sie die Bourbonen zu sehr ehrte; nachher tadelte der Kaiser sie, weil sie kle Orleans zu tebr achtete und jetzt wirst ihr die Republik Ihr Mitleid sür die Bonapartcö vor. Trotzdem war eS kaS französische Volk, weiches ihr diese Dynastien nacheinander zur Anerkennung anzeigte. Warum legt Ihr Euch solche Dynastien aui. wenn Ihr bei jedem neuen Regime der Weit beweisen wollet, daß die Mitglieder der vergangenen des Mitleides völlig unwürdig sind? Anderöwo geht man nach einem Unglücke in sieb, bewahrt die Regierung, tadelt Niemanden und arbeitet. In Frankreich aber nimmt ma» die Zuflucht stets zu einer Revolution, zu einem Wechsel und bürdet dem abgcsctzten Negimente die Schuld aui Bei Sedan war eö der Kaiser, bei Metz Bazaine, bei Parit Trott», bei den Niederlagen in der Provinz Gambetta, bei den Fehlern von 1871 TbierS; beim 16. Mal Mac Mahon; aber die Franzose» selbst waschen sich die Hände-, sie haben sich ein IvealeS Frankreich geschaffen, bas niemals unterliegt, sondern stet» triumphier. Und doch ist ganz Frankreich für 03. für Waterloo, für Karl X., Louis Philipp, Napoleon III. und die Republik ver antwortlich; denn Napoleon 171. würbe mit «Millionen Stimmen zum Kaiser auSgernscn; Trockni, Bazaine und Gambetta von der öffentlichen Meinung eingesetzt; TbierS von 22 Departements und Mac Mavon von einer souveränen Versammlung gewählt." Aehnlich würdig setzte der UnterichtSminister Ferry in der Kammer de« unruhigen Caffaanac rurrcht. der sich beklagte, der Ausschuß habe aus dem Unterrichtsrath alle Geistlichen entfernt, sowie Alles, was nicht zur Universität gehört: „Eassagnac klagte, daß der Mittcluntcrricht im Verfall be griffen sei. Der Baccaiaureus, wie er ->uö diesen Anstalten her« vorgehe, siche nicht einmal aui gleicher Höbe plastischer Bildung mit einem einiachcu Zöglinge der Schuibrüber. (!) In ibre alten Programme und Uebcrlicicrungen gcvannt, sei die Universität außer Stande, lbrcn Unterricht den Aniordcrniigc», welche die benilgc Gciclstchast an die rciicrc Jugend ilclle, anzupassen. Darum mühte tteGeiellschalt und die Familie in dem linke»ricsttö- rath ihre besondere Antretung haben und sei auch das criabrenc Gutachten clncd Erzbischeis nicht zu verschmähen. DieEompclcnz deö Kleruö iürVolkserzleoung könne doch nicht bestritten werden, da er zweimal so viel Zöglinge zäblc als die Universität und sie nach besserem und vollständigerem Programme unterrichte. (Schlimm genug!» Der Klerus crtstcste Unterricht nicht um welt lichen Vorthcüs willen, nicht üir Gestalter und'Pensionen, sonbern and H i n g eb u » g. l!> Wen» der Ltaal bloo an diese appcl- liren wollte, inline er bald seine 'Anstalten »chlleßcn. «Unruhe». Die Kirche sei nie der Wiuenschait feindselig gewesen: es sei auch nicht wahr, daß sie Galilei seiner irissenschastlichen Lehren wegen verurtheilt hätte". (Unruhe links). Minister Ferry antwortete hieraus: „Angenommen, daß das düstere Bild, weiches der Vorredner von dein Stande unseres MitlelnntcrrichtS entwerte» bat, wahr wäre, io könnte doch tastir nur das Regime der letzten :(«> Iabrc verantwortlich gemacht werden, das Regime dcö UnlerrichtsralhcS nach dem Gesetze von >850. (Bestall.) Der Spezialnntcrricht, weichem man noch einige Anerkennung angedc hen laste» will, ist taö Werk eines auö der Universität bervorgegangenen Mtnisters, dcö Herr» Durny, nicht aber des Unterrichtvratbeo mit seinen Bischeten unk Richtern. Für die Vervollkommnung deS MittclnnterrichlS soll jetzt eben der neue Unten icbtSrath sorgen, in welchem »vir neben den no»h wendigen politische» Elementen Vertreter der großen Fachschule» ciniübren Im Jahre I«70 hat sieb die Mangclhaitigkcit unseres geographische» und historischen Unterrichts bitter gerächt: innere Generale waren Stümper in der Geographie. Wer anders trug die Schntb, alö abermaiS das UnterelchtS- »vitcm des .staiicrrcicho