Volltext Seite (XML)
Mopauer« Tageblatt Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Seschästrstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Anzeigenpreise: Die 4b mm breite Millimeterzeilo 7 Pf.; dis 40 mm breite Millimeterzeile im Lextteil 25 Pf.; Nachlahstasfel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Zlöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Volkrbank Zschopau, ». G. m. b. y.; Ltadtdank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42884 — Ruf 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Schorfenstein, Schlößchon/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb., Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf. Nr. 17? Frellag, 31. M1842 118. Zahrgavg Meder1ö7MöM. durch «voeie versenkt Spitze der deutschen Angrifsskuppen bereits 188 km südlich des Son / Sowjets fluten in voller Flucht mit Unord nung zurück / An verschiedenen Stellen der Rückzug verlegt / Gefangenen- uud Reutezahlen wachsen ständig Aus dem Führerhauptquartier, 31. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche, rumänische und slowakische Truppen haben den Unterlauf des Don in einer Breite von 250 Kilometer über schritten und die in diesem Abschnitt zur Verteidigung einge setzte feindlichen Kräfte zerschlagen. Dem Feind, der in voller Flucht und Unordnung zurückslutet, find schnelle Verbände und Vorausabteilungen der Jnfanterie- und Jägerdivisionen hart aus den Fersen geblieben und haben ihm schon jetzt an verschiedenen Stellen in überholender Ver folgung den weiteren Rückzug verlegt. Die Spitzen der deutschen Angrissstruppen stehen bereits 18V Kilometer südlich des Don. Um den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Salzk wird seit heute morgen gekämpft. Eine Infanteriedivision nahm Kritschews kaja. Die Gefangenen- und Beutezahlen wachsen ständig, sind aber bei dem schnellen Vormarsch bisher nicht zu übersehen. Die Luftwaffe griff in die Verfolgnngskämpfe in pausenlosem Einsatz ein, zersprengte zahlreiche Kolonnen und verhinderte, daß der Gegner sich erneut festsetzte. Im grasten Tonbogcn warfen deutsche und rumänische Truppen den Feind über den Alutz. Italienische Verbände wiesen örtliche, von Panzer« unterstützte sowjetische An griffe blutig, ab. Ausbruchsversuch« eingeschloffener feind licher Kräfte uud Entlastungsangriffe der Sowjets bliebe» erfolglos. Fu diesen Kämpfen verlor der Feind am gestrigen Tage 62 Panzer. Auch im Donbogen griffen Kampf» und Schlachtfliegervcrbände in die Angriffsoperationen ein. LDe» Nachschubverbindunge« der Sowjets auf Bahnen und Wasserwegen wurde bei Tag und Nacht schwerer Schaden »«gefügt. Im Raum von Rschew wurden starke Angriffe der Bolsche wisten zum Teil im Gegenstoß abgewehrt und hierbei 46 Panzer abgeschossen. An der Wolchowfront und vor Leningard scheiterten örtliche Vorstöße des Feindes. Bei Ncbersctzungsversuchen der Sowjets über die Newa wurden sieben Boote vernichtet. Im Finncnbuscn bekämpfte die Luftwaffe einen feindlichen Flugstützpunkt auf der Insel Lavansaari. In Aegypten belegten deutsche Kampfflugzeuge in der Nacht zum 30. Juli mehrere Flugplätze bei Kairo mit Bomben schwe ren Kalibers. In Hallen und Tanklagern entstanden mehrere Grotzbrände. Volltreffer zwischen dicht abgestellten Flugzeugen richteten schwere Zerstörungen an. Von zwei Flugzeugen, die am gestrigen Nachmittag norddeut sches Küstengebiet überflogen, wurde eines im Luftkampf ab- geschossen. Weitere 17 britische Flugzeuge wurden an der Ka nal- und norwegischen Küste zum Absturz gebracht. Im See- gebiet von Brighton versenkten leichte Kampfflugzeuge am Tage ein Handelsschiff von 3000 BRT. In der vergangenen Nacht wiederholte die Luftwaffe mit stärkeren Kräften ihre Angriffe auf kriegswichtige Ziele in Birmingham. Die Aufklärung in den frühen Morgenstunden ergab zahlreiche weitausgedehnte Brande. Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben deutsche Unterseeboote die feindliche Schiffahrt wiederum hart getroffen. Es wurden versenkt: Im Mittelatlantik und vor der amerikanischen Küste aus stark gesicherten Eeleitzügen 5 Schisse mit 41VVV BRT^ 12 einzeln fahrende Schiffe mit 73 000 BRT. und T Frachtsegler und 1 Be wacher, vor der Westküste Afrikas 7 Schiffe mit 53 000 BRT., im östlichen Mittelmeer 5 Frachtsegler. Durch Torpedotreffer schwer beschädigt wurden aus Eeleitzügen im Atlantik 1 Zer störer und 2 Schiffe mit 17 OVO BRT. und im Seegebiet von Cypern 1 britischer Zerstörer. Die deutsche Unterseebootwasfe hat damit die Versenkungen dieses Monats um weiter« 1K7VVV BRT. erhöht. Der Gegner verlor wieder 24 Handelsschiffe, 16 Frachtensegler und 1 Be wacher, außerdem beschädigt gemeldet« Schiff« und Zerstörer- „keinen Schrill weiter!" ruft die „prawda" SrmWasle SeMwschmasoelsm-e I» London In der Londoner Presse beschäftigt man sich nach wie vor ein gehend mit dem Schicksal des bolschewistischen Bundesgenossen. In den meisten Betrachtungen wird zugegeben, daß sich seine Lage in den letzten vierundzwanzig Stunden weiter verschlechtert habe. Aber hier und da versucht man doch noch krampfhaft, der Situation eine freundliche, wenigstens nicht ganz hoffnungs lose Note abzugewinnen. So tröstet der „Daily Expreß" seine Leser mit dem Hinweis daraus, daß die UdSSR, den größten Teil ihrer Hilfsquellen bereits im vergangenen Jahr verloren habe, und mit der Versicherung, daß sie trotz der Verluste im Sü den den Kampf fortsetzen werde und immer noch die Möglichkeit habe, den deutschen Feldzugsplan zum Scheitern zu bringen. Der „Daily Herald" ist nicht ganz so optimistisch und meint, wenn die Deutschen ihren gegenwärtigen Vorteil ausbeuten können, werde Timoschenko es nicht leicht haben, seine Truppen in der Hand zu behalten und eine Art Verteidigungslinie auf zustellen. Auch die „Times" redet den Bolschewisten gut zu, weiterzukämpfen, und spricht von der furchtbaren Drohung, die abgewendet werden müsse, nämlich jede Chance zu verlieren, die Initiative zurückzuerobern. Daß das Plutokratenblatt dabei an englische Interessen denkt, dokumentiert es mit dem Satz: Jeder kann sich selbst ausrcchnen, welches die Folgen für die vereinigten Nationen sein würden, wenn die Sow jets trotz ihrer Verteidigung unfähig sein sollten, die deutschen Pläne zum Scheitern zu bringen. In welchem Maße diese englische Betrachtungen auf Selbst täuschungen und frommen Wünschen beruhen, haben die Bol schewisten ihren Freunden gerade in diesem Augenblick schwarz aus weiß klargemacht, und zwar in einem Appell der „Prawda" an die sowjetische Armee, in dem die Stimmung der bolschewi stischen Machthaber klarer, als es ihnen lieb sein dürfte, zum Ausdruck kommt. In diesem Aufruf heißt es u. a.: Der Feind hat Städte des Don-Ufers besetzt. Er ist vom Satan besessen und durch die weiteren Erfolge berauscht. Er wird noch weiter in das Land eindringen und setzt alles daran, seine Pläne durch- zuiühren. Sowjetische Kämpfer! Keinen Schritt zurück! Ihr müßt den Feind schlagen, komme, was da wolle! Weiter zurück gehen darf man nicht. Der Feind ist gar nicht so stark, wie es den Panikmachern scheint. Aber er ist frech! Wir müssen auf jeden Fall den Angriff des Feindes aufhalten! Aus diesem Appell spricht Helle Verzweiflung. Es muß doch wohl schon weit im sowjetischen Hinterland so etwas wie eine Panik geben. Das kommt davon, wenn man die Truppen und Waffen, mit denen die deutschen Siege jetzt erfochten werden, bereits