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Dresden, den io. Decbr. 1810. Nr. Schlußsatz in Sachen der Unterzeichneten ge gen die hiesige Töpfertnnung. ie Töpferinnung Hal das Publikum aber- nu^s mit geistreichen Erfindungen heimge- sucht und, aus den Nr. 12g. k'. Dl. ersieh, eben Ergießungen zu schließen, die ihr Nr. I2i. daracbotcnen Dosco durchschlagend ge- sundrn! Welchen Nutzen gewährt indeß, so wird jeder Vernünftige fragen, eine solche Fehde in öffentlichen Blättern? Was kann ans solchem Wege gewonnen, was außer Zweifel gefitzt werden? Der ganze Erfolg solcher, am Ende in Persönlichkeit und In jurien ausartcndcn, Streitigkeiten besteht blos darin, der Schadenfreude ein Fest gege- ben zu h^ben. Freilich wögen wohl die dies seitigen Doses zu wehe gethan haben, um so ganz im Stillen verschmerzt zu werden! Die fast jugendliche Empfindlichkeit, welche das letzte Wort durchaus athmet, laßt wenigstens ahnen, wie sehr matt auf wunde Stellen getroffen hat! Dem Publikum dient hierbei zur Nach richt, daß nächstens, wie noch besonders an- gezeigt werden soll, ein neuer Werkmeister, und zwar aus dem Mittel der guerulirenden Innung selbst, antreten wird; wodurch sich der Unternehmer zugleich des erforderlichen Einkaufs seines zeitherigen Werkmeisters überhoöen sichet. Denn nur diesen Einkauf durch ein zu erlegendes mäßiges Meistergeld, nicht das volle Meisterwerden, verlangte die höchste Behörde, den bestehenden Gesetzen ge mäß. Das hatte man aber der Innung auch langst vor ihrer erhobenen Beschwerde, jedoch fruchtlos, angeboten, bis die Sträubende sich auf ihre schweren Kesten belehrt fand, daß sie sehr unrecht hätte. Schmähungen deS bisher Geleisteten er kennt übrigens das Publikum von selbst mit gerechter Mißbilligung, und betrachtet sie als einen irnlöblichen Ausfluß des aufgeregten Brodneids! Wenn die Innung den jetzig« momenta nen Stillstand der Arbeit gar einem ver meintlichen Siege zuschreibt; so muß diese besondere Erfindung die bisherigen sehr sinn reichen noch überbieten sollen! Es giebt kei nen curziacn Töpfer hier, der nicht wüßte, durch welchen Verlust die häusliche Lage des Unternehmers in einen ganz andern Stand gfrathen ist, so daß es ihm unmöglich siel,