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Dresdner Nachrichten : 02.05.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187305021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-05
- Tag 1873-05-02
-
Monat
1873-05
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.05.1873
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«rMnxt Mi» 7 Uhr tn der »»edifton «ar.ftnttr-d' ». «ldon- nement»»re>» «lerteliiljr- llch S2>,j »igr., durch dt« Polt r» Ngr. »tn«el»e Nnminern I v!>>k. ktuftag«: 2I.000 tkremdl. tzllr die RttckdObe elnze» tändle« Ma»»Icrt»Ie »lacht sich die Rcdacttoir nicht verbtndlich. Juleratcn-Annatime aus wärts - U»«»n»t«i» ainl Va^ar tu Hamburg, Ber it», Wie», LetVjtg, Basel, BrcStau, Frankfurt a. M. — Kack, dl»«»» i» Berti», Sktpjta. Wie», Hauidurg, Uranksurt a. M.. Mit»» chr». — Itaub« L 0». in Krantsurt a. M. — Ir. 'Poigt in Ciicnuutz. — II». «««, l,aiitt». tiullior L Co. tu Parts. Tageblatt str Unterhattang Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch ör Neichardt in Z>reüben. Verantwortl. Redacteur: Ivtiur Neichardt. Kr 12S. Achtzehnter Jahrgang. Mitrevakteur: Ör. ielOi^s>. Für das Feuilleton: Dressen, ^ vnitrckt«t»erd«iP^M»w - irr ad« Id onarn»»»»>» - - bi« Nb a Udr. - di» Mittag» iS Ubr. I» Nrajladl^ grab« Slolter. aaiie bis Add. S U»r Der Raum einer et»- Ibaitigetl Pkitizrile kältet >ä Pia. Erugrlandl die »eite ck Ngr. Eine «»arantte tue da» >-- .ig« itrichri ^ «'erate wird - - gebe». Äuk>- t 't.e Änuoneew Aufträge uo» »ns und« kannten ,tarnte,> ». Per tonen iiljeriren wir nur gegen Praiiuinerand, elattlung durch »"i marken oder Posten v d. luni. n Sitbrn koskr,. >t.z .>!gr. Rusntärtig können die ftadiuna au» ans eine Drctaner^ira u »»weisen. T,c St». t. Mai 1878 Für die Monate Mai nnd Jnni -werden in unserer Expedition, sowie bei allen Postämtern Abonne ment» auf die Dresdner Nachrichten zu 15 resp. 17 Ngr. angenommen. Politisches. Die preußischen Bischöfe sind in Fulda zusammengktrete», um de» passiven Widerstand gegen die preußischen Kirchengesetze welche! Bruno und Olto Wilhelm Bietitz in gleicher Stellung nach Freiberg, Pirna und Plauen; die Staatsanwälte OttoTheodorKneschke zu Eibenstock, Christian Julius Schwabe zu Oschatz und EsaiaS Julius Friedrich Richter in gleicher Stellung nach Oschatz, Zwickau und Leipzig ver setzt; der staatSanwallschastliche Gehilfe zu Zwickau Assessor Hans Paul Adolf v. Mangoldt zun> zweiten Staatsanwalt in Ehemnitz; ! die Assessoren beim Bezirksgericht zu Dresden, 1>r. Joseph Flügel und Ernst Friedrich Ehnick zu Gcrichtsräthcn, und die Assessoren nunmehr sämmtlich die Zustimmung auch des Herrenhauses gefun- Lswald Knechtet beim Gerichtsamte Ehemnitz und Carl Gustav Wolsgang Schütz beim GerichtSamt Freibcrg ebenfalls zu GerichtSrätheu beim Bezirksgericht Zwickau ernannt worden. — Die Wahlen für den sächsischen Landtag werden nicht vor Ende August oder "Anfang September stattfindcu. Die Regierung , will die Ernte nicht durch die Wahlbewcgung unterbrechen lassen den haben, planmäßig zu organisiren. Der Bischof in der groß herzoglich hessischen Stadt Mainz, Ketteler, gehörte, streng genom men, nicht zu dieser Versammlung von Preußen; vamit aber der große Rufer im Streite nicht fehle, sondern sein Organisationstalent ' LZ--* -«. M«ch. M nison von Mainz vorgeslellt, die bekanntlich preußisch ist. Die * Pfaffenlist geht fast noch über die Weibcrlist! Vom Reichstage ist zu erwähnen, daß er noch die letzte Gele genheit