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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.05.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030531024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903053102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903053102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-31
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
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M und so Pia „ack be wilderem Tarif Auswärtige Sliu träge »ur gegen VorausbczalUuiig Belcgdlätler iverden mrt roPw. berechnet. KernivrechaniLIudt Amt I Nr. U und Sir. ^<>20. S<üknsckei'f6r5vkne LsIlLp ii sr Wsu nsek ^ünelinki' Vsi'salil'öli ksWMtö LöNTNÄiSr e°c UrMSkEL RTWGHMI 1 Lltiion«!- Rcchnnngsabichlnß der Sächsischen Staaisbahiie». ".Istuicste Trahlberichte. Hosuachiichten, Vaterländische Festspiele, FeZV» TplklzN. Gerichisvcrhguvlitugcii. Bertiuec Leben silM 8iek 88it 28 8!öt!!j runktiMLüllkl' Kkiikdt^ir. Zmrntaq, :N. Mkü LßW. Der RechnuttitSabschlus; der Slichsischcr, StlMtScisenbastnett Wohl selten ist ein Rechnungsabschluß mit größerer Spamrung erwartet worden als der soeben fertig,-cstellte Abschluß der säch- suchen Staalsciscnbcchne» für das Jahr 1002. Leiten aber hat sein Ergebnis auch eine freundlichere tleberraschung gebracht, als diesmal. Denn gerade, worauf cs in diesem mißlichen Zeit- laust des wirtschaftlichen Tiefstandes ankam: die wirksamste Ein schränkung der Ausgaben ist der Verwaltung unserer Staals- bahnen vollkommen gelungen, und so ist der Rechnungsabschluß so günstig ausgefallen, wie man cs kaum erwarten konnte. Tie gesamten Einnahmen betrugen 129-163297 Mk. gegen den in den Llaatshaushaltselat für 1962/03 eingestellten Betrag 2662 703 Mark weniger: die Ausgaben betrugen 93 763 366 Mk., gegen den Etat 8018 564 Mk. weniger. Hiernach wurde ein lieber- schuh erzielt von 35699931 Mk., gegen den Etat 5 355 861 Mark mehr. Tie Mindereinnahmen gegen den Etatvoranschlag verteilen sich wie folgt: 57 317 Mk. auf den Personen- und Gspäck- vc^kchr, 788 331 Mk. auf den Güterverkehr, 1 008025 Pik. auf Einnahmen für llcberlassung von Bahnanlagen und für Leistungen zu gunstcn Dritter, 26662 Mk. für Ileberlassung von Betriebs mitteln und 904850 Mk. auf Erträge aus Veräußerungen. Die Ausgaben blieben in allen wesentlichen Kapiteln hinter dem Etatanschlage zurück. Der Mindcraufwaud betrug 825951 Mk für Gehalte. 565 553 Mk. iür Lohne, 391 834 Mk. für Tagegelder. Reist- und llmzugskosteu, Fahrgelder und sonstige Ncbenbezüge, 811585 Mk. sür Unterhaltung und Ergänzung des Inventars, sotvie für Bctriebsmaterialieu «Kohlen usw.s, 3827 962 Mark für Bahnunterhaltung. 1 226 410 Mk. sür Unterhaltung der Betriebsmittel und der maschinellen Anlagen, 267 365 Mk. sür Benützung fremder Betriebsmittel. Ein Vergleich mit dem Ergebnis des Vorjahres er gibt folgendes Bild: Die Einnahmen waren höher aus dem Personenverkehr um 663754 Mk., aus dem Güterverkehr um 1352 916 Mk., dagegen niedriger um 2043 309 Mk. sür Uebcr- lassung von Bahnanlagen und sür Leistungen zu gunston Dritter, 2613124 Mk. sür Erträge aus Veräußerungen: im ganzen niedriger um 2610 641 Mk. Dagegen waren die Ausgaben um 10101 838 