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AaöenauerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Nadenau und Umgegend. »!NI»»!»IIU>I»»I!>!II»»»»»»I»»U>i:»»«I»»»»!I>»»>!>' »»»»»»>>::»>: A Erscheint Viontag, Lllittwoch und Freiing. Z Bezugspreis: Alonatlich 1,20 Mark, wöchentlich 3l) Pfg., einzelne Nr. 10 Psg. ö Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger 3 « Störungen de» Betriebe» der Zeitungen, der Liese« j; « rantrn oder der Beförderungseinrichtungen) hat ß § der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder 3 Z Nachlieferung der Zeitung oder auf Nachzahlung 3 de, B-zu,»preise». ÄüWitt 74. Fernsprecher: Amt Freital 12» Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau, «r '»» Schriftleitung, Druck und Verlag von Hermann Marbeck in Rabenau. Z Anzeigen: einsp. Pctitzeile 20 Goldpscnnig, Z ausw. 30 Psg., amtl. Teil ». Reklame» 50 Psg. 8 L Don uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen p nur gegen Voraurbezahlung. I Ü Anzeigen werden an den Erscheinungrtagm bi» n spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. -- Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebrnen s n Anzeigen übernehmen wir keine Verantwortung. 8 ü Demeindeverbands-Dtro-Konto Rabenau Nr. 38 3 FMg, Seil 21. ZNi MS. Drahtanschrift: Anzeiger Lokales lind Sächsisches. Rabena«, den 21. Juni 1929. * Wieviel spare ich mit Zinsen? Der Reiz zum Sparen liegt wesentlich darin, daß das Spargcld Zinsen trägt und sich regelmäßig nach den geltenden Zinssätzen steigert und vermehrt. Da manch einer gern vor sich sehen möchte, um wieviel sich seine Spareinlage im Lauf, bestimmter Jahre vergrößert, haben eine Reihe von Sparkassen Spartabellen ausgestellt und sie in ihrem Kassenraum für die Sparer zum Aushang gebracht. Aus diesen Spartabellen ist nun ersichtlich, daß jemand, der wöchentlich 1 RM. spart, bei 57» Zinsen nach 5 Jahren 294,38 RM. sein Eigen nennt, bei 2 RM- wöchentlich sind es 588,76 RM. und so geht cs entsprechend fort. Eingezahlt hat er aber nur 260 RM. bezw. 520 NM. Don Jahr zu Jahr wird das Verhältnis der Steigerung größer, weil dann auch die Zinsen selber sich mehr und mehr verzinsen. So erhält der Sparer, der l RM. wöchentlich eiuzahlt, nach 30 Jahren 3539,53 RM., während er tatsächlich nur 1560 RM. eingezahll hat. Seine Einzahlungen haben sich also durch die Zinsen weit mehr als verdoppelt. Hätte er 5 RM. wöchentlich etngezahlt, so wären es in 30 Jahren 7800 RM. ge wesen. Die Höhe seines Sparkassenbuches aber belrllge bei 5 o/g Zinsen 17 697,65 RM. Läßt man das Spar kassenbuch sperren, sodaß nur bei längerer Kündigung Geld entnommen werden kann, ist der Zinssatz erheblich höher und mit ihm naturgemäß der Ziusgewiun — vor ausgesetzt, daß nicht eine neue Inflation wieder alles verschlingt. * Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden, Dresden. Die Anstalt legt in der Zeit vom 20. Juni bis 10. Juli 1929 aus der Reihe 7 ihrer 8"/,igen Goldpsandbriese eine» Teilbetrag von 1,5 Millionen Goldmark zur öffentlichen Zeichnung zum Vorzugskurse von 967z auf. Die Goldpsandbriese, die zum Lombardoerkehr bei der Reichs bank in Klasse zugelassen sind, sind bis zum 30. Juni 1934 unkündbar, werden an der Dresden Börse