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Von dieser Zeitschrift erscheint wöchentlich eine Nummer in Im perial-Quart, welcher zu öfterm erläuternde Zeichnungen, Karten, Pläne und Ansichten bcigcgebc» werden. Der Abonncmcutsprcis beträgt hier Orts drei Thaler für das Halbjahr, und nehmen alle Buchhandlungen, Postämter und Zeitungs - Expeditionen de« Zn- und Auslandes Bestellungen entgegen. Planmäßige Beiträge werden anständig honorirt und unter Adresse der Redaction oder, wem Leipzig näher gelegen, durch Vermittelung des Herrn Buch händler Wilh. Engelmann da selbst erbeten. Eisenbahn-Ieitung. 37. Draunschweig i 15. September. 1844. Memoire über die Nutzung der Belgischen Eisenbahnen. Fortsetzung. Einkommen. Für das Budget der Kammern. In dem Budget, das den Kammern vorgelegt ist, rechnetmanauf ein Einkommen von 10,600,000 Franken; dieses Einkommen kann man nach dem Verhältnisse der vorhergehenden Jahre dividiren, und man wird ungefähr folgende Zahlen erhalten. Einkommen von den Reisenden . 6,600,000 Einkommen von leichten u. schweren Waaren, Equipagen, Vieh rc., unge fähr 40,000 Tonnen, für die durch- schnittlicheMeile, angenommen 5 Mill. Melltonnen, die Tonne zu 0,80 . . 4,000,000 Total ebenso . . 10,600,000 Abzug der Kosten nach obigem Budget ' . 5,696,800 Netto Rest . . 4,903,200 Behufs Bestreitung der Interessen von 150 Millionen, die zum Bau ver wandt sind, für diese Interessen ange nommen 7,500,000 Vorausgesehenes Deficit *) f. 1844 . 2,596,800 Für das Budget des Handelsbetriebes. Man nimmt ein dem oben angege benen ähnliches Einkommen von den Reisenden an 6,600,000 Einkommen von schweren und leich ten Waaren, Equipagen, Vieh rc. zu 200,000Tonncnauf d. Durchschnitts meile angeschlagen, wäre 22'/2 Mill. Meiltonnen, zu 40 Centimen d. Tonne 10,000,000 Zusammen . . 16,600,000 ') Dieses Deficit gilt uur von einem Verbrauch von 150 Millionen; es würde sich »och höher belaufen, wenn nian alle jährlichen Belastungen, die auf das Budget gelegt sind, mitrcchneu sollte. Siehe die Rede des Finanz ministers vor dem Budget. S. XVIH. II. Abzug d. Kosten nach obigemBudget 7,932,000 Siebentes Capitel. Netto Rest . . 8,667,670 Behufs Bestreitung der Interessen von 150 Millionen, die zum Bau ver wandt sind, gäbe für diese Interessen, wie oben 7,500,1-00 Gewinn über die Interessen . . 1,167,670 Anmerk. Zu diesem Gewinn würde füglich noch eine gewisse Zunahme an Einkommen von den Reisenden hinzuzurcchue» sein; denn ein so starker Waarenvcrkehr würde nicht ohne Zunahme an OrtSveränderuug unter den Kaufleute» stattfinden könne». Der Staat berechnet sich schon ein Deficit von 17,476,671 Franken in den Staatskassen, als aus den wiederholt in Folge des Eisenbahnbetriebs ge habten Verlusten entstanden; (Rede des Finanz- ministcrs, S. XVII. vor dem Staatsbudget, ge genwärtige Session); wenn noch immer sortgefah- ren wird, zu verlieren, so muß dieses Deficit immer größer werden, und am Ende eine neue Schuld her vorbringen, die zu ihrer Deckung eine Anleihe nöthig macht,was aber einen beklagenswertsten moralischen Erfolg haben würde; führte aber jedes Jahr einen Ueberschuß an Gewinn herbei, so würde jener Rück stand bald genug ausgeglichen werden, lind obenein der blühende Zustand der Eisenbahn einen sehrvor- Uebcr die Gränze eines wohlfeilen Ta rifs für die Handelswaaren. Im vorigen Capitel haben wir einen um die Hälfte herabgesetzten Waarentarif angenommen, und vermittelst dieser neuen Basis sind wir zu dem Schlüsse gelangt, daß die Eisenbahn ein gewinn reiches Unternehmen werden würde; man begreift indessen wohl, daß die Herabsetzung des Preises eine Gränze haben muß, über welche hinaus das ! Unternehmen, financiell zu reden, von Neuem ein verderbliches werden würde. Diese Gränze kennen zu lernen, ist von Wichtig keit, und der Ausmittclung derselben wollen wir jetzt einige Zeile» widmen. Im Allgemeinen macht man sich eine sehr unrich tige Vorstellung von den Kosten, welche derTrans- porl der Waaren aufdenEisenbahncn nöthig macht; man erschrickt nemlich z. B. über die große Menge von Kohlen, die in wenig Zeit zur Fortschaffung eines Convois verbraucht wäre, wenn man sie mit den geringen Ausgaben vergleicht, die man in der selben Zeit auf einem Kanale aufzuwcnden hat; aber dabei verliert man den Umstand aus dem Auge, daß die Waaren mit einer so großen Geschwindig- theilhaften moralischen Erfolg haben, indem er zur' keit befördert werden, daß sich dadurch ein gewisser Anlage neuer Bahnen ohne weitere Bcihülfe er-' Ersatz herausstellt. muthigen müßte. In Vcrwaltungsangelcgenheiten kommt Nichts plötzlich und augenblicklich zu Stande, und selbst dann, wenn man das Verfahren bei dem Betriebe auf der Stelle abändern wollte, dürfte man doch nicht darauf rechnen, schon im ersten Jahre das Ganze denn Aussicht gestellten Gewinnstüberschüsse zu erzielen; aber, erreichte man auch für daS bevor stehende Jahr weiter keinen Zweck, als dem Deficit Einhalt zu thun, so würde dies immer schon ein sehr vortheilhaftes Ergcbniß sein. Vorstehende Ergebnisse scheinen mir wichtig ge nug, um die Abgeordneten der Nation dazu aufzu- sordern, diese Umstände gründlich in Erwägung zu ziehen, und ihnen die Aufmerksamkeit zu widmen, die jede ernsthafte Angelegenheit erfordert. Mit dem Aufwande einer Stunde werden fünf Meilen auf der Eisenbahn durchlaufen. Es bedarf aber deS Aufwandes eines ganzen Tages aufeincm Kanale, dieselbe Entfernung zurückzulegcn. Ist es nun nicht klar, daß sich, wenn der Aufwand einer Stunde auf der Eisenbahn nur dem eines TageS auf dem Kanale gleichzuachten wäre, eine vollkom mene Ausgleichung ergeben würde; weil ja doch die für diese Geschwindigkeiten erforderlichen Kosten fast dieselben sind. Indessen sind diese Betrachtungen nur unbe stimmte Annahmen, und wir wollen vermittelst ge nauer Zahlenangaben tiefer in's Detail gehen. Im vorigen Capitel haben wir gesagt, daß der Kostenbetrag des Transports aus zwei Elementen . besteht.