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Dresdner Nachrichten : 11.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-11
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.06.1881
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Dresden 1881. LS. iLdrM»«. «,«,»«, »«»«,»»»«l» »« «»chm » n», »»,-«»»«». 6->m,-,««>»«««»,»Irntr. Nr«sl«dt»»r »» 0i»chr »t»»e>>: ^ «ikch«.s ,«V«^3V0V0 «Utr dl»««-»»» ein»el«n> 'u^'-^'^ch' >«ia»d>er «.« »««edacM« Itch. »ich« I J,»eral«>>-«mm»i»k . au«.»»«»: tur«, verltn. w>t«,L«ch»>s. v»l-l. »>k«,<>u. grantsur,». M. — M». «»«I» ln v-rltn. L«t»«I». wie». Hamdnr«. s«»kstrt a.«.. ma» che». - »««»« » ««.«»tcha»N»r« L. m. — «nreaux d. ,^«»»tt»»«- »»»«".-»»'»-. t c«. >n v«rt». Tagtvlatt für Politik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenlistc. «,.»»,« »«»m onH — D-r «»um »ln«» kt»I»»lN,»» »«iltril« k,l«»l»«,».«I>»l»»»« dt. Zeile Eine G,e»ntte tür d»d »ichtl- «1,, >k tirlch'tn.» d»r Ins..»», »ird «ich« Andmilrtt,« »nnsncMt- Nutt.d». »»n un« uad.lannlknglrmk» und Perlon.« tnj.rtr.n wtl nur a»i» >.inu»»r«n»o<Z«t»l«»»»urch «rltunorlen »der V»tte>Nt»>Nu«I- »cht «tldni I»ue« >»Pl»e. 2»> l.r»t« ille dt« M,in»,» .Numm.« Heine» Zeltt,».»«. PU«» t-tl. »t Hut-Ladrik C. 1. Lehmann, ^ Lüllitrliekvr llokllotvrant, 8vI»«an;Istr»«8v »sr. L4. 86lä«udütv, Ivlvlitv VIlLkütv, 8trodüüt«. rvicktinltinsls ^usvnlil, billi^tv 1'roiso. VL-S »SSS-ÄbH-SiL--Esrü Chinehslhe Tusche! Iiooüloiiu' — bosts Mortem — Stuck «'lNMtiutl'on, anelt hilliM adsr ckurdiaus braucclibaro VVauro, >>ro 8tüdc von 10 Dl. s», an» ttaxor. «. M». WSSIIA, I,u«tri» «l. » kmpoItouI. li! 8eld8ttl>»tt8«; »88vrtÄrÜ6run^8anIaNvn ^tür 8tnLl«Imut<!N mit imedvmislick bostvm IdkolM pll86,vancktzt. ^I' Ur icidnoi-a Kttickto, vanck^omsincken, einrelos üütvr, ttsnck- Lliitusoi-, babiikon eto. lidoioidi (unter 0«w»utio) soldstttiLtiz N arkeitvnckc, Wirssvrmotoro rum Dürckorn von Wasser auf lecke zttivliobitzv Uüdouuck l'lntkernuo«. veistunesküdi^lcsit 1000 dis, ^ 100,000 Inter pro 'lag. VHerKel jim.. Orvsckon. ^ /»LN evitleruns vom iO.Auni: «taroinrlcr Oskar eoiold, tv»u»r»>e ld. dDs 1^ I 7dOMill., tkilnefter, 2M,ii. aesiieqrn. Llurmomelroar. n. Rv>u«.: IU X AI., nicdr. «r»«-» M-V<»e»Tcmp. « <> W, höchiw Tem». lü" W. X!orl> 76cst.Wind. Pcdeck:. Aussichten lür kc» I I. Juni: Wolkla, zeitweise etwas aufklärend, ziemlich kni'l, intisl trocken. Sonnabend, 11. Juni. «ir-iuworilich-r R.dacteur lür Politische- vr. Lmtl Bier.» tu TreSden Wer baut, macht bei seinen Mauerern die Erfahrung: Je weniger s i e berappen, dcstomebr muß e r berappen. Zu dieser Gattung von Baulnmdwerkern gehören auch die Maucrcrsleute im deutschen Reichstage. Sie haben nun glücklich ein recht verpfuschtes Gebäude aufgeführt. Das Annungsgesetz ist auS ihren Händen als ein schiefes Jlickwcrk hcrvorgrgange», durch dessen unbcrapptc Fugen Wind und Regen aus das schlecht beschützte .Handwerk rindringen. An Eile haben cs freilich die Abgeordneten nicht fehlen lasten. In einer einzigen Sitzung wurde das ganze Fnnungsgesetz durchgehastet. Die wichtigste Bestimmung, welche das -Halten von Lehrlingen regeln soll, wurde gegen die Interessen der Handwerker abgctban. Den Ausschlag gab eine innungsfcind- liche Rede Laüker'S. Es