benutzte, für die künftigen AbgeordnetenDiäteu zu erwirken. Die Frage ist abgehetzt, erschöpft, zu Tode gesprochen; cs läßt sich nichts dagegen sagen, daß ohne Diätcngcwähning der deutsche Reichstag nur ein von wohlhabenden Leuten ziemlich unregelmäßig besuchter norddeutscher Reiche tag zu werden droht, trotz des Almo sens freier Eisenbahnfahrt auf den Staat-Rahnen, das anzunchmc» eigentlich »nt der Würde des Reichstags unverträglich ist. Trotz- d.nn wird Bismarck keine Diäten gewähren, — Abg. Schulze hat weiter den "Antrag eingebracht: in Ausführung der Gewerbeordnung endlich einen Gesetzentwurf vorzulegcn, welcher die rechtliche Stell ung der auf Gegenseitigkeit beruhenden sogenannten freien Hi ste ll ud Unterstiitzilngskassen der GcmerbSgehikfen und Lehrlinge, sowie der Fabrikarbeiter in Krankheitö- lind UnterstützungÄäklcn regelt. Bereits der norddeutsche Reichstag hatte eine auf Borlegung eines solchen Gesetzentwurfs gerichtete Resolution angenommen und Herr Delbrück hatte "Namens des Bundcsraths am k. Mai k 860 diese Vorlegung zugesichcrt. Seitdem ist vier Jahre lang viel Wasser die Spree hinuntergelaufen; wir haben eine Streikbewegung erlebt, daß die Enget im Hinnnel ihre Freude darüber haben müssen — an die höchst wichtige Kranken , JnvaliditütS und Unterstühungskasscn- srage hat "Niemand Nühran gemacht; sie ist dem Zufall, der jeweili gen localen Gestaltung, dem guten Willen oder der mehr oder we- — Ter Oberhosmarschall Frhr. von Friesen hat aus Gesund heitsrücksichten um seine Entlassung nachgesucht und solche unter Anerkennung langjähriger treuer Dienstleistung mit der üblichen Pension erhalten. In derselben Weise ist der Abtheilungs-Direetor im Finanzministerium Frhr. von Weißenbnch aus dem Staatsdienste geschieden, und ihm hierbei das Großsreuz des Verdienstordens ver liehen worden. — Unter zahlreicher Thcilnahme der Künstierschast und Kunst freunde Dresdens wurde gestern das 60jährigc Dienstiubiläum des Herrn Eoncertmcistcr Franz Schubert in den Sälen der Harmonie begangen. Wer, wie der Jubilar auf eine ehrenvolle, an künst lerischen Erfolgen reiche Laufbahn von 60 Ehrcnjahrcn znrückblickcn kann, gefeiert als Meister des Saitenspiels, geliebt als Mensch, ge schützt als College, dem reihen sich an solch einein Tage Zeichen äußerer Anerkennung »ind inniger Theilnahmc in ununterbrochener Folge. Jede dieser Huldigungen soll ein Beweis der Anerkennung des Künstlers sein, der, im Vollbesitze der Meisterschaft seiner Kunst, st-' in den Kreis seiner Familie zurückzieht, um, nachdem er Millionen mir dein Wohllaut seines Spiels entzückt, nun den Abend seines Erdenwallens sich selbst zu leben. So erschien denn auch in den Vormittagsstunden des gestrigen Tags, trotz seiner Unpäßlichkeit, der Generalintendant des königl, Hoftheaters, Reichsgraf Platen, in der Wohnung des Jubilars, um denselben im Aufträge des Königs das des Verdienstordens anzuhestcn. schädlich seien. Das Collegium nimmt daö vom Stabtra», aul- gcslellte Regulativ au, mit Ausschluß der Louterrainwotwv'.men. - Ein Kauf über ein Trennstücr der alten Dippvldls'valta'r- Dtraßc wird »iitvollwgcn, die Mlttheilun.i des LtadtratbS. da'- tue Unter!,attuiigdesWaldparks vom Gcn>ciiidevorstand inBlasewitz. Übernommen worden, werden entgcacnaciiommcn und ein Natura ' lisationögcsuch abgclclmt. — Der Rechts- und Verwaltungsaus schuß berichtet durch 1)r. Spitzner über die Verbindung der Ria rienbrücke mit den Bahnhöien durch Herstellung einer