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13 Weißerih-Zeitung Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dienstag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstal ten. Preis pro Quart tONgr. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Sandmann. 14. Februar 1854. Inserat, werden «tt 8 Pf. für »e Zell« berechnet ch u. in allen Ex peditionen an» genommen. Tagesgeschichte. Aus Altenberg, 12. Febr^ In der Nacht vom 9. zum IO. d. MtS. ist einem Zaunhauser Fuhrmann, ohnweil der natürlich abgesteckten, von Altenberg nach Sayda führenden Straße, in der Nähe der Büttner'- schen Bretmühle, ein Pferd, daS einige 40 Thlr. ge- kostet haben soll, in einen Graben gestürzt, hat darin ein Bein gebrochen und auf der Stelle erstochen wer ben müssen. — Seit zwei Tagen har eS unaufhör lich geschneit und Massen Schnee hergeworfen, so baß hin und wieder die Wege schon unzugänglich sind, und sie dürften eS gänzlich werden, wenn Sturmwind darein käme. -s-* Umgegend Lauenstein, >0. Febr. Im Herbste des vorigen Jahres wurde von hier aus mitgetheilt, daß Her, Richter Grumbt von Zinnwald im Dorfe Löwenhain einige alte vor vielen Jahren liegen ge lassene Stölln gemuthet hätte, rind ein Versuch auf Zinnbau im gedachten Dorfe gemacht werben würbe. ES ist von jener Zeit an und wird jetzt noch daselbst im Stölln der sogenannten „Vogelköpse" gearbeitet, und außer dem tauben Gestein bereits auch ein Häuf chen Erz zu Tage gefördert. Dabei soll es sich her ausgestellt haben, daß der gedachte Stölln von früher her nicht praktisch bearbeit worden ist, indem er nicht horizontal, sondern nach hinten zu ein wenig bergan geht, und darum nach hinten zu der Hund (die Karre) schwer zu erschieben und nach vorn zur Oeffnung schwer zu erhalten ist. Zam künftigen Frühjahr wird der brave Unternehmer auch noch an einem andern Stölln in Löwenhain arbeiten lassen, und wünschen wir ihm hierzu viel Bergsegen und ein herzliches Glück auf! Hoffen wir, daß Löwenhain wieder Halden, Pochmühlen re. zu sehen bekommen möchte. — DaS Ministerium deS Innern veröffentlicht folgende Bekanntmachung, die echten Kuhpocken, deren Auffindung und die dafür ausgesetzte Prämie betref fend: Auf Anordnung des Ministerium des Innern ist im Jahr« 1838 eine Aufforderung an die Viehbe- sitzer durch die Kreisblätter ergangen, worin denselben der Werth und die Bedeutung der natürlichen Kuh pocken für daS Impfwesen und mithin für die Ge sundheit des Menschen vorgestelll und die Anzeige von dem Vorkommen derselben an den nächsten Thier arzt zur Pflicht gemacht wurde. Zugleich ist erklärt worden, daß die Bestimmung in der Bekanntmachung vom 24. März 1838 wegen Ertheilung einer Prämie von 10 Thalern für die Auffindung ursprünglicher Kuhpockenlymphe noch fortbestehe, wie auch später durch anderweiie öffentliche Bekanntmachung des Mi nisterium deS Innern vom 29. Februar 1840 dasselbe in Erinnerung gebracht worden ist. Indem die Erklä rung deS unveränderten Fortbestehens dieser Prämie hierdurch wiederholt zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird, so ergeht zugleich an die Bezirks-Impf« und Thierärzte, sowie an die Besitzer von Kühen andurch nochmals die dringende Aufforderung, auf daS ver- hältnißmäßig bei uns nicht häufige, für daS Impf wesen beim Menschen aber so wichtige Vorkommen echter Kuhpocken ihr Augenmerk zu richten, indem nur hierdurch die Auffindung und Erhaltung dersel ben im Inland ermöglicht werden kann. Leipzig, 10. Febr. Unsere Stadt zählt gegen wärtig bei 1959 Häusern 520 Gastlocale, und zwar 28 Gasthäuser und Hotels, 50 Gasthöfe, 31 Kaffeehäuser und Kaffeegärten, 289 Restaurationen, 26 Conditoreien, 31 Wein- und italienische Waaren- handlungen, 7 Spirituosenhändler, 2 Branntewein- brennereien, 2 Spritfabriken und 54 Destillateure und Ligueurfabrikanten. — Die Zahl der Maskenbälle ist in diesem Jahre bedeutend beschränkt worden und sollen, wie wir hören, bloS fünf gestattet worben sein. Baden. Wie wir vernehmen, haben sich die großherzoglich badische und herzoglich nassauische Re gierung bereits nach Rom gewandt, um über die Kirch en frage direkt mit dem Heiligen Stuhl zu verhandeln. Wien, 9. Febr. Graf Orlow hat nach einem zehntägigen Aufenthalte heute früh diese Hauptstadt wieder verlassen. Der ausgezeichnete Empfang, wel cher diesem mit dem besondern Vertrauen seines Herrn und Kaisers beehrten Staatsmann« von Seiten des allerhöchsten Hofs zu Theil geworden ist, bekundet am besten, welchen hohen Werth der Kaiser auf die Er haltung des zwischen den beiden Souveränen so glück lich bestehenden freundschaftlichen Einvernehmens legr. Wenn nun auch die Wiener Conferenz die Eröffnun gen, welche Graf Orlow in Antwort auf die zuletzt an daS russische Cabinet gelangten VermittelunaSvor- schläge der kaiserlichen Regierung zu machen beauf tragt war, nicht so übereinstimmend mit den letztem gefunden, um dieselben der Pforte zur Annahme em pfehlen zu können, vielmehr geglaubt hat, die defini tive Beurtheilung der russischen Propositionen den betreffenden Regierungen selbst Vorbehalten zu müs sen, so schließen die diesfalls mit dem russischen Ab gesandten gepflogenen Besprechungen andererseits nicht die Hoffnung aus, daß doch noch ein AuSweg ge sunden werde, um zu einer befriedigenden Lösung der orientalischen Frage zu gelangen. Wir wollen dem«