Volltext Seite (XML)
Fernsprecher: Amt Siegmar Nr. 244. Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabeastein and Rottluff. Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. Anzeigen weiden in der Expedition lAeichenbrand. Nevoigtsttaße 11). sonne von den Herren Friseur Weber in Reichenbrand. Kaufmann Emil Winter in Ravenstein und Albin Thiem in Rottluff entgegen- genommen und pro Ifpaltige Petitzeile mit 15 Pfg. berechnet. Für Inserate gröberen Amfangs und bei öfteren Wiederho.ungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. Anzcigen-Annahmc in der Expedition bi« spätestens Freitag« nachmittags » Uhr, bei den Annahmestellen bis nachmittags 2 Uhr. verelnslnserat« müssen bis Freitags nachmittags 2 Uhr eingegangen sein und können nicht durch Telephon aufgegeben werden. SS Sonnabend, den 5. Juni ISIS Nelchenbran», Siegmar, Neustadt Rabensteln und Nattlusf, am 4. Juni ISIS. Di« «emeindeuorstände. Kartosselaufbewahrung in der wärmeren Jahreszeit. (Abdruck aus der Zeitschrift „Der Erzgebirgische Landwirt". Don Okonomierat vr. Petermann-Chemnitz). Ls ist von außerordentlicher Wichtigkeit, die Kartoffeln in der jetzigen Zeit so auszubewahren, datz sie sich möglichst so lange halten, bis es wieder neue Kartoffeln gibt; das kann ungefähr V4 Jahr noch dauern. Die Kartoffel ist jetzt zweierlei Gefahrm ausgesetzt, nämlich sie kann faulen oder sie kann keimen. Die Kartoffel wird nur faulen, wenn sie krank ist oder von kranken Kartoffeln angesteckt wird. Am dieses zu verhüten, sind die Kartoffeln sobald als möglich ganz sorgfältig auszulesen und sehr flach in einem Kühlen, trockenen und finsteren Raum aufzubewahren. Die angefaulten Kartoffeln sind unter Umstünden auszuschneiden und zuerst zu verbrauchen oder an das Meh zu verfüttern. Am die Kartoffel vor dem Keimen zu schützen, ist es notwendig, den Keimungsvorgang in der Kartoffel zu stören, nämlich zu verhindern, daß sich die Stärke in Zucker umwandelt; vornehmlich wird letzteres in warmen Räumen und durch Selbsterwärmen bei zu hohem Aufschichten der Kartoffeln ver ursacht. sowie auch, wenn sie dem Lichte zu sehr ausgesetzt sind. Dieser Vorgang wird dadurch verhindert, daß die gesunden Kartoffeln in einem Kühlen finsteren Raume nicht zu hoch geschüttet aufbewahrt und öfter umgeschausclt werden, damit sie immer eine neue Lage bekommen. Sobald sich Keime zeigen, müssen diese abgekeimt werden, damit der Keimungsprozetz unterbrochen wird, denn neue Keime brauchen wieder Zeit zur Neubildung,, weshalb die Kartoffeln sich dadurch länger unverändert erhalten, zumal wenn sie öfter umgeschaufelt werden Am besten hatten sich gut ausgelesene, gesunde Kartoffeln in kleinen im Freien herzustellenden Feimen von ungefähr 50 Zentner Inhalt, in welchen sie höchsten» 1 u» hoch aufgeschüttet, nur mit ganz wenig Stroh und dann mindesten» mit einer Schicht von ungefähr V- m Erde bedeckt werden. Gut ist es. wenn die Feimen möglichst im Schatten liegen. Die darin aufbewahrten Kartoffeln liegen dann kühl, sie können durch die Erde ausdünsten. Licht und Wärme können i.»cht hinzutreten. Chemnitz, im Mai 1915. Kommunalverband der Amtshauptmannschaft