notiert und besitzen die Reichsmiindelsicherheit. Sie sind nach den Bestimmungen des Reichsgesetzes vom 21. Novem ber >927 durch erslstellige Hypotheken gedeckt und über- dies nach Maßgabe der Anstaltssatzung durch die gesamt schuldnerische und unbeschränkte Haftung der die Anstalt bildenden sächsischen kommunalen Körperschaften gewähr leistet. * MTV. Vorwärts. Handball. Ergebnisse vom 8. und 9. Juni Rabenau I — Dresden-Plauen l 2:4 (2:3) für Plauen, Kranzspiel, Rabenau l. Jugend gegen Hainsberg 1- Jugend 2:5 (1:2) für Hainsberg, Urkun- denspiel. Faustballergebnisse: 9. Juni Rabenau 1 Meister — Coschütz Meister 40:38 für Rabenau, Kranzspiel. Am 16. Juni Rabenau Meister — Hainsberg Meister 43:25 für Rabenau, Rabenau 2 — Hainsberg 2 34:30 für Rabenau, beide Spiele waren Krauzspiele. * Kirchliche Trauerfeier am Tage von Versailles. Am 28. Juni sind es zehn Jahre her, daß in Versailles nach dem großen Weltkriege der Friedensvertrag unter schrieben werden mußte. Der Deutsche Evangelische Kir- chenausschuß hat angeregt, daß dieser Tag in allen deut schen evangelischen Landeskirchen als Trauertag gehalten werde. Das Eo.-luth. Landeskonsistorium in Dresden verordnet daher, daß am 28. Juni in allen Gemeinden der sächsischen Landeskirchen Trauergeläut stattfindet, und zwar 3 Uhr nachmittags, d. h. zu der^Stunde, in der an dem Tage vor zehn Jahren der Vertrag in Versailles unterschrieben wurde. Abends 8 Uhr wird liturgischer Gottesdienst gehalten, zu dem die Gemeinde und die Verein? mit Fahnenabordnungen hierdurch besonders ein geladen werden. Oelsa. Auch dieses Jahr ist es wieder zu einer Einheitsliste bei der Elternratswahl gekommen, so daß sich eine Wahl erübrigt. Als Vertreter der freien Er ziehung ziehen 3 Mitglieder und 2 Stellvertreter, als Vertreter der christlichen Erziehung 4 Mitglieder und 2 Stellvertreter ist den Elternrat ein. Hainsberg. Der Umzug der Gemeindeverwaltung uus dem alten Gemeindeamtsgebäude, das seit 1919 als solches benutzt wurde, in das gegenüberliegende neue Grundstück wird demnächst erfolgen. Alle Umbauten, die im neuen stattlichen Gebäude noch vorgenommen werden mußten, sind nahezu vollendet. Außer räumlichen Veränderungen im Erdgeschoß, das die Biiroräume der Rabenau. Oaslspiel von Julius n t» , mit »einen nisKiseben ILx- pe^inienten, neuLeili. ^nntreeeien, Illussie^en, K^pnr»1i80iien ILiin8ten eie. u. s. Kunio^i8ti8eke kauoli^eti- ne^alrte mit 8eünein ^Vienee IVs^i IN babenau! XVssol Gemeindeverwaltung und der Gemeindeverbandsspar- uud Girokasse ausnehmen wird, sind für diese Räume ein gesonderter Eingang, eine entsprechend moderne Heiz anlage und ein zugebauter Balkon im ersten Stockwerk geschaffen worden. Tharandt. Anläßlich der 101. Gründungsfeier der Technischen Hochschule Dresden sand im Rahmen dieser Feier eine Eingliederungsseier der Forstlichen Hochschule Tharandt statt. Bekanntlich ist die Forstliche Hochschule Tharandt vor kurzem in die Technische Hochschule zu Dresden als selbständige Abteilung unter der Bezeichnung „Forstliche Hochschule Tharandt, Abteilung der Tech nischen Hochschule Dresden" eingegliedert. Die hiesige sorstliche Hochschule besteht als selbständige Anstalt hier weiter. Vorlesungen finden weiter hier statt. Doch