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Weißeritz-Zeitung : 27.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192308270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-27
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 27.08.1923
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SS. Jahrgang Nr. ISS W !'» ein. in gs- erndei unter so gw r von besetz- wur- >en lall liedei effin« leute» 'K s! ;ton« imert- uft- rchstev treteu Man >E «teles Blatt ealhStt -le amtticheu Dekannimachungev -er Amlsharwlmaunfchast,-es Amisgerichls ua- -es Sla-lrals zu Dippoldiswalde ufige» lirzliq zarzen isidenl m dir n uni lahm» m dU geseN te der el vo, Niger Neger Ritte» Neg» digte» t-w! en. t» irrer 'S«! und fserr, nehr esen muß einSs hat> war« Ge«. oben' ver- ) die t die gute vom Str veis- )lau- hrem nenS auS- rhSr- einen o be- Eng- tt -u Weitzeritz-Zeilung Taaeszeilu», und Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeber, «.II. O «ellette Settuug-es «eztrks >d über- lemietet. .Emma, «innen.' in, nein, ch. Sie uschämt, mit um- ! Mann: ündigen, lächelte: r vorge- e Feder, end frei, versorgte sräulein, lt haben, n. .Na nen nun indschaft, lt besser, sa schon dafür ein n gelegt, lllerdingS über bä nder nun ich- Dle : rechten Worauf uhig doch en an- sa u Dienst- erändern. setzt rum. »o er den auf eine >enn doch gt«: .Nu lt.' Und ft meinte. werden.' S-rrsch«tt >Ä Verantwortlicher Redakteur: Sellr Iehne. - Druck und Verlag: Larl Ieüue in Divvoldi-walde. Montag den 27. August 1S23 Ai! - < AazeigenprelS: Dle 42 Millimeter breite Petit zelle 50000 M., außerhalb der Amtshaupt- mannschast 70 000 M., tm amtlichen Teile tnur von Behörden) Zelle 100000 M. Eingesandt und Bekamen Zeile 120 000 M. L r heraus. Radebeul erhebt als Mohnungsbauabgabe von Wohnräumen den einfachen und von anderen Räumen den doppel sowie für den AuSgleich-fiock ebenfalls den doppel Ein Hund kostet 360000 M. Steuer, ein zweiter ' ' dritter das Sechsfache us» — Sonnabend abend versammelten sich dle lu Kürze von hier scheidenden Glückzuer! mit ihren Kommilitonen, soweit diese noch nicht in die Ferien gegangen, und einigen Gästen und A. H. A. H. zu einem Abschiedskommers Im Vereinszlmmer. Den Be- Ü^bungsworten des Präsiden Firl, mit denen er gleichzeitig herz liche Abschiedsworte an die scheidenden Freunde richtete und wo bei er allen, dle im vergangenen Semester an der Spitze des Vereins gestanden. Kleine Andenken überreichte, dankte der frühere Präfide Lonrad mit gleich herzlichen Worten und betonte dabei, welch schöne Stunden alle tm trauten Glück zuer l Kreise gefunden hätten. Später begrüßte Buchdruckrreibefltzer Zehne noch alle Abgehenden namens des A.-H.-Verbandes als jüngste A. H. und legte das Eiserne Buch zu Einzeichnungen ans, dem gern entsprochen würde. In fröhlicher Runde, bei KommerS- aesana und einem ganz vorzüglichen Fuchsenulk, «ine Konferenz darstellend, blieb man noch lange beisammen. . Tagesordnung zur gemeinschaftlichen Sitzung ides Stadt- rateS und der Stadtverordneten am 27. August: Eine Einladung. Mitteilung. — Notstandtarbeiten Bahubau OoercarSdorf—Busch- Luchau 27 August. Blitzschlag äscherte heute' vor SO Jahren Scheune und Schuppen de« Sch-izeschen Gute« ein. Lunuerrdors b Glashütte 27. August. Heute vor btt Jahren erschlug ein Blitz auf dem F-lce den Knecht Reichrl mit seinen beiden Ochsen. Glarhütte. Der kürzlich hier stattgefundene Sänzertag hat mit einem Fehlbetrag von 30402lZ M bet einer