Volltext Seite (XML)
Wopauer» Tageblatt und Anzeiger Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monall.Bezugspreis 1.7" > NM. Zustellgeb. So Psg. BeffeUungen werden in uns. GeschästSst., von den Boten, sowievonällenPostanslalten angenommen Anzeigenpreise: Tie -W mm breite Millimeterzeile 7 Psg.: bie 93 mm breite Millimeterzeile im Tertteil 25 Pig,; Raäilaspianel 6 Ziffer- und Rachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Porto Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschakt Flöha und des Stadtrats zu Zscbopav behördlicherseits bestimmte Bla't und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G. in. b. H Zschopau Gemeindegirokonlo: Zschopau vir. 4l; Postschecktonto: Leipzig Rr. — Fernsprecher Nr. 7 >2 Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf N-. 1V0 d«, 11. 193H 1H4. Ervhöfeborf Riedrobe BMiM das dm Moor obgeroogeo morde—Beredtes Zeugnis notionolsoziolistislher WarMK Die Erfolge der nationalsozialistischen Bauernpolitii treten überall zutage, und besonders im Gau Hessen- Nassau. Hier wurde in zweijähriger zielbewußter Arbeit den hessischen „Pontinischen Sümpfen", dem Nied, Land abgerungen. Hier entstand das neue hessische Erb- höfedorfRiedrode, das jetzt im Rahmen des Gau tages Hessen-Nassau in Anwesenheit des Reichsbauern führers Darr« eingeweiht wurde. Das neue Dorf hatte ein festliches Kleid angelegt. Schmuck nehmen sich die 26 Erbhöfe mit ihren Fach werkhäusern und den dunkelbraunen Holzwänden der Scheunen, umsäumt von alten Bäumen, die man von dem gerodeten Wald hat stehenlassen, in dem festlichen Rah men aus. Durch eine Ehrenpforte mit dem Spruchband „Nicht das Wort, sondern die Tat spricht für uns" schritt man durch ein Spalier von Arbeitsmännern, die mit geschultertem Spaten Aufstellung genommen hatten; zum Dorfplatz, der würdig geschmückt war. In weitem Viereck hatten die verschiedenen Gliederungen der Partei Aufstellung genommen. Besonders stark war der Arbeits dienst vertreten. Arbeitsdienst und Frauenarbeitsdienst haben an der Kultivierung und Gestaltung der Gemarkung Ried rode mit den grüßten Anteil. Jubel erhob sich, als der Reichsbauernführer in Be gleitung des Gauleiters und Reichsstatthalters Spren gerim neuen Dorf erschien. Reichsbauernführer Darr 6 schritt mit dem Gauleiter die Front der Formationen ab und begrüßte dann einzeln die Bauern des neuen Dorfes. Weithin, schallte über den Platz eine Bauernkantate, gesungen von den Arbeitsdienstmännern. Landesbauernführer Dr. Wagner eröffnete die feierliche Weihe des Bauerndorfes Riedrode. Er dankte dem, der die Voraussetzungen geschaffen babe, dem deut schen Bauerntum und damit dem deutschen Volk den Lebensraum in der Heimat zu erweitern. Gauleiter Reichsstatthaltcr Sprenger wies in seiner Ansprache darauf hin, daß die Verengung des Lebensraumes in Deutschland mit einer der Hauptgründe gewesen sei für die Suche neuen Bodens. Erst die einheitliche Führung and Zusammenfassung aller Kräfte durch den National sozialismus habe es ermöglicht, auch auf dem Gebiete der Neuschaffung von Land richtunggebend zu sein. Hier seien 26 Erbhöfe von je 30 Morgen errichtet worden. Außerdem habe.man einige Stellen für bäuerliche Handwerker durch eine Landzulage von 15 Morgen krisenfest gemacht. Es stünden jedoch für die Gesamtheit des neuen Dorfes noch 2 00 Morgen Reserveland zur Verfügung. — Im Anschluß an seine Ausführungen verlas der Gauleiter eine Ehren urkunde, die das historische Ereignis festhält und gleich zeitig das neue Dorf zur Gemeinde erhebt. Ferner ver lieh er allen Ortseinwohnern, sofern sie das 25. Lebens jahr vollendet haben, das Ortsbürgerrecht und bestellte den seitherigen Ortsbauernführer zum ehrenamt lichen Bürgermeister der neuen Gemeinde Riedrode. Der neuernannte Bürgermeister des Dorfes nahm als erste Amtshandlung die Ernennung des Reichs bauernführers R. Walther Darrä zum Ehren bürger des Erbhöfedorfes Riedrode vor. Reichs- Minister Darrs dankte mit herzlichen Worten für diese Ehrung. * * „Hättet rein euer Vlui!" Der Weihespruch des ReichsbauernführerS. Reichsbauernführer Darrs ergriff dann unter dem Jubel der Anwesenden