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Fernsprecher Nr.NV. Tel.-Ndr.: Amtsblatt. Bezugspreis vierteljührl. Ist. I.SOeinschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der kumoristischenBeilage„Seifenblasen"inder Expedition, beiunserenvotensowiebeiallen Beichspostanslalten. Erscheint täglich abends Mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenTeilediegespaltene Zeile 30 Pfennige. für Eibenstock, Larlrfeld, hunörhübel, Neuheibe,Gberftützengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstiitzengrün, wildenthal usw. Amts- und Änzeigeblatt für den ^lmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung ^?2SS Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. — «2. Jahrgang. Donuerstag, den 23. Dezember ISIS Städtischer Reninverkauf Donnerstag, den 23. Dezember 1915, vorm. Nr. 1—1000, Freitag, „ 24. „ „ „ „ 1001 und höhere Nummern. Stadtrat Eibenstock, den 22. Dezember M5. Anmeldmig zur Rckrlltiermlgsstammrollc betr. Zufolge Verfüglmg des Zivilvorsitzenden der Königlichen Ersatzkommission deS Aus- Hebungsbezirkes Schneeberg in Schwarzenberg vom 17. Dezember 1915 haben sich zur Rekrutierungsstammrolle 1916 bis zum 28. Dezember 1915 anzumelden: 1 Sämtliche im Jahre 1896 geborenen beim Militär noch nicht ein gestellten Militärpflichtigen. Anmeldepflichtig sind insbesondere auch die bei der Landsturmmusterung als dauernd untauglich Bezeichneten, gemäß 8 20, 11 W.-O. vom Dienst im Landsturm Ausgeschlossenen. 2 Diejenigen des Geburtsjahrganges 1896, die als Landsturmpflich- tige eingestellt und aus irgend einem Grunde wieder entlassen worden find. (Die als Ein- oder Mehrjährig-Freiwillige Eingetretenen des Jahrganges 1896 kommen nur dann in Frage, wenn sie als nicht militärisch ausgebildet — W.-O. 8 82, 5c — entlassen worden sind — s. auch W.-O. 8 82, 4 -.) 3 Die Zuruckgesteüten der in den Jahren 1895, 1894, 1891 und frü her Geborenen. Die in der hiesigen Gemeinde und den selbständigen Gutsbezirken aufhältlichen, sowie alle nur vorübergehend von hier abwesenden Militärpflichtigen werden aufgefor dert, sich bis zum 28. Dezember 1915, mittags 1 Mr im hiesige» Gemeindeamt zur Militärstammrolle anzumelden. Auswärts Geborene haben den Geburtsschein, Militärpflichtige älterer Jahrgänge den Musterungsausweis vorzulegen. Vorübergehend abwesende Militärpflichtige sind durch ihre Eltern, Vormünder, Lehrherrn oder Arbeitgeber anzumelden. Wer die vorgeschriebene Meldung zur Rekrutierungsstammrolle unterläßt, wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mk. oder mit Hast bis zu 3 Tagen bestraft. Carlsfeld, 21. Dezember 1915. Dn Gcmmidemstand. Die Alliierten beginnen z« räumen! Gamal Rusli ncraWicdcl. Auch General Rusk? ist verzweifelnd von der Aufgabe, den russischen Sieg vorzubereiten, zurück- getreten. Ter Draht meldet: Petersburg, 21. Dezember. Ein kaiserlicher Ukas enthebt den General Ruski seiner Tätig keit als Oberbefehlshaber der Nordarmeen unter Belassung seiner Stellungen im Reichsrat und im obersten Kriegsrat. Fallen seh ich Blatt aus Blatt. Nach Nennen- kampj Nikolai Nikolajewitsch; dann French, Hamil ton, Sarrails Verschickung nach dem Balkan, Jos- sres Rangerhöhung. Das alles sind Anzeichen, die, wenn sie ehrlich verstanden werden, die Siegeszu versicht unserer Feinde kaum heben können. Die Operationen der österrcichifch-ungarischen Truppen in Montenegro haben zu einem neuen Er folg geführt: Wien, 21. Dezember. Amtlich wird verlaut bart: Russischer Kriegsschauplatz. Gegenüber Rafalowka am Styr wurde eine russische