ist wirklich beschämend, daß sich unter der bcutigen Dolksstimmung der Reichstag noch so verladen, läßt. Mt winziger Mehrheit, 125 gegen I22S1., aber doch mit Mehrheit, vcrsag'c man dem Handwerk Etwas, was es zu einer neuen Blüthe bedarf: die ausreichende Regelung des Lehrlingswcscns. Es soll also nach Ansicht dcrReichstagsmehrheit bei der jetzigenSchrankenlosigkeit hierbei bleiben. WaS der Reichstag sonst noch in dem FniiungSgcsetze beschlossen bat. ist von geringem Belang. Dieses Flickgesetz kann dem Handwerke nicht aushelfen. Es ist schade um so viele Arbeit gewesen. Die etwa freiwillig sich bildenden Innungen haben nunmehr keine Befugnisse, um den Eintritt in sie begehrenswert!» zu machen Den Schaden solcher Matthcrzigkcit, Unentschlossenheit und Kurzsichtigkeit trägt aber nicht allein das deutsche .Hand werk, sondern er wirkt auf die gcsammten sozialen Verhältnisse zurück. Nach dem trübseligen Verlaufe der JnnungSvorlagc kann man sich schon vorstellcn, was dem Arbeiter - Unfall- Vcrsicherungsgesetzc bevorsteht. Zerrupft, zerzaust, unkenntlich und unbrauchbar wird es aus der dritten Lesung hervorgchcn. Ohne den Staatszuschuß wird der Reichskanzler daü Gesetz nicht annchmen, verkündet soeben die „Prov.-Eorresp." Zu gleicher Zeit erklärt die „Germania", das Organ des Eentrumö, es sei gar nicht daran zu denken, daß die Eentrumspnrtei den Staatszuschuß bewillige. Ohne die Zustimmung des Ccntrums ist er aber im Reichstage nicht zu haben. Run, dann wird eben ein künftiger Reichstag den Staatü- znschuß bewilligen, getröstet sich der Reichskanzler: d. h. alle sonstige Liebesmühe, daü der jetzige Reichstag an daä Gesetz verwendet, ist vergeblich. Steht es so, dann könnte inan sich die Arbeit erleichtern und die entscheidende Abstimmung über 8 13 an die Spitze der Berathung stellen. Wozu noch lange Reden? Diese Unvcrsöhn- lichkcit der Anschauungen zwischen dem Kanzler und dein Ecntrum in einer Frage, die niit Kulturkampf, Mcssclcsen und Sakrament- spendcn so wenig Etwas zu thun hat, als die heurige Iunikältc mit der Dresdner Pserdebalmk-räliwinkelci, ist im Interesse der Abstellung sozialer Mißstände und der Ausgleichung sozialer Gegensätze nur tief zu beklagen. Für die Wahlen aber wird es sich das Volk merken: welche Parteien cs verschulden, daß der Anfang zu sozialen Reformen hinausgcschoben wird. Im französischen Senate sind die Würfel gegen Gambetta gefasten. Das Oberhaus der Republik der Franzosen bat mit achiungSwcrther Mehrheit (184/111) jedes Eingehen aus daü Listcn- wahlgesctz abgclehnt. Eü thut ihm nicht einmal die Ehre an, feine Einzclbcstimmungcn auf ihren Werth zu prüfen. Mit einer vor nehmen, aber kraftvollen Handbcwcgung lehnt der Senat jede Anbah nung der Diktatur Gambctta's ab. Die luxuriösen Frühstücke, mittelst deren der „große Bürger" eine genügende Zahl knicschlotterndcr, wciß- lebriger Greise für die Listenwahlen gewinnen wollte, haben also nicht gezogen. ES kam allerdings Vieles zusammen, was den Senatoren ihre Festigkeit erleichterte. Ter Senat hätte tbatsächlich abgedankt, wenn er in dieser Frage Gambetta zu Willen war. Er stand vor seiner Existenzfrage. Ermöglichte er cs Gambetta, bei den nächsten Wahlen seinen Namen an die Spitze der Listen