das Wort zu seiner Weiherede: Dev Streiks» der Arbeitslosigkeit, Aussperrungen und Straßen- kämpfen zahlreicher Staaten Europas stellte er Deutschlanl gegenüber, das in der Lage sei, Talen des National sozialismus als Zeugen unseres friedlichen Wirkens und Wollens sprechen zu lassen. Der Nationalsozialismus beweise mit der Schaffung von Riedrode wieder einmal, daß es nicht darauf ankomme, mit großen Worten dem Volke Dinge zu versprechen, die man nicht halten könne, sondern daß man in aller Stille ans Werk gehe und ohne viel Reden solche Dinge dem gesamten Volk schaffe, wie dieses herrliche Dorf Riedrode. Der Nationalsozialismus könne solche Werke schaffen, weil er sich zum Blutsgedanken bekenne, und aus dem Blute heraus jeder echte Aufbau beginne. „Die Ausländer", so fuhr der Minister fort, „die heute Deutschland bereisen, um die Einrichtungen des National- sozialismuS zu studieren, fragen immer wieder: Wann und wie habt ihr eigentlich eure Pläne, von denen eure Talen zeugen, erdacht? Darauf antworten wir, daß das Geheimnis unseres Erfolges in unserer Auffassung vom Volk liegt. Entscheidend ist für unsere Arbeit, die nicht erst vor drei Jahren begonnen hat, immer der Grundsatz gewesen, nur das zu tun, was nicht einem einzelnen oder einer Schicht dient, sondern was dem ganzen Volk nützlich ist." Der Reichsbauernführer knüpfte dann an seine Worte Ausführungen über das Wesen nationalsozialistischen Führertums und leitete so zur Weihe des Dorfes Ried- rode über. Nach der Einsetzung des von ihm ernannten Ortsbauernführers gab er ihm und damit dem Dorf Riedrode als Weihespruch folgende Mahnung auf den Weg: „Haltet lebendig die Treue unserem Führer Adolf Hitler; denn ihm verdanken wir alles! Haltet rein euer Blut, denn nur eurem Blut habt ihr es zu verdanken, daß ihr noch durch die Jahrhunderte hindurch besteht! Hallet heilig die Scholle. Laßt die Scholle eures Dorfes zu eurem heiligen Land werden! Unserem Führer, dem wir alles zu verdanken haben, dem wir alles sind und dem wir bedingungslos und treu folgen wollen, unserem geliebten Führer Adolf Hitler ein dreifaches Sieg Heil." Dann fiel vor der Rednertribüne die Hülle eines iv Form eines Brunnens gehaltenen Ehrenmals, das die einfache Inschrift trägt: „Riedrode, ein Bauerndorf, erbaut auf gerodetem Sumpf, und Waldboden durch die hessische Landesregie- runa." Der Kleinkrieg UeberMe aas die Eisenbahn - Frische Das ist unser Krieg. Ein Volk wie das deutsche, das aus seiner wirtschaft lichen und räumlichen Not herausstrebt, ohne dir Metho- den anderer Völker ohne Raum anzuwenden, die zu den Waffen griffen, um ihre Grenzen gewaltsam zu erweitern muß seinen Lebens kampf auf eigenem Grund und Boden austragen mit dem Ziel, Land zu ge winnen, Neuland für den deutschen Bauern. Das nationalsozialistische Deutschland hängt sein Geschick nicht an blutige Erperimente, es führt seinen Krieg im Moor, im Sumpf, am See und am Meer. Dori marschieren die K o l o n n e n des Arbeitsdienstes, um brachliegendes Land zu erschließen und urbar zv machen, und der Sieg ist ihnen sicher. Schon von 1933 bis 1935 wurden rund 240 000 Hektar neues Kul turland der deutschen Ernährungswirtschaft gewonnen Hier gilt es, die Schäden vergangener Zeit auszuweyen, die die Dörfer entvölkerte und die Städte aufblähte, dic das Land verstädtern und die Stadt verkommen ließ. Dic Flucht vom Lande hat uns ernährungspolitisch an den Abgrund geführt und uns dem internationalen Kapital ausgeliefert. Nationalsozialistische Bauernpolitii hat sich die Aufgabe gestellt, den Lebensquell im Volke wieder fließen zu kaffen, indem sie den vorhandenen bäuerlichen Besitz dem Schacher jüdischer Geschäftemacher entzog, erbgesunde Neubauern auf erschlossenem Kultur land ansiedelt und mit dem bäuerlichen Erzeugnis ver nünftig wirtschaftet, so daß aus der einen Seite unsere Ernährung und auf der anderen die Existenz kinderreicher Landfamilien gesichert wird. in Abessinien MieMe HeinMüMU m Anmarsch Die englische Presse setzt ihre Nachrichten übrr den Kleinkrieg zwischen Italienern und abessinischen Frei schärlern fort. Londoner Blätter bestätigen die