Au«gabe von 7011013 Mark abgeschlossen. BaumeMer Kost stellte den Betrag seiner Rechnung, über 0 Millionen M., den Heiden hiesigen Gesangvereinen zur freien Verfügung. Glasbütte. Der Frevel mit den kleinen deutschen Geldscheinen macht Schule. Nachdem man von anderwärts gehört, daß dumm dreiste Menschen die Scheine auf die Fußsteige geklebt und sich dabei unsinnige Witze gemacht Haden, konnte man am Mittwoch früh in unserer Stadt eine ähnliche Sinnlosigkeit sehen. Dutzend« von Papleraeldscheinen in den Werten zu 5, 10 und 20 M. usw. klebten an Strahenbaumpsählen, an Schaufenstern, an Eingangs pforten, Hofkoren und Wänden. Auf dem Wege nach LunnerSdvrf wurden vor einigen Tagen beschmutzte SO- und 20-Mark- und kleinere Scheine in Menge gefunden. Altenberg. Am Donnerstag vormittag setzten sich infolge eines Versehens zwei beladene Wagen unweit des künftigen Bahnhofes talwärts ln Bewegung und rasten eine lange Strecke den Schienenweg entlang, bis sie unterhalb des MendenbuscheS entgleisten. Außer Sachschaden ist kein Unglück geschehen, da sich die Mannschaften durch rechtzeitiges Abspringen retteten. Dresden. Die Nachrichtenstelle in der Staalskanzlei verbreitet folgende Kundgebung: AndiesächflscheBevölkerungl DieSchwterlg- keit der Lebensmittelversorgung ln gegenwärtiger Zeit hat in den landwirtschaftlichen Erzeugungsgebieten leider mehr und mehr zu der Bestrebung geführt, sich adzuschlteßen und vorerst dle BeztrkS- elnwohner aus den landwirtschaftlichen Erzeugnissen des Bezirke- zu versorgen. So verständlich die- an sich erscheinen mag, so mutz es doch za einer katastrophalen Notlage der Hauptbedarfsgeblet« ohne eigene landwirtschaftliche Erzeugnisse, insbesondere der Groß städte, führen. Zwar geschieht die Abschliehung nicht sowohl durch nackie Ausfuhrverbote der örtlichen Behörden, als vtelmehr in der Form der freiwilligen Vereinbarung zwischen den Organisa tionen der Verbraucher und den Landwirten. Wohl aber geschieht die Bekanntgabe der Abmachungen zuweilen in einer Form, die den freiwilligen Lieferungsvereinbarungen in bedenklicher Weise den Anschein und die Wirkung eines behördlichen Ausfuhrverbotes gibt. Wenn das Land Sachsen als überwiegendes Bedarfsgebiet beim Reiche jederzeit tm Interesse der Versorgung der sächsischen Bevölkerung durch nachdrücklichstes Vorgehen mit alles! zu Gebote stehenden Mitteln verhindert hat, daß sich die Ueberschoßländer, wie Bayern, Mecklenburg usw., auf dem Gebiete der Lebens mittelversorgung obzuschließen versuchten, so kann dies erst recht nicht innerhalb deS Landes geduldet werden. Von dem SolldaritätS- gefühl der sächsischen Bevölkerung muh erwartet werden, daß eine auSglelchende Zufuhr von Lebensmitteln aus den ErzeugungS- gebieten nach den Äedarfsgebteten nicht unterbunden wird. Auch die Konlrollausschüsse müssen sich diese von der Arbeiterschaft stet- verfochtenen Gedankengänge zu eigen machen. Unsere gefährdete Ernährungslage verträgt keinen Orts- oder Bezirksparttkularismus. Das übergeordnete Interesse der allgemeinen Derbraucherschaft verbietet jede bezirksweise Abschließung. Es wird deshalb von der Bevölkerung der landwirtschaftlichen Erzeugergebiete erwartet, daß sie im Interesse der Bewohner der Bedarfsgebiele Absperrungs methoden nicht aufkommen läßt, die von der Regierung keines wegs geduldet werden können. — Ueber 1000 Betriebsstillegungen in Sachsen! Wie die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz von amtlicher Sette erfährt, sind