von 30 Departements zu setzen, so ging derselbe als pg-aixl bstactoni- aus den Urnen der 36,000 Gemeinden der Nation siegreich hervor. Damit hätte der „Großwählcr" sein PlebiSeit gemacht und einen Freibrief für seinen Gcwaltstreich ausgestellt erhalten. Allen späteren Widerstand des Senates hätte Gambctta's Ungestüm fast mühelos über den Haufen gerannt. Noch ist eS zu früh, die Conscqucnzcn der ablehnenden Abstimmung des Senates ins Auge zu fassen. Gambetta ist jedoch nicht der Mann, auf einen lang gehegten Licblingswunsch zu verzichten. So nahe dem sicheren Hafen scheitern zu sollen, wird ibm ein unerträglicher Gedanke sein. Daß sein segelgeschwellteS Schiff auf die Klippe der Senatoren rannte, wird wahrschein lich ihm den Plan, diese FeiLzacke zu dunamitisircn, nabclegcn. Er wird eS den Senat schwer büßen lassen. Doch verdient eS Aufmerksamkeit, daß auch unter sonst aufrichtigen Republikanern das Umsichgreifen Gambctta's täglich mehr verstimmt. Die von dem Bciworte des ersten Napoleon „Eorsische Wchrwolf" auf Gambetta übertragene Bezeichnung „Calwrfischer Welmvols" ist mehr als ein bloßes Spiel mit Worten. Selbst in. Lahors, der Hcimath und dem neulichcn Triumphplatzc des Diktaturlüsterncn hat es Unmuth erregt, daß „Er" sich selbst an die Spitze der dortigen Wahlen zu stellen beliebte, ohne das dortige WalilkomitS zu befragen. Ein energischer Protest der gcachtetstcn Bürger von CahorS weist diesen Eingriff des „berühmtesten Kindes" dieses Fleckens als unge bührlich zurück. Kronprinz Rudolf ist mit seinem jugendlichen Gemahl sehr herz lich von der Bevölkerung Prags ausgenommen worden. Man hat nachträglich ermittelt, daß die Verspätung dcS Einzugs des jungen Paars nicht aus den Gesundheitszustand der Prinzeß Stephanie, sondern auf politische Motive zurückzuführen ist. Hütte das Paar unmittelbar nach den Einzügen in Wien und Pest die Tlwre Praas betreten, so war diese Stadt mit einem Schlage in den gleichen Rang der Schwcsterrcsidenzcn eingesübrt worden. Man bekam in Wien Wind davon, daß die Czcchcn den kronprinzlichcn Einzug in Prag zu einer ungehörigen politischen Demonstration mißbrauchen wollten. Der czcchische Adel Böhmens strömte nach Prag, die czcchische Stadtverwaltung verwendete große Summen zur Aus schmückung der Stadt und es war im Werke, die sich auch noch so loyal gcbcrdcndcn Kundgebungen zu scharf ausgeprägten national- czcchischen Demonstrationen auszubeuten. Tic Enthusiasten für die „Wenzelslrone" träumten schon die Versinnlichung ihres staatsrecht lichen Ideals. Graf Palsf» kaufte ein Palais auf der Klcinseitc für 800,000 Gulden und den anderen Mitgliedern des slavischen Adels, der jetzt meist in Wien wohnt, wurde zugcraunt, sie sollten ebenfalls nun nach Prag übcrsicdclu, damit Prag, die Residenz dcS kronprinzlichcn Paars, genügenden hoffähigen Adel besitze. Ter Adel sonnt sich ja vorzugsweise gern in der Nähe fürstlicher Ge stirne — meidet doch, beiläufig bemerkt, auch der sächsische Adel unscrn^Großen Garten sofort, »venu König Albert nicht in Dresden oder Strehlen residirt. In Wien fand 'man es nun aber höchst unzeitgemäß, daß Kronprinz Rudolf als künftiger Träger der Wen zelskrone in Prag akklamirt werden sollte und da der Adel selbst ständig