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Wecheritz-Jeilung Tageszeitung mH Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmiedeberg «.k Arreste Zeitung -es Bezirk« Deraniworllicher Redakteur: SeNr Sehne. - Druck und Verlag: Earl Jehn« in Divooldiswalde. 92. Jahrgang Nr. 142 Dienstag, am 22. Juni 1926 A«zek-e»prÄl»r Vie «2 Millimeter breit« Vetitzeil« 20 RoichSp-fennkg«. EtngMnd» und R«Aam«m SO RÄchSpfenn^e. Kieses Blatt rnlhSll -le amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschast, -es Amtsgericht« uu- -es Sta-trats zu Dippot-iswal-e P<M«spr«tt: FSr Men Monat 2 Reichsmark mit Anträgen, einzeln« Nummern 1S Reichs pfennige. Gemeind« - Verbands - Girokonto Rommer S. Fernsprecher: Amt vippoldiS- »ald« Rr. S. Postsch« «Konto Dresden 12 548. 1. Nachtrag zum Orksgeseh, betreffend die Erhebung einer Gebühr zur Deckung des für die Unterhaltung und Reinigung der öffentlichen Verkehrsräume und -er öffentlichen Schleusen sowie für die Straßenbeleuchtung er forderlichen Aufwandes. Einziger Paragraph. Das Orlsgeseh wird mit Wirkung vom 1.Aprll1926 ab aufgehoben. Stadtrat Dippoldiswalde, am 12. Juni 1926. Herrmann, Bürgermeister Genehmigt in Ermächtigung des KrelsauSschuffes Kreishauplmannschafk Dresden, am 17. Juni 1926 l> Di. 12. l.V. vr. Puhger Das im Grundbuche für Kipsdorf Blatt 99 auf den Namen des Kaufmanns Franz Hermann Heydweiller in Berlin einge tragene Grundstück soll am 23. August 1926, vormittags ^111 Uhr an der Gerichksstelle anderweit im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 37,9 Ar groß und im August 1925 auf 23 090 RM. geschäht. Es ist Mit Woynhaus für Pensionszweme und einem Holzschuppen bebaut und liegt in Kipsdorf an der Staatsstraße Dippoldiswalde—Allen berg. Das Grundstück trägt zum Teil Fichtenhochwald. Die Brandkasse unter Zugrundelegung der Schätzung von 1913 be trägt 31440 M. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamls sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 22. März 1926 verlautbarten Ver- skeigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider spricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Fest stellung deS geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Ver teilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesehk werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hak, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einst weilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle deS versteigerten Gegenstandes tritt. Dippoldiswalde, den 16. 3uni 1926. 3/26 Nr. 5. Amtsgericht. - llsk-olMrÄeigemg. Montag, am Z. )ull itzaö, vormittags 10 Ukr im trotel „Sm» Port" In Mellberg: 9876 w. Klötze, 368,93 km, 7/12 cm, 1840 w. Klötze, 144,30 km, 13 15 cm, 2384 w. Klötze, 334,54 km, 16/22 cm, 675 w. Klötze, 167,45 km, 23 29 cm, 85 w. Klötze 33,65 km, 30 bis 36 cm, 13 w. Klötze, 8,17 km, 37 und mehr cm, 611 w. Pfähle, 9,49 km, 5/6 cm. Kahlschläge: Abt. 30, 49, 70 und 87. Durch forstungen: Abt. 2, 19, 30,32, 43, 52, 54/56, 58, 59. Plenterlicht- schlüge und Einzelhölzer: 1, 2, 9, 11, 12, 29, 31, 38, 62/66, 68/70; 85 und 112. porrtamt kirrckrpi'llng-Menbei'g. ksrstkarse Vkanandt. Wegen Vornahme von Bauarbeiten wird der „Ankonsweg" vom 25. 