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1S7S. 27». mee- Mmt» Hiatt di Ge» rlchtsämter Grünhain, Jo- — — . / Erscheint täglich mit Ausnahme Mon- tags. — Preis vierteliähr- lich 15 Ngr. — "Jnser- tion-aebühren die gespal tene Seile 10 Pfennige.— Jnseratenannahme sürzdie am Abende erscheinende O Nummer bis Vormittag 11 Uhr. Mittwoch, den 26. Äovem-er. LrWliIMsfmmd «rg, Schwarzenberg «.Wil denfels und der Etadträthe Aue, Elterlein, Grünhai«, HMeustetn, Jobanngeor- «Madt-LSbnitzNmstLtel, Bekanntmachung. Für den abwesenden David Friedrich Laukner aus Lauter ist am 12. dieses Monats der Handardetter Friedrich Gottlieb Blechschmidt in vermSgrün al» Abwesenheitsvormund bestätigt worden. Schwarzenberg, den 15. November 1873. Königl. Gerichtsamt daselbst. Stoß. U. Tsge-geschichte. Proceß Bazaine. Versailles, 8. Nov. Heute wurde das Verhör der Zeugen fortgesetzt, welche für die vierte Kategorie, militärische Operationen vom 19. August bi» 1. September, vorgeladen find. Selbstverständlich befinden sich in dieser Kate gorie alle CorpScommandanlen der ehemaligen Rhein-Armee. Ihre Stellung ist in so fern eine schwierige, als sie nicht allein Zeugen find, sondern auch mehr oder weniger bei den Thatsache« betheiligt find, die General RivtSre in seinem Berichte so scharf kritistrt hat. Der erste CorpScommandant, welcher heute auf- gerufen wurde, ist Marschall Canrobert. Derselbe gibt ziemlich lange Erklärun gen, die er mit den eigenlhümUchen Hand- und Kopfbewegung« begleitet. Seine Aussagen fi»d ohne besonde es Interesse, und werfen wenig Licht auf die Er eignisse. Marschall Canrobert sprach sich bekanntlich im KriegSrath vom 25. August für das Verbleiben vor Metz aus und sucht seine damalige Ansicht da durch zu rechtfertigen, daß General Soleille erklärte, eS sei nur für eine Schlacht Munition vorhanden, und General CosfiniLreS behauptet, Metz könne sich ohne die Armee keine 14 Tage halten. Bon der Armee Mac Mahon'S wurde, dem Marschall zufolge, im KrtegSrath vom 26. nicht gesprochen. Für ihn habe diese Armee übrigens gar nicht bestanden, da er die Auflösung der früheren Mac Mahon'sch« gekannt habe. Bet dieser Gelegenheit kommt Canrobert ans die Aussagen des Obersten Lewa! zu sprechen, der bekanntlich behauptet, daß Bazaine am 23. «ine Depesche erhalten, in welcher ihm Mac Mahon seinen Marsch «ach de« Osten ankündigte. Canrobert hielt den Oberste» Lewal, der m»r Zeit sein Adjutant war, sür einen Ossicier von vielem und großen Talent. Fünfzehn »der zwanzig Tag« nach d«n Augusttreigniffen habe er «irres Tages «tt demselben gesprochen und tbm das Bedauern ausgedrückt, daß man am 26. die dtutschen Linie» nicht durchbroch«» habe, worauf der Oberst ihm erwidert, daß das Unglück noch größer sei, als er glaube, da man am 26. August im «eße« Hauptquartier gewußt, daß Mac Mahon auf Metz marfchtre. Der Marschau habe dies nicht glauben wollen und de« Obersten gesagt: „Mein lieber Oberst I Lasse» Sie «ich doch t» Ruhe. Dies ist nicht wahr." Später, »l« er auf Befehl des Prinze» Friedrich Karl «ach Kassel stch habe begeben müsse», habe er ein«» Tages den Rarschall Bazaine, mit de« er t««er aus «Ute« Fuß gestanden, um die Sache befragt. Als er seine F-ag« gestellt, hab« er ihn scharf angesehen, aber der Marschall habe