Suche löschen...
Dresdner Journal : 31.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186303316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-03
- Tag 1863-03-31
-
Monat
1863-03
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 31.03.1863
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.V 7:t — stbrlieb- 5 >ri»Ir. 10 ««r. « j I» »U«»«»»0 >«MrI 1 , w .. „ .. (trttt t>—t uuck Koo.tlwU t- V,«««: tt, Xgr. s ^fwp«lr«- Lt»r«Io« ksuwmnr»! 1 Ksss. « ,cdl»x broea. rntcraleapretsr: kür <t«n ti-tuui vivvr ^e«p»Il«LoL L-ll«: 1 big«. I7»t«r „Lin<-»>i»nat" ckie L«U«: 2 Ngr. Erscheine»: mit -tu»u»bme <i,r Kairo- im<t ksierlaE», Lckanä, für ä»o k»iU«»ckv» Pag. .u Dimvgg, dm 31. März. — 1 i- - . -. . - - ------ . ka i /. 7 >, . , Dres-nerIourmL Verantwortlicher Redacteur. 3- G. Harlmann. !8«L tznstratenanaahmc ayswarts: l.»ipit^: i «. L»txo«rrrre«, (!l>mmi4jisoiir <t«s I)r«»4ner .sonim-tli-; eben<t»s : 8. Lual-rm, »!. Il.i.ark; NLwdurx-LItooa: ttn»»«»r,ii« L Vo«r,.r«; S«rim^ O!-.--i>ic,»<:>><? I!uott- kanckl., lirrrurr««'» tturvnu; 8rsw«a: i.. .^clirorr»; Srsitaa: Qorr» 8rmv>.!<; !°r»a>ctarl. » Ll : Hede kucbk.i XSW: Xooi.r KXoor»n: k»ii»: > I/i->, ^.-.ri-l,» (28, in« cko boa» eof»liz ; I ». >.nni.i^v 5; ü-.ctitl.; VI»»' Lowptoir 6. Ic. tVieui-r XeNiiirx, 8t«5»u,pl. 867. Herausgeber: kr^ulgl. Lrpsclltion <ke« vreeäusr vrick«», Ltartsuitr»»»« kio 7. «S-! Abonnemevts-Eittladung. Auf d«t »tt nächster Nu»»er beginnende neue vierteljährliche Abonnement bet „Dresdner Journals" werden Bestellungen für auswärts der allen Poftaustalten, rar Dresden hei der unterzeichnete» ExPeditien anaenommen. Der Preis beträgt in ganz Dachse» Vierteljährlich I Lhlr. Iv Ngr.; im Auslände tritt Postzuschlag und Ttempelgebühr hinzu, Ankündigungen aller Art stndeu i« „Dresdner Journal'^ eine sehr geeignete Verbreitung. Die Jnsertionsgebühren werden im Inseratenteile mit t Ngr., unter der Rubrik „Eiugesandtes^ «tt ll Ngr. für die gespaltene Zeile oder deren Raum berechnet. ^onigl. Expedition des Dresdner Journals. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Da» Ministerium de» Königlichen Hause», als die mit der Regulirung deS Nachlasse» weiland Ihrer KV niglichen Hoheit der Prinzessin Auguste beauftragte Behörde, findet sich m Folge der vielfachen, über den Umfang dieses Nachlasses verbreiteten wahrhritswidrigen Gerüchte, nachdem selbige sogar in innländischen Blät tern, von denen eine bessere Kenntniß der Verhältnisse zu erwarten gewesen wäre, Aufnahme gefunden haben, veranlaßt, auf Grund der ergangenen Acten zu erklären, daß da» hinterlassene Vermögen weiland Seiner Maje stät des Königs Friedrich August des Gerechten keine- weg» auf Allerhöchstdcsselben Tochter, die verewigte Prin zessin Auguste, übergegangen ist, daß vielmehr Letzter«, ebenso wie Ihre Frau Mutter, Ihre Majestät die Kö nigin Marie Amalie Auguste, allen Ansprüchen auf das selbe gegen Zusicherung einer jährlich zu gewährenden Appanage unter dem 28. Januar 1828 ausdrücklich ent sagt hat. In dessen Folge ist da» gesammte Nachlaß vermögen des Königs Friedrich August des Gerechten nach den damals bestehenden Bersaffungsverhältnissen dem Regierungsnachfolger zugefallrn, mit dem Eintritt