3uni ds. 3s. an bis auf weiteres für jeden Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr nach Malter wird über Oberhäslich, der nach Oelsa über Dorf Wendischcarsdorf verwieset. Forslamt Wendifchcarsdorf. Oertlichcs nnd Sächsisches Dippoldiswalde. Bei der Abstimmung zum Volksentscheid waren in der hiesigen Stimmkartei insgesamt 2844 Stimmbe rechtigte eingetragen und zwar 1326 männliche und 1518 weib liche. Von ihrem Stimmrecht haben Gebrauch gemacht im 1. Be zirk 257 männliche und 216 weibliche Stimmberechtigte, im 2. Be zirke 314 männliche und 252 weibische Stimmberechtigte. Abge geben wurden im 1. Bezirk 6, im 2. Bezirke 16 Wahlscheine. Dippoldiswalde. Hart greift das grausame Schicksal so oft ins Menschenleben ein. Am Sonnabend wurde hier ein Paar ge traut. Der junge Ehemann, Schneider Kurt Müller, hat früh seine Eltern verloren; Onkel und Tante — das Ehepaar Mende — vertraten an ihm und seinen Geschwistern Elternstelle; und jetzt war endlich das Ziel erreicht.: das eigene Heim. Am Sonn tag wirkte M. noch mit als Tambour -es Allgemeinen Turn vereins. 3n der Nacht aber traten Magenbeschwerden ein, die sich stark verschlimmerten. Und heute Dienstag In den zeitigen Morgenstunden entschlief der Dreißigjährige. Nach reichlich zwei Tagen ist die junge Ehefrau Witwe. Menschenschicksol! — ÄH.-Tag des Vereins „Glück zu!" Besichtigung der Unter richts- und Versuchsmühle der Deutschen Müilerschule. Der Ein ladung der Direktion der Deutschen Müilerschule zur Besichtigung der Schule und der Unterrichts- und Versuchsmühle am Sonntag vorm. 9 Uhr folgten etwa 40 Personen, während noch viermal im Laufe des Tages weitere Gruppen geführt werden mußten, auch am Montag stellten sich noch zahlreiche Besucher ein. Nach Be- s sichklgung der Schule, besonders des Laboratoriums, wo Herr Ge- werbestudlenrat Wolf die gewünschken Auskünfte erteilte, er wartete Gewerbeobersludlenrat Dir. 3ng. Meller die Besucher am Eingänge des Mahlengebäudes, begrüßte sie namens der Schule, bedauerte, daß die geplante Grundsteinlegung zum Getreidesilo, Lüftungssilo noch nicht statlfinden könnte, da die Geldbeschaffung noch nicht abgeschlossen sei, erläuterte di« Umbauarbeiten, insbe sondere die Nenbeschaffungen seit dem letzten AH.-Tage vor 3 wahren, und bat die Teilnehmer an der Besichtigung in zwei traf am Freital, 21. 3uni. Bei der Witwe Huber in Freital-Pöhlen Freitag ein Bries ihres Sohnes aus Rußland ein, der laut amtlichem Totenschein im 3uli 1916 an der russischen Front gefallen sein sollte. Der Totgeglaubte ist seit 1916 mit einer Russin im Uralgebirge verheiratet und will demnächst seine Mutter besuchen. , Dresden, 21. 3uni. Nachdem am Sonnabend die Wasserflut auf 350 Zentimeter über Null zurückgegangen war, begann abends 8 Uhr das Wasser wieder zu steigen. Die Wafferoaudirekllon nimmt an, daß der Wuchs den ganzen Montag hindurch anhallen und heute Abend am Dresdner Elbpegel ein Wafferstand von 425 Zentimeter über Null erreicht wird. Dresden, "21. 3uni. Nach vorübergehendem Abfluten des Hochwassers steigt die Elbe aufs neue langsam weiter. Der Dresdner Pegelstand betrug Heuke vormittag 10 Uhr 3,68 Meter über Null, doch dürfte der für heute abend vorausgesagke Höchst stand von 4,25 Meter nicht erreicht werden; vielmehr wird nach Meldungen vom Oberlauf der Elbe ein Höchststand des Wassers für Dienstag vormittag mit 4,10 Metern über Null erwartet. Pirna. 3n einer Sonntag abend im „Carolabad" abgehal- kenen Versammlung der Pirnaer Schützengilde und der Vertreter der Gilden der Umgegend wurde beschlossen, infolge des erneut eingetrekenen Hochwassers die Pirnaer Vogelwiese, die kommen den Sonntag abgehalten werden sollte, auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Für die Schausteller ist der Schaden groß, da auch andere Vogelwiesen, wie Zittau usw., unter Wasser standen. Chemnitz, 21. 