Chemnitz. Schule zu Siegmar. Im Laufe dieses Monates finden die schulärztlichen Untersuchungen der Ostern lS15 zur Schule eingeführten Kinder statt und zwar Montag, >4. Juni */«3 Ahr: Knaben, Donnerstag, 17. Juni '/z3 Uhr: Mädchen. Zu den Untersuchungen sind die Kinder rein gewaschen zu schicken. Es ist den Ettern gestattet, eine von der Schule verlangte Untersuchung des Kindes anstatt vom Schulärzte von einem andern approbierten Arzte vornehmen zu lassen. Das vorgeschriebene Formular liefert die Schule. Die Anwesenheit einer erwachsenen Person ist erwünscht. Siegmar, am 1. Juni 1915. Der Schuldirektor. Lesezimmer Siegmar! Den Besucherinnen des Lesezimmers hierdurch zur Nachricht, datz Sonntag, den 13. Juni eine Morgenwanderung stattfindet. Alles Nähere wird am 8. Juni im Lesezimmer bekannt gegeben und cs wird zahlreiche Beteiligung erwartet. Siegmar, 5 Juni 1915. Der Ortsausschuß für Jugendpflege. Dir. Spindler, I. Vors. Gemeindeanlagen und Schulgeld. Am 1. Juni -. I. war der H. Termin der diesjährigen Gemeindeanlagen und das Schul- geld auf das 1. Halbfahr ISIS fällig. Es wird dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis gebracht, datz diese Anlagen zur Vermeidung des Zwangsvollstreckungsverfahren» und der damit verbundenen Kosten spatesten» bis zum 14. Juni ISIS an die hiesige Gemeindekasse pünktlich abzuführen sind. Der Gemeindevorstand zu Rabensteln, am 3. Juni 1915. Gemüse-, Kartoffeln-, Herings- re. Verkauf. Der Einzelverkauf von Graupen 1 kg 60 Pf. Reis I 1 kg 80 Pf. d d' G d R d ^akao Kx oder 1 Büchse — 220 Pf. Montag, den 7. Juni d. I., nachm. 2—5 Uhr in der Brauerei (Johs. Esche). Marken werden daselbst an demselben Tage vorm. 10—11 Uhr aus- gegeben, um den Andrang zu regeln. Die Marken, Gefäße und abgezähltes Geld sind mitzubringen. Kartoffeln zu ^ und 1 Zentner und Heringe werden jeden Dienstag und Freitag nachm. 4—6 Uhr ebenda verkauft Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 4. Juni 1915. Kartoffel-Abgabe. Die Gemeindeverwaltung Rabenstein erhält im Laufe des Monats Juni durch Vermittelung des Kommunaloerbands als letzte Sendung noch 400 Zentner Speisekartoffeln, die in halben und ganzen Zentnern zur Abgabe kommen sollen. Am die Verteilung s. Z. vornehmen zu können, wird die Einwohnerschaft ersucht, am Montag, den 7. Juni d. I., vorm. 8—12 und nachm. 2—5 Uhr im Rathause den Kartoffel-Bedarf nochmals anzumelden, da sich die letzten Anmeldungen inzwischen sehr verschoben haben. Nichtangemeldete können alsdann keine Berücksichtigung mehr finden. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein» am 4. Juni 1915. Gemüse- rc. Verkauf in Rottluff. Mittwoch, den 9. Inn» ISIS, nachmittag, oon r bi» s «hr »folgt Mn^I-Berkaaf von »ollrei, I icx 4g Psg., «ranpen v- l-g so Pfg„ Kaffee — gebrannt — Kg I Mb. 7S Psg., Isländer Hering« das Stück 10 Psg. an »Ir minderbemittelte» Ort-einwohner In der hiesigen Schal« Zimmer Nr. I. t Für den Verkauf müssen von 11 — V2I Ahr Marken im Meldeamtszimmer des Gemeindeamtes Diese Marken sowie die erforderlichen Gefätze und abgrzähltes Geld sind mitzubringen. Rottluff, am 4. Juni 1915. Der Gemeindevorstand. Reichenbrand. Von