der Verfassung vom 4. September 1831 aber, gegen die im <j- 23 derselben übernommenen Berpflichtung zur Fortge währung der obgedachtrn Appanage, selbst ohne Aus schridung der Chatoullengüter, als Staatsgut, auf die Staatscasse übergegangen. DaS Vermögen Ihrer Kö niglichen Hoheit der Prinzessin Auguste bestand hiernach nur au» dem, wa» Höchstdteselbe au» dem nicht betracht lichen mütterlichen Nachlasse geerbt hatte und au» der ihr als Aequivalcnt für ihre Ansprüche an den väter lichen Nachlaß stipulirten jährlichen Appanage von 24,000 Thlr. Konv.-Mz«. Bei dem bekannten Wohl thäligkritsfinn, den die Verewigte zeitlebens nach allen Richtungen hi« bewährt hat, ist der Nachlaß tzöchstder selben selbst mit Einschluß der zu demselben gehörigen, größtentheils im langjährigen Privatbesih der Königlichen Familie befindlich gewesenen Schmuckgegenständc, nicht beträchtlich und es reichen die Nevenüen desselben nicht a.rs, die Gehalte, Pensionen, Unterstützungen und Al mosen, welche die verewigte Prinzessin den betreffenden Personen auf ihre Lebenszeit testamentarisch ausgesetzt hat, zu decken, so daß Seine Majestät der König als Erbe, zu Deckung dieser Ausgaben auf längere Zeit Zu schüsse vom Kapitalvermögen zu leisten genöthigt seiir wird. Dresden, am 30. März 1863. Ministerium de« Königlicken Hauses. v. Zeschau. Nichtamtlicher Theil. llebersicht. kelegraphisLe Nachrichten. Zeitungsschau. (Kölnische Ztg. — Berliner Zeitungen.) Tagrtgeschlchte. Dresden: Die Hinterlassenschaft der Prinzessin Auguste. - Wien: Consulatsconflict mit griechischen Behörden. Die Grenzverletzungen bei Ula noff. Militärische Veränderungen. — Innsbruck: Vom Landtage. — Pesth: Uebrrreichung des Land- tagsalbumS an Deak. - Berlin: Kammerverhand lungen. — Thorn: Die ausgewiesenen Polen. — München: Jubiläum des Prinzen Karl. — Koburg: ReichSversassungsfeier. Vom Landtage. — Gotha: Land tagsverhandlungrn. — Frankfurt: Bundestagssitzung. Feuilleton. K. Hoftheater. Die große Palmsonntags- Musikaufführung der k. Kapelle, zum Besten des Unterstühungsfonds für die Witwen und Waisen der selben, brachte zwei Meisterwerke zu Gehör, die, allbe- lrnnt, doch immer wieder mit gleicher Macht unendlichen Genuß geben und höchste Bewunderung wecken. Haydns ,,Schöpfung" und Beethoven's 6 moll Symphonie. Beide Werke find hohe Offenbarungen des Kunstgenius aus ver schiedenen Zeitepochen in vollendeter Einigung von Ge dankeninhalt und Form. Voll Wahrheit, Schönheit und Tiefe zeigen sie Größe, Geist, Sefühlsausdruck, Jnspi- ration und originale Schöpfung, wofür die Musik neuester Zeit nur Massenwirkung, Gristreichigkeit, Effect, Reflexion und Mache setzt. Kunstvolle Popularität oder populäre Kunstfüllc charaktrrisirt alle Compositionen Haydn'», in dem wir vor Allem den Schöpfer und Meister der Instrumental musik verehren. Er componirtr, daß es „im Herzen sitzen bleibe", und mit der Ueberzrugung, „daß die Kunst frei sei und von keiner Handwerksfessrl beschränkt wer den könne". Die individuelle Kraft seines Genius ist so zwingend und reizend, daß unsre Auffassung und Em pfindung sofort auf den Standpunkt seiner Zeit — ihres Geistes und Kunstausdrucks — versrtzt werden. Und unsre Seele findet