3uni. Das Krimtnalamt keilt mit: 3n der Nacht zum Sonntag brach im Kontor einer aiy Hause Planalenstrahe 3 befindlichen Trlkokagenfabrlk Feuer aus. Die von Hausbewohnern herbeigerusene Feuerwehr konnte den Brand im Keime er sticken und stellte Brandstiftung fest. Der Geschäftsinhaber wurde noch in der Nacht verhaftet. Chemnitz, 21. Juni. Von der Kreisdirektlon der Landwirk- schaftskamMer für das Erzgebirge wird uns mitgeleilt: Die Be richte, die in den letzten Tagen durch die Presse gingen, nach denen die schweren Niederschläge der letzten Wochen der Land wirtschaft bis jetzt keinen Schaden gebracht hätten, sind leider für das Erzgebirge und seine Ausläufer nicht zutreffend. Die nieder gehenden großen Regenmassen der letzten Woche haben bedauer licherweise schon beträchtlichen Schaden verursacht. Von dem Ge treide hak hauptsächlich der Roggen gelitten, der fast überall auf dem Boden lagert und nicht zur Blüte kommen kann. Da es auch in den letzten Tagen fast ununterbrochen regnet, ist mit einem großen ErnteauKfall zu rechnen. Mylau. Bei dem Skraßen-Erneuerungsbau auf dem Markt gegenüber der Kirche wurde an einer Stelle eine beträchtliche Menge Menschenknochen (Schädel-, Bein- und Armknochen usw.) gefunden, lieber die Herkunft dieser Knochen ergeht man sich in verschiedenen Vermutungen. Soweit bekannt, befand sich um die Kirche herum der Friedhof, dessen Vorhandensein noch bis An fang des vorigen Jahrhunderts nachweisbar ist. Jedenfalls hak man damals bei Anlegung der Straßen und der Häuser die Knochen gesammelt und an der Ausfindungsstelle wieder ver graben. Plauen, 21. 3uni. 3n der Nacht zum Sonnabend fand hier eine Schlägerei zwischen Angehörigen der Reichsflagge und Kom munisten stakt. Das Polizelamt teilt mit, daß es sich um einen planmäßigen Ueberfall auf den Spielmannszug der Reichsflaggc gehandelt habe. Die Angreifer waren mit Stöcken, Totschlägern und Messern ausgerüstet. Bei der Schlägerei erhielt einer der Bekeilgken einen Messerstich ins Gesicht. Einem herbeigernfenen Ueberfallkommando gelang es, die Hauptbekeillgten festzunehmen. Muldenberg, lieber DamMbruch vor der Muldenberger Talsperre wlrd von der Wafferbaudirekkion Dresden folgendes mitgekeilt: Es handelt sich nicht um die Talsperre selbst, sondern um einen kleinen Teich, der 500 Meter unterhalb der Sperre liegt. Die in dem Teich aufgespcicherten Wnffermengen sind allmählich abgeflossen und haben keineswegs besondere Schäden verursacht. zogen. Seifersdorf, 21.6. Das noch im Verlaufen begriffene Hochwasser der Roten Weißerih hat heute in unserem Orte zwei blühende Menschenleben als Opfer gefordert, wodurch zwei hiesige Familien in tiefe Trauer verseht worden sind. Der nicht drohenden Gefahr achtend, begaben sich die etwa 18 3ähre alten Söhne des Ma schinenarbeiters Georg Gläser und der Krlegerswitwe Frida Klügel, Erich Gläser und Fritz Klügel, beide dem Turnverein „Frohsinn", Seifersdorf (DTo angehörig, gegen 6 Uhr abends nach dem hinter der Fabrik von Tietze L Legler befandllchen Wehr, um in der Weißerih ein Bad zu nehmen. Ohne sich zu verkühlen, stürzten sich beide In den sogenannten 3 Meter liefen Wehrlampel, um nach einigen Hilferufen In der kalten Flut zu versinken. Troh- dem der Vorgang bemerkt und Hilfe in ganz kurzer Zeit zur Stelle war, stellten sich Wiederbelebungsversuche an den geborge nen jungen Leuten als erfolglos heraus. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod infolge Herzschlag festskellen. Hirschbach. Ein Opfer ihrer eigenen Unvorsichtigkeit wurde am Sonntag in den ersten Nachmitkagsskunden eine in Hermsdorf bedienstete Wirkschafksgehllsin. Sie ließ das von hiesiger Ge meinde angebrachte Schild mit der Aufschrift: Achtung! Radfahrer absteigen! völlig unbeachtet und kam bei der Einmündung der Hermsdorfer Straße auf die Bezirksstraße in der Kurve schwer mit dem Rade zum Sturz. Da sie noch dazu auf einem Herren fahrrad fuhr, verlor sie vollständig die Gewalt über dasselbe und stürzte den Abhang hinunter In den zur Zelt viel Wasser führen den Dorsbach. Belm Ausschlagen auf die Im Bnchbelte liegenden Steine zog sich das junge Mädchen schwere Wunden am Kopf und Verstauchungen der Hände und des Rückgrates zu. Heftig blutend und völlig durchnässt wurde die Verunglückte durch hilfs bereite Hände aufgehoben und in der alten Schule unkergebracht. Aerztliche Hilfe war auch bald zur Stelle. Nach Anlegung von Verbänden wurde sie mit Geschirr In die Wohnung ihrer Dienst- Herrschaft gebracht. DaS Vorderrad war vollständig In Trümmer gegangen. Es ist das In diesem 3ahre bereits der vierte Fall, daß die gefährliche Kurve Radfahrenden zum Verhängnis wird. Warum werden auch Warnungstafeln nicht beachtet! Rlederfrauendprf. Der Sächsische Mllitärvereln Fraiiendors und Umg. hielt am vergangenen Mittwoch im hiesigen Gasthof eine Vorstandssthnng, erweitert durch die Mitglieder der Aus schüsse ab, um nochmals die stattgehabte Fahnenweihe zu be sprechen. Dabei wurde beschloßen, Fahnenträger und Gewehr / Gebäude, Gärten usw. sind überhaupt nicht In Mitleidenschaft ge- zogen worden. Die Staumauer selbst hak den an sie gestellten Anforderungen In jeder Beziehung voll und ganz genügt, sie hat während des ganzen Hochwassers sich vorzüglich bewährt. Indem sie die schädlichen Hochwaffermengen zurttckgehalten und die nnker- halb liegenden Siedlungen vor großen, unheilvollen UeberschweM- mnngen bewahrt hak. , § sektionsführer in den Vorstand aufzunehmen. Die Fahnennage lung soll voraussichtlich am 4. 8. d. 3s. festlich begangen werden > durch Umzug und nachfolgendes Tänzchen im Gasthof Nieder frauendorf. Endgültig wird darüber die am 26. 6. tagende Haupt versammlung beschließen. Weiterhin wurde beschlossen, recht bald eigne Gewehre für die Sektion zu heschaffen. Auch ein vorläufiger Abschluß der Ein- und Ausgaben bet der Fahnenweihe erfolgte vom Kamerad Kassierer E. Bobe. Kamerad-Ehrenvorsteher M. Köhler dankte am Ende der Sitzung allen denen, die mikgeholfen, das Fest so schön auszugeskalten mit der Hoffnung, daß auch weiker- hin jeder Kamerad seine Pflicht tue wie bisher zum Wohle -eH Ganzen. Oberfrauendorf. Der Gemischte Chor „Heimatstimmen" be schloß in seiner letzten Uebungsstunde, wie alljährlich so auch die ses 3ahr am Denkmal zum 3ohannesfest einige Lieder zu Gehör zu bringen. Darnach soll auf dem dem Dorfe zugekehrken Ab hang des Kohlberges ein Sonnwendfeuer abgebrannt werden. Zu Heiden Vorhaben ist die gesamte Einwohnerschaft wie auch alle Ortsvereine herzlichst eingeladen. Oelsa. Das diesjährige 4. Stiftungsfest der hiesigen Frei willigen Feuerwehr fand am vergangenen Sonnabend im Nie deren Gasthof statt. Musiker vom 3ns.-Reg. 10 aus Dresden! erfreuten die Zuhörer durch den Vortrag von zehn schönen Kon- Zeitstücken. Feuerwehrhaupkmann Richter begrüßte die An wesenden und wünschte einen guten Verlauf des Abends. Der zahlreiche Besuch von aktiven und pa siven Mitgliedern der Wehr und Gästen zeugte davon, daß man sich auf einige Stunden aus den Sorgen des grauen Alltags erhoben und den aktiven Mehr- leuken Wertschätzung beweisen kann, die für den Feuerwehrmann Dank und neuer Ansporn zugleich bedeutet. Ein gemütliches Tänzchen, das sich dem Konzert anschloß, hielt noch alle lange bei guter Laune zusammen. , Gruppen einzukreken, deren eine Gewerbeoberlehrer Dlpl.