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Uabemuer Anzeiger Klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Harnsberg, Somsdorf, Eotzmannsdorf, Lüdan, Borlas, Spechtritz re Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspceis einschließlich zwei illustrierter achtseitiöen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,d0 Ml. Inserate losten die Spaltenzeile oder deren Itltllng sU Harand) SelftlÄsrs. Mit verbindlicher Publikatiouskrast für amtliche Bekanntmachungen. Numnrer 48. Kernsprecher: «mt Leube« 2120 Dienstag, den 25. April 1911. Fernsprecher: Amt Leube« 2120 24. Jahrgang. Pflicht- und 9121 Mk. freiwillige Betrüge. An Unterstützungen verschiedenen Geräten, sowie Heu und Stroh brannte voll- ralleutnants. Zur englischen Krönnngsfeier werden für die englischm Wittig, Vorsitzender. Genehmigt. I,. 8. 758 I. 20 Personen getötet und 20 verletzt worden. — Die geschiedene Gräfin Pfeil hatte gegen den Gene- gängers in einem Dickicht aufgestöbert worden. Pieschel wies mehrfache schwere Verletzungen auf. Die Schädeldccke und das Nasenbein des Toten waren zertrümmert. Die Verletz ungen sollen auf ein Verbrechen an dein Toden schließen lassen. Verhaftungen sind seither nicht vorgenommen worden. — In Crimmitschau warf der Jnvalidcnrentner Keller seine 4- und 8jährigen Mädchen in einen Teich. Auf das Geschrei der Kinder retteten Arbeiter die bereits bewußtlose 4jährige Elsa. Die 8jährige Marie arbeitete sich selbst ans Ufer heran, wurde aber vom Vater wieder ins Wasser gestoßen. Herbeieilenden gelang es jedoch, auch dies Kind zu retten. — Nach der mit gutem Erfolge abgelegten Meister prüfung für das Schneiverhandwerk ist der Frau Johanna vcrw. Neidhardt in Leipzig-Reudnitz durch den Obermeister der dortigen Schneiderinnung namens der Innung und der Prü- sungskommissio» die Genehmigung zur Führung des Meister titels in aller Form erteilt worden. Frau Neidhardt ist die erste geprüfte Handwerksmeisterin in Leipzig. — Das Auto eines Rittergutsbesitzers aus Mühlberg überfuhr bei Klcinmügcln ein vierjähriges Mädchen. Dasselbe war sofort tot. Dresden. In einem Hanse in der Hohenzollernstraße wurde eine Arbeitersfrau auf dem Abort von der Geburt eines Kindes überrascht. Das in die Abortgrube gefallene kleine Weseir konnte von der schnell zur Hilfe gerufenen Feuerwehr nach Zerschlagen des Abfallrohres lebend herausgeholt werden. Eine herbcigeeilte Hebamme hatte sich inzwischen der Wöch nerin angenommen, die ohne Zwischenfälle noch einem zweiten Kinde das Leben gab. — Zur Durchführung der Umwandlung des Eschebach- Palais in Dresden in ein Klubhaus wurde eine vierglied rige Kommission eingesetzt. — Ein Unfall trug sich auf einer elektrisch betriebenen Wäschemangel in Dresden-Cotta zu. Dort war der 10jährige Sohn eines Maschinisten mit seiner Mutter „auf die Nolle" gegangen. Hierbei kam der Knabe so unglücklich mit der rechten Hand unter eine Rolle, daß ihm drei Finger voll ständig zerquetscht wurden. — Eine in Dresden, Reißigerstraße, wohnhafte 82 Jahre alte Näherin, Frau verw. Rosalie Tannert, war seit Ostern von Hausbewohnern nicht mehr gesehen worden. Es wurde daher ihre Wohnung behördlich geöffnet. Man fand die Frau dort tot vor. Sie war von einem Herzschlag betroffen worden. — Am Großm Ostragehege wurde ein männlicher Leich nam ans Lund gespült und nach dem Friedhof gebracht. In dem Toten wurde der frühere Restaurateur