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Riesaer Tageblatt zelnummer IS Pf>z. Anzeige« für t übernommen. Grundpreis für ^..tabellarischer e Jnansprnch- ««d Arr)eigrr lLlbedlav ms Ap-risM. Diese Seit»«« ist da» zur veröstentlichuna der amtlichen Bekanntmachungen de» AmtSdauptmann» b» Großeuhatv behördlich bestimmt« Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» StuauZamte» «les» und de» Hauptzollamtes Meide» AeGdea «M» »irokafl« «k-s»«Lli» 91. Jahr». Mittwoch, 14 Dezember 1988, abends de« Tag abend» V,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, de« Vorauszahlung, für einen Monat v Mark. ohne Ä^agebahr. _ Postgebühr lohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte t» aufeinanderfolgende Nr.) V5 Pfg., Einzelnummer lö Pfg. «»»eigen lür die Nummer LeS Ausgabetage» sind bi» in Uhr vormittag» aufzugeben: eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis mr dl« gesetzte 4S mm breite mm.Zeile ober deren Raum 9 Rpf., die LV mm breite, »gespaltene mm.Zetle im Texttetl 2S Rpf. lGrundschrift: Petit» mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf. Latz va'/. «iifschlag. Bet fernmündlicher «nzeigen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung «tngesanbter «nzeigenterte oder Probeabzüge schließ» ^er Vrrlag üb nähme au» Mängeln nicht drucktechnische« Art au». Preisliste Nr 4. Bei Konkurs oder ZwangSvergletch wird etwa schon bewilligter Nachlaß « «o Zahlung und «ericht»stand tst Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw entbinden den Berlag von allen eingegangenen Verpflichtungen ( . Drahtanschrift: Lageblatt Riesa Fernruf 1287 Postfach M. «» ^rs9i Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postg die Nummer de, ' " . - Latz K0V. «iifschlag. 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Wenn, ausgelöst durch die jüngsten italienfeindlichen Ausschreitungen in Tunis, Rom jetzt sei- nen Anspruch auf Tunis mit den historischen Rechten und den natürlichen Aspirationen begründet und zu belegen vermag, baß Italien die einzige europäische Nation ist, die in Tunis lebt und arbeitet, so kann Frankreich dem nur entgegensetzen, daß es sich einstmals mit Gewalt in den Besitz von Tunis gesetzt hat, und dieses Tunis . lediglich durch Beamte und Polizei burchkämmt hat. Nun hat gerade die Geschichte der letzten Jahrzehnte eindeutig bewiesen, daß sich au» einer gewaltsamen Aneignung noch längst nicht ein dauernde» Besitzrecht ableiten läßt, denn in jedem Lande ist BolkeSstimme Gottesstimme und gibt den natürlichen AuS- schlag für die Entscheidung, die zwischen Nationen sällt. Lind also so die italienischen Forderungen in Nord afrika rechtlich und moralisch belegt, so tst die Bedingung Italiens, mit Frankreich auch in Ostasrika zu einer Berei nigung der Probleme zu gelangen, nicht weniger bedeutsam. Tenn Djibuti ist für Frankreich stets eine Basis für seine Expansionspolitik in Afrika gewesen und e» bat sich gerade während des Aethiopien-KonflikteS gezeigt, daß von Djibuti auS gegen die italienischen Interessen auf Betreiben Frank, reich» gearbeitet wurde. Der Direktor des „Giornale b'Jtalia" erinnert daran, baß Djibuti di« Flanke des italie nischen Heeres bedroht habe und der Ausgangspunkt für Waffenlieferungen an den Negus gewesen sei. Zieht man ferner in den Kreis der Betrachtungen, welche einseitigen wirtschaftlichen Interessen von Frankreich in