Fahrstraße längs der Eisenbahn und über die Treppenamaange nach ter Marienbrücke. ES ist über diele "Angelegenheit schon viel im Publikum gesprochen worden und wir sind inebriach ans dieselbe ln diesen Spalten zu sprechen gekommen. T"S"AuösclnlßgutacI'tm sah die "Anlegung einer Fahrstraße nicht a > s dringendes Ortsbedüriniß, wohl aber die Herstellung eines Fußw-egcS längs der Eisen Hahn als solches an und will den Stattrath ersucht wissen, am das Proiccl des Baue» einer Fahrttrare vom Kaiser-Wilhelm-Platze »ach dev Bahnhö en durch daSBirkenwäldchc» zurückzukomme» und die baldmoalichstc Ausführung rer beiten 2rcpveiia»sgänge von dem linken und rechten Elvister aus nach der Ostscite der Marienvrückc vcrzubc- reite», gleichzeitig aber über Beschallung der »ölhigcn Mittel Vorschläge an das diesseitige Collegium gcimgc» zu lassen. Am entschiedensten trat Stadtv. Adv. Krause in längerer Rete dem AuSschußgutachtcn entgegen; er bewies, Laß weit weniger die Fußgänger Interesse an der großen Wegeriparnü,, die durch eine solche Fahrstraße stir den Verkehr zwischen der Mau'ciibrückc unk teil Babnböseir gewonnen würde, hätten, als die Lastwagen und dcrgl. Geschirre. Or. Rotte, Adv. Hmdcl und mehrere Stadt verordnete sind iür das AnSschußglttachtcn, Sie Rabatte wann sich ungeincin ans; cö wnrdcn von dem Slatlv.Waldiiia»» nnv später vom Stadtv. Friedrich und noch später vom Stadtv Kau>- mann lllichter "Anträge ans Schluß der Debatte gestellt, aber nicht angenommen. Erheiterndes Element brachte Stadtv. Woliram in die Verhandlung; er würzte seine Rede durch nied rere gcinisthliche Bilder im schlichten Volkston. DaS Collegium stimmt dem Gutachten seiner Ausschüsse ailenthaldc» vei. Roch zu bemerken ist, daß sür bairnwgiichste Verschinälcrung teö Vor gartcns zu "Nr, :it> der Leipziger Straße Sorge getragen werden ioll. - Eine andere oit nnd viel vc'prochcnc »nt crorterteFrage, d i cRechtSverbäl tn issc derDreödncr Bogen- und S cd eibcnichützcngesclii cl; ast, ioigt alii dcr Tagesord nung. Die jüngst vom Rathe gefaßten Beschlüsse, den Scheiben schützen die gänzlicheEinstellnng aller Schießübungen nnd Schicß- Ritterkcuz des Verdienstordens anzuhestcn. Die Tochter aber des Niger großen Gewisselihaftigkeit der Einzelnen, oft der Verfügung. «ls° Gefeierte.,, die renonnmrte Sängerin, Georgme. überreichte im und Verwendung dcr social-demagogischen Wcltbeglücker preisgcgcben G"scherzogs von M ecktkMlrg-^lrelitz igrein Baker das geblieben. Und doch würde ein Gesetz, das über dieses, jeden ein zelnen Arbeiter und Gesellen so nahe verühreiche Kassenwesen klare Vorschriften ausstcllte, in der gräulichen gewerblichen Verwilderung, die uns die hochgcbenedeite Gewerbcsreihcit gebracht hat, wenigstens den Ansang zur Ordnung »lache», würde den jetzt sehr natürlichen Kampf zwischen "Arbeit nnd Capital sänsligen, mildern, in gc'etz mäßige Bahnen etwas lenken. Erecllenz Delbrück, lassen Sie Ihre Räthe einmal l ierin etwas leisten! Ferner erhält der "Reichstag eine abermalige Aufforderung von! der „Provinzialcorrespondenz": das L Markstück in der dritten Lesung des Münzgesetzes zu verwerfen. Dieses Blatt »ersteigt sich sogar zu der Drohung, daß im gegentheiligen Falle sogar die Münz- rcsorm ganz in Frage gestellt sein könnte. Das ist mehr als lächer lich; wenn der Reichstag, wie wir hoffen, das gucrlätsche, in das Decüiialsystem unpassende L'P-Marl- (26 Ngr.) Stück auch ab- ehnte und das 2-Mnrkstück wieder annähme, so wird eine vcrnünf- ige