beim sächsischen Arbeit-Ministerium seit Anfang August über tausend Anzeigen bevorstehender Betriebsstillegungen eingegangen. Wenn auch vielleicht in dem einen oder anderen Fall die Ab sicht nicht ausgeführt werden wird, ist doch di« Lag« geradezu katastrophal, denn wir stehen erst am Anfang der Wirtschaftskrise. Beider fast allgemeinen Ueberschreitung der Weltmarktpreise und der Kreditnoi werden bestimmt in den nächsten Machen noch zahl reiche andre Betriebe zur Kurzarbeit Übergehen oder ganz schließen müssen. Die Arbeitslosigkeit, die dann eintrilt, wird die von 1S20 noch in den Schatten stellen. Man verletzt nicht ungestraft die seit Jahrhunderten feststehenden Grundsätze einer gesunden Wirtschafts- und Steuerpolitik. Grimma, 23. August. Obwohl in den Verhandlungen zwischen Verbraucher und Erzeuger vor der zuständigen Behörde versichert worden ist, daß nach einer genügenden Versorgung di« Plün derungen und Erpressungen in landwirtschaftlichen Betrieben unter bleiben würden, wird das wüste Treiben auch jetzt noch, nachdem die Landwirte billiges Fleisch und auch billige Kartoffeln ln aus reichender Menge liefern, fortgesetzt. So sind, wie aus Bernbruch geschrieben wird, vorigen Sonntag und Montag nachts auf dem Weizenfelde deS Ritterguts Bernbruch wiederum ISS Weizen puppen von Dieben auSgedroschen worden. In der Montagnacht gegen */, 12 Ilhr wurden die Plünderer von der Ortswehr ver trieben. Bei dieser Gelegenheit gaben die Plünderer drei Schüße auf die Bauern ab. Am Dienstag im Laufe des Vormittags er schienen, wie alle Tage, 500-000 Plünderer, dann kamen noch ein Anführer und 500 Mann und verlangten unter Androhung von Gewalt eine Garbe Weizen. Der Besitzer wollte diese nicht geben, sondern stellte ihnen einen Acker anstehenden Wetzen gratis, zur Verfügung. Darauf gingen aber die Leute nicht ein, sie ver langten vtelmehr fertig gebundenen Weizen. Nachdem sie da- Verlangte bekommen hatten, gingen die Leut« noch zu verschiedenen Bauern und erpreßten dort ebenfalls je eine Garbe Weizen. Die Plünderer sind außerdem sehr rücksichtslos: sie fahren und lausen aus Bequemlichkeit zu Hunderten mit Handwagen über Kleefelder und Miesen und richten hier ebenfalls erheblichen Schaden an. Von zuverlässiger Seite hört man, daß sich unter den Plünderern auch Leute befinden, die es gar nicht nöttg haben. Wilsdruff gibt Notgeld zu 100000, 200000 und 500000 M. ! Bezugspreis: Monat August 400 MO M. Mühle betr. — Mitteilung, Kranken-Autoverbtnduna betr. — Mit teilung der Brandoersicherungsanstalt, die erhöhten Versicherungen betr. — Vorlage, Festsetzung der diesjährigen Pachtsätze für die städtischen Felder und Wiesen betr. — Vorlage, Kindersveisung betr Tagesordnung der sich anschließenden Stadtverordneten- sttzong: Mitteilungen, Gaspreiserhöhungen betr. und die neue Ge meindeordnung betr., und Vorlagen, Wohnungs-Ausschuß betr. und Alarm bei Bränden betr. Hierauf nichtöffentliche ge- melnscha^ ch^^h ^onntagsmorgen, wohl fallen die Sonnen strahlen vom wolkenlosen Himmel auf das Domgewölbe der Etch- leikhe und laßen sein fetngegliedertes Blätterwerk smaragdgrün erglänzen: aber unter dem Laubdache zwischen den hoch empor strebenden Baumsäulen umgibt eine sich idyllisch lagernde Ge meinde angenehme Kühle. Zum Maldgottesdienst hat man sich versammelt. Der Ruf des Turmgeläutes ist verklungen. Als Eingang spielt der Blaserchor den Choral: Ach bleib mit deiner Gnade' und begleitet dann die Gemeindegesänge (Gsb.: 