und sein unter klerikalem Ei»flns»e siebender llntcrrichtsraw? Darum »vollen »vir jetzt einen Untcrrichtsratb von 52 oder 5 t bcwäbrtcn Fachmänner» ciiiietzc»». welche alle Garantien der Unparteilichkeit und Sachkenntnis! bieten. Ma» rühmt uns die Ausoptcrung des geistlichen LehrstandeS; nun denn, unser weltlicher Lebrkörper bat nicht dad Gelübde der Armntb gcthan, aber er übt es". Der Minister schließt mit einer von lebhastei» Bestall begleiteten warmen Lobrede au» die Beschei denheit. Selbstverleugnung und aus tle „weltlichen Tugenden" der Universitätslehrer. Die einzelnen Artikel des Gesetzes werden nun rasch durch- bcrathcn und das Ganze mit 352 gegen 128 Stimmen angenommen, Neueste Telearamme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 27. Juli. Der „NeichSanzcigcr" publicirt die Er nennung des früheren Direktors Michaelis lNeichskanzleramt) zum Vorsitzenden der Verwaltung des Neichsinvalidcnfonds. London, 23. Juli. Eine offiznllc Meldung aus Eapctown vom 6. Juli besagt: General Ehelmssord setzte, da Celcwayo seine Bedingungen nicht angenommen und den englischen Truppen feind lich begegnete, an, 3. Juli den Vormarsch fort, griff die Zulus an und schlug dieselben vollständig. Tie Verluste der Zulus sind sehr groß; Ulundi wurde hierauf cingcnommcn und zerstört. vocaleS nnd Sächsisches. - Gras v. Dö >1 h 0 ss. der kgl. preuß. Gesandte, hat, von znrückgelchlt, die Leitung der Gesandtschaft seiner UliaubSrcisc wieder übernommen. Dem Ortölicbtcr und Gcmciiidevorstaiib Partzsch in Zehista ward das allgemeine Ehrenzeichen verlieh.» — Eine Bekanntmachung der kgl. Polizcitircction verbietet jetzt auch das Ansttelicn und llmbcrzicbcn zum Zwecke der An bietung von Dienstleistungen, des EoiportircnS von Preßerzcng- nisscn und sonnigen Fcilbastcnö ans de» Wegen, Platze», An lagen und Wirihschaitc» des kgl. Großen Gartens und der B r 11 hl' s a> cn Tcrra »! c. Gewiß wird diese 'Bestimmung, soweit sic sitt ans die 'Anlagen veziebt, im Publikum dankbar ausgenommen »verte». In den Wirlhschaitcn inteß hatte man wohl den Wirthcn selbst »ach wie vor ihr Hauerecht lassen kön nen, eS gicöt dock' sicher Fälle, in denen die Eotportagc gewisscr Dinge wünichcnSwerth erscheinen kann, z. B. ist cö gewiß am Platze, wenn Extrablätter. welcbe beionterS wichtige Ereignisse, mögen sic trendiger oder betrübender Art sei», melden, schnellste Vcrbicitung finden. Warum soll nun der Gast einer Restaura tion im Großen Garten nicht criahren düricn, waö für Alle von böchsicm Interesse sein muß? Ilevrigcnö haben die betreffenden Wirthe in ihren Räumen das Eolportage- rc. Wesen gewiß nicht allznscdr überhand nehmen lassen. Den 0, August, Mittags 12 Ubr. findet die Auolbosung der Herren G c s ch w 0 re»e» und HIlisgeschworcncn lür die am 1. September beginnende III. O.uartaloperiodc deö könlgl. Schwuraerichtöhoicö statt. — Eine größere Anzahl höherer schwedischer, norwegischer nnd dänischer Eiscnbah 11 bcainte» traten gestern' Abend 11 Uhr hier ein. Sic werben, cbc sic zu der am 28. d. In Salz burg stattstndeiidc» Generalversammlung deutscher Eisenbahn- Verwaltungen gebe», einige Tage hier verweile». Während der im Herbst stattstndenkcn Manöver über nimmt daö I. Bataillon tcü Schützeliiegimentö den Garni son dt c n st In Dresden. — Der Getreideschnitt hat seit Montag aucst aut den Räcknitzer Höhen seine» Aniang genommen. Entgegen der Mein ung, als stabe die anhaltend nasse Witterung dem Getreide Scsta» de» zngeiügt, versichern langjährige Landwlrthe, daß zur Zeit l noch nichts verdorben Ist. Anders allerdings dürsten sic» die Ver bei Paris bältnissc gestalten, wenn Anfang August, dem Zeitpunkte der - ->.! l Hauptcriste, die Witterung eine gleich schlechte sei» sollte. - Wegen Legung von GaSröhren bleib» heute der zwischen der Holbcin- und Dürerstraße gelegene Trakt der EllaSstraße und morgen der