keine Miene verzogen und «tt größter Ruhe geantwortet: „Ich wußte nicht» davon." Nachdem er später die Aussage» Lerval'S gehört, sei er ganz verwirrt geworden, aber er glaube heute noch nicht, daß Bazaine die Sache gewußt, obgleich er den Obersten Le wa! sür einen äußerst loyalen Mann halte. — Präs.: Fahren Sie «it de« Bericht über di« Ereignisse fort. — Der Rarschall bespricht hlerauf die Eretg- ntffe vom 31. August und I. September. A« 31. August habe «an den Preu- Den nicht wenige Geschütze weggenomme». „Ich sagte eS bereits" — so fügt er Hinz« — „der Feind nahm un» keine Kanone, keine Fahne, keim Trophäe; Diejenigen, welche Lieferungen und Arbeiten während des laufenden Jahres für die Commun Schneeberg besorgt haben, werden hiermit veranlaßt, ihre Rechnungen bis zum LS. Decemver dieses Jahres zur hiesige» Stadikasse eimureichen. <12650—51) Schneeberg, am 24. November 1873. Der Stadtrat h. Geter. In der Nacht vom 22. zum 23. diese- Monats find au- dem Steinert'schen Hause am Mühlberge hier folgende Gegenstände gestohlen worden/* Eme goldne Taschenuhr mit 2 Cuvetten und Remoniotr; ' eine kurze goldne Uhrkette mit langen starken Gliedern; eine silberne Cylinderuhr mit Goldrand, silbernem gravirten Zifferblatt, stählernen Zeiger»; eine lange Uhrkette von braunem Haar mit goldnem, durch einen blauen Stein verzierten Schieber; eine silberne Schnupftabakdose mit der Aufschrift »dem Bürgerjubilar F. A. Steinert gewidmet von seinen Kindem den 19. April 1872", auf der Rückseite mit dem Namm »Steinert- versehen; eine Kollation von circa 60 Stück südamerikanischer Silbermünzen, davon die meisten i« Werthbetrage von 1 Thlr. 10 Ngr.; «in Paar Busennadeln, Brochm und Ohrringe von Filigrain; ein golvner Trauring: ein goldner, etwas defecter Uhrschlüffel; 32 Thlr. - - —- in Silberthalern, einthälerigen CaffenbilletS, 2 Fünffrankenstücken und kleineren Silbermünzen; 1 schwarzes AtlaShalStuch; 2 Flaschen Roihwetn; 2 Flaschen Pmßelbeere; 4 Flaschen Weißwein; 3 Flaschen,Himbeersaft; mehrere Flaschen Bier. Die «it der häuslichen Einrichtung jedenfalls sehr vertrauten Diebe haben rin Blechlämpchen nebst einer aus Pappe gefenigren, mit frischem Schuhmacher» draht zusammengenähten Blende zurückgelaffe», welche Gegenstände an Polizeistelle hier ausliegen. Wir bringen diesen Diebstahl hiermit zu öffentlicher Kermtniß, bitten, alle auf dmselben bezüglich« Wahrnehmungen schleunigst anher mitzutheilen und bemerken, daß der Verlustträger auf die Wiedererlangung des Gestohlenen eine Belohnung von 25 Thalern gesetzt hat. Schneeberg, den 24. November 1873.Der Stadtrat h. Geier. er fand sie später alle in M.tz. Ich sage onses lau:." Der Mar^aU erM- tet dann Bericht über dm Kampf vom 1. September, der bekanntlich mit dem Rückzüge der Franzose» endete. — Canrobert war an diesem Tage zum Marschall Bazaine geritten, um sich selbst Befehle einzuholen. „Wie soll ich Befehl zu« Vormarsch geben" — so erwiderte Bazaine — „der rechte Flügel ist auf dem Rückzug. Das 3. Corps (Leboeuf) ist niedergeschmettert worden." — Präs.: Hatte man im KriegSrath vom 26. keine Nachrichten vom Marschall Mac Mahon. — Canrobert: Niemand «wähnte derselbe». Wir befanden un» auch dem Ober-General gegenüber. Bemerkungen werden dann zuweilen schlecht ausgenommen. Ich