Djibuti auf Kosten des Imperiums verfolgt werden, erinnert man daran, welche immensen Gebühren Italien für die Benutzung eines unzulänglichen Hafens und einer primitiven Eisen bahn zu leisten hat, so ist wohl da» italienische Ansinnen, auch hier mit Frankreich zu einer Klärung und zu einem Schutz seiner Interessen zu kommen, nur zu begreiflich. Italiens Forderungen in Nord- und Ostafrika, die nicht etwa gänzlich neu, sondern höchsten» wieder aktuell gewor den sind, haben nun in den westeuropäischen Staaten, Eng land und Frankreich, den Gegenstand zu Anfragen und Er örterungen gegeben, die natürlich schon wieder weit den Entwicklungen und der Zeitgeschichte vorauSeilen. Immer hin, Ministerpräsident Chamberlain hat bereit» eine Er klärung abgegeben, wonach England bet einem Angriff Italiens auf Frankreich keine Bestimmung kenne, die Groß, brttannien zur Hilseletstung verpflichtet. Diese Erklärung bat naturgemäß in Frankreich eine starke Ueberraschung auSgelöft, zumal bei den letzten englisch-französischen Misti- sterbesprechungen in Paris die Einheitlichkeit der politischen Linie zwischen beiden Staaten sestgestellt worden war. Dennoch bedeutet die Erklärung Chamberlains natürlich noch keine endgültige Absage an Frankreich, sondern drückt nur au», daß eine juristische Verpflichtung zur Hilfeleistung tatsächlich nicht gegeben sei. Zumindest hat die Erklärung zunächst dazu beigctragen, den ewigen Kriegstrommlern in England etwas auf die Finger zu klopfen, denn es wäre von dem offiziellen England ja höchst unangebracht, diese juristische Feststellung weiter zu kommentieren, zumal der Besuch Chamberlains in Rom für Anfang des kommenden Jahre» bevorsteht. Schließlich kennt Europa aber Cham berlain al» einen Mann, der eine friedliche Revision aller Forderungen und Spannungen einem Zustande vorzteht, der auf eine Verhärtung des Konfliktes hinausläust. Wo irgendwelche Ueberbleibsel früherer politischer Sünden und Verträge daS Gleichgewicht der Nationen stören, hat Europa nach wie vor die Aufgabe, in schiedlich-friedlicher Absprache die osfenstehenden Probleme zu meistern. Natürlich wird die Linke in Frankreich diesen Gedankengängen wieder nicht folgen wollen, sondern macht bet ihrer Betrachtung den Haß gegen die autoritären Staaten zum Ausgangspunkt. Man wird abwarten dürfen, wie sich die Dinge zwischen Italien und Frankreich weiter entwickeln, ohne dabei an der Tatsache vorbeizugehen, daß die westlichen Demokratien auch hinsichtlich der römischen Forderungen wieder an einem Vorabend bedeutungsvoller politischer Entscheidungen stehen. Lanttni und Dr. Ley In der Waffenschmiede des Reiche- X Essen. Der italienisch« Korvorati^nsmlnister tzerruvio Lantini traf am Dienstag abend gegen 20.40 Uhr in Begleitung des Reichsorganisationsleiters Dr-Le y von Hamburg kommend in Essen ein. Zur Begrüßung hatten sich mit dem Gauobmann der DAF. JoHlitz und dem Leiter des Fachamtes Bergbau in der DAF. Padberg, Kreisleiter Hütgens und Oberbürgermeister Dillgardt so wie eine Abordnung des Essener Fascio eingefunden. Auch die Bevölkerung bereitete dem Hohen italienischen Gast einen überaus herzlichen Empfang. Auf dem Bahnhofs vorplatz waren Ehrenstttrme der LA. und SS. angetreten, deren Front der italienische Minister unter den Klängen der Giovinezza mit Dr. Ley abschritt. Ter Minister und Dr. Ley begaben sich dann durch ein dichtes Fackelspilier von LA.