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März 1S32 auf Blatt 631, di« Firma Earl Magga tn Aue betr.: Die Firma ist erloschen. 2. Am 19. März 1932 auf Blatt 746, di« Firma Hugo Ament in Oberpfannensttel betr.: Di« Fima ist «rloschen. 3. Am 26. März 1932 auf Blatt 259, die Firma Albert Fischer Rachf. in Aue betr.: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der Kaufmann Carl Louis Schneider in Aue ist ausgeschieden. Der bisherige Gesellschafter Karl Heinrich Schrödter ist allei niger Inhaber der Firma. 4. Am 29. März 1932 auf Blatt 679, die Firma Earl Fritzsche in Aue betr.: Die Firma ist erloschen. 5. Am 4. April 1932 ») auf Blatt 466, die Firma Maschinenfabrik Hiltman« L Lorenz, Aktiengesellschaft in Aue betr.: Die in der General- Versammlung vom 27. Februar 1932 beschlossene Herab- setzunq des Grundkapitals ist durchgeführt; b) auf Blatt 284, die Firma Bochmann L v. Stein in Aue betr.: Der Fabrikbesitzer Otto Paul Cornelius v. Stein in Aue ist infolge Todes ausgeschieden; -) auf Blatt 362, die Firma Günther L Richter, Zweignieder lassung in Bockau betr.: Die Prokura des Kaufmanns Paul Heins in Bockau ist erloschen. Gesamtprokura ist erteilt dem Betriebsleiter Diplom-Ingenieur Ernst Petzold in Bockau. Di« Prokura ist auf den Betrieb der Zweignieder lassung in Bockau beschränkt. Amtsgericht Aue, am 6. April 1932. In dem Verfahren, betreffend die Zwangsversteigerung des km Grundbuche für Aue Blatt 744 auf den Namen des Möbelhändlers Konrad Bieber eingetragenen Grundstücks (in Aue, Ernst-Papst-Straße 35) ist der auf den 9. April 1932 an- beraumte Dersteigerungstermin aufgehoben worden. Za 9/31 Amtsgericht Aue, am 5. April 1932. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kauf- manns Alfred Schübel als all. Inhabers der im Handels- register eingetragenen Firma Friedrich Haustein in Schneeberg wird an Stelle des verstorbenen Konkursverwalters, des Pro zeßagenten Louis Colditz in Schneeberg, der Kaufmann Willy Colditz, ebendort, zum Konkursverwalter ernannt, Termin zur Abnahme der Schlußrechnung von den Erben des bisherigen Verwalters und zur Anhörung der Gläubigerversammlung über die den Mitgliedern des Gläubigerausschusses zu gewäh renden Auslagen und Vergütungen auf den 15. April 1932, vorm. 11 Ahr «bestimmt, die Vergütung des bisherigen Konkursverwalter« auf 500 RM., der Betrog der ihm zu erstattenden Derläge aui ! 15 RM. festgesetzt. K12/31 Schneeberg, den 4. April 1932. Da» Amtsgericht. In dem Konkursverfahren Uber das Vermögen 1. des Uhrmachers Johann Albert Wilde, Neustiidtel, K17/31« 2. des Kaufmanns Archur Günther als all. Inhabers der Han« delsgerichtlich eingetragenen Firma Wilhelm Günther in Schneeberg, K 26/31, 3. des Fabrikanten Robert Starke als alleinigen Inhabers der handelsgerichtlich eingetragenen Firma Robert Starks Stein- und Buchdruckerei in Schneeberg, K 28/31, wird an Stelle des verstorbenen bisherigen Konkursverwal ters, des Prozeßagenten Louis Colditz in Schneeberg, der Kauf mann Willy Colditz in Schneeberg zum Konkursverwalter er nannt. Termin' zur Abnahme der Schlußrechnung von den Erben des bisherigen Verwalters und zur Beschlußfassung d«» Gläubigen über die Wahl eines anderen Verwalters wird auf den 22. April 1932, vorm., und zwar zu 1. auf 11 Uhr, zu 2. auf X11 Uhr, zu 3. auf ^11 Uhr bestimmt. Schneeberg, 3. April 1932. Das Amtsgericht. Weiter« amtliche Bekanntmachungen befinden sich im ersten Beiblatt. Severing will „Schlufjsolgerungen" ziehe«. Des Pudels Kern. Der preußische Innenminister veröffentlicht nun endlich die längst erwartete Mitteilung über das durch seine Polizei bei den einzelnen Geschäftsstellen der NSDAP, beschlagnahmte Material. Man kann sich denken, daß der Genosse Severing nichts unversucht läßt, Beweise gegen die ihm verhaßte Partei zu finden. Trotzdem ist man erstaunt über die Unzu länglichkeit der Beweismittel, von denen vermutlich noch nicht einmal feststcht, ob sie alle echt sind. Das letztere gilt auch für das, was an sog. Beweisen noch kommen wird, Man wird nämlich — eine billige Wahlagitation — voraussichtlich bis auf weiteres täglich ein paar Tropfen Propagandastoff ver zapfen. , Der vorliegende Bericht