Mk. niedriger als im Vorfahre, und zwar Ge halte um 10694 Mk., Löhne um 485 948 Mk.. Tagegelder, Reise- und Umzugslosten. Fahrgelder uiw. um 380035 Mk., Unter haltung und Ergänzung des Inventars, sowie sür Becricds- materialicn (Kohlen usw.s um 1 393 575 Mk., für Bahn unterhaltung um 3 794 214 Mk, sür Unterhaltung der Betriebs mittel und der maschinellen Anlagen um 4 367 794 Mk. Auch alle anderen Ansgabctitc! weisen Minderausgabcn auf: nur sür Wohlfahrtszwecke, Pensionen, Unterstützungen usw., wurden 410193 Mk. mehr cmfgewendct. Der Ucberschnß ist um 7 491 197 Mk. höher als im Vorjahre. Tie Verzinsung des um 33,6 Millionen Mark auf rund 963 Millionen Mark ge stiegenen mittleren Anlagekapitals betrug 3,706 Prozent gegen 3.035 Prozent im Vorjahre: der Belricbskoesstzieiit sVer- hältnis der Ausgaben zur Einnabmes ist von 78.642 Prozent im Vorjahre aus 72,425 Prozent, und damit noch unter den Prozent satz des Jahres 1398 gefallen. Dieser günstige Abschluß wird nicht verfehlen, dem nn- berechtigten Pessimismus, mit dein die Zukunft unseres vater ländischen Eisenbahnwesens so vielfach beurteilt worden ist. den Boden zu entziehe», andererseits darf er aber auch nicht zu falschen Schlüssen verleite». Gewiß stellt sich ein Teil der Er- iparnisse als eine dauernde Verminderung des Verwaltungs- Aufwandes dar Vielfach beruhen sie jedoch gleichzeitig aus der Verbilligung der Matcrialprcist: und vor allem kommt in Be tracht, daß in der Unterhaltung der baulichen "Anlagen und Be- lriebsmittel, .wobei die weckans erheblichsten Ersparnisse erzielt wordcn sind, cs der ausgezeichnete Zustand dieser Anlagen und Betriebsmittel in Sachsen recht wohl gestattete, in Zeiten der "Rot sich einmal Beschränkungen aufzuerlcgen, ohne der Sicher heit des Betriebes auch nur im geringsten Abbruch zu tun. Es würde aber nicht richtig sein, daraus zu rechnen, daß solche Be schränkungen auch noch in künftigen Jahren nr gleichem Unnangc möglich sein werden. Im Gegenteil muß davon ansgcgaiigc» werden, daß die Ausgabe» sür die Bahuuntcrhaltung und sür die Betriebsmittel sich nicht dauernd auf dem im Vorjahre er reichten niedrigen Stand Hallen lasten Stehen nun außerdem sür die kommenden Jahre »och neue Ausgaben in Aussicht, wie der vom Jahre 1901 an die Beamten zu gewährende Wohnungsgeldzuschnß. der allein den Slaatsciscnbahn- betrieb mit einer Mehrausgabe von IsT Millionen Mark belaste» wird, und erscheint cs auch keineswegs ausgeschlossen, daß die wechselnden Verkehrsvcrhältnisse auch wieder eine Steigerung der Matcrialvrestc nach sich ziehen, so ergibt sich von selbst, daß der jetzige Abschluß, für die Aufstellung des Etats auf die Finanz- Periode 1904/05 und für die künftige Verzinsung und Tilgung des sich ständig und in der nächsten Zeit zumal wegen umfänglicher Bahichofs-llmbauten weiter vermehrenden Anlagekapitals nicht ohne weiteres und unverkürzt als maßgebend angesehen werden kann. Die Erfahrungen der letzten Jahre weisen bei der ansschlcig- gebendcn Bedeutung der sinaiiziellc» Ergebnisse unseres Staats- cisenbahnwcscns für den gesamten Staatshaushalt mit Notwendig keit daraus hin, daß die Verwaltung sich auf dem mit so be merkenswertem Erfolge betretenen Wege sparsamster