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L848 Mittwoch, de« 10. August. 6 Wochenschrift für Mittwoch« -i! Mv erscheint je «in« Nummer zu Jever Abonnrnt macht sich auf 1 halbe« Jahr »erbiüdlich. Am Schluffe jede« Nier- teljahrr« wird 1 fc'ner Stahlstich in Quait r«a>is beigegebe». 1.) Aeit- und Lebensbilder aus der Ge genwart und Vergangenheit. - Düstere Wahrheiten aus dem Leben. ! !/.!!! )-!4 »UN irr'Ii'n "»§»4 1 Bogen. Alle Postämter ». Buch handlungen nehmen Be stellungen hierauf an. ii-i-i itli Der Jubel der angebrochenen Freiheit ist groß.' Erbe- ranscht nbd betäiibt und führt zu mancher That, Vie den Frei, nd des Vaterlandes und der Menschheit betrüben muß: Allein mast darf nicht unversöhnlich verdammen. Per eben erst entfesselte Mensch gebratscht Zeit, um sich mit Selbstbewußtstin und Selbst beherrschung in die neue Ordnung der Dinge zu finde«. Die politisch Aufgeregten haben zum größten Theil den besten Willen, da« Ihrige zum Umschwünge der Dinge beizutragen. Die Un geduld und Hast läßt sie nur den rechten Weg verfehlen. Die Grfahrungsloflgkeit läßt sie zu den unrichtigen Mitteln greifen. WaS hinter dem politischen Leben liegt, wqö daS Moralische Nnd gesellige Leben betrifft, Wird in diesem Augenblicke'vielfach vergassen. Dasselbe geht seinen unbemerkten Gang. Nicht alle Heiserkeit, nicht aller Frohsinn ist daiin/ nm der Politik willen verbannt. Aber leider ist auch nicht jede Rohheit deS Gemuths, nicht jede Unbesonnenheit und unheimliche List, leider sind nicht alte Dämonen dtimpfer Begierden beschwichtigt. Hinter dem' politischen Lebe», »vorauf jetzt daS Helle Tageslicht fällt, drängen sich »roch all' die Gestalten, die der zartere Sinn und jene Sehn sucht nach Einklang in allen Sphären zu fliehe« wünscht, und plötzlich stehen sie vor uns Und erinnern UNS . daß steten der politischen Gntivickclung auch die Moralische rillt älter Kraft apf- tscht echiflien Md gefördert 'wdrW inuß, »Venn »licht daS Gebiet, ivelcheS Veligion »<nd Humanität mühsam errungen habest/ plötz lich wirdee den Unholdendie dä's Böse gebiert, verfallen soll. Wir haben nicht bloß in die Volksversammlungen zu^blicken, sondern auch in die Ei,sschstken» nicht bloß auf daS Md h,r ' .dse Wjnlcl des " zur Besserung anlegen soll, muß Hinsehen , uw die Gefaßt tr»id Noth der Verschlechterung zü ktnüetturid gn durchschaut«. ' .. . -> - -:! . ,-..'s,«,-,. Betrachtet daS W/ib eines 'TgUgkuichtS üstd ' hikrachts^ Taügeüichts dann selbst. SieMß sich ihm' tu ihred.MnchkckhÄt Nnd Verkommenheit antrauen) Wetlsie ihü Ntcht 'vtrMtideN konNtx. MS junge« Mädchen verließ sie ihr Db'Mw Md' Mte in der Stadt rind Herrschaft. Sie' fand solche tn^ttn'Hsäust eines an gesehenen Beamten, der neben kleinen Kindern auch ^wachse»« hatte. Der älteste Sohn war von der Universität gnfückgekehrt und sein Vater uberw ieß ihm einen Theil feiner Geschäfte, A llein der Sohn war in Wissenschaft und Gesittung kein Helds er trieb Unfertigkeiten, war lieber bei dem Dienstmädchen, als an sekntr^ Arbeit, und da nach an gestellter Prüfung mit ihm seine Un brauchbarkeit offenbar wurde, so suchte er daS Weite und ging -nach Algier. Die Herrschaft kaM hinter den Leichtsinn ihrer -Matzdi und -entließ sie. - Dios« fand jodvch ein schnelles Unte«- kommen bei einem Notar- der ein« schön«, junge und reicht Fräu hatte- die freilich von der HauSwirthschaft w«nig verstand ulld dem Dienstboten zu viel anvertraute. Der Notar war ein Ver schwender, ergab sich den gemeinsten Ausschweifung««, und die Magd bekam nicht nur eine heillose Ansicht von dem Treibt« der sogenannte»» vornehmen Welt, sondern benutzte auch die Ge legenheit, den ihr zu Gebote stehenden Uebetfluß an guten Speiftn uU»d-Getränken mit ihrem KandSmaun«, deminder Haserve sta- «tiqnirtru Schlosser,! zu. thejhen.^ Braftn und Wei«,- WupstiMld M«m stunden ihr, zu, Gebot und d«r Liebhaber ließ ste flchugqm jtttragen., . Dieses dauerte nicht lang«, so verschloß,der GyM uni dem, feurigen Schwerte, das Paradies. Bei Nacht nndÄWdl mußte der Notar Wejh und Kind^Melterm und .V-terland,,Pa lassen , weil Gläubiger und Betrogene eist Tqtbj«g«n -auf--ihn »nz»tstellen.Miene, machten,! / I -M .-.'"Ni/z ., , Der,Flüchtling lebt,iuEnglarid -beiitineHU'Verwandtem, während. seine unglückliche Fr»»« ihre getäuschte» -Hoist,ungm ,beweintz. ^ Die Wagdvermiechet« - st», hei rinem Kabrikante». Hier füWsio ihr« Lade- ruft .Meidn„M,ffen-,nnd hchimtei-sn Sohn de« Hauses «it chrn MiMhäjgkK^ Jndmep, spendete st« dem Schlosser ngch-rHt«» u«d --enumn ihm daSVarspr^chrn M-, A« heirgthen z« wollpfio, >«S galt , ,ft>rtan denbeftewWeg lügtvhlicke geöffnet ist, so,»der« «uch^in sn die Mk« der Ber^echer. , ,, / Schapl,also^ liebe Leser i anch einmal einPsid des.mora- Uchon Md„ gMi-,u S«heiuS< ,Jhr dÄft .euch nicht abwend«». lES.glbt.ety« sittliche, Uengstlichk^t-,Pi, sich-von dem Verbrechen ahtchrt, weilhäßlich ist,, Jene Entrüstung aber, di« Hayd Für «>tzrtg«N alloc Art Wird ««ryiavm einer ge- st>alt. ÄN« ttilt 1 Ngr. , ! >b«r«chütt. -ilj 'I. >, ' > Ainjtln, Nummrri» tp- Änsttat« find portofrei eiiqüstnH«t>: NächKiOch- b-tr-g « /D»«rl. Og- A- Hin^r^d.i«n«chV-tv. Zugleich Anltsblatt für dell Bezirk des königl. Landgerichts Lsfee««4. un-Land. Dae.W-nnrment^eträst M l Pl«u«lta»r - - ' 4 II Redlgtrt ddn 6M. Otto Dthnel (seitherigem Redaetenr der Erzgebirgischen Eisenbahn) ' unter Mitwirkung von , : „ ! Fr. Noloffin Kirchberg, Oberlehrer Gsi. «. Winter in Kirchberg ' und Im. Tr. Wöller in Leipzig.