verbreitet sich vor allem über den Nachrichtendienst der NSDAP. Wenn wir recht unter richtet sind, dürften die Einzelheiten in gewissen Reichsmini sterien längst bekannt sein, und zur Ehre des preußischen Innen ministeriums muß angenommen werden, daß man dort in den vergangenen Monaten nicht geschlafen hat, sondern über die letz, ton Gründe des jetzt angeprangerten Nachrichtenwesens der NSDAP, längst unterrichtet gewesen ist. Aber als Mittel zur Wahlpropaganda nimmt sich das „Material" ganz schön aus, besonders wenn seine Dürftigkeit durch die nötige redaktionelle Aufmachung, die gestern abend auch im „neutralen" Rundfunk zum Ausdruck kam, herausstaffiert wird. Ein Regiefehler ist freilich, wenn alte Kamellen mit unterlaufen, wie die Geschichte von den fürchterlichen „Motorstürmen", den gefährlichen „Re lais", von Maxens gestorbener Großmutter und der Bereit- schäft der SA. am Wahltage. Hier merkt selbst der Dümmste, daß es sich mangels Frischgemiise um aufgewärmten Kohl handelt. Dem Minister Severing ist von seiner Jugend her, in welcher er einmal im Metallgewerbe beschäftigt war, bekannt, daß das Eisen heiß geschmiedet werden muß. Er hat dem- gemäß sofort nach Erscheinen seines Berichts Presse-Ausfrager empfangen und ihnen quasi als Privat- oder auch Parteimann gewisse Ergänzungen mitgeteilt, Ergänzungen, die er in einem amtlichen Schriftstück nicht gut veröffentlichen konnte. Dabei kam des Pudels Kern zum Vorschein, denn es heißt in dem ausgegebenen Bericht u. a.: Der Minister erklärte, daß er di« Frage, was auf Grund des Materials nun geschehen werde, noch nicht beant worten könne. „Wir werden ab«r", fügte er hinzu, „die Schlußfolgerungen ziehen." Es könne nicht geduldet werden, daß unter dem Deckmantel politischer Erziehung Privat armeen gebildet würden, die eine innenpolitische Gefahr seien und eine außenpolitische Gefahr zu werden drohten. In der Be urteilung des Materials stimmten auch andere Landesregie, rungen wie Bayern, Württemberg, Sachsen (?), Baden und Hessen mit der preußischen Regierung überein, und auch sie seien bereit, die Folgerungen zu ziehen. Schließ, lich betont« der Minister noch, die preußische Regierung hab« di« fest« U«berz«ugung, daß ihre Machtmittel ausreichten, um all«n Möglichkeiten gegenüber gerüstet zu s«in. « - . Severing bei Groener. Berlin, 5. April. Nachdem Reichsinnenminister Groe ner aus seinem Osterurlaub zurückgekehrt ist, fand heute ein« Aussprache zwischen Groener und dem preußischen Innen- Minister Severing statt. Man hört, daß die Besprechung mehrere Stunden dauerte und äaß 'sie sich in der Hauptsache mit der Frage der Einstellung der Nationalsozialisten zum Staate beschäftigte. - - . * Berlin, 6. April. Die Blätter der Rechtsopposition sehen in den bisherigen Veröffentlichungen keinen Beweis für Putschabsichten der Nationalsozialisten. Zum Teil verweisen sie auf die Verhältnisse beim Reichsbanner und der Eisernen Front, die auch Abteilungen zusammengezogen hätten. — Die D. A. Z. bedauert insbesondere den Eindruck auf das Ausland. Die deutschfeindliche Propaganda werde durch diese seitenlangen Berichts der preußischen Regierung neuen Auftrieb erfahren. — Der Lokalanz. meint, es werde sich zeigen, inwieweit der Oberreichsanwalt wirklich einen Zugriff für notwendig halte. — Der Tag ist der Auf fassung, daß die preußische Regierung, wenn alle Behauptun gen zuträfen, den Obcrreichsanwalt schon längst hätte zu schärfstem Eingreifen veranlassen müssen. ... Das Karnikel. Berlin, 5. April. Der Aufsichtsrat der Berliner Anschlag- und Rsklamegesellschaft hat heute nochmals Stellung zu dem vorzeitigen Anschlag der Hitler-Plakate ge nommen und die sofortige Beurlaubung des verantwortlichen Direktors Martin unter ausdrücklichem Vorbehalt weiterer Maßnahmen einschließlich eventueller fristloser Entlassung nach Beendigung des Strafverfahrens beschlossen. Die Auswirkungen -es „Systems". Berlin kann keine Gehalter zahlen. Berlin, 5. April. Durch schlechte Steuereingänge ist die Kämmereikasse der Stadt Berlin nicht im Besitz von genügen den Barmitteln und kann infolgedessen die zweite Ge haltsrate für ihre Angestellten und Beamten, die zwischen dem 