Aufklärungsabteilung zer sprengt. Sonst stellenweise Geschützkämpfe. Italienischer Kriegsschauplatz Die Artilleriekämpfe an der Tiroler Süd front dauern fort. Zwei italienische Kom pagnien, die nachts gegen den Monte San Michele vorzudringen versuchten, wurden ausgerieben. Südöstlicher Kriegsschauplatz Tie Versolgungskämpso gegen die Montene griner führten gestern neuerlich zur Erstür mung einer feindlichen Stellung nörd lich von Berane. Unsere Truppen haben in den letzten zwei Tagen etwa 600 Gefangene eingebracht. Der Stellvertreter de- Ches- de- Generalstaves: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ueber die Einziehung weiterer Landsturmjahr gänge in der österreichisch-ungarischen Monarchie wird berichtet: Wien, 21. Dezember. Amtlich wird für die nächsten Tage eine Kundmachung angekündigt, wo nack die Landsturmjahrgänge 1870 und 1871 für den 17. Jan. 1916, dann die Jahrgänge! 18,>5, 1866 u. 1867 für den 21. Jan. 1916 zur Einberu fung gelangen. Es wird das Bestreben der Militärverwal tung betont, die älteren Jahrgänge bis aus weiteres im Hinterlande und im Etappenraume zu verwen den, während allerdings die jüngsten Jahrgänge vor aussichtlich noch als Ersatz für die Front inbetracht kommen dürften. «sm vnlßa« ist über die Lage in Saloniki zu berichten; Gens, 21. Dezember. Havas meldet aus Sa loniki, daß die Einrichtung und Verstär kung des verschanzten Lagers von Salo niki mit aller Kraft fortgesetzt werde--— Eine weitere damit zusammenhängende und für die Notlage der Alliierten äußerst bezeichnende Nach richt kommt aus der griechischen Hauptstadt: Köln, 21. Dezember. Die „Köln. Ztg." meldet aus Athen vom 20.: Nach zuverlässigen Nachrichten sind dieenglischon und französisch en Trup pen fast vollständig aus Jmbros, Tenodos und Lemnos fortgeschafft worden. Vor dem Abmarsch zeigte sich fast überall große Mißstimmung wegen der Beförderung an die serbische Front. In Jmbros artete diese in Meuterei aus, in deren Verlauf 5 oder 6 höhere Generalstabsoffiziere getötet wurden. Erst durch das Versprechen, daß zahlreiche Verstärkungen ointrcffen würden, ließ n sich die Trup^- pen zur Einschiffung nach Saloniki be wegen. Nach Berichten aus Mudros herrscht dort große Furcht vor Angriffen deutscher Unterseeboote gegen die im Hafen liegende englische Flotte. Es wur den außerordentliche Sicherungsmaßregeln ergriffen. Alte Dampfer und aus dvm Piräus herbeigeholte Leichter wurden außerhalb des Hafens versenkt und dieser selbst durch Drahtnetze abgesperrt. Bon König Peter erfahren wir, daß derselbe seinen Aufenthalt in Italien genommen: Bern, 21. Dezember. Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani" hatKönig Peter auf der Reise nach Rom Bari passiert. Er wirs im Königspalast in Caserta wohnen. Die erfreuliche Nachricht von der nachdrücklichen Vertreibung der englisch-französischen Landungs truppen aus Gallipoli durch die Türken erhält jetzt durch den amtlichen türkischen Bericht eine bedeutungsvolle Bestätigung und Ergänzung: Konstantinopel, 20. Dezember, abends 8 Uhr. Das Hauptquartier teilt mit. An der Dardanellensront begannen unsere Trup pen in der Nacht vom 18. zum 19. Dezember und am Morgen des 19. bei Anaforta und Ari Burnu nach heftiger artilleristischer Vorb.reitung die An griffsbewegungen gegen die feindlichen Stellungen. Um diese Bewegung aufzuhalten, unternahm der Feind nachmittags bei Seddul Bahr mit allen seinen Kräften einen Angriff, wel cher vollkommen scheiterte. Der Feind mutzte einsehen, daß der Erfolg unseres gegen Nor den vordringenden