Bctriebs- sührung nicht irre machen lassen darf und allen an sie heran- trctendcn mit einer Erhöhung des Bctriebsaufwcindcs verbunde nen Anträgen auch künftig mit der größten Zurückhaltung zu be- gegncn hat. Neueste Dralltmeldunge» vom 30. Mai. Drebkau. Der Zug Nr. 983 von Großenhain nach Kottbus ist gestern abend 10h» Uhr 2 Kilometer von der Station Drcbkau durch eine über die Schienen gelegte Schwelle zur Entgleisung gebracht worden. Tot ist ein Bremser, schwer verletzt sind 3 Zug- bcamte, leicht verletzt sind 3 Zugbcamte und 3 Reisende, von denen zwei aus Kottbus, einer auS' Dresden sind. Tie Maschine ist bis zu den Kessclmändcn in den Sand gefahren, ein Wagen 3. Klasse und der Gepäckwagen sind zertrümmert. Berlin. Heute vormittag fand die Tran erfcier für den verstorbenen Armcebischoi Aßmann statt. Ihr wohnten Ver treter der Reichs-. Staats- und Militärbehörden, Minister Studt, die Berliner Geistlichkeit, verschiedene Tivisionsviarrcr. Bürger meister Dr. Reicke, sowie in Vertretung des Kaisers Generaloberst v Hahnke und Abordnungen Berliner Regimenter bei. Auf dem Sarge lagen die priestcrlichen Insignien. , Gencralvikar Vollmar hielt die Trauerrede. Nach der g.rauerseier wurd- die Leiche zum Schlesischen Bahnhöfe und von dort zur Beisetzung nach Branitz gebracht., Berlin. Vom 3 bis 5. Juni tagt hier die Tclcgiertenver- sainnilnng des 76 uO" Mitglieder umfassenden Gesamtverbandes der e o a » ge l is ch e n A r b e i t crv e r e i n e Teulichlands. Vertreter des Reichsamlks des Innern, des Reichsmariiieamtes und des Reicbsversichcrnngßamtes weiden teilnebmcn. Paris. Gelegentlich der Zweijahrhundertfeier der Stadt Petersburg hat Landet folgendes Telegramm an Kaiser Nikolaus gerichtet: „In dem Augenblicke, wo die Hauptstadt drs befreundeten und verbündeten Reiches die Zweijahrhunderttcier ihrer Begründung begeht, erinnere ich mich in Dankbarkeit des warmen Empfanges, den mir die Bepölkernnn Petersburgs vor einem Jahre bereitet hat, während ich Gast Ew. Majestät war. Auch richte ich von ganzem Herzen an Ew. Majestät mit den aufrichtigsten Wünschen sür das Gedeihen Ihrer herrlichen Hauptstadt erneut den Ausdruck meiner unwandelbaren und sehr lebhaften Frcundichast." — Kaiser Nikolaus antwortete: „Ihr Telegramm Hai mici; lebhaft berührt Petersburg bewahrt uon Ihrem Verweist» muer uns eine tief shmpaihiichc Erinnerung. Ter Bestich des -Ober hauptes des betreu,ideien und verbündeten Staates wird für alle Zeit in leinen geschichtlichen Annalen einen besonders gekenn zeichneten Ehrenplatz bewahren. Indem ich Ihnen von Herzen iür Ihre guten Wüniche danke, bitte ich Sie, Herr Präsiden!, stets an meine Gefühle lebhafter und fympathischer Freundschaft za glauben." Paris. Der Kriegsminisler hat das Entlassungs- gcjuch des Tragonerlcutnants Lestorgis angenommen, Loch muß dieser vorher seinen OOlägiacn Fcstungsarrest verbüßen, den er bei der Schließung des Prämonsiratcuserklosters in Naittes erhallen Halle Paris. Tie Mitglieder der demokratischen Linken des Senats beschlossen in einer Unterredung mit dem Minister präsidenten, eine Versammlung einzuberufen, um eine Entscheidung über die gegenwärtigen politische» Ereignisse zu treuen. Der Be schluß wurde durch einen