sich in solcher Stimmung bald hei misch und wird unwiderstehlich gefesselt und entzückt. Unerschöpfliche Mannichfaltigkeit und GeistrSfrisch« der Erfindung, edle Naivetät, Humor und Spiel de» Witze», wuselnd mit Ernst und Tiefsinn, natürlich« Anmuth, lichte Heiterkeit, kindlich reine Grfühlsinnigkeit und Frömmigkeit, — dazu ein künstlerische», mit seinem Sinn geübte» Maßhalten: — diese Eigenschaften geben seinen Werken unvergängliche Jugend und Wirkung Frohsinn Pari»: Neue Vorschläge in der polnischen Krage. — Turin: Ursache des Austritt» Forint'». — Lon don: Ein englischer Schiff von den Amerikanern ge nommen. Kopenhagen: Zur holsteinischen Frage. Stockholm: Danket für Czartorv-ki. — Konstan tinoprl: Aus der neuesten Post. — Smvrna: Zur Judenverfolgung. — Belgrad: Nationalmiliz. New-Bor k:Neueste Nachrichten. Der polnische Aufstand, i Nachrichten aus Warsckau und vom Kriegsschauplätze.) Ernennungen und Lersetzuv-ea. Dresdner Nachrichten Vrovinzialuachrichteu. (Leipzig, Waldheim. Marien berg. Annaberg. Riesa.) Ttaktstik und LolkSwirthschaft. Kenillrton. Inserate. TageSkalrnder. BStffeu- nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Kopenhagen, Sonntag, SS. März. I» einem im Eufino gestern abgehaltevrn Meeting »nrden Resolutionen, abzielend auf Aussonderung Hol steins und auf konstitutionell« Entnickelung Dä nemark-Holsteins (? Schleswig») einstimmig anar nommen. In der Diplomatenloge befanden sich der schwedische Gesandte und der hanseatische Mi nisterrefident. Vie Ministerloge »ar leer. Dresden, 30. März. Die „Kölnische Zeitung" bringt in ihrer Nam mer vom 28. März an der Spitze mit besonder» ausge zeichnetem Druck al» „wichtige Mittheilung" au» Wien „Die französische Regierung will die vollkommene Un Abhängigkeit Polens mit dem Herzog von Lruchtenberg »4» souveränem König. Sie Hal diese- neue Programm den Botschaftern der Großmächte in Paris bereits an gedeutet." Sie giebt dazu ausführliche Erörterungen, an deren Spitze sie versichert, daß diese Nachricht geeignet sei, „jeden Diplomaten auf einige Augenblicke zu ver steinern." — Die Berliner Blätter sind vorläufig durck diese Mittheilung nicht erschreckt worden. So sagt die „Neue Preußische Zeitung": „Uns überrascht, daß die stets wohl unterrichtete Kölnische diese Mittheilung so spät erhalten. Die Notiz stammt aus Paris und hat auf dem Umwege über Wien lange Zeit gebraucht, um nach Köln zu gelangen, da sie hier in unterrichteten Kreisen bereits seit 8 bis 14 Tagen bekannt war. Eben so hat man sie auch in London, Wien und Paris seit Längerm gekannt und nach Gebühr gewürdigt. Es ist bekannt genug, daß Frankteich auf einen europäischen Kongreß zur Regelung der polnischen Frage hinsteurrt. Daß dieser Kongreß für Polen nicht Alles beim Alten lassen, desgleichen, daß er nicht etwa eine noch innigere Verbindung Polens mit Rußland hcrbeiführen soll, ist gleichfalls zweifellos. Er kann also nur die Bedeutung haben sollen, Polen von Rußland zu lösen — ob völlig : oder in wie weit sonst t das dürfte - selbst wenn, was vorläufig noch zu bezweifeln, der Kongreß zu Stande käme — im Voraus nicht mit Sicherheit zu lagen sein. Daß Frankreich aber eine möglichst freie Stellung Po lens