vorgcgangcn ivar, ohne die Willcnsmcinung des Wiener Hofes eingcholt zu haben, so benutzte man die „Ermüdung" und daS „Unwohlsein" der Kronprinzessin, um die Reise zu verschieben und die Empfangsfeierlichkeiten aufs Aeußcrstc zu beschränken. Das Paar ist aber doch recht freundlich in Prag ausgenommen worden. Auch in Berlin hat inan den Fürsten Milan, der die lange Reise von der unteren Save bis zur Newa unternimmt, wie in Wien mit großer Auszeichnung behandelt. Man hat es an Ehren beweise» nicht fehlen lassen, als ivärc der Hospodar von Serbien bereits der König dieses Landes. Deutschland ebensowenig wie Oesterreich spricht dem als souveräner Staat proklamirten Serbien daS Recht ab, seinem Obcrhaupte den Titel zu geben, der seinen Ohren ain lieblichsten klingt und wenn sich Milan wie sein Vor gänger auf dem Throne „Despot" nennen wollte, hätte wohl Nie mand Etivas dagegen cinzuwcndcn. Aber ebenso bcharrt man in Wien wie in Berlin daraus, daß Serbien uns ein freundlicher tzandclsnachbar werde. Die Mittclstaaten der Valkanlialbinscl aus dem russischen Banne zu erlösen sic zu einem orientalischen Zoll verein umzugestaltcn, ist ein hohes Strcbeziel einer weitsichtigen Handelspolitik. Eine so günstige Gelegenheit, Serbien in den Machtbereich Deutschlands und Oesterreichs zu ziehen, kommt viel- cicht in einem Jahrhundert nicht wieder. Das Stirnrunzeln John Bulls, der bereits iin englischen Parlament eine Interpellation ivcgen der durch den österreichischen Vertrag bedrohten HandelS- intcresscn Englands in Serbien cingcreicht bat, wird Niemanden erschrecken. Plan läßt den zahnlosen englischen Löwen ruhig knurren. Der Berliner Abg- Ludiv. Löwe berichtigt die uns von guter Hand zugcgangcnc Bemerkung in Nr. 160 unseres BlatlcS: „er hatte für das Berliner ShawlfabrikationSgeschäft (die gehässige Ne- bcnbcmcrkung übergehe er) den hoben Zollsatz von -150 Mk. pro IM Kg. auszuwirkcn wesentlich mitgcholfen", dahin: „Ausweislich der Protokolle der Sitzungen der Zolltarif-Kommission habe ich, der ich als Korreferent sungirtc, gegen jede Erhöhung dcS Zollsatzes aus Shaivls plaidirt und gestimmt: die Erhöhung wurde lediglich durch die konservativ klerikale schutzzöllncrische Majorität beschlossen. Außer dem wurde eine weitere Erhöhung dcS betreffenden Zollsatzes im Plenum auf Antrag deü konservativen Abgeordneten von Mirbach, wiederum gegen meinen Einspruch, ausweislich des stenographischen Sitzungsberichts, beschlossen." Nentttk Telegramme r>cr..TrcSVner Nac!>r."vom 10. Juni. Berlin. Reichstag. Or. Frcgc berichtet über die tür den deutschen VolkswirihsckmitSratb nachträglich von der RcichS- rcglcrung geforderte Somme von 84,<»«»<> g.yk., deren Bewilligung er cmvftcb't. Er widerlegt die gegen die neue Jnüttution cr- bodenen Bedenken. Nachdem in Preußen der Polloirirtbs-l airsrath bereits bettebc, scl eS angczcigt, denselben z» erweitern, um auch iür die übrigen Bundesstaaten cine Sachverstandigenverlretung zur Be- gutachtung wirk schattl.Eniwürsc zu sichern. Aug. Relchcnstergcr meint dagegen, inan solle dock' erst abwartcn, wie sich die neue Institution in Preußen bcwäbrc. Was man biv jetzt davon gesehen, erwecke keine besonderen Erwartungen. Er erinnert an daS Wort: Parlamente durch