gtegieruug eine so lairge vorbereitete Maßregel, wie die Münz- ccform, deshalb nicht aufschicben. Bange machen gilt nicht! — Gelegentlich des Gesetzes, welches das Eigenthum der Einzelstaaten an Militär , Post- und Telegraphengebäudcn dem Reiche zuspricht, unternahm der sächsische Abg. l>r. Minckwitz einen curioscn Anlauf. Er beantragte, daß das Gesetz nicht eher veröffentlicht werde, als bis die Regierungen der Einzelstaatcn ihre Genehmigung dazu erthcilt hätten. Ohne solche Genehmigung erblickte Minckwitz in dem Ge setze eine Vergewaltigung der Einzelstaaten. Da aber keine einzige der Regierungen auch nur ein Sterbenswörtchen zu Gunsten der Minckwitz'schen Ansicht sprach, auch nicht die sächsische, so fiel dessen Antrag mit großer Mehrheit durch. Wie kommt l)r. Minckwitz, der sonst dcr nationale Zivillingsbrudrr Biedcrmann's ist, unter die Particularisten? Trotz Frankfurt und Mannheim haben mehrere Cölner Bier «irthe einen Preisaufschlag von 6 Pf. auf das Glas Bier eingcsührt, »as sie unter dem Titel „März Lagerbier" verzapfen. Wahrschein ach trinken nun die Kölner das ganze Jahr hindurch Märzlagerbier und zwar aus „optischen Täuschungen", denn das sind die künstlich geschliffenen Gläser mit viel Glas und wenig Bier. Äambctta wiegelt ab, er hält cs für angezeigt, jetzt Europa nicht durch den Ausbruch von Unruhen in Frankreich zu erschrecken. Garibaldi auf seiner Ziegeninsel schwer erkrankt; in Bethlehem die schmachvollen Zänkereien zwischen griechisch- und römisch-katho lischen Pfaffen; in Japan allerhand Fortschritte.' Alle Verbote gegen die christliche Religion zurückgenommen; hingegen Verbote erlassen, das Haupt zu scheereu und Schwerter zu tragen; an den Papst einen japanischen Gesandten geschickt und endlich soll 1877 iu Japan eine internationale Weltausstellung stattfinden. Den japanischen Coin- »nssärcn in Wien ist streng auf die Seele gebunden, dem Baron Schwarz-Senborn abzusehcn, wie man so ein Ding zu Wege bringt. Ritterkreuz der Wendischen Krone. Tie eigentliche Festfeier begann in dcr Harmonie, als der Jubilar, geleitet von den Kammermusikern Fürstenau, Hicbcndahl und Rühlcinann, seinen Ehrenplatz vor einer Versammlung von nahe an 260 Kunstfreunden einnahin. Hosrath Oe. Pabst brachte cinen begeistert ausgeiwunnenen Toast aus den König, den Schutz- und Schirmherr» der Kunst, sowie sein gcsammtes erlauchtes Haus aus. Hierauf feierte Eapellmcister Krebs den Jubilar, Locales und Sächsisches. ^ II. KK. HH. dcr Prinz und die Frau Prinzessin Georg «lebst Familie haben ihre Villa bei Hosterwitz bezogen. — Der zeitherige Direktor des Bezirksgerichts Chemnitz, Walter Petsch, ist unter Ernennung zum Geh. Justizrath an dieselbe Stelle beim Bezirksgericht Leipzig ; die Gerichtsräthe beim Bezirks gericht Eibenstock Holm v. Dieskau. Carl Julius Theodor Lionhardt seine Wirksamkeit in der Eapell ! drastisch schildernd, und überreichte ihm auf rothsammtencm Kissen einen prächtigen, reichen Silberkranz mit goldenen Früchten. Ihm reihte sich der Regisseur Schloß an, um "Namens der Bühnemnitglieder des Hoftheaters dem Jubilar einen silbernen Korb, mit Lorbeerkranz uns Blumen geschmückt, zu dediei- ren. Herr Schloß erntete sür seine schwungvolle Ansprache allge meine Anerkennung. Er sprach mi, herzlich und mit Wärme und los nicht, wie Herr Pianist Blaßmonn that, dicht vor dem Jubilar eine Ansprache ab, »in "Namens des Tonkünstlervercms ihm eine künstlerisch ausgeführte Votivtafel zu überreichen. Ter