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Amtsblatt Verantwortlicher Redacteur: P»ul Ithnr in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem „Jllustrirten Unterhaltuugsblatt" Mit land, «nd hauSwirthschastlicher Monattbellage. Die Expedition der „Weißeritz Zeitung -Lokales «nd Sächsisches en« ver- DreSden. Den General-Kommandos ist die Er nehmen alle kaiserlichen Postanstalten, Briefträger, unsere Zeitungsboten und die unterzeichnete Expedition entgegen. Inserate werden in unserer Expedition und in allen unseren Annoncen-Annahmestellen angenommen und finden die weitgehendste Verbreitung. Lehrkräfte und 389 Schüler. Die vom Kriegsmini sterium überwachten Lehranstalten wurden von 766 Schülern besucht. Dem kgl. Ministerium des Innern unterstehen alle die Lehranstalten, welche in besonderer Beziehung zur Kunst, zu Gewerbe und Handel oder im Zusammenhangs mit landespolizeilichen und sonstigen Einrichtungen stehen. Es find dies 255 Anstalten, an welchen 1779 »Lehrkräfte wirkten. Die Echülerzahl belief sich auf 32161. Abonnements auf die „Weißeritz-Zeitung für die Monate Mai und Juni mächtigung ertheilt worden, während der Pfingstfeier- Lage so viele Mannschaften zu beurlauben, als sich mit den dienstlichen Rücksichten vereinigen läßt. Für die Dauer dieser Beurlaubungen sollen die Aus bildungs-Verhältnisse maßgebend sein. Demnächst werden auch Bestimmungen wegen der Erntebeurlaub ungen ergehen, bezüglich deren trotz der Einführung der zweijährigen Dienstzeit bei den Fußtruppen eine wesentliche Aenderung gegen früher nicht eintreten soll. Lockwitz. Der als AlterthumSforscher, Lokal, geschichtsschreiber und Redakteur der GebirgSvereinS- zeitung „lieber Berg und Thal" in weiten Kreisen bekannte, hochbetagte, aber körperlich und geistig noch sehr rüstige Herr vr. msä. Thei le Hierselbst gab vor einer Reihe von Jahren eine Monatsschrift „Lockwitzer Nachrichten" heraus, die wegen der sorgfältigen, ge» wiffenhaften Behandlung des lokalgeschichtlichen Stoffe-, dem dis Zeitschrift galt, allgemeine Aufmerksamkeit in hiesiger Gegend und darüber hinaus erregte. Um stände halber mußte jedoch nach Erscheinen mehrerer Jahrgänge die Weiterausgabe des Werkes aufgegebe« werden. Seit April 1892 wird nun regelmäßig monatlich zu dem gutgearbeiteten „Lokal-Anzeiger für das Lockwitz-, Poisen- und Müglitzthal und die süd lichen Vororte Dresdens" eine Beilage gegeben, welche Herr >vr. Theile redigirt, die sich „Aus aller und neuer Zeit" betitelt und welche ebenfalls die Schilde rung lokalgeschichtlicher Begebenheiten zum Gegenstand hat, gewissermaßen also eine Fortsetzung der früheren „Lockwitzer Nachrichten" bildet, mit diesen auch im Format übereinstimmt. Zur Zell beschreibt der Ver fasser die ereignißvolle Zeit Ausgang der 40er Jahre, mit spezieller Berücksichtigung des Dresdner Maiauf standes. Nicht nur für die Lokalgeschichtsliteratur unserer Gegend, sondern auch für die der Residenz sind diese Schilderungen von Werth. Sie beruhen auf eigene: Erfahrung und Anschauung. Lauevftein. Im unschätzbaren gesundheitlichen Interesse der hiesigen Bewohner und der wiederum zahlreich zu erwartenden Sommergäste hat der auch schon durch andere Baulichkeiten um die Hebung unseres Städtchens sich verdient gemachte Herr Archi tekt Klotz hier sich entschlossen, auf der sogenannten Königsbuschwiese, «ine öffentliche Badeanstalt zu er richten. Dieselbe wird aus 2 Bassins mit 1,«° m und O,»a w hohem Wafferstande und 4 Ankleideräumen bestehen. Außerdem werden in einem massiven mit besonderem Garderoberaum und Korridor zu versehenden Anbau drei Zellen zur Verabreichung warmer Bäder eingerichtet werden. Da» ganze vadehaus soll in einer Länge von 12,»» w zur Ausführung gelangen. DaS Unternehmen wird