seit Monaten als vernichtet gemeldet Hot. Man scheint sich auch in Moskau keinen Hoffnungen mehr hinzugeben, denn die „Prawda" sagt ja selbst: Der Feind wird noch weiter ins Land eindringen. Ihr Aufruf ist also schon ihren eiaenen Worten gegenüber illusorisch. Stalin: Rückzug sofort einstellenl Wie der Londoner Nachrichtendienst meldet, richtete Stalin einen Appell an die Sowjetarmee, den Rückzug sofort einzu stellen. Maisky „beeindruckt" britische Parlamentsmitglieder. Der Londoner Sowjetbotschafter Maisky gab, wie der Neu- yorker Nachrichtendienst berichtet, in einer geschloffenen (!) Sitzung Mitgliedern des britischen Parlaments eine Erklärung über die Lage an der Ostfront ab. „Seine Erklärungen riefen bei den Abgeordneten großen Eindruck hervor." — Diese Anmer kung des Sprechers wagen wir in keiner Weise anzuzweifeln. Das Danklelegramm des Duce an den Führer für die Geburislagswünscke Ser Duer hat dem Führer für die EeburtstagsglUckwiinsche mit solgendcin Telegramm gedankt: „Tausendfachen Dank, Führer, für Ihr Telegramm anläßlich meines Geburtstages. Ich möchte mit den freundschaftlichsten Gefühlen die Wünsche erwidern, die Sie zum Ausdruck brachten. Schulter an Schulter werden wir fortfahren, gemeinsam zu kämoken als treue und redliche Kameraden. Mussolini." Der italienische Wehrmachtbericht Rom, 30. Juli. Der italienische Wehrmachtbcrichl vom Don nerstag hat folgenden Wortlaut: Die Tätigkeit an der ägyp tischen Front beschränkte sich gestern auf Sloßtruppunternch- mungen und gegenseitiges Artilleriefeuer. Unsere Luft-Ver- bände griffen mit Erfolg Flugplätze und Zentren der feindlichen rückwärtigen Verbindungen an. Eines innrer Flugzeuge kehrte nicht zü seinem Stützvunlt zurück. Verbände der Luftwaffe der Achsenmächte bombardierten die kriegswichtigen Anlagen von Malta. 2n den Zielgebieten wurden beträchtliche Zerstörungen angerichtet. Im Luftkampf wurden zwei Spitsire von deutschen Jägern abgeschossen. Englische Flugzeuge warfen in der ver gangenen Nacht eine Sprengbombe in der Umgebung von Li cata ab. Eine Zivilperson wurde verwundet, Sachschaden wurde nicht gemeldet. NSA-Groststädte im Winter ohne Heizung. Wie EFE aus Washington melde", hat die Regierung der USA unge ordnet, daß ab 3. August in ganz Nordamerika kein Petroleum mehr ausgegebru werden darf. Obwohl es in der Regierungserklärung heißt, daß diese Maßnahme nur bis zum 15. Dezember dauern würde, um die nötigen Reserven für die Heizungen in den Städten der Ostgebiete für den kommenden Winter zu schaffen, ist man selbst in offiziellen Kreisen äußerst Pessimistisch und besttrchtet, daß vor allem Großstädte wie Neuhork den Winter ohne jedwede Heizung werden verbringen müssen. Lin LU8F68pr0ck6N6r OMlNL8t Wenn man alles das zusammenstellen wollte, was Briten, Amerikaner und Bolschewisten mit Deutschland und dem deut schen Volke vorhaben, wenn, ja wenn sie den Krieg gewinnen würden, dann würde ein Sammelsurium von Plänen hernus kommen, das in seiner Vuntscheckigkeit und Unlogik an sich schon keinen praktischen Erfolg versprechen dürfte. Die einen wollen Deutschland überhaupt ausrotten und das deutsche Volk durch eine Sterilisation vom Erdboden tilgen, die anderen wollen es erhalten wissen, um aus ihm nach Versailler Muster für minde stens ein Jahrhundert eine ständig fließende Geldquelle zu machen. Wieder andere wollen Deutschland ohne Rücksicht auf geographische, rassische und nationale Gesichtspunkte als Staat von der Landkarte verschwinden lassen und das deutsche Gebiet begehrlichen Nachbarländern zuschanzen. Einige wollen es da gegen wieder als politisches Gebilde erhalten wissen und nur auf seinen duodezstaatlichen Zustand von 1618 zurllckgesührt