zwischen der Wcrderslraße und dem LIndcnan- platz gelegene Trakt der Lliidcnaustraße sür de» Fährverkehr g e , p e r r t. — Das wunderbarste Exemplar Tresse». Touiierstag, 24. Juli. - Die „Zitt. Morgenztg." brachte dieser Lage folgende Ge« schichte: Eine Kompagnie der Zittauer Garnilon war in Vie sen Tage» >rüh 7 llstr zu einem Fcldmarsch nach Settendorf aus- gerückt. Die ungewöhnliche Hitze machte viele Marode, von denen namentlich ein Soldat »ich bcioiidcrö übel bciand. Er stürzte kurz hinter Hirschiclt i» den Ehanssccgiabcu. in welchem er von Krämpfen befallen, liege» blieb. Zuiällig kam der Gutsbesitzer Tstlelc auö Hartau init seinem Wagen vorüber und erbot »ich. de» Kranken in seinem Wagen nach der Statt zu transvortiren, wozu ein Licutciiaist die Erianbiiiß crtstcilte und noch einen Mann zur Unterstützung mitgab. I» der Nahe von Dransendori beim „ Gaslstoi zur Krone" soll nun der Koinmantant dcö Fclkbatailtono, Herr Hauptmann Gödschc dem Wagen naittgespreiigr sein und unter barschen RetenS- arten den Soldaten alö einen Betrunkenen behandelt baden. Der lm Wagen sitzende Soldat habe versichert, baß sein Kamerad an Krämpien iciec, auch der Wirst) „zur Krone" und testen Schwägerin, tic sich dcö Kranken annahmcn, »volle» von einer Trunkenheit keine Spur bemerkt stadcn. Der Bewußtlose mußte >11 de» Hos getragen werden, wo er zur 'Besinnung kam, aber von FiebcrEost geschüttelt »vard. Der genannte Hanplmannhade de» Erwachten zum Wcltermarichircn gezwungen »c., doch sei eS nicht lange gegangen, denn ln der Näbc dcö KehlenbcrgwerkeS sei der genannte Soldat bewußtlos zusammcngcbrochcn. DaS Regiments Kominanvo gickst nun über de» Fall stigende 'Anikiärnng: „Ter betreffende Soldat, mit Rainen Steudtner, »reicher, wie er jetzt ang ebk, vor »einer Eiiislellung als Soldat an Kränuicn geltsten, ohne daß vicü bisher zur .gcnntnlß der Konuagnie gelangt war, ist nicht ani eine»» barten zwciräderigen Handkarren in dis Lazarett) gefahren werden, sondern zu Fuß vom Gaithot „Goldene Krone" auS stis in die Kaicrnc zurückae- kebist. Der Koinpagnie-Ehei, »reicher keine Meldung darüber erhalten batte, daß »c. Steudtner krank war und gefahren würbe, hat bet genanntem Ga»st'o>e geic« cn. daß ein Mann seiner Kom pagnie in eine,» Wagen saß. und hat beiodlen. daß derselbe her unter genommen »verte. Der Kompagnle-Cbcs hat den Mann auiango «ür betrunken gehalten, nachdem er sich aber durch die eigenen Auslagen nnd Mittheilnngen Steudtners davon über zeugt statte, daß dies nicht der Fall war, stak er bestimmt daß ei» Getreuer bei ihn» zurückbleibc, daß ein Soldat, welcher die Hebung mit einer Flagge, ohne Gewehr und Tornister mitgema.rst. dieie letzteren Gegenstände dem rc. Steudtner trage nnv daß dieser (nach der wörtlichen Aussage Steubtncr'S) sehen sollte, daß rr zu Fuß Nachkomme und, soweit nöthig, aus dein Rückwege auSruhr. Außer dem genannten Soldaten Ist noch ein anderer deiselben Kompagnie bei dieser Hebung t» der Stäbe der Wcinau erkrankt. Auf Betest! desselben Kompagnlc-Cbcso ist letztgcbachtec Soldat mittelst einer hierzu bestimmten Militär-Krankentrage in das Lazarcth kransperstrt worden. Für beite Soldaten sind auö ihrer Erkrankung keine ernsteren Folgen entstanden. Sämmtliche vor stehende Mlttpcllungcn beruhe» aut den Aussagen beider vorge- dacttker Soldaten und deS Gefreiten und wird hierbei noch aus drücklich brmerkt, daß p. Skeubtncr dabei aui daö Bestimmteste erklärte, er habe sich bei der iraalicsten Gelegenheit In keiner Weise über seinen Kompagnie-Ehef zu beklagen und derselbe sei. wie p. Sieudtiicr sich auSdrückte. wieder ganz gut mit Ihm geworden, nachdem er aus seine Mlttsteilung erkannt habe, daß cKSteudtner» nicht betrunken sei." — Ein z. Z. aut der Viktoriastraße wohnhaftes, 28 Jahre altes Dienstmädchen ist, wie nachträglich gemeldet wird, am Sonntag Mittag vom Blitz