- und Ss.-Männern zum nahegelegenen Hotel. "Dimer wieder entbot die zahlreiche Mensct-ennwuge, die den Weg zu beiden Leiten säumte» dem hohen Vertreter des faschistischen Italien und Dr. Ley herzliche Kund gebungen. Bei dem anschließenden Essen, das die Stabt Essen ihren Gästen gab und an dem auch die führenden Männer der Partei, des Staates und der Wehrmacht teilnaßmen, entbot Oberbürgermeister Dillgardt den Willkommenrgruß der Waffenschmiede des Reiches. eines «e«e« Wertes )s Berlin. Die Presse der Reichshauptstadt und die Berliner Vertreter der Presse des Reiches waren mit Vertretern des Neichsministeriums für BolkSaufklärung und Propaganda wie der Reichspressestelle der NSDAP, am Dienstag nachmittag von der Reichsjugendführuna in das Hotel »Adlon" gebeten worden. Den Anlaß bildete die soeben erfolgt« Herausgabe eine» neuen Werkes des Reichsjngendsührcrs Baldur »o« Schirach „Revolution der Erziehung'', das im Reichsparteiverlag Fran, Sher Nachf. erschienen ist. Tas Buch enthält grundsätzliche Reden des ReichSjugenbführerS, deren Zusammenfassung zu einem geschloßenen Werk einen ost geäußerten Wunsch von Jugend und Erzteherschaft erfüllt. Die Neuerscheinung hat somit programmatische Be deutung, was durch eine zugleich erscheinende Sonder nummer des nationalsozialistischen Jugendführerorgans „Wille »ud Macht" und eine Sondernummer de» amt- lichen Organs des Jugendführers des Deutschen Reiches „Da» junge Deutschland" unterstrichen wird. In beiden vom Reichsjugendführer herauSgegebenen, geleiteten Zeit schriften wird in klarer und gründlicher Weise das gleiche Problem behandelt. Hierbei wurde desouderer Wert ge legt auf die Einheit des iu gleicher Weise vv« Schule, Elternhaus «ud Hitlerjugend gewährleisteten national» sozialistischen SrziehungSpriuzipS. Ganz besonder» bedeutungsvoll trifft der Ruf nach Selbstverantwortung der Jugend in der Schule zwecks Erleichterung der Aufgabe de» Lehrers in den Vorder grund. Ein bestimmendes Moment ist ferner, wie die Reich-jugendführung hervorhebt, die Ide« d«S Künstleri» scheu i« der Erziehung. Dieser Gedanke geht au» der Zu sammenstellung des neuen Buche» „Revolution der Er ziehung" derart augenfällig hervor, daß damit der viel- fach vom AuSlande erhobene Vorwurf einer Primitivi tät». und amusischen Erziehung der deutschen Jugend durch die NSDAP, glänzend widerlegt wird. Stab-führer Hartmann Lanterdacher wandte sich mit einer kurzen Ansprache an die versammelte Presse. Nach einem Hinwei» auf da» Material, da» der deutschen Oes» frntlichkeit in dem neuen Buch nun übergeben wurde, und nach Berücksichtigung der in Zusammenhang damit zu verzeichnenden Erscheinungen der Jugendpress« hob der Vie Einheit der Erziehung SladSftlhrer Sarimann Lanterdacher emvftna die Vrette antSdlich der Herausgabe Valdnr von SchtrachS Stellvertreter des Reichsjngendführers einige wichtige Leitgedanken des Erziehungsproblems hervor. „Si»h«it der Erzieh»»«", so sagte er, „heißt kurz gesagt: I» Schule «ud Hitlerjugend soll dasselbe erziehe rische Gesetz gelte». Der Vorgesetzte in der Schule soll nicht anders betrachtet werde» als der Vorgesetzte tu der HI. Die Treue uud das Pslichtbewußtseiu solle« hier wie »art Gültigkeit besitz«». Es ist undenkbar um unserer Jugend willen, daß hier eiue doppelte Moral länger fort, beftehtr es darf tu Zukunft nicht mehr so sei», daß der ivrfch »ud schneidig