458 und 2S7) zum Lobe Gottes, an deßen Segen alles gelegen ist. Auch die Verlesung des 92. Psalm, Vers 1—7 ist ein Lobpreis auf den Schöpfer der reifenden Natur. Ebenso führt der Predigt text, Apostelgeschichte 14,11 und ff. hinaus inS Freie. Paulus und Barnabas wurden wegen ihrer Wundertaten für Götter gehalten, und die Heiden wollten ihnen opfern. Paulos aber predigt von dem Gott, der vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben hat. Ein eigenartiger Gottesdienst vor den Toren der Stadt: eine Gemeinde von lauter Helden, ein Prediger, der vordem Jesu Feind gewesen war, eine Predigt voll alter Gedanken im neuen Lichte. Dies Thema gab Superintendent Michael Ver anlassung, vor der Menschenoergvtterung zu warnen, in den geheimnisvollen Seelenvorgang einer Bekehrung einzudringen und an das Naturleben des Evangelium von der Gnade Gottes in Christo, der den Frieden von oben bringt, anzukuüpfen. Freud- und friedvoll ging ein jeder von diesem eigenartig schönen Waldgottesdienst heim: um der Gedankenfülle der Predigt für sich weiter nachzndenkeu. — In vergangener Woche traf bei einem nächtlichen Gang über seine Felder ein hiesiger Vorwerksbesitzer drei Männer an, als sie dabet waren, Korngarben auszudreschen und die Körner in Rucksäcke zu füllen. Rach den Ramen befragt, gaben sie falsche Auskunft. Auch in den Kartoffelfeldern hiesiger Landwirte haben Unberufene schon vielfach, teilweise noch gar nicht reife Früchte, „geerntet". Äehnliches wird aus Frauendorf gemeldet. Dort sollen gleich 10 Mann auf einem Felde beim Ausdreschen von Garben auf einem Felde betroffen worden sein. Bei der Gendarmerie laufen fortgesetzt Anzeigen über Felddiebstähle ein, und doch darf man annehmen, daß diese Anzeigen nur eine geringe Anzahl der tatsächlich vorkommenden Diebstähle betreffen, daß in den meisten Fällen Anzeige überhaupt nicht erstattet wird. Durch den Krieg und seine Folgen haben leider recht viele das Gefühl für Recht lichkeit verloren und kennen den Unterschied zwischen Mein und Dein nicht mehr. Selbstzucht und Redlichkeit möchten wieder ein kehren im deutschen Volke, g — In der Notiz über „Dle neuen sozialen Abzüge von der Einkommensteuer" in Nr. 179 (4. Sette) sind zwei Fehler, als es einmal „zweistündlich" statt stündlich heißen und die erste Ziffer 36000 M. lauten muß. Um Irrtümern beim Abzug zu begegnen, stellen wir dies hiermit richtig. — Abrundung auf 1000. Die Abrundungsverordnung ist vom Reichsfinanzminister der Geldentwertung angepaßt worden. Steuern werden im allgemeinen nicht mehr auf volle 10, sondern auf 1000 M. nach unten abgerundet, die Vermögenssteuer uud die Einkommensteuer, soweit sie veranlagt wird, auf 4000 M. Geld strafen und Ersatzstrafen sind jetzt auf volle 10000 M. nach unten abzurunden, ebenso Markbeträge, wenn die Steuerbehörde die Höhe der Strafe Innerhalb eines gesetzlichen Rahmens zu be stimmen hat. Zinsen, die dem Reiche geschuldet werden, werden aus volle 1000 M. nach unten abgerundet, ebenso statistische Ge bühren. Dagegen werden Zinsen, die vom Reich geschuldet werden, auf volle 1M0 M. nach oben abgerundet. — Der „Preis" für neue Weltenbürger. Dle Organisation der sächsischen Hebammen hat beschlossen, die Forderung für die Tätigkeit bei normalen Entbindungen und für die üblichen Äochen- besuche nach folgenden Grundsätzen auszustellen: Bel den Arbeitern die Hälfte ihres Wochenoerdlenstes, bel den Beamten und Ange stellten desgleichen, bet den Industriellen und