9. und 11. April zur Auszahlung kommen sollte, zu diesem Termin nicht aufbringen. Vielmehr soll diese Rate mit dem letzten Gehaltsdrittcl zusammen erst am 18. April gezahlt werden. Diejenigen Beamten, Angestellten und Arbeiter, deren Gefamtbezüge 200 Mark netto nicht übersteigen, erhalten jedoch eine Abschlagszahlung von 50 Mark. Die Schlußfolgerungen sind natürlich Auflösung der SA., der SS. und des NS., vielleicht sogar der ganzen NSDAP. Der Genosse Severing ist deshalb bereits beim Reichsminister Groener vorstellig geworden und hat mit ihm, wie es die amtliche Meldung zart ausdrückt, über „die Ein stellung der nationalsozialistischen Partei zum Staate" kon feriert. Ob Herr Groener den Rufen der roten Sirenen folgen wird? Wir haben Grund zur Annahme, daß er starke Be denken trägt, den Staat und die Reichswehr der Eisernen Front, d. h. der SPD., auszuliefern. Jedenfalls gibt es keinen glätteren Weg zum Bürgerkrieg wie derjenige, den Severing auf Betreiben seiner Hinter- und Höldermänner beschritten hat. ü» Der „Ausländsdeutsche" Remarque. Berlin, 5. April. Zu den Meldungen über den Schrift steller Erich Remarque teilt sein Rechtsbeistand, Rechts anwalt Lion in Berlin, mit, daß Remarque seit Jahnen Aus« landsdeutscher (!) sei. Er sei bereits im Mai 1929, also vor drei Jahren, ordnungsmäßig beim hiesigen Finanzamt nach dem Auslande abgemeldet worden, nachdem er sich in Roneo am Lu ganer See (Südschweiz) angekauft hätte. Sein zweites Buch „Der Weg zurück" sei-im wesentlichen im Auslände geschrieben. Die Auswanderung sei im Einvernehmen mit dem Finanzamt erfolgt, an das auch die von Remarque geschuldeten Steuern gezahlt worden seien. Die Mitteilung, Remarque sei unauf- findbar, sei ebenso unrichtig wie die bei dieser Gelegenheit wieder aufgestellte unwahre Behauptung, er heiße eigentlich „Kramer". » ... Daß der ehemalige Seminarist Erich Maria Remarque alias Kramer oder auch Cramer, der sich einen Baronstitel erkauft hat, „ausgewandert" ist, darüber wird niemand traurig sein. Das viele Geld, das er mit seinem Schundroman „Im Westen nichts Neues" verdient hat, hat er freilich zum großen Teil über die Grenze in Sicherheit bringen können, was sehr bedauerlich ist. Auf das Schärfste muß zurückgewiesen werden,- daß sog. Deutsche, die in des Vaterlandes Notzeit mit einem großen Sack Geld, das sie in Deutschland verdient haben, in das Ausland flüchten, mit dem Ehrennamen „Ausländs deutsche" belegt werden. Das ist nicht nur eine Geschmacklosigkeit, sondern eine offenbare Unverschämtheit. Zwischen den sozia listisch-demokratischen Ratten, die das Schiff Deutschland mit ihrem Raube verlassen haben — unter ihnen befinden sich merkwürdig viel Dichter und Künstler —, und den wirklichen Ausländsdeutschen besteht denn doch ein gewaltiger Unter- schied, den jeder ordentliche Deutsche ohne weiteres heraus- fühlt. » Hindenburg und -er Stahlhelm. Berlin, 5. April. Zu dem Schreiben des Reichspräsidenten an den Stahlhelm mit der Forderung, die Maßregelungen gegen diejenigen Bundesmitglieder rückgängig zu machen, die während des 'Präsidentschaftswahlkampfes entgegen der Bun desparole öffentlich für das Ehrenmitglied des Bundes, dem Generalfeldmarschall von Hindenburg eingetreten stnd, er fahren wir, daß dieser Brief bereits einige Wochen zurückliegt und vom ersten Bundesführer Seldte sofort mit der Mit teilung beantwortet worden ist, daß zunächst Erhebungen dar- iber angestellt werden müßten, ob und in welchem Umfange olche Maßregelungen stattgefunden hätten. Wie wir weiter jören, wird der Stahlhelm in dieser Angelegenheit noch ein zweites Schreiben in diesen Tagen an den Reichspräsi- »enten richten. Es besteht Grund zu der Annahme, daß die Schwierigkeiten, die sich hier gezeigt haben, nach der Beendi gung der Wahl einen vernünftigen Ausgleich finden. „Graf Zeppelin" bei -en Kanarischen Fnseln Hamburg, 6. April. Wie die Hamburg-Amerika-Linie mit- teilt, befand sich das Luftschiff „G ra f Zep p e l i n" um 6 Uhr Greenwicher Zeit auf 30 Grad 7 Minuten Nord und 14 Grad Minute West ungefähr nörlich der Kanarischen Ins e ln. London, 5. April. Montagu Norman wurde zum Gouverneur der Bank von England wiedexgewählt.