Rußland gegenüber herbeizuführen suchen würde, ist mit Gewißheit vorauszusehen. In dieser Beziehung sind schon früher verschiedene Projekte aufgrtaucht, zumal solche, die den Großfürsten Konstantin al» selbstständiges Oberhaupt hinstrllen wollten. Da» Alles ist gar nichts und Freudigkeit erfüllen auch vorwiegend Haydn's religiöse Kompositionen. Als ihm Carpani über den heitern Cha rakter seiner Kirchcncompositioncn einen Vorwurf machte, sagte Haydn: „Ich weiß es nicht anders zu machen. Wie ich's habe, so geb' ich's. Wenn ich aber an Gott denke, so ist mein Herz so voll Freude, daß mir die Noten wie von der Spule laufen. Und da mir Gott ein fröhlickes Herz gegeben hat, so'wird er mir schon verzeihen, wenn ich ihm fröhlich diene." Und in diesem Geiste anch dichtete er das Longemälde der „Schöpfung". Folgende Worte Wieland's, welche dieser nach An hören dieses Werkes an Haydn richtete und den meisten unsrer Leser unbekannt sein werden, mögen hier eine Stelle finden: Wie strömt Dein wogender Gesang In unsre Herzen ein! Wir seken Der Schöpfung mächt'gen Gang, Den Hauch des Herrn auf dem Gewässer wehen; Jetzt durch ein blitzend Wort da« erste Licht entstehe» sind die Gestirne sich um ihre Bahnen drehen; Wie Baum und Pflanze wird, wie sich der Berg erhebt Und jroh de« Lebens sich die jungen Tbiere regen; Der Donner rollet uns entgegen, Der Regen säuselt, jede» Wesen strebt Ins Dasein und bestimmt, de« Schöpfer« Werk zu kröne» Zeh n wir das erste Paar, geführt von Dernen Tönen. O, jedes Hochgefühl, das in dem Herzen schlief. Ist wach! Wer rufet nicht, wie schon «st diese Erde Und schöner, da ihr Herr auch Dich in« Dasein ries. Auf daß sein Werk vollendet werde! Die Ausführung de» Oratoriums unter der sickeren Leitung de- Herrn Kapellmeister» Krebs war eine sehr gelungen«: von feiner, künstlerischer Vollendung dir Lei« stung der Kapelle, präci», frisch und gut schattirt der Ehorgesang, befriedigend und theilwrise vorzüglich die Wiedergabe der Soli. Vor Allem meisterhaft, schwung voll und schön im Ausdrucke trug Herr Schnorr v. karolsfrld dir Partie de» Uriel vor, maßvoll und Neue», wenn man rn Frankreich einmal darauf verfallen sein sollte, statt des Großfürsten den Herzog von Leuch tenberg in Vorschlag zu bringen, so ist auch das ein ««he liegender Gedanke. — Die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" sagt über die Kölnischen Mitthei bürgen „ ES ist hiernach kein Zweifel, daß die „Köln. Zeitung" die Mission empfangen hat (woher, wollen wir einstweilen nickt untersucken), das „Leuchtenberg'scke Po len" in Scene zu setzen. Jedenfalls geht aus der Nach richt hervor, daß man also in Frankreich wirklich mit drm Gedanken der Aufrichtung eines solchen polnischen Thrones umgeht. Wo dieser Gedanke gewachsen, ob in den Tuilerirn, ob im Palais Royal, werden wir bald ersehen. Jedenfalls ist es aber Thatsacke, daß der Plan, den Herzog von Leuchtenberg zum König von Polen zu machen, weder neu, noch ausschließlich französischen Ur sprung» ist, sondern schon während des italienischen Kriegs auftanchte, und zwar in Blättern, welche von dem St. Petersburger kabinet inspirirt wurden. Daß der Plan jetzt wieder hervorgrsuckt worden, ist möglich