Landwirten je nach der Vermögenslage den Preis, der zur Zett für 1—2 Zentner Getreide gezahlt wird. — Aenderung der gerichtlichen Zuständigkeitsgrenzen. Durch die am 25. August 1923 in Kraft tretende Verordnung zur Ent lastung der Gerichte vom 23. Juli 1923 sReichSgesetzbLtt Teil I, Seite 742) sind folgende Aenderungen eingetreten: Die Zuständig keit der Amtsgerichte über vermögensrechtliche Ansprüche ist von 3M 000 M. ausgedehnt auf 3 000 MO M Die Berufungsgrenze gegen Urteile im Amtsgerichte ist von 30 OM M. ausgedehnt auf 300 MO M. Die Revisionsgrenze gegen Urteile des Oberlandes gerichts Ist von 500 000 M. ausgedehnt worden auf 5 OM OM M. Die Grenze für vorläufige Vollstreckbarkeitserklärung von Urteilen ist von 30O0M M. ausgedehnt worden aut 3 OMOM M. Die Be- lchwerdegrenze über den Kostenpunkt ln solchen Streitigkeiten, in denen in der Hauptsache eine Entscheidung nicht ergangen ist, ist von 30 OM M ausgedehnt auf 300 000 M. — Der Deutsche Evangelische Gemelndetag gedenkt auch dieses Jahr seine Landestagung, diesmal ln Pauen i.V. am 10. und 11. Sevtember, zu halten. Sie wird dadurch ihr besonderes Ge präge bekommen, daß sich auf diesem Gemeindetag in einer Art freier Synode dle Freunde der Kirche aus den vier dort In der Ecke -es Vogtlandes zusammentreffenden Landeskirchen evan gelisch-lutherischen Glaubens aus Sachsen, Thüringen, Bayern und der Lschecho-Slowakel zu gemeinsamer Arbeit die Hand reichen sollen. Mit der Tagung verbunden geht ihr voran die -es Volks kirchlichen Laiendundes für Sachsen am 9. und 10. September. Ferner ist eine Vertreterversammlung und ein Lehrgang über kirchlichen Abwehrdienst geplant. Schmiedeberg. Die nächste Mütterberatungsstunde findet am Mittwoch d«n 29. August 1923 nachmittag» 2—3 Uhr ln der Schule statt. Pertliches im- SöchfischeS. Dippoldiswalde wieder einmal ein Kinderfest erlebt. Das Gewettk- ivnattskartell hat es unternommen und, dank reichlicher umer Nützung aus wohl allen Kreisen der Bevölkerung, auch der Um- aebunm durchführen können. Das Fest stellt - was die Teil- nehmenahl anlangt — alle seine Vorgänger welk in den^H^en. Auf etwa 8M Kinder war man gefaßt. Die doppelte Zahl oder ertcklen nicht nur aus der Stadt, sondern auch aus den yrackbarorten. Damit aber wuchs selbstverständlich nicht nur der GeldLchsonL auch die Ärbett und Brühe der Festleitung unk den Kelter und Helferinnen. Gern wurden aber alle Opfer KÄ Und' L gelang gut. - Die Vorbereitungen E oetrotten die letzte Kind, nunmehr besonders in den Familien, wurde Sonnabend ans Werk gelegt, ""erdings mit etwas ge mischten Gefühlen, denn der Himmel machte absolut Kem Kinder festgesicht: es regnete wiederholt. Strahlte er am S°"itt"Hv°!: mittag im schönsten Blau, so steckte er gegen Mittag nochmals An recht bedenkliches Gesicht heraus, bis er — ja, wahrscheinlich bis er die ersten Kinder im Feststaat sah. Jedenfalls war das Wetter bis zum Abend wie für ein solches Fest besonders ge schaffen. 