-3ng. > Schaible zu führen in liebenswürdiger Welse übernommen hatte. Die erste Gruppe, unter Führung des Direktors, durchwanderte erst die 6 Stockwerke der Unterrichksmühle, die zweite Gruppe erst die der Versuchsmühle, als sich beide Gruppen oben getroffen, wurde eine Düse der automatischen Feuerlöschanlage (Sprinkler- Anlage) durch Anhalten eines brennenden Streichholzes in Tätig keit gesetzt. Nach 8 Sekunden flog die Schmelzsicherung der Düse fort, die Luft entwich Zischend aus der durch die ganze Mühle ge führten Leitung, und in 26 Sekunden verbreitete die Düse bereits einen herrlichen Springbrunnen; die Feueralarmglocke der Mühle halte den Brand schon 10 Sekunden zuvor selbsttätig gemeldet. Die große Zahl der neuen modernsten Müllereimaschinen, die im Leerlauf vorgeführt werden konnten, erregten allgemeines 3n- teresse und Erstaunen ob des großzügigen Ausbaues. Als Neue stes sah man die Teichmann-Elevatorkuppelung, die In Zukunft Brände in den Elevatorköpsen dadurch verhindert, daß beim Stehenbleiben des Elevakorgurtes (Schanzen des Elevators) die Gurkscheibe mitstehen bleibt, so daß keine Gurkreibung und Er wärmung, die in mindestens 70 Proz. der Mühlenbränoe die Ur sache bildet, entstehen kann. Man hörte nur Lob und Anerken nung, und manches bemooste Haupt hegte den Wunsch, die Deutsche Müllerschule nun nochmals besuchen zu können. Zum Schluffe dankte der Direktor nochmals für das 3ntereffe nicht nur der Besucher, sondern auch der die Einrichtungen stiftenden Firmen. Dippoldiswalde. War gestern Vormittag in südlicher Rich- kuna ein Freiballon zu sehen, der nach kurzer Zeit am Horizont verschwand, so konnte man nachmittags in der 3. Stunde am west lichen Himmel ein Flugzeug beobachten, das in eiliger Fahrt da hinzog. — Neue Gefahr der Einschleppung des Kartoffelkäfers. Ge mäß einer neuen Nachricht aus Frankreich hat der dort einge- schleppke Kolorado- oder Kartoffelkäfer bisher noch nicht völlig wieder ausgeroklet werden können. Einschleppungsgefahr besteht also nach wie vor auch für uns. Die Kartoffelfelder müssen des halb auch weiterhin sorgfältig überwacht werden. Wer am Kar toffelkrauke rasch fortschreitenden Kahlfraß findet, sende daher un gesäumt eine frische Fraßprobe nebst etwa vorgefundenen Fraßur hebern in gut verschlossenem Behältnis zur Feststellung des Be fundes an die Staatliche Haupkstelle für Pflanzenschutz, Dresden, Siübclallee 2, die auch über sonstige Pflanzenschädigungen an jedermann kostenlose Auskunft erteilt. — Der Sozialpolitische Ausschuß des Reichstages hat be schlossen, die Rgtlflzierung des Washingtoner Abkommens über die Beschäftigung der Schwangeren zu fordern. Einstimmig be schloß der Ausschuß die Einführung der unentgeltlichen He bammenhilfe einschließlich der Arznei- und Heilmittel sowie einer Geldleistung. Nach den Ferien wird der Ausschuß Vertreter der Hebammen und der Krankenkassen als Sachverständige hören; um eine Unterlage für die erforderliche Gesetzgebung zu schaffen. — Die Fleischerei, die Klingenlyal das trichinenhaltige Fleisch geliefert hak, ist geschloffen worden. Der schuldige Fleisch- oeschauer, ein Tierarzt, befindet sich in Haft. Die Krankheit hat sich sogar bis nach Eibenstock ausgedehnt. Dort sind allein In einer Familie 8 Personen erkrankt und ins Krankenstift in Zwickau gebracht worden. Auch in Schönheide und Schönheider- yammer sind Erkrankungen vorgekommen. — Von einer wütenden Katze wurden in Großschönau vier Personen gebißen, zwei Frauen und zwei Kinder. Das Tier wurde darauf erschoßen. Der Kopf der Katze wurde an die ve terinärpolizeiliche Untersuchungsanstalt In Dresden «Ungeschickt. Die Untersuchung hat bis jetzt noch keinen Beweis von Tollwut geliefert, doch ist sie noch nicht abgeschlossen. Auch die Sezierung des Körpers durch den Bezirkstierarzt in Zittau hat nichts er geben. Dennoch haben sich die betroffenen Personen auf An raten des BezirkskierarzteS einer Schutzimpfung in Dresden unter