Berlin aus ist die Anregung ergangen, dem deutschen Kaiser zum Zeichen der vaterländischen Gesinnung der deutschen Frauen am Jahrestage seines Regierungsantritts im Juni eine Huldigungsanschrift zugleich mit einer „Kaiser-Wilhelm-Spende deutscher Frauen" zu überreichen. Diese Spende soll aus Geld mitteln bestehen und durch Haussammlungen aufgebracht werden. Für Sachsen hat sich unter Vorsitz Ihrer Excellenz der Frau Staats- minister Gräfin Mtzthum von Eckstädt ein Arbeitsausschuß gebildet. bläßlich der unserem Kaiser gegenüber in Aussicht genommenen Huldigung ihre bisher schon in so reichem Maße bezeugte patriotische Gesinnung in dieser ernsten Zeit erneut zum Ausdruck zu bringen und durch eine nach Kräften gespendete Gabe das Ergebnis der Sammlung zu einem erfreulichen gestalten zu helfen. K. öl. I. verwundete und Kurgärten. In einer norddeutschen Zeitung war kürzlich ein Fall von Rücksichtslosigkeit aus einem Badeorte verzeichnet, wo Verwundeten in ihrer Lazarettkleidung das Betteten des Kurgartens durch den Wächter untersagt worden war. weil einige Kurgäste erklärt hätten, daß der Anblick Verwundeter andere Badeverwaltungen ebenso verführen. Man darf hoffen, daß diese Angabe nur eine Vermutung ist, denn es gehört zu solchem Vorgehen schon ein gerüttelt Maß Undankbarkeit gegenüber unfern Kriegern, derm heldenhafter Verteidigung des Vaterlandes es jene Kurgäste verdanken, wenn sie auch zur Kriegszeit sich Erholung in einem Badeorte gönnen dürfen. Es ist nicht zu verkennen, daß manche Badeverwaltungen keinen ganz leichten Stand haben werden, wenn sie so herzlose Forderungen einzelner Kurgäste ablehnen; auch kann zugegeben werden, daß bei schwer Nervenkranken der Anblick Verwundeter seelische Erschütterungen Hervorrufen mag. Solche Be denken müssen aber gänzlich verschwinden gegenüber der selbstver ständlichen Pflicht aller, unseren verwundeten Soldatm jede Möglich- keit zur Erholung und Zerstreuung in weitestem Maße zu gewährm. Wer dm Anblick unserer bravm Verwundeten aus irgendwelchen Gründen nicht ertragen kann, der mag ein abgeschiedenes Sanatorium aufsuchm oder zu Hause bleiben. Radenstein. Nach dm Aufstellungen des hiestgm Einwohner- Meldeamts betrug die überschriebme Einwohnerzahl am I.Mai 1915: 52SS. Im Mai wurden 36 Zuzüge mit einer Personmzahl von 41 und 47 Fortzüge mit einer Personenzahl von 68 gemeldet, sodaß die jetzige Etnwohnenahl unter Zurechnung von 5 Geburten und Abrechnung von 14 Sterbefällen 5273 beträgt. Umzüge wurdm 2 gemeldet. Radenstei«. Bei der hiesigen Gemeinde-Sparkaffe wurden im Monate Mai 1915: 130 Einzahlungen im Bettage von 13530 Mk. 86 Pf. geleistet; dagegen erfolgten 165 Rückzahlungen im Bettage von 15507 Mk. 79 Pfg. Eröffnet wurden 9 neue Konten. Zinsbar angelegt wurdm einschl. bei Banken — Mk. Die Gesamteinnahme betrug 13583 Mk. 11 Pfg.. die Gesamtausgabe 15507 Mk. 79 Pfg. und der bare Kaffenbesrand am Schluffe des Monats 2098 Mk. 12 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat Mai beziffert sich auf 29090 Mk. 90 Pf. Die Sparkaffe ist an jedem Wochentage von 8—12 Uhr vorm, und 2—6 Uhr nachm., Sonnabends von 8—3 Uhr durchgehend, geöffnet und expediert auch schriftlich. Alle Einlagen werden mit 3>/r°/o ver zinst und streng geheim behandelt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zn Reichenbrand vom 29. Mai bls 4. Juni 1915. Geburten: Dem Maurer Eduard Richard Trempler 1 Tochter; dem Handlungsgehilfen Theodor Karl Preiß 1 Sohn; dem Schiefer decker Karl Walter Richter 1 Sohn. SterbefäUe: Alfred Kurt Schulze. 