ist. der in der Schule am beste» ab,», schreibe» »ud »einen Lehrer ,» betrüge» versucht." Hartmann Lauterbacher kam dann nach einem Hinweis auf die interesianten Ergebnisi« des ReichSberufSwett- kampfes und dem damit von der Jugend zum Ausdruck gebrachten Arbeitseifer und LeistungSsreudigkeit auf die Erfordernisse jenes gigantischen Arbeit-prozesies zu spre- chen, der von der Erziehung des jungen deutschen Men- schen beute besonders viel verlangt. „Die HI." so sagte -er Redner hierbei, „will mit ihre» erzieherische» Ideale» nichts anderes, als der Schule i» gleiche« Maß« »adei helfe», wie sie selbstlos den Netrieben »ud de« Berufs- lebe» mit diesem Ideal ei»«» »»» der Volkswirtschaft auerkauute» »ud »aukbar begrüßte» Nutze« gebracht ha«. Was wir wollen, haben wir praktisch in der Sieben- mtllionengemeinschast unserer nationalsozialistischen Ju gendbewegung ererziert und wird vorbildlich verwirklicht auf unseren Adolk-Hitler-Schulen." Sodann rief der Stabs» sührer die deutsche Presie dazu aus, besondere Ausmerk- lamkeit der Bedeutung der künstlerischen Erziehung dvrch die HI. zuzuwenden. Die Bildung eine- neue» Leben», gejühl» sei, kurz gesagt, das Ziel. Der Ausbau eines «in- beitlichcn ErziebungStmtems, wie es von den Kreisen der Lehrerschaft immer wieder angeregt wurde — so wie e» von der Rcichsjugendfübrung nun systematisch angefaßt wird — sei von ganz besonderer Bedeutung, so schloß der Redner, für Glück und Zukunst der deutschen Jugend. Die an diesem Nachmittag bekanntgegebenen Grund- sätze der RcichSiuqendsührung haben damit eine Diskus sion über jene Reformen im deutschen Schulwesen in Gang gebracht, welche von Reichsminister Rust de» öfteren g«- vriist wurden und jetzt ihre klare Zielsetzung durch di« RetchSsugendsührung der NSDAP, gefunden haben. »»Vor allem Freundschaft mtt -em Veuffchea Veich" Vrag vM de« aeuen MachtvervSltirisserr ttr Europa voll Rechmma traue« )( Prag. Am Dienstag verlas MiuifterprSfideut Beran im Prager Abgeordnetenhaus seine mit Spannung erwartete Regierungserklärung. Zum Eingang betonte er, baß sich die Grundlage des ganzen Lebens für die Tschccho- Slowakei geändert habe. ES sei daher sicher, baß weder im Programm noch in den Methoden jen« Politik fortgesetzt werben könne, die bis zur Septemberkrise burchgeführt ivurbe. „Unsere internationalen Beziehungen sind heute von der neuen geographischen Lage und von den «eue» Machtverhältuiffe» in Europa bestimmt: unser« inner« Orb- nung tst ebenfalls verändert. Das Verhältnis zwischen den tschechischen, slowakischen und karpato-ukratnischen Ländern wird aus neuer Grundlage geregelt." Die Neugestaltung der Außenpolitik Der Ministerpräsident umriß dann kurz die bereits er folgten Aenderungrn und fuhr fort: „Jeder Versuch der Rückkehr zu den alten Verhältnissen würde vom Volk schärf, steuS abgelehut werden. Wir sind uns bewußt, daß wir keine politische Bewegung dulden können, di« nicht heimi schen Wurzeln entsprungen ist. Unsere Außenpolitik ist hin sichtlich» ihrer Ziele, Mittel und ihres Inhaltes »em Im Znge der Ereignisse dieses Jahres wurden »icht nur unsere Grenzen berührt, sondern es wurden zahlreich« Werte der Weltpolttik der Großmächte erschüttert, die bisher als unan tastbar galten. .. Wir sind nicht und wollen auch nicht blind sein gegenüber diesen Veränderungen: wir werden unsere Außenpolitik de« Tatsache» aupafse», ebenso