um so freudiger begrüßt, als durch dasselbe einem längst gefühlten vedürfniß Rech nung getragen wird. t»a und Sonnabend. — Preui vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., ,««monatlich 84 Pfg., eimnonatlich 42 Pfg. Anzelnr Nummern jv Psg. - Alle P-stan. Natten, Postboten, sowie für die Königliche UmtshaupLmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Umisgerichte und die Aadträihe zu Dippoldiswalde und Irauenstein — Dem soeben erschienenen Handbuche der Schul statistik für das Königreich Sachsen, welches eine Abtheilung der 16. Ausgabe der früher Rammingschsn „Handbücher der Kirchen- und Schulstatistik für das Königreich Sachsen" bildet und vom Sekretär am statistischen Bureau Arthur Kolbe nach handschriftlichen Angaben und amtlichen Quellen bearbeitet ist, ent nehmen wir folgende Angaben: Der Termin für die statistischen Erhebungen ist der 15. Oktober 1893 ge wesen. Im Wintersemester 1893/94 betrug die Zahl der Studierenden an der Universität zu Leipzig 3067 (1580 Sachsen und 1487 Nichtsachsen). Von diesen kamen auf die theologische Fakultät 424, auf die juri stische 1005, auf die medizinische 788 und auf die philosophische 823. Von den 3067 inskribirerten Stu denten besaßen das Reifezeugntß eines deutschen Gym nasiums 2399, das eines deutschen Realgymnasiums 114, kein Reifezeugntß 554. Hinsichtlich ihrer Natio nalität gehörten 2797 den deutschen Staaten, 197 den übrigen europäischen und 73 außereuropäischen Staaten an. Die königl. technische Hochschule zu Dresden hatte im Wintersemester 1893/94 eine Gesammtsrequenz von 639 Hörern. Jnsgesammt zählte die Anstalt 66 Lehr kräfte, während die Zahl derselben an der Universität zu Leipzig sich auf 198 beläuft. Dem königl. Mini sterium des Kultus und öffentlichen Unterrichts find folgende höhere Lehranstalten unterstellt: 2 LandeS- schulen, 15 Gymnasien, 10 Realgymnasien, 19 Real schulen, 19 Seminare, 1 Turnlehrerbildungsanstalt und 2 höhere Töchterschulen. Dieselben wurden von insgesammt 18488 Schülern und Schülerinnen be sucht, welche zusammen von 1377 Lehrkräften unter richtet wurden. Die dem Finanzministerium unter stellten Lehranstalten (die Akademie zu Freiberg und Tharandt, 2 Berg- und 1 Vorbergschule) zählten 46 drÄ- nerS- BlatteS «in« sehr sam« PerSrillung- werd«, mit 10 P Spaltenzeile oder R«um berechnet. - bellarische und eomplicirt* Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Gmg«- sandt, im redaktionelle» Theile, die Spaltenzeile SV Pfg. — Eins der ältesten Denkmäler unserer Stadt, da» sogen. „Moritzmonument", wird abgebrochen und nach einer anderen Stelle in der Nähe der Brühl- schen Terrasse gebracht. Dasselbe stand bisher in der Achse der zukünftigen Ringstraße und hat selbstverständ lich hier keinen Platz'mehr. Soeben Hai man mit der Belüftung des Monuments und dem Abbruch desselben begonnen. Unter einer dorisirenden Säulenstellung erblickt man die frei gearbeiteten Figuren der beiden Kurfürsten. Kurfürst Moritz, gedrängt vom Todten- skelet, übergiebt seinem Bruder August das Kurschwert, da er in den Kampf gegen den Markgrafen Albrecht d. I. von Brandenburg - Culmbach in den Krieg zu ziehen gezwungen ist. Bekanntlich fiel derselbe in der Schlacht bei Sieoershausen. Aus Anlaß des letzt genannten Vorkommnisses ließ Kurfürst August das Denkmal zum Gedächtniß an seinen Bruder in den Jahren 1553—1586 errichten. Großenhain. Das Arresthaus des Königs - Husaren-RegimentS beherbergt gegenwärtig unter seinen unfreiwilligen Gästen einen interessanten Fremdling, einen jener Unglücklichen, die, um sich im Vaterland der Militärpflicht zu entziehen, auSwandern und in Frankreichs Fremdenlegion eintreten und hier un beschreiblichen Mühen und Drangsalen entgegengehen. Auch der in Haft gehaltene 