genug. Aber warten wir Weiteres ab, ehe wir uns in Betrachtungen ergehen, welcke einen Staatsact betreffe», der notbwendig zu den gewaltigsten Erschütterungen des gegenwärtigen l^nropa führen müßte." — Die „ National -Zeitung " , saH: „Wir haben diese MittheilungtN unser« Lesern nicht vorenthalten wollen, da sie nickt verfehlen werden, Aufsehen zu erregen. Daß Frankreich in dem Augen blicke, wo es die größte Mühe hat, die Gunst der an dern Mächte auch nur für seinen Eongreßvorschlag zu gewinnen, mit einem so wert gehenden Projectc hervor treten sollte, ist im höchsten Krade unwahrscheinlich. Keine diplomatische Intervention wird den Kaiser von Rußland zur einfachen Abtretung Polens an seinen Reffen bestimme», und Frankreich würde auf Grund eines solchen Programms vergeblich Congreßverhaudlungen ein zuleitrn »ersuchen." — Wir fügen diesem nur noch bei, dgL die „KvlnijcheZeituug" selbst iu ihrer neuesten Viümmer von demselben Korrespondenten, welchem sie obige „wichtige Mitlheilung" verdankt, aus Paris vom 28. März, die wahrscheinlich noch wichtigere Meldung bringt, daß Fürst Metternich an demselben Tage, wo er nack seiner Rückkehr aus Wien die erste Unterredung mit dem Kaiser Napoleon gehabt, seiner Regierung telegra- phirt hat, „daß Frankreich die Idee der Unab hängigkeitPolensaufgegcben zu haben scheine." . (Vgl. unsre Pariser Korrespondenz unter Tagesgeschichte.) Tagesgeschichte. Dresden, 30. März. Infolge der in mehrer» Zei tungen enthaltenen unrichtigen Angaben über das hinter lassene Vermögen Ihrer königlichen Hoheit der hock seligen Prinzessin Auguste hat sich das Ministerium des königlichen Hauses bewogen gefunden, eine berichti grnde Bekanntmachung zu erlassen, welche im amtlicken Thrile unsrrs heutigen Blattes enthalten ist. Wien, 28. März. (G.-C.) Wir vernehmen von einem Konflikte, in welchen der österreickische Konsul zu Kalamata mit griechischen Behörden gerathen ist, und von der Berufung des Konsuls nach Ath n selten der kaiserlichen Gesandtschaft zur Feststellung des Thatbeslan- des. Das kaiserliche kabinet wird danach zu beurthrilen haben, ob Anlaß gegeben ist, Reclamalioncn an die pro visorische Regierung Griechenlands zu richten. — Von der russisch-polnischen Grenze wird uns unterm 26. d. M. geschrieben, daß der von verschiedenen Tagesblättern besprochene Vorfall einer Grenzverletzung bei Ula- nosf sich nach den darüber gepflogenen Erhebungen nicht lieblich Frau Bürde-Ney die der Eva; Fräul. Alvs- leben sang den Gabriel correct, glatt und wohlklingend, Herr Degele den Adam mit Wärme; nur Herr Frenv führte den Gesang des Raphael oft unrein, namentlick in der Mittellage, und zu schwerfällig aus. Manche !empi der Solosätze wurden zu schleppend genommen. Der Chor war, wie gewöhnlich, durch Unterstützung der Dreyßig'schen Singakademie verstärkt, eine Verstärkung, die sich aber im Verhältnisse zur Kraft des Orchesters als nicht genügend erweist. Es folgte Beethoven's ideale Tonpoesie über den Schicksalskampf des Menschengeistes zum Siege- Sie be gann, begreiflicherweise durch das Zuviel von Musik an einem Abend mit einiger Ermüdung der Spieler und Hörer, die aber das machtvoll beseelende Werk allmählich verscheuchle, so daß die letzten Sätze und besonders der energische, triumphirende Schlußsatz mit Begeisterung gegeben und empfangen wurden. C. Banck. 