Parlamente tobt zu machen, und tlwrt sck'l eßltch Beschwerde darüber, daß dcr katholische Gcscllc»- vcrcin nicht Im hrcnßiichcn VoltowirtbschastSralb vcrttcte» ici. Schorlcmer-Alst befürwortete im Gegensatz zu seinem Partciireuute Reicheusperger die neue Institution, rtv.c mlt bcrc» Organisation ganz einverstanden zu ietn. Die La»twirtosck'ait sei nicht genügend darin vertrete». Dav Bolk, des volitiichc» Haders müde, ver lange endlich Förderung seiner materiellen Interesse»; es sehe sich am »lande dcS politischen Ruins. Bet Engucten habe cö die Regierung viel »icdr in der Hane, dloo Die zn hören, die sie hören will. Merkwürdig, daß Braun bei dieser kleinen Summe den Rui nach Sparsamkeit erhedc; während dcr liberalen Aera habe man Nichts von dieser Sparsamkeit gemerkt. Damals warf man Unsummen zum »Fenster hinaus. WaS verschlangen nicht Kulturkanipi und Go bwihrung ; am meisten ging durch das Acticiigcsctz verlöre», dav nicht nur cloc Ausdeutung, sondern eine völlige ' uSoeirtclung zur Folge batte. Erweitere man den prcuß. Volkswirlhschgiitzratd »ick't, da»» ging.n die Einzclstagtc» in wirtdschattl icher Beziehung in Preuße» unter. v.Bennlgscn dagegen. Den Zweck dcr Vorlage erkenne er an. er solle aber aut anderem Wege erreicht werde», unb zwar turtt iachrerstckuvlge In orma- tioncn von Fall zu Fall. StaalSickretär 1)r. v. Bötticher be streitet, daß die Frage auch nur irgendwie einen politische» Cha rakter trage. ES handele sich lediglich um Bildung eines techni schen BeirathS. Er stimme zu, wenn die gciorterte Summe lür sachverständige Informationen bewilligt werbe, könne aber »Icht versprechen, daß lick' die Regierung diese Informationen wo anders einbole, als bei der eaiNr nletergeietztcn Korroratton sachverständiger Männer. Rcntzsck' bciürwortct auöiübrlich dav neue Institut. E. »Ochter hält dasselbe lür rein ecntralistlich, nur prolektirt, ui» Bun"eSratd und Reichstag abzuichwächcn. Preußen sei im VolkswIribsck'astSlatt' gegen alle übrigen Staaten im Ucbergewlcht. Die Logik, weil schon für Preuße» ein Volköwirthscha'tSratb bestehe, müsse auch lür Deutscblanv ei» solcher gebildet werden, «übren dahin, daß man schließlich alle vom Kanzler prolektlrten Einrichtungen annchmen müsse. Dcr „Sächsische Volkssreunb", das konservative Organ für daS Königreich Sachsen, hätte erst ganz b tte>böse Artikel gegen dlc>e ..napoleontichc Einrichtung" gebracht; nach unb nach hätten sich die Konservativen wie Immer damit befreundet. Für JnnungSgeietz und UnsaNversschcrung sei das Sachverstäntigen- Elciiicnt Im BolkSwIrtbschaftsrali) ein geringes gewcscn. v. Heli- dors für. Der Bauernstgnd bat Im Verhält»!» zu seiner Be« teutung' keine ausreichende Vertretung seiner Interessen, vr. Frcge: Die Kommi sio» habe eine stärkere Vertretung der Land« wirtbschait im VolköwirthschaftSrath nicht gefordert, weil sie an- »chmc, daß hier die Stimme nicht gezählt, sondern gewogen werben. Die geforderten 8-1.000 Mk. werden mit 153 (die liberalen Fraktionen und ein großer ^hcil dctz Erutrumbf gegen >02 Stimme» abgelchnt. Dann wirb die Bcraihung über die von der königl. sächsischen Regierung beantragte Erhöhung des ZollS aus unbedruckte Zcugwaarcn, die vor dem Feste durch daü bekannte Manöver der