26 Jahre alte Mann weiß von seiner Dienstzeit in Algier und Tonkin geradezu Schreckliches zu berichten von den ungeheuren Anstrengungen, die von den Fremdenlsgionären zu bewältigen sind, von den furchtbaren Strafen, die für das geringste Vergehen eintreten, und von den qual vollen Leiden, die durch Klima und Lebensweise her vorgerufen werden. Auch in ihm, der acht Jahre lang dieses, eine ununterbrochene Reihe von Kämpfen und Leiden bildende Leben ertragen, dabei zwei Jahre Festungshaft, sowie die schwersten körperlichen Strafen zu erdulden hatte und vor einiger Zeit aus den Diensten entlassen worden ist, regte sich mächtig das unbezwingliche Heimweh nach dem Vaterlande und er kehrte nach Deutschland zurück. Hier wird er freilich nun seinen militärischen Pflichten nachkommen müssen. Dippoldiswalde. Es würde gewiß als ein Mangel hingestellt werden, wenn in unserer Stadt die Gelegen heit zum Warmbaden nicht geboten wäre. Umsomehr ist eS zu verwundern, daß das bestehende Flor ab ad sich , einer nur schwachen Benutzung zu erfreuen hat, trotzdem der neue Besitzer keine Kosten gescheut hat, dasselbe praktisch und sauber neu borzurichten. Im Garten des Grundstückes sammelt sich im wasserdichten Bassin das klare Wasser der Kreuzbach, welche» durch Dampfkrast gehoben und im Dampfkessel erhitzt in ein Bassin von Zinkblech fließt, von wo eS die sauber ge haltenen Baderäume mit den blanken Wannen ver sorgt. Natürlich ist auch eine Leitung mit kaltem Wasser zur Regülirung deS BadeS in jeder Zelle vor handen. Bei dem billigen Preise für Benutzung der Anstalt ist somit Jedem Gelegenheit geboten, seinem Körper von Zeit zu Zeit die Wohlthat eines Warm bades bei möglichster Bequemlichkeit zu Theil werden zu lassen und seine Gesundheit zu fördern. Ruppendorf. Sonntag, den 6. d. M., hielt der hiesige Gesangverein im Gasthofe daselbst ein Concert ab, welches derart besucht war, daß der sehr geräumige Saal mehr Zuhörer nicht hätte fassen können. Die Ausführung des so reichhaltigen Programms ließ an Korrektheit nichts zu wünschen übrig. Reichen Beifall ernteten die von Meisterhänden ausgeführten Vorträge auf dem üeu angeschafften Pianino, sowie die mit seinem Verständniß vorgetragenen Quartette „Ver lassen" und „Du mein Tyrolerland". Durch die über dies im Programm recht geschickt vertheilten humoristi schen Sachen wurden die Lachmuskeln der Zuhörer in lebhafte Bewegung gebracht. Die mit seinem Ausdruck vorgetragenen Chorlieder gaben Zeugniß davon, mit welcher Geschicklichkeit, Lust und Liebe der Dirigent des Vereins, Herr Lehrer Burgardt in Höckendorf, den Verein zu leiten versteht. Poffendorf. Nach Beschluß des Kirchenvorstandes und im Einverständniß der Kollaturherrschast wird noch im Lause dieses Sommers die hiesige Kirche mit Niederdruck-Dampfheizung nach dem System Wagners in Chemnitz versehen werden. Die Kosten der Ein richtung find auf 4500 Mark veranschlagt worden, zu deren Verzinsung und Tilgung die Aufnahme einer neuen Kirchenanlage ebensowenig erforderlich ist, wie zur Bestreitung der Heizungskosten. Lommatzsch. In der am 4. Mai stattgefundenen gemeinschaftlichen Sitzung der beiden städtischen Kol legien wurde der Beschluß gefaßt, dem Unternehmer Hermann Liebold in Dresden seiner Offerte gemäß den lange ersehnten Bau der Wasserleitung zu übertragen. Der Bau verursacht, abgesehen von der gleichzeitig mit geplanten Schleußenlegung und Straßen pflasterung, einen Aufwand von reichlich 80000 Mk. Bei den mitbewerbenden beiden Firmen war die Preis stellung eine wesentlich höhere. In kurzer Zeit wird mit den Erdarbeiten begonnen werden. Zittau. Der städtische Forstmeister hat in der letzten Sitzung des Stadtrathes demselben einen aus führlichen Bericht über di« in den städtischen Forst,