können die hiesigen Studenten in einzelnen Wissenschaften auch in Dresden belegen. Malter. Ertrunken. Am Mittwoch nachmittag bade'e ein Herr in der Talsperre Malter. Er schwamm von Malter bis hinüber nach dem früheren Steinbruch auf Seifersdorfer Flur. Dort sank er in die Tiefe und kam nicht mehr zum Vorschein. Es wurde wohl nach ihm gesucht, aber bei der dortigen Tiefe — es kommen an 20 Meter in Betracht — ergebnislos. Der Ertrun kene war der Musikschüler Georg Unterstell aus Dresden, welcher mit seinem Kapellmeister und einem Freund auf dem Rad nach Malter gekommen war. Kirchen-Nachrichten. Rabenau. Sonntag: 9 Uhr Gottesdienst. V4II Uhr: Kindergottesdienst. Donnerstag: 4 Uhr Großmütter-Abend. Donnerstag 8 Uhr Jungmädchcnverein. Freitag: Abends 8 Uhr Kirchliche Trauerfeier zur 10jährigen Wiederkehr des Versailler Diktates. (Die Fahnenabordnungen der teilnehmenden Vereine nehmen am Altar Aufstellung.) Oelsa. Sonntag: 9 Uhr Gottesdienst. Katholischer Gottesdienst in Freital. Jeden Sonn- und Feiertag früh 7 Uhr und 9 Uhr Gottesdienst. Wetter - Nachrichten unseres meteorologischen Sondcrdienstes. Voraussichtliches Wetter am Sonnabend: Sonne, Wolkenzug, angcnehm^warm, manch- orts Gewitterneigung Sonntag: Sonne, Wolkenzug, warm, stcichweis gewitter- Haft. Montag: Wolken, Sonne, vielfach kühler, teils gewittec- haft, Regen, Wind. oic Die letzte Stegreifkomvdie. In Deutschland wurde unter Friedrich Ludwig Schröders Leitung 1773 in Celle die letzte — das nahm man wenigstens damals an — aus dem Stegreif gespielte Komödie gespielt. Königin Karoline Mathilde von Dänemark, die das Land wegen ihrer Beziehungen zu Struen see verlassen mußte, erhielt von ihrem Bruder, Georg III. von England, Celle zum Wohnsitz angewiesen. Um die Fürstin zu unterhalten, hatte man Schröder mit seiner Truppe nach Celle berufen, allein alle Bemühungen, sie aufzuheitern, blieben er folglos. Die Schauspieler sollten schon verabschiedet werden, als Schröder bat, noch einen letzten Versuch machen zu dürfen. Hierzu wählte er das Lustspiel „Der hochgeehrteste Herr Vetter", das in „Glaube nicht alles, was du siehst" umgetauft und Caldcron als Verfasser aufgehalst wurde, was später noch die dringendsten Nachfragen der Braunschweiger Gelehrten zeitigte, die nicht begreifen konnten, daß ihnen eine solche Perle ver spanischen Literatur unbekannt geblieben sein sollte. Das Stück wurde vollständig aus dem „Stegreif", ohne Buch, Souffleur und Proben aufgeführt, nur die Auftritte gab Madame Reinecke, die es genau kannte, an, im übrigen sprach jeder, was ihm einfiel. Ein großer Lacherfolg war der Lohn der Komödianten. Da die Königin der strengen Kälte halber das Theater nicht besucht hatte, wurde das stück dann noch mals gespielt. Der ganze Hof war erschienen und nun begab sich das Ersehnte, Karoline Mathilde lachte so laut und herzlich wie vielleicht noch nie in ihrem Leben. Das war aber nicht das letztemal, daß in Deutschland aus dem Stegreif Komödie ge spielt wurde: in neuerer Zeit sind nämlich in Berlin mehrere stegreifstücke gespielt worden. Es muß auch so gehen. Zu dem russischen Augenarzt Woronjew kam eines Tages ein russischer Bauer mit seinem blind gewordenen Vater und wollte erfahren, ob dem