E. Schäfer fest- gestellt. Der 45 Jahre alte Mann war Witwer und dürfte infolge ungünstiger Vermögcnsverhällniffe den Tod in der Elbe gesucht haben. — Hauptmann v. Oidtmann ist seinen Verletzungen erlegen. — Der Zahlmeister Ackermann vom 178. Infanterie-Regi ment in Kamenz stürzte derart von einem durchgehenden Pferde, daß er schwerverletzt und besinnungslos nach dem Garnisonlazarett gebracht werden mußte. — Nach Annahme der Polizei ist ein seit Ostern vermiß ter Dresdner Rentenempfänger namens Todt das Opfer eines Verbrechens geworden. — Oswald Kahnt veranstaltete gestern in Pirna mehrere wohlgelungene Flüge. — Frankreich ent sendet zahlreiche Truppmverstäckungen nach Marokko. — Bei dem Eisenbahnunglück in Südafrika sind ständig nieder. Der Schaden ist ziemlich hoch, durch Ver sicherung aber gedeckt. — 5 Städtische Freibank Rabenau. Heute Dienstag, den 25. April, nachm- 5 Uhr verkauf mir LllMmeMfch im gekochten Zustande, » Kilo 80 Pfg., sowie Schweinefett a Kilo 100 Pf. Grund der Beanstandung: Tuberkulose. Der Stadtrat. wurden in 1263 Fällen 12 281 Mark gezahlt. — Wie man schreibt, haben die gegen eine allzustarke Wasserentnahme im Nabena er Grunde zugunsten der Tur binenanlage für das Deubener Kraftwerk gerichteten Eingaben Aussicht auf Berücksichtigung. — In Naundorf bei Dippoldiswalde fiel der Gcmemde- diener in den ziemlich unschuldigen Dorfbach und fand, da Hilfe nicht vorhanden war, seinen Tod. — In der Nähe der Kü m m e l s ch än k e in Zöllmen lief einem Seminaristen ein Hund ins Rad, als er die Straße passierte. Dadurch stürzte er vom Rade und zog sich Ver letzungen zu. Mit einem Auto wurde er in seine Wohnung gebracht. — Aus Schwermut hat sich die Witwe Albrecht in Wisdruff erhängt. — Die 3jährige Tochter des Kellners MatlhcS in Alt- Räcknitz spielte mit ihrem kleinen Bruder und stürzte da bei von einem etwa meterhohen Tisch, auf den sie sich gesetzt hatte, auf die Diele hinab. Bald darnach verstarb das Kind an den bei dem Sturze erlittenen inneren Verletzungen. — An den Folgen von Vergiftung verstarb der Gärtner Höfer aus Klotzsche, der in selbstmörderischer Absicht vor einigen Tagen Sublimat zu sich genommen hatte. — Auf dem Wege von Krsselheim nach Borna wurde ein Geschäftsmann aus Borna von einem Unbekannte», der sich hinter einem Baume versteckt gehalten halte, angehalten und mit den Worten bedroht: „Das Geld her oder ich schlage Dich nieder." Der beherzte Geschäftsmann stieß dem Wege lagerer aber seinen Spazierstock vor die Brust, so daß dieser auf die Straße stürzte, wobei er rief: „Johann ich bin ge stochen, schieße oder schlage." In diesem Moment sprang noch ein zweiter Wegelagerer aus dem Straßengraben auf den Ueberfallenen zu. Der Geschäftsmann aber konnte auch diesem Räuber einen kräftigen Schlag verfitzen, so daß auch er momentan kampfunfähig wurde. Dem Ueberfallenen gelang es dadurch zu entkommen. Es wird vermutet, daß die Wege lagerer Handwerksburschen gewesen sind. — Kleine Notizen. — Der 17 Jahre alte Dienst knecht Hackuwerger in Berbersdorf bei Hainichen in Stellring verunglückte bei Ausführung von Walzarbeiten tödlich. Vermutlich hat ein Pfird ausgeschlagen und H. ist dann über fahren worden. — In Dittmannsdorf wurde die auf dem Felde arbeitende Wirtschaftsgehilsin Martha Müller vom Blitze getroffen und schwer verbrannt. -- Gegen 80 Bergarbeiter aus Zwickau und Umgegend sind nach dem Rnhrrevier abge wandert, wo sie auf einem nen errichtrten Bergwerk Arbeit finden. — Vermißt wird seil dem 3. Ostcrfeiertag der 18 jährige Ratshilfsexpedient S. von Aue. Man vermutet, daß er sich ein Leid angetan hat, weil er sich Unregelmäßig keiten an Vereinsgeldern znschulden kommen ließ. — Aus Heimweh vergiftete sich die in Saubernitz bedienstete Mittwoch, den 26. April dieses Jahres, adend erkannt wird, hatte !m vergangenen Jahre eine Einnahme halb 7 Nhr jan Beiträgen in Höhe von 18 604 Mk., darnnter 9483 Mk. Sitzung des Stadtgemeinderates. Die Tagesordnung hängt '' im Flur des Rathauses (1 Treppe) aus. Rabenau, den 24. April 1911. kurze Zeit sich selbst überlassen, nachdem der Vater den Spiri- den wollte, geriet der Mann deshalb in Streit. Aus Angst ins im Kocher entzündet hatte. Der Kleine nahm die Spiritus-vor ihrem Manne, der einen Nwolver zeigte, schlief die Frau flasche und goß etwas Spiritus in die Helle Flamme. Im bei ihrer Mutter. Darüber erboste der Mann nun derart, selben Augenblick explodierte die Flasche und der Knabe daß er sämtliche in der Wohnung befindlichen Kleider, Wäschc- brannte lichterloh. Kurz nach dem Unfall ist das Kind den! stücke, Schuhe, Pantoffel, Gardinen, Decken usw. kurz und schweren Verletzungen erlegen. !klar schnitt, auch einige Möbelstücke zerkratzte. Der angerichtete — Vor einigen Wochen fand in Schreibersgrün i.V.^ Schaden beziffert sich auf einige hundert Mark. Am Morgen ein Tanzvergnügen statt, an dem sich auch ein dort in Stelleftrach der Tat verschwand der Mann und kehrte bisher nicht gewesener Fleischergeselle aus Böhmen, namens F- Pieschel be- wieder zurück. teiligte. Unter einigen Festteilnehmern kam es zu Zwistig- Zur englischen Krönnngsfeier werden für die englischen ke'.ten, die schließlich in Tätlichkeiten ausarteten. Es entstand Schulkinder Krö n nn gs bech e r angefertigt, die bei deut- eine wüste Schlägerei, in die auch der Fleischergeselle ver- scheu Firmen in Auftrag gegeben sind. Für London werden wickelt wurde. Pieschel zog bei der Schlägerei den kürzeren, 11 750 K önungsbecher benötigt. Ein Teil der Becher wird er wurde tüchtig verprügeln Am anderen Morgen erschienen den Sächs. Emaillierwerken Gebr. Gebler in Pirna hergc- er nicht znr Arbeit und blieb seither verschwunden. Atzt isfistellt. Nach englischem Gesetze müssen die Becher mit der Be- die Leiche im Walde durch den Polizeihund eines Spazier-Zeichnung „Made in Germany" versehen sein. Bekanntmachung. Der zur Lokalschnlorduung für die Stadtgemeinde Rabe nau aufgestellte, von der Königlichen Bezirksschulinspektion Dresden II genehmigte V. Nachtrag, welcher mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft tritt,' wird hiermit zur Kennt nis gebracht. Rabenau, den 22. April 1911. Der Schulvorstand. V. Nachtrag zur Lokalschulordnung für die Stadtgemeinde Rabenau. Fortbilduugsschülern ist die Veranstaltung von Tanzver gnügen gänzlich untersagt. Auch ist denselben ohne besondere Genehmigung des Schulleiters die Teilnahme au den von Vereinen oder Einzelpersonen veranstalteten nicht öffentlichen Tanzvergnügen dann verboten, wenn diese an öffentlichen Tanzstätten stattfinden. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mk- oder entsprechender Haft bestraft. Rabenau, am 22. März 1911. Der Schulvorstand. Königliche Bezirksschulinspektion Dresden II am 10. April 1911. i. A. I a h n, Reg -Rat. (U. 8.) Bang. Der Bürgermeister. Bekanntmachung, die Arbeiterzählung betreffend. Am 1. Mai dieses Jahres ist eine Arbeiterzählnng vor zunehmen. Gcwerbeunternehmer, welche Formulare zu dieser Zählung zugefertigt erhalten, haben die Formulare am 1. Mai sorg fältig auszufüllen und bis zum 2. Mai dieses Jahres in der Natsexpedition abzugeben. Die Rückgabe wolle man nicht durch Kinder, sondern durch erwachsene Personen bewirken lassen. Rabenau, am 21. April 1911. DerBürgermeister. . , „ .... . ... — Eiu in Niederplanitz wohnhafter Fabrikarbeiter machte In der Wohnung des Bäckers'sich dieser Tage daran, seine Wohnungseinrichtung zu z er- 19 Jahre alte Anna Ihme. Das Mädchen wollte den Dienst - - werlaffin und zu den Eltern zurückkehren, wurde jedoch vom Iläo MK ,Vater augchalte», wenigstens 1 Jahr in der Fremde zu bleiben. Rabenau, den 24. April 1911. ^Um durch Krankheit die Heimkehr zu erzwingen, trank das — Wie wir nachträglich erfahren, wurde Herr Bürger-Mädchen eine Lösung von Phosphorzündhölzchen. — Im Mister Wittig aus Anlaß seiner 20jährigen segens- Betriebe von August Scherl in Leipzig - Stötteritz hatte reichen Wirksamkeit in Rabenau vom Stadtgemeinderate durch der 27 Jahre alte Buchbinder Ki y die Papierschneidemaschine eine Gehaltserhöhung sowie fcsigelegte Gehaltsstaffel geehrt.! abgcstcllt, um Späne wegzukehren, als Plötzlich infolge Ver- Möge eS unserem allseits beliebten Stadloberhanpte vergönnt sagens der AusrückWorrichlung das Messer herabfiel und die sein, noch recht viele Jahre zum Segen der Bewohnerschaft.Hand glatt abschnitt. — Ein unbekannter junger Mann ralleutnant z. D. v. Otterstedt Beleidigungsklage angestrengt, zu wirken. I ertränkte sich in Heinsberg beiWaldheim im Mühlgraben. weil v. Otterstedt sie in einem Gutachten in der Affäre ihres Aus Anlaß ihrer 25 jährigen Mitgliedschaft beim—Während eines Gewitters am Donnerstag nachmittag Gatten gekränkt haben sollte. Die Klage, über die das Kriegs- Männcrgesangverein „A p o I l o" hier wurden die Herren schlug der Blitz in das Anwesen des Gutsbesitzers Ernst Vogel gericht der königlichen Kommandantur in nicht öffentlicher Moritz Weinhold und Osw. Irmer zu Ehrenmitgliedern er- in Reinsdorf bei Zwickau, Ein Schlippengebäude mit Sitzung verhandelte, endete mit der Freisprechung des Gene- nannt. Die Jubilare erhielten je ein Diplom ausgehändigt. .» — Auf die am Dienstag Abend 8 Uhr im „AmtShof" staUsiudende Generalversammlung des Vor schuß Vereins zu . . ... - , - — - - - Rabenau machen wir auch an dieser Stelle aufmerksam. Lommatzsch in Weißbach war das 5Mrige Söhnchen s ch l a g e n. Mll senrer Frau, die dies Treiben nicht dul- fiel ein Gewinn von 5000 Mark. Das Los wird bei der Verkaufsstelle des Hrn. Gräbner inObernaund or f gespielt. — I» der Nähe der „Engländern" auf Coßman n s- dorser Flur entstand Freitag nachmittag ein kleiner Wald brand, vernnrtlich durch Spaziergänger verursacht, der aber durch Straßenarbeiter gelöscht wurde. — Der Turnkreis Königreich Sachsen (D. T.) ver fügte Ende 1910 über ein Vermögen von 114 280 Mk., da runter 60 000 Mk. ausgeliehene Hypotheken, 42 000 Mk. in Wertpapieren usw. Von dem Besitz entfallen 8 941 Mk. auf die Kreiskasss, 15 000 Mk. auf den Grundstock für Haft pflicht, 83 185 Mk. auf die Unterstützungskaffe, 6000 Mk. aus verschiedene Stiftungen und Sammlungen. Die Kreisunter- stützungskaffe der Turner Sachsens, die als mustergültig und nachahmenswert in der gesamte» Deutschen Turnerschaft an-