sage die- nicht sür den Marschall, der sehr gut lst. Für mich gab eS keine Mac Mahon'che Aimee. Ich glaubte, dieselbe sei vernichtet. — Präs.: Der Oberst Lewa! sprach Ihne» erst zehn Tage später von der Depesche. — Canrobert: Nachdem Alles bttndet «ar. — Präs.: War in dem KrtegSrath nicht die Rede davon, daß ein Theil der Deutschen von Metz abmarschirt war, und dort nur die Armeen de» Prinzen Friedrich Kail und des Generals Steinmetz sich befänden? Welchen Eindruck machten die Befehl«, die Sie am 31. August und1. September erhielten? — Canrobert: Ich sah wohl ei», daß wir nicht wett komme» konnte». Daß der Vormarsch am 26. nicht «»-geführt wurde, schreibt Bazaine dem Umstand zu, daß ein heftiges Gewitter au-gebrochen sei. Da» Wetter war bis zu« 29. furchtbar und hätte fast «in« jede militärische Operation unmöglich gemacht. — Rach «trugen weiteren Frage», welche der Verlheidiger an die Richter stellt, wird der Marschall Leboeuf al» Zeuge aufgeruft». — Leboeuf war bekanntlich Ml st General-Major derRhem- Armee und wurde nach den erste» Niederlage» der Franzose» Ober-Commandant de» 3. Armee-Corps. Derselbe thcilt ein«» ausführltchen Bericht übrr die Ope rationen seines Corps mit, und gibt außerdem längere Erklärungen über die Frage Betreffs der Munition«. Er gibt a», daß es t» Metz an Munition« nicht gefehlt habe, und daß das 3. CorpS, welches am 1. September zuerst den Rückzug antrat, fich äußerst tapfer geschlagen. Bet beiden Fragen ist ^ betheiligt; bei der erste» als «hemaltger Krieg»-Minister, bei d«r zweiten al» Ober-Commandant de» 3. Corp». Wie auch Canrobert, so schreibt er drm Gewitter vom 26. zu, daß der Vonmrsch nicht angetreten wurde. In de« KriegSrath, der am 26. Statt fan», habe General Solellle angekündigt, daß «an nur Munition für eine Schlacht habe. Leboeuf bestreitet diese». Ihm zvsolge hab« «an «och für drei oder vi«r Schlacht« Munition gehabt, Auch läßt er nicht zu, daß Metz sich nicht hab« vertheidtg« könn«. E» hätte fich drei Mo»ate halt« könne», wenn «o hin reichend Vorräth« gehabt. Daß der Vormarsch « Folge de» Sturme» am 26. schwierig gewesen, gibt der Z«ge zu. Nur hält er dasselbe» nicht für unmöglich. Einig sei aber d«r KriegSrath gewes«, die Operation zu vertag«. Am 3v. sei »er Befehl ge«b« Word«, am 31. Mora« die zue, st für den 26. projectirte Bewegung auszuführen. Auf der Landstraße St. Vai be habe vazame am 31. Morg«» die Corps-Conunandant« versammelt, ih»« zwei Depeschen mitgetheilt, welche de« Marsch Mac Mahon'» auf M tz ««ldeten, und di« »ochw uei^e Instruction gegeben, mu der Arune MacMahon'» «tgegtu zu marschir«. In ^0) An die Königliehe KreiSdirection zu Zwickau haben wir heute 32 Thlr. al» dm Ertrag der Sammlung für die Baierische Stadt Ilmenau eingesendM und liegt das Verzeichniß der Gab« zur EinstchtSnahme der edle» Geber von heute an b:S mit 29. dieses MonatS in der RathSexpedition au». Schwarzenberg, am 26. November 1873. Der Stadtrat h. Weidauer, Bürgermstr. Bekanntmachung. Daß nächst« Donnerstag, den 27. November der zweite diesjährige Jahrmarkt, sowie Freitags darauf, d. 28. h. m. der zweite diesjährige Vtehmarkt allhier abgehalt n werd« soll, wird andurch bekannt gemacht. - . - ' Aue, den 24. November 1873. Der Stadtrat h daselb st. B eck, Brgmstr.