also Gefeierte dantte tief ergriffen; er entwarf ein Bild von dein halben Jahr hundert. da er, als "Aeeessist ansangcnd, es bis uir jetzigen Stellung gebracht, unter 4 Königen gedient habe und immer mit Gnaden überhäuft worden sei; er schilderte, wie er mit vielen Kunstnotabili täten eine große Kunstepoche durchlebt habe und bat bei seinemRück- tritt ins Privatleben um ein freundliches Andenken. "Nachdem hier auf Eoncertmcistcr Lauterbach ein sehr warm ausgcnommencs Hoch auf den Reichsgrafen Platen ausgebracht hatte, dankte in des Letzteren Namen Hofrath Or. Pabst, indem er das warme Interesse des Grafen sür das Gedeihen eines Kunstinstituts ersten Ranges, wie die k. Kapelle, hervorhob. Derselbe Sprecher brachte noch zwei Hochs aus: auf die künstlerische Familie des Jubilars und — was mit großer Begeisterung ausgenommen wurde — auf den Geh. Hof rath Or. Bähr, dcr in schlichten Worten die k. Kapelle hochlcben ließ. Ein humoristischer, sehr gelungener Toast des Kammermusitus Fürstenau auf die Frauen kettete den heiteren Theil des Festes ein, der die Festgenossen noch lange beim trauten Becherklange zu sammenhiclt. — Oessentllche Sitzung dLr Stadtvcrorvne- ten am R>. April, unter Vorsitz ted Herrn Jordan. Die Be schlußiäblgkcit teö Collegiums trat erst gegen VA, lltzr ein, ob schon dcr Beginn auf 5, Uhr angcsctzt war. Von de» Rcgistran- dcncingänge» sei nur erwälmt, daß sich kür die devorstcbcnde, Wahl eines besoldeten Stattrati ö noch der Bürgermeister Frictr. Oöcar Knnze auö Großcntzai» und dcr Kaufmann Ttz. Morand gemeldet haben. — Auf Bericht dcö Finanzausschusses «Referent Stadtv. Krause» über die Voranschläge für die Slnncnparochic und sür die Parochie Frictrlchsladt pro I87:r tritt das Collegium dem Beschlüße des StattretthS bei, daß die A»»cnparochlal-An-- lage» In Höhe von l> Pf. von ><x> Tblr. Grundwerts, und :r Pf. bez. >'/s Pf. und ^/a Pf. vom MietbzlnS, die Frletrlchstakt - Pa- rochialanlagcn aber »ach 1» Pf. von i<x> Tblr. Grundwerth und 2 Pf. bez. 1 Pf. und Pf. vom Micthzilis erhoben werten. — Für dieBcsorgung deSAufzlebenö der beiden Ratbstburmuhren wer den Ie5NTHlr. iährllehbewilligt.- lieber daö BauregulatIvfür kaS Grundstück „Kamiiicrticiicrö" wird viel gesprochen; der RechtS- auvsehuß will, daß in die auf diesem Areal zu errichtenden neuen Gebäude Souterrainwobnuiigen bei geschlossener Bauweise nicht ausgenommen werben, wäbrenv sie bei villenartigen Bauten zulässig sein sollen. Stadtv. Baumeister Richter betont, bah eö gerade wünschenSwerth wäre, solche Wohnungen herzustellen und behauptet, daß sie - bei venMstigrr Bauart - durchaus ui-1 icstlichkcitcn aus dem jetzigen Lelneßbauie nnd Lchickplane au«, zugeben und den Bogenschützen die Abhaltung desVcgciichießcng nur »och in diesem Iabrc aus dem Vozclwlcicnplatz ;n acslaltcn, sind durch die Presse hinlänglich bekannt geworden. Eo handelt sich nur noch darum, ob die beiten GesclUchaiten Rechtsansprüche auf Stellung von Plätze» Seitens dcr Stadt für ihre Hebungen nnd Festlichkeiten erl eben könnten; ticie Frage ist aber bekannt lick, auch vom StadtraN, ein»Theil ans Grund der ausgezeichne ten Schritt res Herrn Bürgermeisters Neubcrt verneint worden. DaS Collegium schließt sich alle Dem an, itt ater auch der An sicht, mit der Schcibenschützciigcscllschalt Vergleichsperhandlungen über Ablösung aller puvatrechtllchcn Beziehungen zwischen der Stadtgemcinde und dcr Gcsclllchaft anziilnüp'cn, dagegen solche Verhgndlnngc» mir der