die Wtrtschafts- und sozialen Verhältnisse. Das klare Ziel der Regierung ist: Dem Staat und den Nationen de» Friede» zu rette»! Es haudelt sich sür »ns »ar alle« um di« Herstellung eines Freuudschastsoerhältuisies mit uusere« grsßte» Nach bar», mit dem Deutsche» Reich. Dieses sür uus so wichtig« Verhältnis »artet aus eiue Verbreiterung. Wir sind der Ansicht, daß durch direkte Fühluuguahm« der Staats, mäuuer beider Länder diese Lösung deschleuuigt »ud »er, tieft wird. Innenpolitik auf neuem Kurs Ein gutes Verhältnis wollen wir sowohl zu Pole« al» auch zu Ungar« austrcben. Rumäuieu und Jugoflamie» schulde» mir Dauk sür Kreuudschast »ud Loyalität. Wir werben alles tun, um die traditionellen Freundschaftsbande mit diesen beiden Staaten zu vertiefen. Ich bin erfreut, daß sich unser Verhältnis zu Jtalie« so entwickelt, wie eS dem Wunsche unseres Volkes und der Tradition aus beiden Seiten entspricht. Wir werden die Beziehungen mit allen anderen Staaten, besonders aber mit Frankreich. England und den Bereinigten Staaten von Amerika, erhalten und vertiefen. Die Armee, di« der dauernde Ausdruck der Ein heit der Tschechen, Slowaken und Karpato-Ukrainer blei ben wird, bereitet die Rückkehr i» die normalen Verhältnisse vor. „Ich bin mir bewußt", so schloß Beran seine mehrstün dige Rede, „baß die Regierung nur bann ihre Ausgabe mit Erfolg erfüllen wird, wenn sie vom Vertrauen des Volke» unterstützt wird. Dieses Vertrauen will ich mir durch Taten erkämpfen, durch rasche und gut erwogene Taten, wie sie unsere heutige internationale Lage und die inneren Ver hältnisse erfordern." . Der Kataftrophenwinter in Sowtetwanien Wucherjuden und bolschewistische „Disziplinierbataillone" )s Bilbao. Berichten aus Barcelona zufolge nimmt die verzweiselte Stimmung der Bevölkerung in ganz Kata lonien besonders auch wegen des LebensmittelmaugelS immer größeren Umfang an. Hand in Hand damit geht auch das Erwache» einer starken judenfeiudlichen Str», murr«. Trotz dieser Strömung laste« sich jedoch die Juden nicht im geringsten bet der Ausplünderung Kataloniens stören. Mitleid mit der verzweifelten Bevölkern«- ist ihnen voll, kommen fremd. Die Ausplünderung des Landes wtrd mit derart zynischer Dreistigkeit dnrchgesiihrt, daß jetzt selbst die Bolschewisten, die ja seinerzeit den Bürgerkrieg ent, fesselt hatten, um das Land den Juden in die Hände z« spielen, sich gezwungen sahen, den Inden Salomo« Ellider Nassusst zu einer hohe» Geldstrafe z« vernrtetlen, weil er a«S dem Hunger der Bevölkerung eiue« allz« hohe« Wnchergewin« geschlagen hat. Die Rot hat ader «icht »«» in Katalonien, sonder« auch in Madrid zu einer außer» ordentlichen Spannung geführt. In Madrid, wo die Bevölkerung weder ihren Hunger stillen noch infolge eines außerordentlichen Mangels an Brennmaterial sich vor Kälte schützen kann, hat es wieder Unruhe« gegeben. Die Zahl der Bettler ist neuerlich nn- gewöhnlich gestiegen. Die Bolschewisten scheinen gegen diese Entwicklung kein anderes Heilmittel als die Errich tung von „Disziplinierbataillonen" zu kennen. Patrouillen die die Stadt durchstreifen, greifen überall die Bettler- «rupps aus uud bringen sie ohne Rücksicht auf den Umstand, daß die meisten der «ufgegriffenen völlig unterernährt sind und sich gesundheitlich in einem elenden Zustand bestnden, die Baracken dieser Bataillone, wo die Bettler gewöhn- lich vollständig zusammenbrecheu.