sehen. Schon diese wenigen hier angeführten Zukunftsplanungen aus dem Lager unserer Feinde geben ein so widersprechendes Bild der Vorschläge, daß man nur sagen kann, sie wissen selbst nicht, was sie wollen. Ganz abgesehen davon, ob sie das, was sie wollen, auch auszuführen jemals die Macht haben werden! In der Reihe der Propheten und Projektemacher für die Nachkriegszeit versucht jetzt Lord Vansittart sich einen beson deren Namen zu machen. Anscheinend hat er einen neuen Plan, der sich würdig an die Reihe der sonst schon bestehenden Projekte der Feindagitation anschließt. Er will Deutschland in fünfzig Jahren zivilisieren! Das ist allerdings ein Unter fangen, des Schweißes der Edlen wert. Um seine zivilisato rischen Fähigkeiten zu dokumentieren, zitiert er sogar Eoeth« und sagt: Wenn Goethe gehört hätte, daß Vansittart sich mit der Absicht trage, die Deutschen in fünfzig Jahren zu zivilisieren, so hätte er ihn einen ausgesprochenen Optimisten genannt. Wir glauben, daß hier zwei Silben zuviel find, die Silben Opti. Goethe konnte bekanntlich auch recht drastische Worte finden, di« dann in den Schulausgaben für höhere Töchter durch Punkte er setzt wurden. Goethe hätte also zweifellos das, wasLZansittart da von Zivilisationsversuchen an den Deutschen faselte, einen ausgesprochenen — Mist genannt. Wir wollen es dahingestellt sein lassen, ob Vansittart überhaupt schon einmal Goethe ge lesen hat. Jedenfalls ist seine Absicht, Deutschland zu zivili sieren, am allerwenigsten mit einem Zitat des größten deutschen Dichters, der aus dem deutschen Volke selbst hervorgegangen ist, zu begründen. Es ist auch ganz gut, daß Vansittart nicht davon gesprochen hat, er wolle dem deutschen Volke Kultur beibringen, sondern daß er nur von Zivilisation sprach. Falls Vansittart den Unterschied zwischen Kultur und Zivilisation kennen sollte, so sei er darauf hingewiesen, daß man es in der ganzen Welt als eine Binsenwahrheit betrachtet, wenn man davon spricht, di- deutsche Kultur habe die ganze Welt befruchtet. Dadurch, daß Vansittart das Wort Zivilisation wählte, bewies er schon, daß es ihm nicht auf den inneren kulturellen Gehalt seines beab sichtigten Wirkens ankommt, sondern auf die Äußerlichkeiten, Außer Shakespeare und verschwindend wenigen anderen hat England bekanntlich keine wahrhaft kulturellen Größen hervor gebracht. Seine zivilisatorischen Einflüsse hat die Welt in In dien bei den Niedermetzelungen indischer Patrioten und in Süd afrika bei der Hinmordung unzähliger Burenfrauen und -kindes in britischen Konzentrationslagern kennen gelernt. Diese Pro ben haben der Welt schon genügt für die Erkenntnis, was mail von britischer Zivilisation zu halten habe. Man fragt sich nur, mit welchem Recht sich ein so lächerlich kleiner Geist wie Lord Vansittart anmaßt, ein Kulturvolk wie das deutsche zivilisieren zu wollen. Mit demselben Recht — und nun zitieren wir Goe the: „Wodurch, gesagt mit Reverenz, kann er sein Recht be weisen, / Als durch die löbliche Tendenz, aufs Kirchendach zu !" Das wollen wir Herrn Varstittart ins Stammbuch schreiben. Starke Verbände oer Wassen-ff marschieren ourch Paris. Aus dem Osten nach Fankreich verlegt Starke Ve> bände der Waffen-ff, die aus dem Asten nach Frankreich verlegt sind, marschierten am 20. 7. durch Paris. Di« Pariser Bevölkerung verfolgte gespannt den Vorbeimarsch und zeigte sich von diesem militärischen Ereignis tief beeindruckt. Das Kcttenkrad Ein neues geländegängiges Fahrzeug, das drei Personen Platz bietet. Es ist Transporter, Geschütz- und Munitionsschlepper und rollt auch dann noch, wenn alle anderen Fahrzeug« ret tungslos im Schlamin stecken bleiben. lVK.-Aufnahme: Kriegs berichter Maltry. VBZ., Z.l