7 Monate alt ; die Schuhmacher- meisters-Ehefrau Ernestine Wilhelmine Resch geb. Neubert, 66 I. alt. Nachrichten des Kgl. Standesamts zu Neustadt vom 27. Mai bis 3. Juni 1915. Geburten: Dem zum Kriegsdienst einberufenen Eisendreher Paul Hugo Sann 1 Tochter. Sttrbefäll«: Der Ersatzrcscrvist Franz Emil Schreiber, im Angriffs- gefecht bei Barioszowka (Rußland) am 5. März gefallen, 30 Jahre alt; Gertrud Ella Siegel. 5 Jahre 3 Monate 2 Tage alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabeufteiu vom 28. Mai bi» 3. Juni 1915. Geburten: Dem Eisendreher Gustav Bernhard Oettel 1 Mädchen; SterbefäUe: Der Gefreite Sattlergehilfe Reinhold Max Winkler, 24 Jahre alt, gefallen am 2. September 1914 bei Somme-Py in Frankreich; der Unteroffizier d. Landw. Briefträger Carl Paul Held, 36 Jahre alt. gefallen am 17. Februar 1915 bei Ripout in Frankreich; der Gefreite der Reserve Koch Hermann Lurt Peter. 23 Jahre alt, gef. am 13. Sept. 1914 bei Ancyglawka in Rußland; der Hausschlächter Heinrich Oskar Wächtler, 67 Jahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 28. Mai bis 3. Juni 1915. Geburt««: Dem Eisenformer Christian Friedrich Uhlig 1 Knabe. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reicheubnmd. Am 1. Sonntage p. Trin., den 6. Juni. vorm. V-r9 Ahr Predigt- gottesdienst. Pfarrer Rein. Vormittag 11 Ahr Kindergottesdienst. Derselbe. Dienstag Abend 8 Ahr Jungfrauenverein. Mittwoch Abend 8 Uhr Kriegsbetstunde mit Abendmahlsfeier. Pfarrer Rein. Parochie Rabcusteiu. I. Sonntag n. Trin. norm. V,ö — Vo0 Uhr Christenlehre für Jünglinge. 9 Ahr Predigtgottesdienst. Hilfsgeistlicher Herold. Ev. Jünglingsverein: 7 Uhr Daterländ. Abend im Weißen Adler. Mittwoch, den 9 Juni, 8 Ahr Bibelstunde. Hilfsgeistl. Herold. Freitag, den 11. Juni, 8 Ahr Kriegsbetstunde. Hilfsgeistl. Herold. Wochenamt vom 7. — 13. Juni: Pfarrer Weidauer. Ausschuß sur Jugendpflege ru Rabeufteiu. Sonntag, 6. Juni, abends 7 Ahr, Vaterländischer Abend des Stenographenvereinr im Adler. Eintritt frei. Unter Feinden. Roman von Karl Matthias. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Das hätte mir leid getan", entgegnete dieser. „So wäre ich gezwungen gewesen, bis znm Abend die Gastfreund schaft des Schloßherrn in Anspruch zu nehmen. Denn abends mutz ich wieder hier sein. Richten Sie sich darnach ein." „Schon recht", versetzte der Rosselenker, „aber jetzt fahren wir los, es weht heute barbarisch kalt und die Land straße ist auch nicht besonders sicher. Ich habe hinter der Schloßmauer drei bewaffnete Kerle gesehen." „Gespenstersurcht am hellichten Tage," schult der Offizier. Empfehle meinen werten Kunden: Mlllrlie ffldmIiM», ß«ßl«l»m Mlvelil. I' LSliB-ffliiilillM teitm-ummiie. innMinii«» iimi -Wdiiu. ^ vroxsris LisKmor Nriott 8obul2s.