0 „Bilder aus dem Orient. Nach der Natur gezeichnet von A. Löffler und mit beschreibendem Tert von vr. Moritz Busch. Verlag der literarisch-artistischen Anstalt des österreichischen Lloyd in Triest." — An der Schwelle des Orient» streckt sich das alte Aegvpten wie eine prächtige Oase mitten in der großen Wüste hin. Daran schließt fick Palästina, da» gelobte Land mit den heiligen Orte«, wo der Erlöser gewandelt und wo die > Sonne de« khristrnthum» aufging, um ihre befruchtenden r Strahlen über di« ganze Erd« zu verbreiten. Endlich « umgürtrn Svrien und Kleinasien im Osten da» Mittel r merr, von denen erstere» einst der Wohnsitz der Phönicier, e de» ältesten Handel-Volkes, da» auf kühnen Seereisen seine früh« Bildung bi» zu den Säulen de» Herkule« r trug, während die Küsten von letzten« die Heimath der v trojanischen Heldensage und der blühende Sitz griechischer in so grellem Lichte darstellt, al» anfangs gemeldet wurde" Der Vorfall hat sich nicht am L. Marz, sondern am 11. Februar d. I. ereignet; der von den Russen verfolgte und auf österreichischem Gebiete ergriffene Insurgent wurde nicht getödtrt, derselbe lebt noch und befindet sich zu Lublin in Haft. — (W. Z.) Der Feldmarschallleutnanl und Cavalerte- truppendivistonär Vincenz Freiherr v. Minutillo und der Generalauditor Wenzel Czedik v. Bründls! erg sind auf ihre Bitten rn den Ruhestand übernommen und hierbei denselben der Ausdruck der allerhöchsten Zufrie denheit mit ihrer Dienstleistung bekannt gegeben worden, wogegen der Generalmajor und Truppenbrigadier Erwin Graf v. Neippcrg zum Feldmarschallleutnant und Ca- vallerietruppendivisionär und der Rittmeisterauditor erster Klasse, Alerandrr Nowak, des Kürassierregiments Prinz Karl von Preußen Nr. 8, zum Majorauditor ernannt wurden. Innsbruck, 27. März. In der gestrigen nachmittä gigen Sitzung des Landtags wurde die Lesung und Verhandlung über den Gesetzentwuvf in Betreff der Lan desvertheidigun g beendet. In der heutigen Sitzung wurden die Anträge des LandesveriheidigungscomilöS auf Abänderung des Heeresergänzungsgesetzes für Tirol und Vorarlberg mit großer Majorität angenommen. Unter Andern wurde beantragt: Die Herabsetzung der active« Dienstzeit aus sechs Jahre, die Bewilligung des LooS- rauscheS, Stellung eines Ersatzmannes für freiwillige Lan- desschützen, Nichte: Höhung des Standes des Kaiserjäger regiments über 7545 Mann re. Die Regierungsvorlage über die Schreßstandsordnung wurde mit einigen Abän derungen angenommen. — 28. März. (W. Ztg.) In der gestrigen Nachmit- lagssltzung de» Landtags wurde der Antrag de» Ge- meindeausschusses auf theilwrise Beschränkung der Ge» werbrsreiheit eingedruckt und in der heutigen Sitzung der Antrag des Ausschusses, an der Innsbrucker Universität im ersten und zweiten Jahrgang« der juridischen und mrdicinischrn Facultät die schwersten Gegenstände auch iu italienischer Sprache vorzutragen, zum Beschluß erhöbe«. Ferner wurde der Besckluß gefaßt, daß jeder Abgeord nete, der ohne genügend erklärten Grund beim Landtage nicht erscheint, oder sich weigert, das Mandat anzuneh» men, das Reckt der Wählbarkeit für die laufende Wahl« Periode verliert. Pesth, 28. März. (G.