Wortwechsel veranlaßt, den der M.mslcr- präsidcut mit einem ministeriellen Senator hatte: letzterer Halle erklärt, er könne Edgar EombeS gegen die Kartäuser nicht ver teidigen. Die 4 Gruppen der ministeriellen Kammermehrhcit babcn gleichfalls eine Beratung abgchalten, um in den verschiedenen schwebenden Fragen einmütig mit der Regierung Vorgehen zu können. P a r i s. Der „Figaro" veröffentlicht heute das Faksimile des Vermerks, der sich angeblich aus dem Briese Para »res be findet, um zu beweisen, daß der Brief dein Minister P cllctan übergeben wordcn ist. Das Blatt greift den Minister in maß los heftiger Weise an und erklärt, cs sei sicher, daß fein Feld zug gegen Pcllctan den Beifall der ganzen Marine habe, vom Admiral bis zum Suballernossizier herab, denn Pelletan ruiniere die Seemacht Frankreichs. Er werde vielleicht noch einige Wochen Minister bleiben, aber dann für immer fallen. — Pelletan selbst versicherte einem Berichterstatter des „Echo de Paris" abermals, daß er den Brief nicht erhalten habe. Man habe vielleicht eine Empfangsbescheinigung, die vom Pförtner des Ministeriums unter- zeichnet war, gefunden, aber nicinand könne sich des Briefes er innern. Es fei sebr wohl möglich, daß der Briet lediglich ein leeres Blatt enthalten habe. Parahrc habe vielleicht durch den Brief beweisen wollen, daß er dem Minister einen kompromittierenden Brief geschrieben habe. Das Ganze sei nichts anderes, als ein Erpresfungsmcinöver zu gnnsten der Familie Humbert. R o m. Das heute unter dem Vorsitz des Kardinals Martinelli tagende Gencralkapitel des Franziskanerordcns hat zum Ordcnsgcneral den thüringischen Provinzial Ist Dionysius Schüler gewählt. London. Wie den „Times" ans Shanghai gemeldet wird, besagt ein dort gestern aus Innnansn eingetrostenes Telegramm, daß lein Grund zur Beunruhignna bestehe. Die Behörden seien anscheinend rasch vorgegangen. Der A usstand sei unter drück t. Oertlichcs und Sächsisches. Dresden. 30. Mai. —* Te. Majestät der König empfängt heule nachmittag halb 5 Uhr im Residenzschlossc den bäurischen Stciatsministcr Freiherr» von P od ew ils-D ürn i tz, der gestern hier eilige- troffen und im „Hotel Bellevue", abgcsticgcn ist, in "Audienz. Um 5 Uhr findet im Residenzschlossc Tafel statt, zu welcher Herr von Podcwils, der bayrische Gesandte Freiherr von Niethammer, Staalsministcr von Mcksch und der Geheime Legationsrui Frei herr von Salza u. Lichtcnan mit Einladungen beehrt worden sind. —* Wie schon gemeldet, wird Sc. Majestät der König im Juli die Städte des BogtlaudcS besuchen. So viel bis jetzt ver lautet, wird die Besuchsrcise in Zwickau ihren Anfang nehmen. "Von da sollen weiter die Städte Lcngcnfeld, Auerbach, Falkenstein. Schönest, Martneukirchen, Adorf und Oclsnitz besucht werden: mst dem Besuche von Planen und Rcichcnbach wird die Reise dann ihr Ende erreichen. Kunst «ud Wissenschaft. st* Wochen-Svrelplan der Königl. Hofthealer. Opernhaus. Sonntag: „Samson und Dalila". Montag: „Der Freischütz". Dienstag: „Der Mikado" Mittwoch: „Toska . Donnerstag: „Mignon". Freitag: „Das Nhcingold". Sonn- abend: „Hoffmanns Erzählungen". Sonntag: „Der Barbier von Sevilla". Zum ersten Male: „Aus Japan" sTanz-Jdylls. — Schauspielhaus. Sonntag: „Wienerinnen". Montag: ,Der Widerspenstigen Zähmung". Dienstag: „Wienerinnen". Mittwoch: Zyklus der Königsdranicu, 5. "Abend: „König Hein rich Vst". Donnerstag: Zum ersten Male: „Die Opfcrfcucr'. „End lich allein". Freitag: „Jvhannisfeuer". Sonnabend: Zyklus der Königsdramen, 6. Abend: „König Heinrich VI." fl. Teilst. Sonn tag: „Monna Vanna". — Montag. 