getrosten worden. DaS Mädchen war eben an der Wasserleitung beschäftigt, alö plötzlich Ihre Wostnnngsgenostcn einen lauten Schrei störte». Sie eilten hinzu und fanden taS Mädchen zwar scheinbar unverletzt, aber mit verzerrtem Gesicht nnd stierem Blick. Bald ergab sich auch, daß sic der Sprache beraubt sei; nur einzelne Laute vermag sie dann »nd wann von sich zu geben. Hoffentlich sind diese Folgen deö Blitzschlages nur vorübergehend, waö dem armen Mädchen herzlich zu wünschen ist. — Zur inneren Mission gegen die Social« demokratic schlägt Arnold Frank in einer bet K Krabbe In Stuttgart erichienenen Broschüre die Bildung eines Zrbnten- bnndcö vor. wovon jcdeö Mitglied den zehnten Theil seines Ein kommens den BnndeSzwecken widmen kost. Der Verfasser berult sich an« den h. Augustin. Od sich wohl Viele finden möchten, die den zehnten Thetl ihres Einkommens den BunbcSintcreffen zu opicrn bereit wären? O Du lieber Augustin! Indes) daö Schrittchen entspringt edler menschensreunblicher Gesinnung und ist wertst, studier zu werden. — Am Freitag Vormittag machte ein I5IährigcS Mädchen auö Strehlen, das »ich in Lanstcgast vermietste» wollte, mehreren Einwohnern und der zutünitigcn Herrschalt die Mittheilung, eS »ei im 'Walde zwlichen Lauvcgast und Dobritz von einem älteren Manne, der aus dem Walde gekommen, angehalten, blugewvrien. geschlagen und seiner Baarschait beraubt worden. Bei einer darauf vergenommenen Absuchung dev Waitcö durch die Gendarmerie und mcbrercr Eiinvohner wurden denn auch zwei Männer verhaltet, die sich dort auiblelten und aus welche die ge gebene Beschreibung last paßte; dieselben wurden der Verletzten vorgcstcllt, jedoch nicht alö die Tbäter erkannt. Nachträglich wurde aber ermitteit. daß daö Mädchen gar keine Baarlck ast be sessen und den Raub nur fingirt hatte, nm dadurch Mitleid zu erwcckrn nnd sür seinen angcb'Ichen Verlust entschädigt zu wer» de». 'Nutzbringend war die Auigrestung deS einen JnklvibuuinS aber doch. denn eö wurde in ihm ein von einer preußischen Be hörde verfolgter Dieb entlarvt. — Die am Montag anSgegebene Nuininer der Karls bader Kurl Iste weist 12,436 Parteien mit 16,675 Per sonen au». - Mit der hiesigen städtIschen höheren Töchter schule, welche de» Rang einer Realschule 2. Ordnung hat (eine Töchterschule in diesem Range desteht in Sachten nur noch in Leipzig) und Schülerinnen von 6-17 Jahren aufnimmt, wird von Michaelis d. I. ab ein Pensionat verbunden sein, dessen Leitung Herrn Oberlehrer Bohnert anvrrtraut ist. — Jetzt, iiachdem cö der berüchtigte Einbrecher Dietze fertig gebracht batte, die Polizei-Organe « Tage lang In stetem Athen, zu statte», sitzt der gciährllche Buricste an der Kette binter Schloß und Riegel, und Niemand wird seine selbstverschuldete Lage mehr bedauern. Die Hanpiverstandlung gegen den Haupt- spitzbllbcn sainmt Komplicen dürfte nicht mehr lange aus sich warten lassen. - Im Tsturme der N e u st ä dte r K i r che wurde gestern ein hölzernes Gerüst angebracht, welches den Lacklrern zum An- streichen der Jalousien des GlockenbodcnS zu dienen bestimmt ist. — In der Konradslraße versuchte am Montag Abend '-,10 einer K ornblume ward unS gestern von einer Dame überbracstt. Auö einem Stengel llstr ein Laternenanzünder eine auSbrenncndc Petrolcum- sind ca. 50 Kornbttnncn stcrauSgcwachscn und zwar so, daß »ie ein völlig regelmäßiges Bouciuct Hilden; die Accuratcffe, mit der lotcrne auSzulöschcn not bewirkte dadurch, daß sich die brennende Masse, über seine Kleiber crgoß. Mehrere deS Weg« kommende die sämmtllcstcn Blumen bei einander sieben, ist eine reizende«Militärperionc» leistete» dem Manne durch Erstickung deS Laune der Natur. Die Dame bat die Blume auf einem Felde!- bei Räcknitz aevstückt. > Fcners Hllse und brachten Ihn daraui nach seiner nahe gelegenen l Wobnuna.
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