Alten noch geholfen werden könnte. Der geizige Bauer war aber ent schlossen, möglichst billig davonznkommen. Deshalb begann er sofort, als der Arzt eintrat: „Väterchen, wir sind arme Leute. Ich habe gehört, daß di, Augen machen kannst; ich bringe dir meinen blinden Vater, kannst du ihm sein Gesicht wieder geben?" Nachdem Woronjew sich überzeugt hatte, daß es sich um ein gutartiges starleiden handelte, das leicht zu beheben war, erklärte er, das übel sei heilbar. Der Bauer fragte: „Was willst du dafür habe», Väterchen? Vergiß nicht, wir sind arme Leute; mach' es gnädig." Der Arzt erwiderte: „Kannst du zehn Rubel geben?" Der Bauer rief: „Erbarme dich! Das ist zu viel! Sechs Rubel, nicht mehr, könnte ich dir zahlen!" — „Ich bin damit zufrieden!" — Nun fragte der Bauer: „Wirst du ihm für sechs Rubel beide Augen machen?" — Woronjew lachte über die sonderbare Frage und sagte gutgelaunt: „Beide Augen will ich ihm für deine sechs Rubel machen." — Nun war das Ziel für den Geizhals erreicht. Aufatmend sagte er: „Gut, Väterchen! Ich gebe dir drei Rubel; mache ihm nur ein Auge. Er ist alt und braucht so viel nicht mehr zu sehen. Es mutz auch so gehen, er hat genug an einem Auge." Tägliche Veränderung unserer Körpergröße. Bei jedem Menschen ist die Körperlänge je nach der Tageszeit verschieden. Der Unterschied beträgt durchschnittlich ein bis zwei Zentimeter, kann aber bis zu sechs Zentimeter ausmachen. Diese Tatsache beruht hauptsächlich darauf, daß die weichen Knorpelscheiben zwischen den einzelnen Wirbelteilen durch das Gewicht des Oberkörpers beim Stehen, Gehen und Arbeiten zusammen gedrückt werden. Wenn jede Knorpelscheibe nur einen Milli meter dünner gedrückt wird, macht das im ganzen schon un gefähr zwei Zentimeter aus. Ferner rutschen bei dem an haltenden Gewichtsdruck des Oberkörpers die Gelenkknöpfe der Oberschenkel weiter in die Beckenpfannen hinein, was auch wieder einen Zentimeter betragen kann. Schließlich findet noch — allerdings in geringerem Maße — eine Zusammendrückung der Beine und auch eine Abflachung des Fußgewölbes statt. Die höchste Körperlänge besitzt der Mensch morgens nach längerer Nachtruhe, wo bei der wagerechten Lage alle oben genannten Einwirkungen nicht wirksam werden können. Nach dem Aufstehen verringert sich die Größe und erreicht, je nach der Art der Beschäftigung, nach fünf bis sechs Stunden den höchsten Grad der Abnahme, um dann bis zum Abend ungefähr gleichzubleiben. Nur wenn längere Mittagsruhe im Liegen stattfindet, nimmt die Größe wieder etwas zu. Es ist eine bekannte Tatsache, daß Personen nach längerer im Bett ver brachter Krankheit gewachsen erscheinen; bet dem wochenlangcn Liegen sind die Wirbelscheiben nicht zusammengedrückt worden und alle Gelenke haben sich gestreckt. Bei schwerer körperlicher Arbeit, nach längeren Wanderungen und anstrengenden Mär schen, besonders mit Belastung, ist die Abnahme der Körper größe bedeutend und kann bis zu sechs Zentimeter betragen. Regelmäßiges Turnen, Strecken und Recken übt einen die Größe begünstigenden Einfluß aus, was namentlich während der mili tärischen Ausbildung beobachtet wurde. Kleine Gernegroße können ihrer Körperlänge dadurch nachhelfen, daß sie regel mäßig Turnübungen machen.