8. Juni, Zyklus der Königs dramen, 7. Abend: „König Heinrich VT." f2. Teils. st* Mitteilung ans dem Bureau der König!. Hoftheater. Im Schauspielhaufc findet Donnerstag, den 4. Juni, außer Abonnement die Uraufführung des einaktigen Legendenstücks „ D ie OPfcrfeuer " von Karl GjelIerup. Musik von Ger hard Schjelderup statt. Die Besetzung des Werkes ist die folgende: Goupavana: Herr Eggertl,: Sundari: Frl. Pölitz: Eretaketu: Herr Wiecke: Vatsyci: Herr Dccarli: Gar- hapatya: Frl. Schenker: Anvaharya: Frl. Schäfer: Ahavaniya: Frl. Reinel. Im Anschluß daran wird das einaktige Lustspiel „Endlich allein" von Tricsch, das bisher nur einmal und zwar in einer iLondervorstellnng im Ovcrnliaiise gegeben wurde, in folgender Besetzung aufgcsührt: Arnold Wagerich: Herr Gunz: Litta: Frl. Gasny: B>nsc: Herr Bauer: eine fremde Dame: Frl Serda: «in fremder Herr: Herr Eggerth: Zimmerkellner: Herr Ren6: Stubenmädchen: Frl. Lchendlcr: Lohndiener: Herr Olbrich — Im Opern Haufe findet vom 5. bis 12. Juni eine Aufführung von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen" statt, und zwar wird Freitag, den 5. Juni, „Rhcingold", Montag, den 8. Juni, die „Walküre", Mittwoch, den 10. Juni, „Siegfried", Freitaa, den 12. Juni, die „Götterdämmerung" gegeben. Die Ausgabe der Eintrittskarten sür alle vier Vorstellungen findet am 3. Juni, der Vorverkauf zum Rhcingold" Donnerstag, den 1. Juni, an der Tageskasse des Opernhauses statt. st* Heute vor 30 Jahren, am 30. "Mai 1873, trat Frl. Therese Pt alten znm ersten Male im Dresdner Hofthealer auf. Sic sang als Gast die Paiuina der „Zauberilötc" und wurde ans diese Nolle hin sofort fest engagiert. Da Frl. Mallens Kontrakt erst im Juli d. I. zu Ende geht, ist sie heute 30 Jahre Mitglied des Königl. Hoftheaters. Bekanntlich verbleibt Frl. Malten dem Königl. Institut als Ehrenmitglied. st* Sächsische Kunstausstellung aus der Brühllchcn Terrasse. Verkauft wurden in der letzten Woche: Adolf Thann». „Gcwardo", Walther Ecispari, „Maskierte Dame". Paula Kohlichütler. „Kindcrköpschcn". Ioh. Georg DreUdorss, „In mciiicm Hanse", Mar Roßbach, „Park von Versailles". Irmgard Meinhoid, „All-Dresden", zwei Radierungen. „Jäger!,of", Felix Pfeifer, Bronzevlakette „Goethe", Hans kluger. 6 Silberacräte. Arthur Berger, Halskette von I. V. Cissary, F. R. Vorctzstch, Vase und Becher, Fanny Walther. Fächer, Erich Kleinhembcl, Wnndstosf. st* Wiener Blätter wissen zu melden: „ Sarah Bcrn - Hardt sind aestern abend bei ihrem letzten Auftreten im Central- Theater zu Dresden die Brillanten gestohlen worden." Das lakonische Telegramm schließt mit den Worten: „Großes Aussehen!" — Natürlich ist die Nachricht weiter nichts als müßiges Reklamegeschwätz. Die Künstlerin ist hier nicht nur nicht bestohlen, sondern sogar reich beschenkt worden: die in Dresden lebenden Franzosen haben ihr vor ihrem letzten