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Womuer V Tageblatt La» „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.BezugSpreiS l.76 RM. Zust ellgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst.,von den Boten, sowievon allenPostanstalten angenommen rmd Anzeiger Wochenblatt für Zschopau und Amge^ead A nzetgenpreise: Die 46 mm breite Millimelcrzeile 7 Psg,; die SÄ mm.breite Millimeter,eile im Texttei, 25 Psg,; Nochlaßstassel 6 Ziffer, und Nachweisgebühr 25 Pfg. zuzügl. Port« »a» -»schovauerTaatblattund Anzeiger" ist das zur Berössentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmiShauptmannschaft Atvya unü der StaoualS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «nd die amtlichen PcksmUmschtMa-n de« KinanramteS Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. V. m. b. H.Zschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— d . 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Die in Berlin zusammengetretcne Internationale Kommission hatte die Besetzung derart geregelt, daß zwi schen den Truppen der deutschen und der tschecho-slowaki- scheu Armee sich jeweils eine etwa 2 Kilometer vrelse Zone befindet. Durch diese Maßnahme erfolgte der Einmarsch der deutschen Truppen ohne Zwischenfälle. Alle Meldungen der Truppen bestätigen erneut den d-egeist ertcn Empfang durch die Bevölkerung. Peseimug des Gebieisabschnttis U Das Oberkommando der Wehrmacht gibt dekannt: Deutsche Tnippen unter Führung deS Generalobersten vonBock haben am 2. Oktober um 13 Uhr die ehemalige deutsch-tfchecho-slowakifche Greuze in der Oberlausitz bei Rumburg und bei Friedland überschritten und mit der Besetzung des im Abkommen vom 29. September festge- kegten Gebiet öabschnittS II begonnen. Die Truppen des Generalobersten Ritter von Leeb sind Sonntag um 13 Uhr zum Bormarsch über die Moldau angetreten. Ihre rechte Flügclgruppe geht von Oberhaid auf Rosenberg, ihre linke, die erst gegen 16 Uhr antritt, vom Zwiesel auf Stubenbach vor. Im Zuge der Besetzung der sudetendeutschcn Gebiete durch das Heer werden die A n lag en derMilitär- und Zivilluftfahrt durch Teile der Luftwaffe be- legt und in Betrieb genommen. Oie Zollschranke hebt sich Tränen der Freude grüßen die Befreier Ein Stück nördlich des Einstigen Drciländerccks. wo die ehemaligen Staatsgrenzen des Deutschen Reiches, Oesterreichs und der Tschccho-Slowalei zusnmmcnstießeu, rückten am Sonnabend Punkt 14 Uhr deutsche Truppen — Infanterie, Pioniere nnd motorisierte Einheiten der Luft waffe — auf der alten Heerstraße Klein-Philippsreut — Kufchwarda bei der Zollstation Kleiu-PhilippSrcut über die alte Neichsgrruze. Ein deutscher Berichterstatter schil dert den Einmarsch folgendermaßen: Ais wir von Passau losfahren, hängen Regenwolken über der Stadt. Die Feste Niederhaus ragt trutzig in den Himmel. Motorisierte Kolonnen brausen über die Jlzbrücke der Grenze entgegen, her deutschen Grenze, die heute fallen wird. Noch geht «S über reichs deutsches Gebiet. Jubelnde. Zurufe grüßen die Soldaten im Stahlhelm. Die Häuser tragen Fahnenschmuck. Die ganze'Bevölkerung, die Arbeiter an der Landstraße, die - Bauern anf den Kartoffelfeldern sind freudig erregt und sich der Schicksalsbedeutung der Stunde voll bewußt. Die Bevölkerung dieses Grenzbezirkes ist durch verwandtschaft liche Bande vielfach mit den Deutschen jenseits dieser un natürlichen Grenze von gestern verbunden. Freyung mit seinem spitzen Kirchturm ist das letzte größere^tädtchen auf Neichsboden. Wo läuft die Grenze? Die Landschaft ist hüben und drüben nicht zu unterscheiden. Der Hochwald Adalbert Stifters steht vor nns. Das Dickicht der böhmischen Wälder aus Schillers „Räuber" schließt uns ein. Aber nicht die Landschaft allein, auch die Menschen und ihr Brauchtum sind die gleichen hüben nnd drüben: Tie gleichen Gesichter, die gleichen Trachten, Marterl an den Straßen, wie man sie im Bayerischen Wald findet, Gedenksteine an Unglücksfälle voll inniger Herzensfrömmigkeit und zuweilen mit Inschriften sieghaf ten nnd todverachtenden Humors. Am Zollamt Klein-PH'lippSreut, das in einer Talmulde liegt, stehen die deutschen Truppen vor der geschlossenen Schranke. Drüben, am ehemals tschechi- schenZollhauS, hängen Hakenkrenzfahnen. Nicht eine oder zwei, nein, eine ganze Menge. Sudetendeutsche drängen sich an den Straßenrändern. Frauen und Kinder halten Blumen bereit. Der Zeiger der Uhr rückt »-f 2. Da kommt der Marschbefehl. Tie Zollschranke hebt sich. Erster Jubel klingt auf. Die deutsche» Truppen, au der Spitze der Di visionskommandeur, überschreiten die 2ÜV Meter Nie- maudSland zwischen de» beiden Zollämtern und der Marsch in das sudctcudcutsche Land beginnt Am nahen Grenzort Kufchwarda erleben wir einen wundervollen, herzlichen Empfang. Kinderjubel und Heilrufe der Er wachsenen. Alle Sorgen der langen Jahre, alle Aengste der letzten Wochen sind vergessen. Die Netter sind da. Die Befreier. Im friedlichen Einmarsch, mit klingendem Spiel, kommen sic ciugerückt. Ter Bührer hat sein Wort ciugeivst. „Grad z druika lannt i r> h vor lauter Freud'", Ein Blumengruß für die deutschen Truppen. lSchcrl-Bilderdicnst, Zandcr-Mnltipler K.) klingt es uns aus den Schare» der Umstehenden entgegen, „weil ihr nnn endlich da seid!" Und sic bringt» die Tascbrntüchcr nicht mehr von den Auge». In Kufchwarda ist Borbcunarsch vor d-m Divi sionskommandeur. Langsam und diszipliniert vollzieht sich die friedliche Besetzung. Die Moldau ist das Ziel des Tages. Und drüben in den Dörfern nu^ Städtchen har ren sic schon fiebernden Herzens auf di Stunde, in der auch sie die starke deulfche Wehr unter du- Schutz des Reiches nimmt, zu Wim sic in furchtbarster Bedrängnis mit unvcrglcichlichcr Treue gestanden haben Ein anderer deutscher Schristlcitcr gibt solgeudeu Be richt: In dem Abschnitt zwischen Passau und Linz, in dem als erstem denlschc Truppen als Bcfr'er vom tschcch'scheu Joch einrncklen, atmete die bis aufs Blut gcpciuigle Be- Bild linkS: Infanterie beim Passieren des Zollhauses Klein-Philippsreuih, wo die jubelnde Bevölkerung den Soldaten ihren Gruß entbot. sSchcrl-B:ldcrdici st Zand.r M iltiplcr-, K.) — Bild rechts: Mi^ Genugtuung und Jubel packt jung und alt an, um die lang verhaßten Grenzpsähl« und tschechische» Hoh itszeichcn i« entfernen — ein B lö ans dem Grcnz- ,rt Buchers, Bezirk Kaplitz. W«sfe-Ho§s*wn«, Zander-Multipler K.j