Bogenschiitzciigcwllscholt adzulchneii. wird vielleicht eine Entschädigung der Scl-eiheiischiircii, wie der Referent "Adv.chcndcl miktl cilt, sür dlc Sehi'chhailöübcrnal'wc Seitens der Stadt nicht zu umgeben >ei». Ungeheure Heiterkeit erregt eine Schilderung des Bogcnsci'lwc» Vcrcinslevens und dcö Bogenschießens selbst, in einem an den Rath gerichteten Schreiben des VorsiandcS der Bogenlchützen; cs bemüht sich, die hohe Bedeutung der Bogenschützen >n itberschwcng. lich poetischen Werten darziislelle», wirkt .wer dein Celle ginm gegenüber nur — sein erheiternd. — Wegen vorgerückter Zeit konnte die gu'ge'lcllte Tagesordnung nicht ganz durchgenom.. men werten, man besprach nur noch b i c E r r i eb t» n g ö! seni lich er Eibbädcr. Stadtv. 1>r. Hüblcr batte das Rewrat für den Finanzausschuü und betonte - sehr ancrkenncnSwcrw — daß diese "Angelegenheit, wenn sie in diesem Iaore ia noch ins Leben trete» sollte, wobl als dringliche gelten müsse. Das Collcchmn crU.lrtc 'ich clnhcrnankcn mit der ErU ' lung zweier öffentlicher Elbb.ldcr, eines lür Fr,.neu am Anögaugc der Wlc- scnthorslraße, das andere für Männer ln der Rahe von "Antons, bewilligt zur HerNclimig beider aioo rhlr. .> i'oulo Pol. 42 tcS Hauöbaltblgnev uw O-Oü. m.d bittet um Bc'chlcuiiigung rer"An- gelegcnhcit, io daß sie noch in diesem Sommer eröffnet werde» können: auch wird der Stadtrath ersucht, dein trostlosen Zustand dcr öffentlichen Bäder unterhalb dcr Marienbrücke am Unken Elbuier durch entsprechende Baulichkeiten schon für diese» Som mer Abhilsc zu schaffe».— Schluß der öffentlichen Sitzung gegen RN Uhr; folgt eine geheime Sitzung. — Die einge'rctene naßkalte Witterung, bei welcher nicht sei ten statt der "Regentropfen Schneeflocken niederfallen, ist dem Lanö aufcnthalt nicht günstig, so daß viele crmiethete Wohnungen aus den benachbarten Höhen annoch leer stehen. Leider soll auch I. M, die Königin, die als Reconvalcscentin iu Begleitung S. M des Königs die Weinbergs Villa dcr Königin Wittwe bezogen hat, durch die Witterung an jedem stärkenden AuLgang behindert sein. Gestern srüh empfing die hohe Frau den Besuch des lronprinzlichen Paarco — Der vielbegehrte neue Fritzschc'schc Eisenbahn Fahrplan, welcher immer Anfangs Mai erscheint, wird von heult an an den bekannten Stellen ausgegeben. — Von dem60,000Thaler-Gewinn sind — man staune übe» den Segen der Fortuna — noch zwei Achtel nach Großenhain uni zwar an Leute kommen lassen, von denen man keineswegs sagen kann, das; dadurch Geld zu Geld käme. — Vorgestern Abend wurde auf dcr kleinen Packhofstraße ein nach seinem Acußcren ganz hcrabgekommcner Mensch festgchalten, der aus einer dortigen Hausflur eine größere Partie leere Säcke ge stohlen und damit auch bereits die Flucht angetrcten hatte. Er wurdi einem herbeigcrufenen Gcnvdarm übergeben. — Wie uns ein Dresdner Geschäftsmann auS Wien schreib^ soll die Ausstellung nicht sofort nach der Eröffnung geschlossen sondern täglich Vormittags für die Beendungsarbeitcn nur den Ge schäftsleuten, Nachmittags aber dem Publikum zugänglich sein. — Vor einigen Tagen fuhr kurz vor Beginn dcr Vorstellung im k. Hoftheater ein Droschkenkutscher, mit seinem Wagen von do Augustusstraße kommend, so schnell über das vor dem Georgenthm befindliche Trottoir, daß ein dort vorübergehender Herr nicht schnetz genug au-weichen konnte, deshalb noch von der Wagendeichsel erfaß und an Schulter nnd Rüchen mehrfach verlchst wuckip
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