Auftreten zur Erinnerung an ihr Gastspiel im Central-Theater ein kostbares Souvenir überreicht. Berliner Leben. L. Berlin, 27. Mai. Ein Blick auf den täglichen Spiclplan der Berliner Theater lehrt, daß wohl nirgends in der Welt die ausländische Produktion so beachtet und berücksichtigt wird, wie in der deutschen Rerchshanptstadt. Franzosen, Russen, Italiener, Spanier, Eng länder, neuerdings auch Amerikaner geben sich ein Stelldichein auf den Zetteln unserer Anschlagssäulen. Mit den fremdländischen Verfassern stellen sich auch nicht selten ganze Künstlcrtruppcn ihrer Heimat bei uns ein, die uns die Stücke in der Origrnal- gestalt vorführen. "Dieser kosmopolitische Zug des Berliner Tbcaterlebens hat entschieden seine beträchtlichen Vorzüge. Berlin bleibt dadurch vor dem Vorwurf bewahrt, den Björniiiernc Björuwu kürzlich gegen Paris erhob, nämlich daß sich die „Lichllladi" in geiliiger Hinsicht mit einer undurchdringlichen chi'ncsiichcu Plauer umgeben habe. Schon 1827 sprach Goethe zu Eckcrmcmii: „Es ist sehr artig, daß wir jetzt, bei dem regen Verkehr zwischen Fran zosen, Engländern und Deutschen, in den Fall kommen, uns ein ander zu korrigieren. Das ist der große Nutzen, der bei einer Weltliteratur hcrauskommt und der sich immer mehr zeigen wird." "Aber derselbe Goethe, der uns das Wort „Weltliteratur" geprägt hat, iah auch mit seinem angeborenen Scharfblick die Ge- fahren derselben voraus und bemerkte in seinen „Sprüchen in Prosa" in dieser -Hinsicht: „Jetzt, da sich eine Weltliteratur cin- lcitct, hat, genau besehen, der Deutsche am meisten zu verlieren: er wird wobl tun, dieser Warnung z» ge denken." Der große Dichter kannte seine lieben Landsleutc hin- reichend. Er wußte, wie leicht sie dem Zauber des Fremden »iilcrlicgcn und der übertriebenen Ausländern zugänglich sind. Freilich, die Entwicklung, die diese Schwäche seitdem genommen bat, dürste auch er kaum geahnt haben Wenn wir nur das Beste und Gute ans der Fremde bezögen, selbst im Nebcrmaß. so könnle man dies im Hinblick auf dessen erziehliche Wirkung noch immer loben. Wir nehmen aber auch, namentlich wenn die französische llrsprungsniarke cmgcbcstct ist, unbesehen jeden Schund und klatschen dazu fröhlich in die Hände. Was das Berliner Rcsidenzthcatcr neuerdings an französischen Schwänken bei „ns cinsührt, ist überhaupt mit parlamentarischen Ausdrücken nicht mehr zii kennzeichnen. Es sind die gröbsten, plumpsten und geschmackloseste» Machwerke, die man sich vorstellen kann. Früher waren uns die Franzose» auf diesem Gebiete wenigstens inr Punkte der Technik, dcS natürliche» WitzcS und des Geschmacks über. Heute arbeiten sic ihre Dutzendware so liederlich, wie irgend ein untergeordneter einheimischer Possenfabrikant, und sind genau so wenig wählerisch in der Wahl ihrer Mittel, genau W arm an Geist und Witz, geucm so bar an feinerem Geschmack, wie unsere Eigengcwächsc. Man sehe sich nur einmal die letzte Gabe unseres Nejidenzthcatcrs an. „Die luftigen Ehemänner". Einer hat diesen Blödsinn nicht zusammcnbriirgen können, des halb haben sich zwei verbunden, Mars und Borrö, und »ach der Devise gearbeitet: „Du sollst und mußt lachen!" Alles an
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