2m Huthaus stellten die Festtetlnehmer und bewegten sich in langem, kmgem Zuge durch die Stadt nach der Aue. Voran «in Spitzenreiter. Ein Trommler- und Pfefferzug und ein Musik- Korps brachten den nötigen Takt in die Beine der- Kinderschar, geschmückt mit Kränzen, Blumenreifen, B umenstäbe, Standarten tragend, Festvorfreude in den blitzenden Augen. Auch zahlreiche Festwagen fehlten nicht: mit Waldesgrün, Heide und Feldblumen reich geschmückte und von den Kleinsten besetzte Leiterwagen und Sportwagen. Sogar von jenseits des großen Wassers waren «in großer Trupp wilder, ganz wilder Indianer und eine große Zahl Hinterwäldler, Trapper und Jäger erschienen, wie sie im Lederstrumpf' usw. gezeichnet sind. Schier kein Ende nehmen wollte der Festzug. Auf dem Festplatze angelangt, begrüßte der Festausschußvorsitzende Sethmacher die Teilnehmenden, wies auf die Schwierigkeiten, die zu überwinden waren, und darauf hin, daß die große Geldentwertung zur Beschränkung bei den Gaben zwang, ermahnte die Kinder deshalb und auch mit Rücksicht auf die die Erwartungen weit übertreffende Kinderzahl zur Bescheiden heit, aber auch zur Dankbarkeit, die sie zunächst zum Ausdruck bringen möchten durch Gehorsam gegenüber den Helfers und wünschte schließlich allen viel Vergnügen. Bald waren die Kinder nach Alter und Geschlecht .sortiert. Und nun gings an die Arbeit'. Viel Spaß machte die Kletterstange. Wonach griffen die Knabenhäude zuerst? Nach den schönen Würsten. (Hand aufs Herz, die Erwachsenen Hüttens auch getan.) Und was gabS sonst alles: Armbrustschießen nach drei Vögeln, Stechtaubenschieß nach drei Sternen, Schießen mit Lustbllchse und Werfen mit Ba.. und Ring für die Kleinen, Rutschen über eine sich drehende Walze, Sackhüpfen, Topfschlagen, Reitschulefahren, Ringelreihenspiele usw. usw. Ein außerordentliches Vergnügen für die Jungens war die Zagd nach dem Clown, deßen Rock mit Würstchen benäht war. Dazu die Gaben: praktische und solche fürs Vergnügen und für den Gaumeu. Kurzum, es war eitel Lust und Freude bel den Kindern und um ihretwillen auch bei den Eltern und bei den sonstigen recht zahlreichen Kindcrfreunden. Kein Mlhton war zu hören. Gegen abend gings dann hinüber nach dem Sportplatz, wo Mädchen — zur Hälfte in Knabenkleidern — einige hübsche Reigen tanzten, und wo sich schließlich auch die „Amerikaner" produzierten. Zwei Zelte waren errichtet, eins für die Rothäute, das andere für die Dlaßgesichter. Gegenseitige Ueberfälle mit „furchtbaren Kämpfen" fanden statt, denen schließlich Versöhnung folgte, worauf die Indianer sich um ein Feuer lagerten und Tänze aufsührten, die sie mit merkwürdigerweise auch uns verständlichen Indianergesängen begleiteten. Mittlerweile war es nun doch Abend geworden, den Kindern zu rasch. Die Auswärtigen wan derten der Heimat zu, die Hiesigen aber hielten ihren Einzug In dle Stadt mit Lampions und Gesang, bildeten auf dem Markt- Platze einen Kreis und sangen noch gemeinsam „Das Wandern ist des Müllers Lust", worauf dos Festausschußmitglied Erfurth den Kindern nochmals los Gedächtnis rief, was ihnen mit dem Feste unter den heutigen Verhältnisten geboten worben sei, und darauf hinwies, daß sich nicht sagen laße, ob eine Wiederholung im nächsten Jahre oder überhaupt in absehbarer Zeit möglich sein werde. Dankbar sollten sie denen sein, die ihnen das Fest be-- reiteten, und diesem Dank Ausdruck geben ln einem dreifachen Hoch auf dle Ellern, das Gewerkschastskartell Dippoldiswalde und alle edlen Geber. Begeistert stimmten die Kinder ein. Das war der Schluß. Eltern und Kinder wanderten dem Helm zu, letztere nicht etwa müde, sondern singend oder die Erlebnisse des Tages lebhaft besprechend, die ihnen gewiß eine liebe Erinnerung bleiben werden fürs ganze Leben. Auch die, die die Arbeit gehabt haben, gingen heim. St e waren müde, fühlten sich aber gewiß alle reich belohnt durch das gute Gelingen des Festes. Und dazu haben sie allen Grund.
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