Freihändler unterbrochen worden war, fortgesetzt. Abgeordneter von Kartorff wünscht eine Enckucte über die Wirkungen der Gariizöllc. Er sei event. zu einer Herabsetzung derselben bereit. Der wirthlchattllche Standpunkt der B.iinbcrgcr. Delbrück unb Brau» sei wissen« schalt!ich überwunden, gcrichtet. Kgl. Sachs. Geh. Regicrungö- rath Böttcher bittet von dem Gedanken einer weitergehciiden Enguctc zur Zelt abzuschcn; welche uachthclllge Ver zögerung würde dadurch unbedlugr Antreten! Dasselbe gelte von der von Svnncmann beantragten Hinausschiebung dcS rermins dcr Zollerhöbung. Wolle man bellen, bann bette man bald. (Bravo.) v. Varnbülcr widerlegte die trüber von Senncmann zu diesem Gegenstände gegebenen AuSiürrungen. Bambergcr nlunnt >ür den Freihandel die Wisscn«cha!tlichkelt in Anspruch; tür den Schutzzoll sei von den Männer» der Wissenichcttt »ür rotP. Wagner ln Berlin. Die Abschwachungc-aniräge Lowe's unb Sonncmann's werden abgelebnt und die Vorlage gegen die Stimmen der meiste» Freihändler angenommen. Die sächsi schen «Abgeordneten stimmen, soweit anwesend, alle dafür iso von den Fortschrittler» Streit). — Der Scrbcittürst ttr-llan wobnte kurze Zeit rer Sitzung bei. — Ob der Hamburger Zollanschluß den Reichstag noch beschäftigen wird, ist mcbr alS zwciielbait. da dcr Hamburger Senat de» Raths- und Bürger» vcschluß durch sorgsame Vorbereitung zu einem möglichst ein stimmigen machen will. — An Stelle dcS Geh. Rat» riedemarin, dessen Ernennung zum Regierungspräsidenten vcn Trier bevor- steht, soll Geb. Ratv Lohma»» als Vorstand der Reichskanzlei designirt sein. Paris. Mit dcr gestrigen NiederlageGambcttas im Senat ist die Wahlmodusirage iür viele Legislaturperiode erledigt. Die Regierung hätte daS Recht, vor Ablaut von 3 Monaten da» Gesetz an die Kammer zu bringen, doch wird sie natürlich aus diese Beiugniß verzichten. Berliner Börse. Die heutige Börse war nicht stau ; wohl übten die ungönitigcn auswärtigen Notiruiigcn eine» Druck auS auf das inkcrnatiouale Gebiet, dem entgegen stand aber eine un verkennbar große Festigkeit des lokalen Marktes. Dcr Schluß halte sogar cin recht iestes Aussehen. Ocsterr. und Ungar.Kredit je l Vit. schlechter, Franzosen 2. Lombarbcn 3 Mk. besser. Für hcutiche Bahne» bestaub gute Meinung. Oberiwlcuiche gewan nen 2 Proc. Oeslcrr. Bahnen und Prioritäten stiller und schwach. Banken still; die Icckcubeii gaben aniango nach, erholten sich aber wieder. Deutiebc Fonts ruhig, seit; iür ircmte bestand zu den herabgesetzte» Eourü» bessere Kauflust alS letzter Tage, Bergwcrle still, test, ebenso in dcr Mehrzahl Industrien. Lokales und Lächjlfchcs. — Herrn Ermenegildo D 0 uadlni, Lclircr an der hiesigen Kunttgewcrdcschu e. warb das Prädikat „Professor" verlieben. — Dcr Vlcepräsidcnt kco cvaiigeUsch-lulherischc» Lanbes- consisiorlumS, Oberholl rediger vr.KhhI!chüIter, trat gestern einen vierwöchentlichen Urlaub a». — Die Wahle» für den sächsis ben Landtag werden nun« mehr amtlich aut den >2. Juli auogctchrtebcn. — Dem Neick'vtag ging eine llebe-Ficht über das Ergebnis) deSHccre 0 - E rg ä nzu n g s g cs eh ä t t s nir 1880 zu. Für das Königreich Sachse» gestattet sich das Ergcbniß wie folgt: I» ben alphabetischen unb Restantenlistcu werden 72,«i>0Mann gclührt. Davon sind 1107 uncrmiltclt, 362-1 ohne Eutiehul- biguug auSgeblieben, >8,54«» aiuerwärtS gestellungspflichtig geworben, 2>,5,55 zucückgcstcllt, 68 ausgeschlossen, 7664 aus- gemustert. 