Angriffes unv. rmeidlich war u. schiffte in der Nacht vom 19. zum 20. Dezember in aller Eile einen Teil seiner Tru : en ein. Nichts destoweniger konnte der Feind trotz des dicksten Nebels die Verfolgung unserer Truppen während seiner Rückzugsbcwegung nicht hindern Die letz ten Berichts von heute besagen, daß unsere Trup pen Anaforta und Ari Burnu vom Feinde so gründlich gesäubert Haven, daß dort auch nicht ein feindlicher Soldat zurückge blieben ist. Unsere Truppen gingen bis zur Küste vor und machten sehr große Beute an Mu nition, Zelten und Kanonen. Außerdem schossen wir ein feindliches Wasserflug zeug ab, das ins Meer siel und machten den Füh rer und den Beobachter zu Gefangenen. Der feindliche Angriff bei Seddul Bahr am 19. nachmittags nahm den folgenden Verlauf: Dec Feind unterhielt eine Zeit lang ein heftiges Feuer aus seinen Landgeschützen aller Kaliber und von seinen Monitoren und Kreuzern aus gegen unsere Stellungen. Dann griff er mit allen seinen Kräf ten nacheinander unseren rechten Flügel, das Zen trum und den linken Flügel an. Aber unsere Trup pen brachten seine Angriffe zum Scheitern und trie ben die Angriffe mit ungeheuren Verlusten in ihre Stellungen zurück. An den anderen Fron ten keine Veränderung. Konstantinopel, 21. Dezember. Die Eng länder mußten nach dem türkischen Angriff auf Galli poli ihre Kranken und Verwundeten, sowie zahlreiches Kriegsmaterial zurücklassen, da ihr Rückzug, obgleich er angeblich planmäßig war, Hals über Kopf vor fich ging. Recht harmlos klingt demgegenüber der englische Bericht über die offenkundige schwere Niederlage: London, 21. Dezember. Nach einer amtlichen Reutermeldung teilte der Kriegsminister offiziell mit, daß nach den nunmehr eingetroffenen näheren Ein zelheiten über die Räumung von Anzac und Sur la die große Armee, ohne von den Türker: belästigt zu werden, aus den besetzten Teilen der Halbinsel Gallipoli zurückgezogen wurde. Obschon es an einzelnen Stellen zu Zusammenstößen mit dem Feinde kam, würden infolge dieser Front verkürzung die Operationen an anderen Teilen der Front an Heftigkeit zunehmen. — General Monroe spricht den Generalen, den befehligenden Offizieren sowie den Angehörigen der, Marine wegen ausge zeichneter Führung und Haltung der Truppen seine besondere Anerkennung aus. Gleich günstig wie aus europäischem Boden ist die Lage unseres Bundesgenossen aus asiatischem Gebiet: Wien, 21. Dezember. Neue Berichte aus dem Hauptquartier in Mesopotamien stellen sest, wie die „Politische Korrespondenz" erfährt, daß die mora lische Wirkung des türkischen Sieges bei Ktejiphon auf die arabische Bevölkerung fortwährend zu nimmt. Das Ansehen der Eng länder hat dadurch einen so schweren Schlag erlitten, daß die arabischen Stämme^ auf die sie fest bauen, srch von ihnen abwenden. Der Rückzug an Stelle des Einzuges in Bagdad hat im englischen Lager erne demoralisierende Wirkung hervorgerufen, so dah die Fahnenslucht der indischen Truppen im Wachsen begriffen ist. Einer Konstantinopeler Meldung zufolge berich tet der Jkdam, daß die Operationen des tür kischen Heeres die Stadt Aden gefährden. Die englische Niederlage in Mesopotam en hatte eine weitere Ausdehnung des Araberaufstandes zur Folge. Die Engländer sehen sich außerstande, ihren gegen die aufständischen Araber kämpfenden Truppen Ver stärkung zu schicken, da sie selbst in Mesopotamien stark bedrängt werden. In Mesopotamien, im Tigrisgcbiet, in Persi n, in Aegypten und in dor Zone von Aden h rrscht aus nahmslos militärisches Leben Tie Alliierten zei-