Mel dungen über die Unterbrech ungdesEisenbahn- verkehrs zwischen Dschibuti und Addis Abeba. So sollen mehrere italienische Züge zum Ent gleisen gebracht bzw. durch Gewehrfeuer zur Umkehr ge zwungen »vorden sein. Die Italiener sollen von Diredaua aus vier Truppentransportzüge mit 1200 Mann und Tanks an die Ueberfallstellen entsandt haben, während von Addis Abeba aus mehrere Bataillone nach Mojjo, wo sich das erste Eisenbahnattentat ereignete, entsandt worden sind. Außerdem sollen frische Truppen von Italien nach Afrika gesandt worden sein. Ebenso sei die Abreise eines Schwarzhemdenbataillons von Messina an- gokündigt worden. In einer Meldung aus Karthum im Sudan bestätigt der Korrespondent des „Mailv Telegraph", daß bei dem Ueberfall auf die Fliegeroffizierc 31 Mann u m s Leben gekommen seien, darunter auch der Inhaber einer großen Landkonzession in Westabessinien. Oer Negus tritt im Kabarett auf. Der Negus, der in weiten englischen Kreisen große Sympathien genießt, ist auf bestem Wege, diese zu ver lieren. Er hat sich nämlich vereit gefunden, in einem Londoner Kabarett aufzutreten und eine Rede in amharischer Sprache zu halten. Sein Londoner Gesandter, Dr. Martin, spielt den Dolmetscher. Man vermutet, daß sich der Negus damit entschuldigen wird, für die Weiterführung des Kampfes gegen Italien Geld verdienen zu müssen. In London gibt es aber nur ein Kopfschütteln, daß der Negus eine eines Monarchen unwürdige Haltung an den Tag lege und so offen hinter dem Gelde her sei. * l2 Italienische Mger in Abessinien ermorde«. Bei dem Ueberfall auf die italienische Fliegermission in Lekemti sind, wie das italienische Nachrichtenbüro Agenzia-Stefani meldet, insgesamt 12 Angehörige der italienischen Luftwaffe ums Leben gekommen. Außerdem wurden zwei Eingeborenen- Dolmetscher getötet. . Bei dem Ueberfall handelt es sich, wie die italienische Zeitung „Giornale d'Italia" in einem kurzen Kommentar zu der amtlichen Meldung der Stefani noch mals betont, um einen der Zwischenfälle, die so ost bei kolonialen Eroberungen nach Abschluß des Feldzugs ein treten. In einigen ausländischen Zeitungen habe man diesen Einzelfall zu den üblichen Spekulationen benutzt. In Wirklichkeit habe es sich um eine Aktion abessinischer Räuberbanden gehandelt. Welche Beamten sind meldevsichtig? Erfassung militärisch ausgebildeter Wehrpflichtiger älterer Geburtsjahrgänge. Es sind Zweifel aufgetreten, welcheBeamtensich bei den polizeilichen Meldebehörden anzumclden haben. Meldepflichtig sind nur diejenigen Beamten, die dem aktiven oder Beurlaublenstande des früheren Heeres, der Schutzlruppe, der Kaiserlichen Marine und der Reichswehr als Offiziere oder Beamte angehör< haben. Unberührt hiervon bleibt selbstverständlich die Meldepflicht für alle, die seit dem 1. Januar 1921 aus der Wehrmacht oder der Landespolizei ausgeschieden sind usw., wenn sie einem älteren als dem Geburtsjahrgang 1913 angehören. Weitere Reichsmittel für die Kleinsiedlung. In Würdigung der überragenden Bedeutung der Kleinsiedlung lHeimstättensiedlung) ist die Reichsregierung entschlossen, auch in Zukunft den Hauptanteil der Reichs mittel, die für die Förderung des Siedlungs- und Woh nungsbaues bereitgestellt werden, für die Weiterführung der Kleinsiedlung einzusetzen. Um den Bewilligungsbehörden und Siedlungsträgern die Möglichkeit zu geben, auf längere Sicht zu planen und die weiteren Siedlungsmaßnahmen so rechtzeitig vorzu- bereilen, daß sogleich im Frühjahr 1937 mit dem Bau der im nächstjährigen Siedlungsprogramm zu errichtenden Siedlungen begonnen werden kann, hat der Reichsarbeits minister weiter Vorsorge getroffen, daß schon jetzt über einen gewissen Teil der Reichsmittel, die für die Klein siedlung im Haushaltsjahr 1937 kastenmäßig zur Ver fügung stehen, Klarheit geschaffen wird. Der Reichsarbeits- minist.'i Hai weitere Reichsmittel für die Weiterführung der Kleinsiedlung zur Verfügung gestellt. Auch über diese neuen Mittel kann schon in diesem Rechnungsjahr durch Dewilligungs- bescheide verfügt werden, jedoch nur mit der Maßgabe, daß sie kastenmäßig erst im Rechnungsjahr 1937 verausgabt werden dürfen.