-C.) Heute Hal die Ueberrri- chung des Landtagsalbums an Franz Deak statt« gefunden. Es waren bei 50 -Abgeordnete, darunter auch Graf Apponyi, bei Deak erschienen. Baron Eötvös sagte in seiner Begrüßungsrede u. A. „Betrachte diese» al» ein Svmbol jener Eintracht, welche unter den Mit» gliedern der letzten gesetzgebenden Versammlung herrschte, möge es auck als Burgsckaft jener Treue dienen, mit welcher die Nation an ihren Gesehen hängt. Es ist unsre Ueberzrugung, daß das Ziel der Nation nur auf jenem Wege erreichbar sei, welcken der letzte Landtag auf« gestellt, und diesen zu behaupten, sind wir auch ent» schlossen." Deak erwiderte beiläufig: „Als die Reprä sentanten der Nation an dem Gesetze festhielten, habe« sie ihre Treue sowohl der Nation, als ihrem Könige be wiesen. Wer für Gesetzlichkeit kämpft, kämpft für die Person des Fürsten. Für Beide, Nation wie König, kann nur das Gesetz sichere Stütze lein". — Beide Red ner hielten sich streng auf der Basis der 1848er Gesetze. tt Berlin, 28. März. In der heutigen Sitzung de» Abgeordnetenhauses überreichte der Handelsmt« nistcr den Bericht über die Operationen der Dank. Der Präsident zeigt an, daß der bisher beurlaubte Abg. Kultur waren. Alle diese Länder sind einst der Schau platz der ältesten geschichtlichen Entwickelung des Mea- schengescklrckts gewesen und die wichtigsten Erschütterungen in der Geschichte, von der Belagerung Trojas, den Perser kriegen und Alerander's Culturzügcn bis zu den Römer« zeiten und den Kreuzzügen im Mittelalter, haben hier stattgefunden. Nur sehr Wenige sind so glücklich situirt, die Merkwürdigkeiten dieser Länder, die Ruinen und Erinnerungsstätten besuchen und beaugenscheinigen zu können. Die Mehrzahl ist auf Bücher und Abbildungen beschränkt, um sich mit diesen alten, interessanten Kultur ländern vertraut und in ihnen heimisch zu machen. Al» ein in trcfflicker Weise diesem Zwecke entsprechende», literarisch-artistisckes Unternehmen können die vorliegen den „Bilder aus dem Orient" bezeichnet werden. Die bildliche Ausstattung des Werkes ist eine durchaus künst lerische. Die Zeichnungen sind mit größter Treue von dem bekannten Münckner Landschaftsmaler A. Löffler an Ort und Stelle ausgenommen und in vorzüglicher Weise von guten deutschen Landsckaftsstrchern in Stahl au»- geführt worden. Der Tert ist von Moritz Busch, der im Auftrage des österreichischen Llovd drei Jahre nach einander den Orient bereifte und durch verschiedene Schriften über diesen Gegenstand der Lesewelt vortheil- haft bekannt ist. Auch die vorliegende Arbeit zeichnet fick durck Sachkenntniß, Treue und Wärme der Auf fassung und saubere und anmuthige stylistische Ausfüh rung au», ergänzt die Abbildungen wesentlich und giebt mit diesen rin Gesammtbild, welches belehrend und unter haltend zu gleicker Zeit ist. Bi» jetzt sind von dem Werke, welche» auf 16 Lieferungen berechnet ist, drei Lieferungen erschienen. j Han» Wachrnhufen, der bekannte Krieg»« Feuilletonist, soll einen Etreifzug durch die Insurgenten lager in Polen unternommen haben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite