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Pulsnitzer Tageblatt : 14.11.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-193111144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19311114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19311114
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-11
- Tag 1931-11-14
-
Monat
1931-11
-
Jahr
1931
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Pulsnitzer Tageblatt SrrnspreLer 18. Tel.-Adr.: Tageblatt Pulsnitz Postscheck-Konto Dresden 2198. Giro-Konto 14« — — Erscheint an jedem Werktag Im Falle höherer Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Beförderungseinrichtungcn, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück zahlung der Bezugspreises. — Wöchentlich 0.60 E bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich O.üO durch die Post monatlich 2.40 E freibleibend Vas Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupimannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt dan-tblatt und «teste Zeitung in d« Ortschaft« des Pulsnitzer AmtSgerichtSbezirks: PulSnitz, Pulsnitz M. S-, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obcrsteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Piederlichtenau, FriederSdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Kleindittmannsdorf Geschäftsstelle: PulSnitz, Albcrtstraße Sir. > Druck und Verlag von E. L. Förster» Erben (Inh. I. W. Mohr)Schriftleiter: I. W. Mohr in PulSnitz Auzeigen-Grundzahlen in E Die 41 mm breite Zeile (Mosse'S Zeilenmesser 14) 1 mm Höhe 10 <G/, in der Amtshanptmannschaft Kamenz 8 O/; amtlich 1 mm 30 und 24 Reklame 25 O/. Tabellarischer Satz 50 °/o Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Auzeigengcbührcn durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis V.10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und Commerz- und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz Nummer 266 Sonnabend, den 14. November 1931 83. Jahrgang Zm Zeichen -er Neparationsverhandlungen Reichskanzler Dr. Brüning spricht in Mainz Hiller spricht in Darmstadt Das Wichtigste Der Prager Stadtrat faßte am Freitag einen Beschluß, dessen Durchführung für das deutsche Schulwesen in Prag, wo 45 020 Deutsche leben, einen vernichtenden Schlag darstellen würde. Auf Einladung des hessischen Zentrums sprach in der starkbesuchten Stadthalle zu Mainz Reichskanzler Dr. Brüning. Er führte u. a. aus: Deutschland steht vor entscheidenden Stunden. Alles, was sich in Jahren zusammengedrängt hat, wartet jetzt auf eine Lösung, die in spätestens einem Monat hoffent lich fallen wird. In den Reparationsverhandlungen hoffe im r>aß bald die sachlichen Entscheidungen reif geworden sind. Auch die Welt drängt zu einer ganzen Entscheidung. Die Schwierigkeiten verschärfend wirkte die Tatsache, daß Deutschland bis zum Hoover-Jahr Reparationen, die es vorher aus Anleihen und Krediten zahlte, jetzt zum ersten Male aus eigener Kraft zahlen mußte. Das hat die Ein sicht in der ganzen Welt geschaffen, daß Reparations leistungen in dem Maße nicht möglich sind, und nur durch euren wachsenden Ausfuhrüberschuß geleistet werden könne». In der Ausfuhr sind wir an der Spitze aller Nationen angekommen. Ferner ist die Einsicht in der Welt eingekehrt, daß eine Liquidierung der bisherigen Wirtschastsvcrhältnissc in der Welt notwendig ist. Ein großer Teil der Leiden und Nöte ist nicht nur auf finanz- und wirtschaftliche Gebiete zurück- suführen, sondern beruht auch auf der Zertrümmerung der Perlrauensgrundlage. Daher kommt die Zerrüttung der Kreditverhältnisse, die Beunruhigung des Geld marktes und die Nervosität unter der Bevölkerung. Dieser Weg ist für alle ein Weg der Not, aber auch ein Weg, aus dem die Völker die Notwendigkeit einer Umgestal tung ihrer Verhältnisse zueinander erkennen können. Man glaube nicht, daß es leicht gewesen ist, den Weg nach Paris und London zu finden. Das waren schwere Tage, aber erfolgreich deswegen, weil wir den Mut hatten, offen zu sagen, daß wir von der freiwilligen Zusammenarbeit die Rettung erwarten und daß wir bereit sind, die Initiative dazu zu ergreifen. Weil es möglich gewesen ist, alle Maßnahmen Schritt für Schritt durchzuführen, ist es auch möglich geworden, das Volk bis heute durchzubringen. Die Kritik von rechts darf uns nicht stören. Die Rechte hat ja in den Jahren, m denen die schwersten Fehler gemacht wurden, selbst in der Regierung gesessen. Es gilt, einen Weg zu be reiten für bessere Verhältnisse in der Zukunft. Ich meine da unter anderem auch die Aktienrechts- und die Bank reform. 99 Prozent der Wirtschaft stehen mit der Reichs regierung auf dem Standpunkt, daß die Wirtschaft in der Zukunft nach gesunden und ehrlichen Prinzipien geführt verden müsse. Skandale wie Favag, Nordwolle und Schultheiß haben viel mehr das Ansehen im AuSlnnde geschädigt, als man annehmen möchte. Der notwendige Kampf gegen die 'Spekulanten in der Wirtschaft muß aufs schärfste durchgeführt werden. Fehl leitungen von Kapital dürfen in Zukunft nicht noch ein mal vorkommen. Es darf nicht mehr geschehen, daß solche Unternehmungen Riescnsummen von Geld bekommen, während der Mittelstand nicht wetß, wo er sein Geld her nehmen soll. Hierher gehört auch die Zinsfrage. Die Reichsregierung hat sich nicht mit der Zwangssenkung der Zinssätze beschäftigt. Die Reichsregierung teilt den Glauben mit dem Volk, daß cs möglich ist, alle Angriffe gegen die deutsche Währung abzuwchren Will man die Währung stabil halten, mutz die Wirtschaft stabiler werden. Die Gestehungskosten müssen aus einer elastischen Grundlage stehen. Diese Dinge sind durchführ bar, weun Verständnis und Wille zur Mitarbeit im Volte vorhanden sind. Deshalb wurde auch der Wirlschasts- beiral geschaffen, um die Vertreter des Volkes zur Ver antwortung mit heranzuziehen. In der Preisbildungsfragc hängt alles davon ab, ob die Einsicht für die Notwendigkeit der zu trefsen- dcu Maßnahmen im Bolle vorhanden ist. Wir sind in einer so furchtbaren Notlage, weil man sich in den vergangenen Jahren nicht schnell genug entschlossen hat. Jetzt heitzt es: Nerven behalten, indem man sich nicht beirren läßt, mutig in die Zukunft zu blicken und nicht den Augenblick der Popularität abwarten will. Wir haben jetzt die Hoffnung, das Boll aus der Not und Ernie drigung wieder herauszuführen. Hitler spricht in Darmstadt Darmstadt. Hitler sprach am Freitag in der Festhalle vor insgesamt weit über 20000 Menschen. Er betonte, nicht die Lösung von Tagesfragen sei die Grundaufgabe der National sozialistischen Partei, sondern die geistige Vorbereitung des deutschen Menschen, der die Schicksalsfrage unseres Volkes,^ Lebensraum für uns zu schaffen, lösen müsse. Notwendig sei die Wiedergewinnung der Beziehung zum Boden, deren Ver lust uns geistig entwurzelt habe. Letzten Endes werde das Volk bestehen, das außer Güte und Billigkeit seiner Leistungen auch Kraft genug besitze, sich durchzusetzen. Die Völker, die dies könnten, würden zur Wirtschaftsautokratie kommen, und ein Volk, das das nicht könne, werde zur Schaffung des notwendigen Lebensraumes das Schwert in die Waage wer fen müssen. Diese Ziele könnten nur durch ein einheitlich geistig zufammengefahtes Volk gelöst werden, das der Nationalsozialismus durch die Vereinigung von National sozialismus und Sozialismus schaffen werde. Der Nationalis mus sei der Wall gegen den Bolschewismus. Die Demokratie verstecke sich hinter einer Mehrheit, die nicht verantwortlich zu machen sei und lösche das Gefühl des Einzelnen für die Der- antwortungspflicht für seine Handlungen aus. Lleberwindung der Demokratie sei Voraussetzung für den Aufstieg. Das amerikanische Staatsdepartement bezeichnet die Meldung der Sun, die von einer Einigung zwischen Hoover und Laval über die Wiederaufnahme der deutschen Tributleistungen wissen wollte, als unwahr. Hindenburg gegen politische Mordhehe Antwort an die SA.-MLnner. — Der Reichsinnenminister um Gegenmaßnahmen ersucht. Auf ein Telegramm, in dem Mitglieder von SA.-Ab- teilungen sich mit der Bitte um eine Rücksprache an den Reichspräsidenten wandten, hat der R eichs präsid ent )urch den Staatssekretär Meißner folgendes antworten lassen: „Der Herr Reichspräsident hat mich beauftragt, Ihnen in Antwort auf Ihr Telegramm miizuteilen, daß er mit großem Bedauern die in der letzten Zeit vorgekom menen Mordtaten und lleberfälle verfolgt und den Herrn Reichsminister des Innern ersucht hat, der Bekämpfung Reser sich in letzter Zeit häufenden Vorfälle seine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Von einem Empfang Ihrer Kameraden möchte der Herr Reichspräsident im Hinblick auf seine derzeit besonders starke Inan sp ruchnah me absehen. Er stellt Ihnen anheim, dem Reichsminister de» Innern Ihr Material zu unterbreiten. Am nächsten Diens tag findet im Reichsinnenministerium bereits eine Kon ferenz der Innenminister der Länder statt, auf der offensichtlich im Nahmen sogenannter polizeilicher Fragen das Problem erörtert werden soll, ob die Voll machten der Länder zur Bekämpfung der politischen Mord hetze in Deutschland ausreichen." Deutschlands Recht auf Gleichberechtigung In einer Unterredung mit einem amerikanischen Presse vertreter erklärte Reichswehrminister Groener u. a.: Sie fragen mich, ob Deutschland beabsichtige, seine nationale Sicherheit dadurch wiederzuerhalten, daß die gleichen Ab- rüstungsmethoden, die 1919 auf die besiegten Länder an gewandt wurden, jetzt für alle Staaten in Geltung gesetzt werden. Deutschland hat das Recht auf gleiche Be handlung wie alle anderen Staaten. Deutschlands Ziel auf der Abrüstungskonferenz mutz es deshalb sein, seine nationale Sicherheit dadurch wiederzuerlangen, daß die anderen Staaten nach denselben Methoden abrüsten, die sie seinerzeit Deutschland auferlegt hatten, d. h. cs darf den anderen Staaten nichts erlaubt sein, was Deutschland verboten ist und umgekehrt. Verboten wurde uns z. B. seinerzeit die schwer« Artillerie, die Tanks, die militärische Luftfahrt, ferner alle Kriegsschiffe über 10 900 Tonnen, alle U-Boote; sogar die Flugabwehrartilleric hat man dem deutschen Heere ver boten. Und weiterhin hat man Deutschland die allge meine Wehrpflicht verboten. Deutschland ist jede Befestigung auf dem linken Rhein ufer und 50 Kilometer rechts des Rheines verboten. Es darf in dieser entmilitarisierten Zone keinen Soldaten unterhalten. Frankreich aber darf ungeheure Befesti gungen soweit vorschieben, daß die deutsche Grenz- bevölkcrung nicht nur unter der Tragweite der fran zösischen Geschütze, sondern sogar der französischen Maschinengewehre leben muß! Die Sicherheit Deutschlands und die Sicherheit der Welt wird rrst dann wieder hergestellt sein, wenn alle Staaten nach den gleichen Methoden abgerüstet worden sind. Sie fragen mich nach der Bedeutung der sogenannten „Wehrorganisationen", wie des Reichsbanners, des StahllMms oder der SA. Mili tärisch sind diese Verbände ohnejedenWert. Die Ver bände können aber darin Gutes leisten, daß sie die Jugend sportlich ertüchtigen. Nun zu Ihrer letzten Frage, ob Deutschland eine grö ßere Armee fordern wird, wenn sich die schwer gerüsteten Länder weigern sollten, die Stärke ihrer Armeen herunterzusetzen. Diese Frage würde voraussctzen, daß die Abrüstungskonferenz scheitert. Was Deutschland in einem solchen Falle tun würde, kann ich nicht sagen. Die„Einigungsformel". Nach einer gemeinsamen Sitzung des deutsch-fran- zostschen Wirtschaftsausschusses begannen teils im Innen ministerium und teils im Handelsministerium die ge trennten Beratungen der einzelnen Unterausschüsse. Die Pariser Abendpresse schreibt, daß die Mitglieder bereits Gelegenheit zu einem umfassenden Meinungsaustausch gehabt hätten und daß man mit einem baldigen Abschluß dieser vorbereitenden Arbeiten rechnen dürft. H." einer Äußerung über die Bedeutung des deutsch- französischen Wirtschaftsausschusses hat Ministerpräsident Laval erklärt, daß dieser Ausschuß ein Mittel darstelle, um Deutschland zu helfen und die Annäherung an Frank reich zu fördern, da man andererseits jede Möglichkeit einer französischen Anleihe an das Reich ausschalten müsse. Wie verlautet, hat Botschafter von Hoesch dem fran zösischen Ministerpräsidenten einen schriftlich festgelegten Vorschlag unterbreitet, der sich in verschiedenen Punkten von den bisher erörterten Fassungen unterscheidet. Der „Tcmps" wendet sich gegen die verbreitete Auf fassung, daß es im Laufe der diplomatischen Verhandlun gen zwischen Paris und Berlin über die Tributfragc zu cincr Einigung gekommen sei. Nur wenn der deutsche Antrag auf Einberufung des Prüfungsausschusses mit dem Geiste und dem Wortlaut des Voung-Planes völlig übereinstimme, könne man von einer tatsächlichen Ver ständigung sprechen. Sollte jedoch die Berliner Negierung versuchen, die Vollmachten des neuen Ausschusses zu er weitern, und diese auch auf die Frage der Privatschuldcn auszudehncn, so bestehe keinerlei Aussicht auf ein Abkom men, denn Frankreich werde niemals zugeben, daß diese beiden Fragen miteinander verbunden würden. Das französische Ministcrpräsidium hat eine amtliche Verlautbarung herausgegeben, in der es u. a. heitzt, das; sich aus dem umfassenden Meinungsaustausch ein äutzerst günstiger Eindruck für die weitere Entwicklung dieser Verhandlungen ergeben habe.
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