4700 de, Eriatzreservc I., 2862 der vriatzrescrve ll., l der Sccwchr i. überwiesen, 0475 ausgehobcn, 1822 überzählig geblieben unb 1012 freiwillig cingetretc». Zum Dien» mit der Waffe würben Ott',:i, zum Dienst ohne Waste 306 und aus der sccmänniieocn Bevölkerung <?) 6 Mann zur Flotte ousgehoben. -ch-egen unerlaubter Auowanberung würben 163 vcrurtbcllt (die Meisten woül »ur i» eemt»»memmi. gegen 158 lchwebte Ende des vorigen Jahrcö noch blc Untersuchung. — Weil über >000 wackere Bürger Dresdens hatten sich borge,lern Abend im Saale des Linckc'schcn Bades cin» gefunden, welche lnSgcsammt mit dem am I. d. Bi. vom Stabt« vcrordnetcn-Kollegium gesüßten Beschlüsse, die Pi erde bahn betr-, nicht cinverstanve» waren. Diese Stimmung war bervor- gcrufen durch die bei» Unternehmen bereiteten Schwierigkeiten. Die Versammlung eröffnet«: Herr Rechtsanwalt vr. A. Schmidt. Daü Rclcral halte Herr Stadtvero«dncler vr. Ehalhbäuo über nommen, wobei derselbe besonders in anöiübrlichcr Weise der Geschichte der Pferdebahn gedachte. Der Stadtralh hat s. Z. die Brückcnzolllumme deshalb ermäßigt, well Herr Parriip an >4,000 Ni. zu her Pflasterung der Brücke bcizutragen sich er boten habe, ebenso 12,000 Al. weitere Straßcnkorrcktionökosten am Linckc'sche» Bade, 15,000 M. am goldneu Löwe» u. s. iv. Trotzdem die Pferdebahn also ihr eigenes Pflaster befährt, will sie bad äiachc dessen jährlich zahlen, wavdieOmnlbuste. die koch dab Pflaster weit mehr slrapezierlc», zahlten, also 5 Mal 600 M. Wenn die Omnibusse sür 600 M. täglich 373 Wagen über die Brücke tührtcn, müßte die Pterdebaon also sür ihre Steuer deren täglich ea. >8s»o über die Brücke tahrcn. Sei man gerecht und taffe nicht nur die F-lnanztrage. sonder» die allgemeine Nützlichkeit niitcnlschcidc». Hieraus geißelte Here Sanitälö« Rath Reimer In geschickter Weise die gerade vor einem Jahre stattgciundene Ltadtverorcnckcnsitzuug und nannte laut und deutlich die Namen derjenigen Ltadivcrortnctcn. welche damals gegen dav Zustaatckommcii einer Pierdebalinlinle Altstadt-Neustadt gestimmt hatten. Die Angst sei cs nur ge wesen. die davon abgebaltcn bade, man sah ,chon >m Geiste alle die Krüppel unb zerbrochenen Glieder, die zw scheu unb neben den Picrdrbahngelciscn z» liege» kamen, da» Publikum habe man mindestens iür halb blind unb taub gehalten. Hätten voriges Jabr die >6 Dagcgcnstim,1,enden nue noch wenige in lbr Lager ziehen können, so waren wir ebne Gnade unb ohne Annahme milkernber Umstände zu 5 biv iO Iabren Omnibus verurtheilt. Dcr Redner betont ferner, daß aus sämmtlichm Linien, auch aui der neuesten, Postplatz-PIauen. kein UnglückS- sall zu verzeichnen iel. aber aui zwei umgestürzte Omnibusse könne er fick, besinnen, bic Ihn unwillkürlich an die Worte ttS Dichters erinnerten: „DaS Alte stürzt, eS ändern sich die Zelten". 1 Stürmischer ApplanSf. Sodann gelangte solgcndc Resolution zur Vorlesung: „Die beute im Lincke'schen Bade versammelten Dresdner Einwohner ivrechen bie Erwartung auS. baß ta<
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